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2 | F steht für Freunde

2 | F steht für Freunde

»And maybe one day I'll be wiser. 'Cause maybe one day I'll be further from here. Put all of my faith in tomorrow. Dark days keep me up all night. Only thing I know, it's gonna be alright

L I A M
Geschockt reiße ich meine Augen auf, ich bin wie zur Salzsäure erstarrt. Wie konnte ich auch nur vergessen, nicht den ganzen Haushalt zu korrigieren?

»LIAM! Willst du mich verarschen?!«, brüllt er durch die Wohnung. So laut, dass die Nachbarn wie jeden Tag Zeuge seiner Worte werden können. Und trotzdem hilft mir keiner. Stattdessen meiden sie jedes mal meinen Blick, wenn ich ihnen im Flur begegne.

Ich höre seinen wütenden Atem, nur wenige Meter entfernt und weiß, dass ich zu ihm gehen sollte. Die Strafe wird nur schlimmer, wenn ich es nicht tue. Eine der Regeln: Lasse ihn nie warten und gehe zu ihm, um deine Strafe zu kriegen.

Mit langsamen Schritten gehe ich zu ihm, in die Küche. Jeder Schritt ist schwer. Mein Körper schmerzt bereits. Phantomschmerzen, nach all der Zeit, weiß ich ja was auf mich zu kommt.

Unsicher betrete ich die Küche, mein Blick auf den Boden gerichtet.

»Es tut mir le-«, versuche ich mich zu entschuldigen, doch sein schnauben unterbricht mich.

»Spar es dir, dass ist einfach ein weiterer Grund der mir zeigt, wie unfähig du bist.«, seine Worte sind kalt, ohne Emotionen. Keine Gefühle. Nichts. Dieser Mann welcher mal ein liebevoller Vater war, wurde ersetzt durch ein Monster.

Mein Blick geht hoch. Dort steht er, neben der Spüle. Die Arme verschränkt und seine Augen durchbohren mich wütend.

»Mach dich doch einfach mal nützlich. Ein einziges Mal. Ich füttere dich hier durch, gehe arbeiten um dir etwas zu bieten und damit dankst du mir? Wenn das weiter so geht... bezahlst du mir gefälligst unterhalt.«

Geschockt reiße ich meine Augen auf. Meint er das ernst?

»Noch ein Wort von dir heute... und du wirst dein blaues Wunder erleben. Bring mir gefälligst meinen Alkohol ins Wohnzimmer und dann verpisst du dich. Ich will dich heute nicht mehr sehen müssen.«

Ich nicke einfach nur. Das ist nichts neues.

Mit schnellen Schritten kommt er auf mich zu. Sauer schaut er auf mich runter. Am liebsten würde ich zurück weichen, mich verstecken, mich klein machen, weg rennen. Doch nichts davon mache ich. Ich bleibe einfach nur stehen. So wie es sich gehört.

Und dann spüre ich auch schon den Schmerz an meiner Wange, mit einem lauten Knall landet seine flache Hand dort und mein Kopf fliegt zurück. Als nächstes schubst er mich kräftig gegen den Türrahmen. Mein Kopf knallt auf die Kante. Schwarze Punkte tanzen vor meinen Augen.

Ich merke nur noch, wie mein Vater meine Beine zurück zieht und ich auf den Boden rutsche. Ein Schlag in den Bauch. Zwei. Drei. Und noch ein Tritt genau in mein Gesicht. Dann ist es auch schon vorbei.

Mit geschlossenen Augen liege ich auf dem Boden, merke wie mein Vater über mich steigt und sich auf den Weg ins Wohnzimmer macht.

»Deine Mutter ist bestimmt enttäuscht, so jemanden wie dich als Sohn zu haben.«

Ich brauche einige Sekunden um meine Kräfte zu stabilisieren. Ächzend richte ich mich auf und gehe gekrümmt zur Theke. Dort lehne ich mich erstmal an und muss tief Luft holen. Mein Bauch schmerzt und ich weiß jetzt schon, dass ich dort morgen riesige blaue Flecken haben werde.

