Kapitel 9: Lily's Erklärung & Ein Weihnachtsfest In Hogwarts
Nach dieser Feststellung zwang ich Lily mir alles zu erzählen. Wie sie James am Anfang dieses Schuljahres einmal zufällig getroffen hatte und er mal nicht ein Arschloch war, was ich mir nicht wirklich vorstellen konnte. Sie hatten ein langes Gespräch und irgendwie mochte ihn Lily. Kurz danach war sie dann Severus auf dem Flur begegnet, der ausgerastet ist und Potter anfing zu bedrohen. Als dann beide ihren Zauberstab gezogen hatten, hatte sie im letzten Moment Stupor auf Severus gezaubert. Danach hatten sie sich zwar wieder vertragen, aber sie traf sich trotzdem immer noch mit James Potter. Nach ihrer Erzählung und den grässlichen Schwärmereien von Potter, sah sie mich entschuldigend an. „Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Ich weiß, dass Potter mies ist. Ich könnte verstehen, wenn du mich jetzt nicht mehr ausstehen kannst" sagte Lily leise und starrte auf den Tisch. Einen Moment lang überlegte ich nur, was ich sagen könnte. Potter war ein Arsch, aber wenn er Lily mochte, was er tat? Wenn er sich ändern würde? „Warum denkst du, dass ich dich dann nicht mehr ausstehen kann?" fragte ich nach, doch Lily sah mich nur unsicher an. „Lily, warum denkst du das?" fragte ich erneut. Irgendwas verschwieg sie mir immer noch. „Severus meinte, dass er nie wieder mit mir reden würde" flüsterte sie und ich seufzte auf. Was hast du nur gesagt Severus... „Lily? Dir ist klar, dass Severus immer mit dir reden würde, oder? Aber du musst auch seinen Standpunkt verstehen" versuchte ich, aber Lily sah mich nur nachdenklich an, „welcher Standpunkt? Er hat nicht das Recht sich in mein Leben einzumischen!". Wie sagte ich das denn jetzt? Ich konnte ja schlecht sagen, dass Severus seit der ersten in sie verknallt war, was wirklich jeder wusste. Alleine, wie er sie ansah und seine Augen anfingen zu leuchten. „Du triffst dich mit dem, der ihn seit er auf dieser Schule ist tyrannisiert. Du bist seine beste Freundin, er will dich nicht an ihn verlieren" erklärte ich, was der Wahrheit entsprach. Gut, ich erzählte ihr nicht alles, aber ich log sie auch nicht an. Ich verschwieg nur etwas. Etwas sehr großes. Severus musste es ihr selbst erzählen. Irgendwann würde er es ihr erzählen, zumindest hoffte ich das. „Und was denkst du? Abgesehen von Severus?" fragte Lily nach.
Ehrlich gesagt, ich hielt nicht viel von James Potter und das würde ich auch nie. Er war selbstverliebt, arrogant und behandelte die Menschen, die er nicht mochte oder die nicht in sein Bild passten mies. Zu seinen Freunden war er vielleicht nett, aber er behandelte andere schrecklich. Und genau das machte ihn so verdammt unsympathisch. Es kam nicht darauf an, wie er zu seinen Freunden war, sondern zu denen, die er nicht mochte. Und zu denen, war er mehr als nur mies. Deshalb würde ich James Potter niemals mögen. Doch ich mochte Lily. Sie war meine Freundin. Ich kannte sie und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es nie Anzeichen gab. Manchmal hatte ich beobachtet, wie sie ihm heimliche Blicke zuwarf. Sie waren nicht oft, aber sie waren da. Nur, dass ich mir eingebildet hatte, dass sie nicht existierten. Ich hatte es so sehr gehofft. Aber ich hatte mich geirrt.
„Ich denke, dass er wirklich nett ist." Behauptete ich, während ich Lily anlächelte. Lily sah mich dankbar an, bevor sie mich in die Arme schloss. „Danke dir! Ich wüsste nicht, was ich getan hätte, wenn du gesagt hättest, dass du ihn schrecklich findest" flüsterte sie. Mein aufgesetztes Lächeln erstirbt, bevor ich mich wieder lächelnd löse. „Keine Sorge. Er ist toll" wiederholte ich nur. Ich hatte gerade meine beste Freundin angelogen. Was hatte ich nur getan?...
