Kapitel 13: Der Patronus & Eine riesige Panikattacke
Als die nächste Verteidigung gegen die dunklen Künste Stunde anstand, wurde ich eher von Lily hingeschleift mit der Aussage, dass wenn ich mich nicht zum Unterricht bewegte, sie Black sagen würde, dass ich auf ihn stand. Natürlich sagte ich dasselbe mit Potter, nur als sie dann mit einem Flugzauber ankam, gab ich auf. Also befand ich mich pünktlich zum Beginn der Stunde vor dem Klassenraum. Nach wenigen Minuten kam Professor Gobrain und ließ uns in den Raum. Jede Sekunde wurde ich zunehmend nervöser und drehte die Ärmel meines Pullovers in meinen Händen. Lily und ich setzten uns mit Severus nach vorne, während Professor Gobrain sich auf sein Pult stützte, „wie bereits letzte Stunde angekündigt werden wir uns heute mit einen der schwierigsten Zauber beschäftigen, dem Patronus. Wenn ihr diesen Zauber schafft, dann seit ihr perfekt auf eure UTZ im übernächsten Jahr vorbereitet und werdet die ZAG dieses Jahr leichtens bestehen. Außerdem werdet ihr sofort ein Ohnegleichen von mir bekommen." Erläuterte der Professor. Ein Ohnegleichen in Verteidigung gegen die dunklen Künste? Das könnte ich allerdings gut gebrauchen. „Also los!" rief er und bat uns aufzustehen. Sobald alle standen, schob er wieder alle Tische und Stühle an den Rand, wie in der letzten Stunde. „Natürlich ist es gegenüber einem Dementor nichts, sondern nur eine Trockenübung, aber auch das ist verdammt schwierig. Um euch etwas näher daran zu bringen haben Professor Dumbledore und ich uns einen sehr effektiven Zauber überlegt, der euch zumindest die Gefühlslage näher bringt, denn wie jeder weiß, erinnern euch Dementoren an den traurigsten und schlimmsten Moment eures Lebens. Aber keine Sorge, der Zauber kann euch nicht verletzen" lachte Professor Gobrain. Meine letzte Hoffnung starb genau in diesem Moment. „Fangen wir an!" rief der Professor und schon stellten sich alle verteilt in den Raum.
Wenigstens übten wir alle gleichzeitig. Gobrain zeigte uns kurz die Bewegung des Zauberstabs und die Aussprache, als wir dann auch schon anfangen konnten. Nicht, dass ich unbedingt wollte, aber schließlich kam der Professor auch zu mir, um den Zauber zu wirken. Ich wappnete mich, als ich auch schon das Gefühl spürte.
Es war etwas anderes, als sonst. Etwas viel tieferes. An mir vorbei sah ich Bilder schwimmen und hörte die gedämpften Stimmen meiner Mum und meines Dads bei einem Streit, als ich noch ganz klein. Ich hatte diese Erinnerung verdrängt, aber jetzt war sie wieder in meinem Kopf. Ein anderes Bild tauchte auf und ich hörte das Weinen meiner Mum, während ich in einer deutlich jüngeren Version durch den Flur schlich. Durch den kleinen Flur, bis zum Zimmer meiner Mum. Ich sah vor mir, wie sie weinend in ihrem Bett lag. Mit voller Wucht kam ich wieder in der Realität an, in der nur wenige Sekunden verstrichen waren. Ich sah vor mich, wie als würde ich etwas sehen, die Bilder. Nur wusste ich, wie ich sie wegbekam. „Expecto Patronum" flüsterte ich und dachte dabei an die einzige schöne Erinnerung, die ich hatte. Vor mir sah ich Lily und Severus mit mir, wie wir glücklich waren und uns erneut über die Rumtreiber lustig machten. Bevor all dieses Drama begann. Vor mir erschien etwas weißes, sehr helles, was immer größer wurde, bis es schließlich eine Gestalt annahm.
Ein strahlendes Einhorn entsprang aus meinem Zauberstab. Es sah mich kurz aus den leuchtenden Augen an, als es auch schon den Kopf senkte und begann, durch den Raum zu laufen.
Mehr als überrascht betrachtete ich das Einhorn, als es auch schon wieder wegen mangelnder Konzentration verschwand. „Bravo! Glanzleistung Miss Fory, sie können stolz auf sich sein!" rief der Professor, während ich den Zauberstab sinken ließ. Ein paar redeten im Hintergrund, doch alles um mich herum war wie vernebelt. Es war, als hätte mir etwas die Brust zugeschnürt. Ich schaffte es nicht einzuatmen und auch nicht auszuatmen. Ich musste hier raus. Schnell.
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und flüchtete aus dem Klassenraum, vorbei an den anderen, die mich verwirrt ansahen. Die Stimmen von Severus und Lily überhörte ich einfach, als ich auch schon durch die Tür hetzte. Ohne zu wissen wohin lief ich durch die Gänge, bis ich mein Tempo verlangsamte und mich an die kühle Steinwand des Korridors lehnte. Mein Atem ging unnatürlich schnell, während ich meinen Kopf an die Mauer lehnte. Kurz schloss ich die Augen, als mich auch schon wieder die Bilder überrannten. Verzweifelt fuhr ich mir durch das Haar und versuchte die Bilder loszuwerden, doch egal, was ich tat sie verschwanden nicht. Für ein paar Momente schloss ich einfach meine Augen mit dem Kopf an der Wand lehnend und wurde von den Bilder in den bann gezogen. Langsam bahnte sich eine Träne den Weg an meiner Wange hinunter. Ich versuchte gar nicht sie zu stoppen. Weitere Tränen flossen, während ich mich langsam an der Wand hinunter sacken ließ. Nach einer Weile, wo ich nur stumm dasaß, öffnete ich meine Augen und starrte an die Wand des Korridors auf der anderen Seite.
Ich wusste nicht wie viel Zeit verging, als ich Schritte hörte und nur allzu bekannte Stimmen, doch ich blieb nur regungslos sitzen, mit dem Arm auf mein Knie abgestützt und der Hand mit meinem Zauberstab, starrte ich weiter auf die Wand. „Rose?" fragte Lily neben mir und kniete sich zu mir, doch ich starrte nur weiter an die Wand. „Ist alles gut?" fragte sie, worauf ich mich nur abwandte und aufstand. Doch so leicht gab Lily nicht auf. Sie schloss die Arme um mich. In meinem Kopf legt sich ein Schalter um und die Kälte verschwand. So standen wir da eine Weile, bis ich die anderen Personen bemerkte. Severus, Black, Potter und Lupin. Was zum. Mir fiel wieder ein, dass meine Augen bestimmt rot von den Tränen waren. Super, Potter und Black sahen mich vollkommen aufgelöst. Schlimmer konnte dieser Tag nicht mehr werden.
„Sag den Lehrern ich bin krank" sagte ich zu Severus, während ich mich auf dem Absatz umdrehte und so schnell ich konnte in den Gemeinschaftsraum lief. Das war peinlich. Und unerwartet. Ich meine, wer hätte denn schon erwartet, dass mich die Rumtreiber, ausgenommen von dem kleinen, je mal aufgelöst zu Gesicht bekommen würden. Ich würde ihnen nie wieder in die Augen sehen können. Ich könnte nie wieder an irgendeinem Unterricht teilnehmen. Mein Leben hatte keinen Sinn mehr.
(Eliza Black fällt diese Woche aus :))
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