Mit meiner Hand taste ich mein Gesicht ab. Danach ist Blut an meinen Händen zu sehen. Super, er hat mich genau an der Lippe und der Nase getroffen. Wütend balle ich meine Hände zusammen. Dieser elende Wichser.

Kurz halte ich meine Hände unters Wasser und spüle das Blut ab. Dann nehme ich zwei Bierflaschen und eine Vodka Flasche aus dem Kühlschrank raus, nehme den Flaschenöffner mit und gehe mit langsamen Schritten zu meinem Vater.

Dieser sitzt gemütlich auf der Couch, schaut Nachrichten an, als wäre nichts gewesen. Schnell aber vorsichtig stelle ich alle Getränke auf den Tisch.

»Bring die leeren Gläser noch in die Küche.«

Schnell nehme ich die drei Gläser und mache mich wieder auf den Weg in die Küche. Doch leider hat sich der Teppich an der Ecke gewölbt und ich stolpere drüber. Mein Gleichgewicht kann ich nicht mehr halten und ich falle auf den Boden.

Die Gläser zerbrechen und Scherben verteilen sich auf den Boden. Einige davon landen in meinen Händen. Zischend richte ich mich auf.

»DU NICHTS NÜTZIGER DRECKSSOHN!«

Ich höre schwere Schritte hinter mir und dann packt mich auch schon eine Hand im Nacken, ehe ich reagieren kann. Unsanft werde ich zur Seite geschubst, knalle dabei mit meinen Kopf an den Schrank. Vor Schmerzen kneife ich meine Augen zusammen.

»Nichts kannst du machen! Du bist einfach unfähig! Geh! Verschwinde! Fass das bloß nicht an, sonst geht noch mehr kaputt!«

Ich schaue zu ihm nach oben, seine Augen sprudeln vor Wut. So schnell es mit Schmerzen geht rappel ich mich auf und humpel an den Scherben vorbei ins Badezimmer.

Dort lasse ich mich auf den Klodeckel fallen und betrachte meine Hände. Zum Glück sind es ehr kleine Scherben, die dort drin stecken. Also stehe ich auf und gehe zum Waschbecken, ehe ich sie mir alle nach und nach rausziehe. Danach halte ich die Hände schnell unter kaltem Wasser.

Dabei schaue ich in den Spiegel. Meine obere Lippe blutet immer noch leicht und schwillt an, ebenso wie die Nase. Auf meiner Wange ist dieses mal zum Glück kein Handabdruck zu sehen. Auf meinem Hinterkopf werde ich morgen eine fette Beule haben.

Schnell klebe ich Pflaster auf meine Hände, da verbinden mit einer Hand etwas schwierig ist. Am Ende habe ich zwar vier Pflaster auf jeder Hand, aber das ist mir reichlich egal.

Meine Beine führen mich in mein Zimmer, dort lasse ich mich erstmal erschöpft aufs Bett fallen und schaue an die Decke. Womit habe ich das nur verdient?

In meinen Gedanken versunken, merke ich erst später das mich gerade jemand anruft. Seufzend greife ich nach meinem Handy, welches auf dem Nachtisch liegt. Mir wird Prinzessin❤ angezeigt. So fröhlich wie ich kann, gehe ich also ans Handy.

»Ja?«

»Hey Liam. Du kommst doch heute Abend oder? Wir wollen uns in einer halben Stunde bei J treffen. Du antwortest nur nicht mehr auf die Nachrichten im Chat.«, die Stimme meiner besten Freundin beruhigt mich sofort und ein kleines Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit.

»Ja, klar. Ich war gerade nur noch... am lernen. Ich seh euch dann in einer halben Stunde.«

»Okay, gut.«, ich höre ich grinsen aus der Stimme raus. »Dann bis gleich.«

»Bis gleich, Prinzessin.«

Mit diesen Worten lege ich auf. Ich nenne Vivien schon seit ewigkeiten Prinzessin. Wir kennen uns nun schon seit der 1.Klasse und sind beste Freunde. Irgendwann habe ich angefangen, sie nur noch Prinzessin zu nennen.