„Frohe Weihnachten!" rief ich Severus ins Ohr, der zusammenzuckte und mich finster ansah. Gut gelaunt schnappte ich mir ein Brötchen und einen Apfel, die ich auf meinen noch leeren Teller legte, um es mir danach auf der Holzbank bequem zu machen. Ich liebte Weihnachten. Ich liebte den Winter. Ich liebte Schnee und ich liebte den Duft von Zimtstangen und Plätzchen. Was ist nicht liebte, war die Person, die gerade zu uns rüberkam. „Oh nein" flüsterte ich und machte mich kleiner. Severus drehte sich um und sofort wurde sein Blick düsterer. Black kam grinsend auf uns zu, aber ignorierte Severus dabei vollständig. Wenigstens beleidigte er ihn ausnahmsweise mal nicht. „Na Rose? Ich habe das Gefühl du gehst mir aus dem Weg" begrüßte er mich, während er sich am Tisch abstützte. „Nenn mich nicht Rose" zischte ich und sah ihn so kalt wie möglich an. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich wollte nicht mit ihm reden. Ich hasste ihn, mehr als alles andere in der Welt. Sogar mehr als James Potter, der seit neusten durchgehend mit Lily flirtete, die nicht mehr allzu abgeneigt schien. „Nicht so unfreundlich Rose. Es ist Weihnachten" grinste Black und warf sich lässig das Haar aus dem Gesicht. Im Hintergrund sah ich ein paar Mädchen am Ravenclaw und Hufflepufftisch, die ihn träumerisch anschmachteten. „Du hast recht" sagte ich gespielt lieb, sodass Black mich grinsend anblickte, „könntest du freundlicherweise deinen Arsch hier wegbewegen und mich in Ruhe lassen? Danke" erwiderte ich kalt. Blacks Lächeln verschwand, was mich wiederum zum triumphierenden Grinsen brachte. Black sah mich finster an, bevor er ganz schnell einen Abgang machte. Als er sich nochmal umsah, hob ich meine Finger zu einem arroganten, leichten Winken. Black schnaubte und setzte sich zurück an den Gryffindortisch an dem sonst von seinen Freunden nur Remus Lupin saß. Potter war bei seiner Familie und Pettigrew irgendwo anders, aber nicht in Hogwarts. Was wusste ich schon wo der unbeliebteste der vier war.
Deutlich entspannter nahm ich mir ein paar Plätzchen und begann fröhlich zu essen. Zumindest bis ich den Blick von Severus bemerkte, „er mag dich" sagte Severus in einem Ton, als würde er über eine giftige Säure reden. „Tut er nicht" erwiderte ich, aber Severus sah mich nur nachdenklich an, „doch tut er." Wiederholte er, aber ich sah ihn ablehnend an, „tut er nicht". „Magst du ihn?" fragte Severus mich und für einen Moment überlegte ich ernsthaft. „Natürlich nicht!". Severus schien nicht ansatzweise überzeugt, „du hast gezögert" stellte er fest und ich sah ihn genervt an. „Hör doch auf. Du weißt doch, dass ich ihn hasse" sagte ich nur, bevor Severus endlich aufhörte, „okay" sagte er, während ich mich wieder dem Essen widmete. „Falls du ihn irgendwann mögen solltest, er ist nicht gut für dich" sagte Severus noch, worauf ich ihn todgenervt ansah, aber danach ignorierte. Ich würde ihn nie mögen. Er war Sirius Black, ich konnte ihn nicht mögen.
Der Tag verging, bis es schließlich Abends war. Ich saß mit Severus im Gemeinschaftsraum der Slytherins und langweiligte mich zu Tode. Es war noch viel zu früh, um schlafen zu gehen, aber ich hatte bereits alles gemacht, was ich machen wollte. Ich hatte Severus mein Geschenk gegeben, welches übrigens großartig war (wer mag schon nicht einen unerschöpflichen Vorrat von Schokolade, obwohl der Liebestrank ein wenig gemein war, aber ich durfte das. Ich war schließlich seine beste Freundin), hatte meine Geschenke ausgepackt und mich über Black aufgeregt. Vor allem Lilys Geschenk war toll gewesen. Sie kannte mich aber auch am besten. „Sev mir ist langweilig“ maulte ich und Severus sah mich genervt an. „Das hast du bereits vor genau zwei Minuten gesagt“ erwiderte er, bevor er wieder in sein Buch schaute. Ich lehnte mich aus dem Sessel und schnipste mit meiner Hand vor seinem Gesicht, bis er mich erneut genervt ansah. „Gibt es nicht jemand anderen, den du nerven kannst?“ fragte er nur, worauf ich ihn beleidigt ansah, „nein, gibt es nicht“ maulte ich ihn an, doch er war bereits wieder in seinem Buch vertieft. Ungeduldig tippte ich auf der Sessellehne herum, bis ich schließlich aufstand. „Ich geh nochmal raus“ informierte ich Severus, der noch nicht mal aufsah, „mach das“ sagte er nur und beleidigt marschierte ich aus dem Gemeinschaftsraum. Dann machte ich halt etwas alleine. Pff. Sollte Severus doch weiter alleine lesen, mir doch egal. Etwas beleidigt verließ ich den Gemeinschaftsraum mit keiner wirklichen Ahnung, wohin ich wollte. Ich streifte etwas durch das riesige Schloss, bis ich ich schließlich in einen der Innenhöfe setzte.
Es fiel immer noch leichter Schnee, aber trotzdem war der Himmel so klar, dass man die Sterne sehen konnte. Es war wunderschön. Die kalte Abendluft wehte mir meine Haare aus dem Gesicht und statt zu frieren, genoss ich es. Diese Ruhe war einfach das beste, was ich heute erlebt hatte. Für einen Moment schloss ich meine Augen und streckte mein Gesicht in Richtung Himmel. Sofort fielen mir Schneeflocken auf mein Gesicht, aber schmolzen direkt, sobald sie mit meinem Gesicht in Berührung kamen. Ich lächelte in mich hinein. Gab es denn etwas schöneres, als an Weihnachten Schnee zu haben? Sicherlich nicht.