Ich verlasse mein Bett und ziehe meine Schuhe an. Dann schnappe ich mir mein Handy und stecke es in meine Hosentasche. Mit leisen Schritten gehe ich in den Flur und lausche kurz neben dem Wohnzimmer. Dort läuft gerade lauthals irgendeine RTL Sendung.

An der Haustüre nehme ich mir meine Jacke und ziehe mir diese drüber. Kurz checke ich ob meine Kopfhörer in der Tasche sind und nehme dann meinen Haustürschlüssel ehe ich die Wohnung verlasse.

Mit schnellen Schritten gehe ich die Treppe runter und raus in den lauwarmen Frühlings Abend. Zu Jonas nach Hause sind es von mir aus fünfzehn Minuten. Meist fahre ich schnell mit dem Bus, dann sind es nur fünf Minuten. Doch heute wird mir das Laufen gut tun, zudem ich einfach nur froh bin, die Wohnung verlassen zu können.

Also stecke ich mir meine Kopfhörer in die Ohren, mache das Lied One Day von Logic an und gehe die Straßen entlang zu meinem besten Freund.

· · · · ·

Nach einigen Minuten bin ich dort angekommen. Seufzend stecke ich meine Kopfhörer weg und schaue auf meine Handy Uhr. Ich bin ziemlich langsam gegangen, weswegen ich dann doch länger gegangen bin als gedacht. Seufzend stecke ich mein Handy wieder weg.

Ich freue mich auf einen Abend mit meinen Freunden, immerhin sind sie die einzigen die meine Laune jetzt heben könnten. Allerdings werden sie wieder Fragen zu meinem Aussehen stellen. Keiner von den drei weiß von meiner Familiensituation. Niemand weiß, wie mein Vater mich behandelt. Und das soll auch so bleiben.

Natürlich fallen ihnen meine Verletzungen auf, jedem fallen sie auf. Auch in der Schule. Doch dort habe ich den Ruf als Schläger, da ich mich nun mal gerne Prügel. Meistens mit den gleichen Leuten und - meiner Meinung nach - ist es gerechtfertigt. Wer meine Familie beleidigt geht zu weit.

Das hilft mir gleichzeitig bei meinen Lügen. Davon trage ich ebenfalls Verletzungen und kann somit die von meinem Vater verstecken. Und jeder glaubt es mir.

Mein Finger drückt auf die Klingel und kurz darauf macht mir auch schon mein bester Freund die Tür auf. Erstaunt sieht er mich mit großen Augen an.

»Mensch, du siehst aus, als hätte man dich verprügelt. Was ist passiert?«

Wie wahr seine Worte sind lasse ich mir nicht anmerken, also grinse ich ihm nur entgegen: »Dir auch Hi.«

J tritt zur Seite, damit ich eintreten kann und wir machen einen Handschlag. Ich ziehe meine Schuhe und meine Jacke aus und folge ihm in sein Zimmer.

»Sind deine Eltern nicht da?« Normalerweise kommen die beiden mir schon immer freudig entgegen, oder einer von beiden.

»Nope. Die sind Essen gegangen.«, kommt es von J vor mir, mit dem Rücken zu mir gedreht.

In seinem Zimmer angekommen sitzt Tim sogar schon auf dem Sofa und vor ihm die Playstation bereits an. Überrascht begrüße ich ihn ebenfalls mit einem Handschlag. Auch er fragt mich, was mit mir passiert ist.

»Hab mich mal wieder mit Frederik angelegt.«, ich zucke lediglich mit den Schultern und lasse mich neben ihn fallen. Sofort drückt er mir einen Controller in die Hand.

»Was spielen wir?«

»FIFA.« Für ihn ist das Thema somit erledigt.

J steht neben uns, die Hände in seiner Jogginghose vergraben. Er mustert mich kritisch mit einer Augenbraue nach oben gezogen. Unsicher fahre ich mir mit einer Hand durch die Haare und blicke auf den Fernseher vor mir. Seit einigen Tagen habe ich das Gefühl J kauft mir meine Lügen nicht mehr ab und ahnt etwas. Doch das darf nicht passieren.

»Was hat er dieses mal gesagt? Sieht er genauso schlimm aus wie du?«

Kurz schlucke ich uns suche mir eine Antwort zurecht: »Er hat mal wieder einen Spruch über meine Mutter abgelassen und meine Prinzessin mit reingezogen.«, Ich zucke mit den Schultern. »Und ja, er sieht schlimmer aus.«

Diese Ausrede müsste klappen. Da das nichts neues ist.

»Aha...«

Kurz schaue ich zu ihm, er sieht immer noch skeptisch aus. Augenrollend schaue ich wieder zum Fernseher. Es ist mein Leben, meine Sache. Ich muss alleine damit fertig werden. Dieses Monster zuhause ist mein Problem. Da kann ich keinen gebrauchen, der davon weiß.

»Ok. Ich hol was zu trinken. Was wollt ihr?«

»Hast du Red Bull da?«

»Cola.«

J muss grinsen und geht Kopfschüttelnd aus dem Zimmer. Dabei murmelt er leise vor sich hin: »Immer das gleiche mit euch.«

Ich konzentriere mich auf das angefangende Spiel mit Tim. Dieser schreit neben mir schon rum, dass ich doch unfair spiele. Das nennt man können. Etwas das der Verlierer neben mir nicht kennt.

Wir sind so fixiert auf das Spiel, dass wir nichts anderes mitbekommen.

Erst als eine Stimme neben mir fragt: »Wow, was ist mit dir passiert?« komme ich wieder in die Realität zurück.

Vor mir steht meine beste Freundin und schaut mich geschockt an. Sie hasst es jedes mal mich so zu sehen. Jedes mal sagt sie, sie möchte mich so nicht sehen. Und am liebsten würde ich ihr diesen einen Wunsch erfüllen. Doch das ist etwas, dass wird sich so schnell nicht ändern.

»Dir auch Hi.«

Lachend umarmt sie mich und drückt sich fest gegen meine Brust. Ihre Haare kitzeln an meinem Hals. Ich kann ihren Duft riechen und vergrabe meine Nase an ihren Hals. Eng umschlinge ich sie. Das Tim neben mir einfach weiter spielt interessiert mich reichlich wenig. Soll er sich über diesen einen Punkt freuen.

Vivien drückt sich noch fester an mich, ich kann ihr lächeln auf dem Gesicht gerade zu spüren. Automatisch muss ich auch lächeln.

Doch leider drückt sie ihren Ellbogen ausversehen zu feste gegen meinen Bauch, weswegen mein Lächeln verrutscht und ich mein Gesicht schmerzhaft verziehe. Da sie mit dem Gesicht an meine Brust gedrückt ist, merkt sie es zum Glück nicht.

Doch ein Blick auf J, der mich besorgt und aufmerksam beobachtet, verrät mir, dass es jemand leider bemerkt hat.

[ 18.01.2019 | 2092 Wörter | 22:38 Uhr ]

Erste Meinungen bisher? :)

Und schon mal als kleine Warnung: es werden viele Schimpfwörter geschrieben und zum Teil abschreckende Szenen. Solche wie die in diesem Kapitel. Wobei das noch harmlos ist. In 2-3 Kapiteln wird eine Szene kommen davor werde ich euch auch warnen, wer das nicht lesen möchte, kann die überspringen. Besonders bei den jüngeren wäre es besser das vielleicht nicht zu lesen. Wobei ich schauen muss, wie detailliert ich das schreiben werde... aber nur so schon mal als Information. :)

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