„Ich dachte ich wäre der einzige, der heute Abend freiwillig nach draußen gehen würde“ erschreckte mich eine Stimme in der Nähe und ich zuckte heftig zusammen, bevor ich meinen Kopf zu der Person drehte. Ein Junge mit braunen Augen und dunkelbraunen Haaren sah mich leicht lächelnd an. „Was willst du hier Black?“ fragte ich ihn ruhig, worauf er auf mich zuging und sich mit leichtem Abstand neben mich stellte. „Ich habe dasselbe Recht darauf hier zu sein wie du“ erwiderte Black ebenfalls ruhig, „keine Beleidigungen?“ fragte er mich. Ich wendete mich mit dem Kopf ab und schloss wieder die Augen, bevor ich mein Gesicht zum Himmel streckte. „Keine Lust“ antwortete ich nur, als ich auch schon Blacks Schritte im Schnee hörte. „Schnee an Weihnachten ist das beste, was es gibt“ sagte er, aber statt zu antworten wendete ich meinen Kopf wieder zu ihm und öffnete meine Augen. „Was willst du Black?“ fragte ich ihn immer noch ruhig, worauf er mich nur etwas schräg ansah. „Darf ich nicht mehr einfach nur mit dir reden?“ hakte er nach, während ich mich ihm zuwendete. „Warum redest du mit mir Black?“ fragte ich erneut. Black sah mich eine Weile einfach nur an, während er etwas näher trat, „James ist bei seiner Familie, Remus liest und Peter ist auch nicht da. Du bist keine schlechte Gesellschaft Rose, zumindest eine besser, als die fette Dame. Eigentlich bist du ganz nett“ erklärte Black ehrlich und ich sah ihn überrascht an. Okay? Was sollte ich jetzt dazu sagen? „Seit wann so ehrlich?“ fragte ich ihn nur. Black lächelte in sich hinein, „warum hasst du mich so Fory?“ fragte er nach, als wüsste er das selber nicht. „Du bist arrogant, denkst du bist besser als andere, behandelst andere wie Dreck, tyrannisierst meinen besten Freund, lässt jedes Mädchen an der Schule fallen, betrügst sie und findest das auch noch lustig.“ Erklärte ich ruhig, während Black mich weiter ansah. „Du kennst mich anscheinend nicht wirklich. Du kennst nur meine schlechten Seiten“. Immer noch überrascht sah ich Black an, „Rose, ich bin kein dummer Schläger, auch wenn du das von mir denkst“ erklärte er weiter und ich sah ihn nachdenklich an. Tat ich das? Aber er war schließlich auch ein riesiges Arschloch von einem arroganten, hirnlosen, eingebildeten, bescheuerten Gryffindor! Nicht aufregen Rose. Komm runter. „Du glaubst nicht, dass ich eigentlich ganz nett bin, oder?“ fragte Black mich und mein Blick verriet mich sofort. Ich glaubte ihm das nicht, da hatte er Recht. Über Arroganz konnte ich hinwegsehen, aber er tyrannisierte meinen besten Freund seit der ersten Begegnung. Das konnte ich ihm nicht verzeihen und ehrlich gesagt wollte ich das auch nicht. „Ich hätte da einen Vorschlag, ich beweise dir, das ich auch nette Seiten habe. Vielleicht werden wir ja sogar Freunde“ schlug Black lächelnd vor und streckte mir seine Hand entgegen. Ich sah für einen Moment nur zwischen seiner ausgestreckten Hand und seinem Gesicht hin und her. Wollte er mich verarschen, oder war das ernst gemeint? Warum sollte er das tun? „Ich habe keine Sprengkörper an meiner Hand Rose, ich meine es ernst, oder hast du etwa Angst vor meiner guten, perfekten Seite?“ fragte er, worauf ich sofort seine Hand schüttelte. Ich und Angst! Er und perfekt! Das ich nicht lachte. „Abgemacht“ stimmte ich zu und ließ ihn dabei sofort wieder los, als hätte ich einen elektrischen Schock abbekommen. Sicher ist sicher. Black verbeugte sich leicht, während ich die Augen verdrehte. „Wir sehen uns“ verabschiedete ich mich, bevor ich mich umdrehte und hineinlaufen wollte. „Rose“ hielt mich Black auf, worauf ich mich nochmal umdrehte. „Ja?“ fragte ich ihn, während er lässig mit den Händen in der Tasche dastand, „frohe Weihnachten“ sagte er mit dem ehrlichsten Lächeln, was ich je bei ihm gesehen hatte. Es stand ihm besser, als ich wollte. „Dir auch“ erwiderte ich lächelnd, drehte mich um und begann zurück zum Gemeinschaftsrum zu laufen.
(Heute mal ein etwas längerer Teil, aber Weihnachten ist auch toll🙈💝)
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro