#21 Thank you
Pov Jimin
"Jeder erwartet so viel von mir, ich kann nicht mehr!" Yoongi schlug mit der Faust auf den Boden.
"Nein, ich erwarte nichts von dir! Ich nehme dich so, wie du bist Yoongi!" Ich schrie ihn an, weil nichts anderes half, er hielt sich seine Fehler vor und betrachtete sich selbst viel zu selbstkritisch. Seine Hände suchten nach meinen und umschlossen diese mit dem schwächsten Griff, den ich je gespürt hatte.
"Hör auf sowas zu sagen. Du bringst mich zum heulen!" Schrie ich unter Blickkontakt, damit er mich sah. Damit er sah, wie weh mir das tat.
"Hör auf! Hör auf zu weinen, ich bin das nicht wert." Selbst er heulte. Wir beide saßen weinend voreinander und starrten uns in die Augen.
"Du bist so verdammt vieles wert!" Ich drückte seine Hände, um es zu demonstrieren.
"Warum muss ich dann darüber nachdenken, was ich später mal machen will?! Ich weiß nichtmal, ob ich es bis dahin schaffe. Ich will.. Ich weiß noch nichtmal, was ich will!" Er ließ den Kopf hängen. Alles überwältigte ihn gerade, sodass er nach allem schlechten in seinem Leben suchte.
Hör doch auf, Junge.
"Ich weiß es doch auch nicht!" Ich versuchte so sehr ihm zu helfen. Versuchte mit allem, was ich hatte, zu ihm zu sprechen.
"Alle anderen sind so stark, attraktiv oder haben alle Möglichkeiten im Leben, so wie du."
"Du weißt doch gar nicht, wie sich andere fühlen! Du weißt nicht, wie andere denken!" Wiederholte ich.
"Ich sitze hier, vor dir und verzweifle. Ich kann mich noch nichtmal selbst kontrollieren und fange an zu trinken." Er versank in seinen Tränen, kniff schmerzerfüllt die Augen zusammen.
"Es gibt so viele Leute, für die du ein Vorbild bist!" Machte ich ihm klar.
"Für wen? Für wen bitte?!"
Ich nahm sein Gesicht liebevoll und sah ihm tief in die Augen.
"Für mich."
"Nein, nein-" Er schüttelte den Kopf, als könne er meine Worte abschütteln. Aber nun hatte ich endlich seine Aufmerksamkeit und er hörte mir zu.
"Ich weiß, ich kenne dich nicht lange. Aber allein deinen Charakter, den du hier, wenn wir alleine sind und nicht unter Menschen, ausstrahlst, habe ich gern. Du bist besonders!" Er versuchte zu verstehen, was ich da gerade sagte. Seine Augen betrachteten das Bild, welches meine Worte malten. Es war eine Weile still. Ich lächelte ihn sanft an, versuchte ihm alles klar zumachen.
Dann ließ er sich gegen mich fallen, umarmte meinen Unterkörper und sein Kopf nahm wieder an meinem Bauch Platz. Ich strich ihm einfach durchs Haar und streichelte ihn am Kopf.
Ruhe. Ruhe war, was er gerade brauchte. "Du Idiot." Kam es murrend von ihm, doch ich spürte sein Lächeln deutlich. "Wie schaffst du es, mich immer zu beruhigen?" Fragte er flüsternd.
"Ich bin nicht der einzige, der Befehle nur von einer bestimmten Person annimmt." Sein regelmäßiger Atem ließ die Anspannung aus meinem Inneren langsam schwinden.
"Ich weiß nicht, wann ich wieder zusammen breche.
Vielleicht morgen. Vielleicht nächsten Monat," Er sprach sanft und machte Pausen, "Aber ich werde mich nicht mehr betrinken. Für dich.
Ich will nicht dass ich dich zum weinen bringe. Ich bin älter, ich sollte ein Vorbild sein. Aber so, bin ich das ganz bestimmt nicht.
Ich versuche eins zu werden.
Versprochen."
Ich drückte ihn an mich. Egal wie sehr er meine Nähe hassen sollte, egal ob ich ihn zerdrückte. Ich drückte ihn so fest an mich, wie ich nur konnte. Erleichtert nahm ich seinen Geruch auf, schmiegte mich an seinen Körper.
"Danke. Danke dir so sehr."
Sagte ich und drückte ihn noch fester, um sicher zu gehen, dass er es war. Um mir klar zumachen, dass er wirklich in meinen Armen lag. Ich liebte ihn so sehr und ich begann es jetzt erst wirklich zu schätzen oder zu realisieren. Man sagt, man schätzt etwas erst, wenn man es nicht mehr hat. Aber das stimmte nicht, man schätzt was man hat, man denkt nur nicht, dass man es je verlieren würde.
"Wenn irgendwas ist, komm zu mir. Ich helfe dir, egal bei was."
"Du wirkst so erwachsen, kleiner Jimin." Er richtete sich wieder auf.
"Wir gehen jetzt schlafen. Du brauchst Ruhe. Warte, ich hole dir deine Sachen." Ich nannte sie schon 'seine' Sachen. Nur, weil er sie benutzte. Genauso wie 'unser Zimmer' vorhin. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen. Ich griff nach den Sachen, die über dem Schreibtischstuhl lagen und setzte mich wieder vor ihn.
"Darf ich dir helfen? Ich lasse dich jetzt nichts mehr alleine machen." Fragte ich, worauf er sich über die tränenden Augen wischte.
"Unter einer Bedingung," ich nickte, "Ich helfe dir gleich wieder, deine Tablette einzunehmen. Sonst wirst du nie gesund."
Mein Magen drehte sich um. Teils, weil ich mich freute, ihn noch einmal küssen zu dürfen und teils, weil es ihn tatsächlich interessierte, wie es um meine Gesundheit stand. Ein zustimmender Laut kam von mir und er zog seufzend seine Stoffjacke aus. Dann zog er missmutig und mit ein paar Schwierigkeiten sein T-Shirt aus, nachdem er mich bekanntermaßen genervt angesehen hatte. Durch seine leicht angetrunkene Art, war sein Orientierungssinn und Gleichgewichtssinn etwas aus der Bahn geworfen. Ich half ihm in sein Schlaf-Shirt, wobei mir unangenehm heiß wurde. Seinen Oberkörper hatte ich ja schon zweimal nackt gesehen, doch nie von so nahem. Mein Herz pochte schneller. Er guckte mich undefinierbar an, worauf ich ihm einen auffordernden Blick zuwarf. Nur ungern zog er seine Hose aus und ich gab ihm die Jogginghose, die er sich kurz darauf überstreifte. Ich grinste nicht wie ein dummer oder kicherte, weil ich wollte, dass dieses vertraute in der Luft blieb. Ich wollte, dass wir uns voreinander ausziehen konnten, ohne irgendwelche peinlichen Gedanken. Denn ich schätzte diese Art von Vertrautheit, wenn man keine Hemmungen voreinander hatte und viel wichtiger: nicht haben brauchte.
Als hätte er drauf gewartet, sagte er nun energisch: "So, wo ist die Tablette?" Ich rappelte mich auf. "Hör auf so zu klingen, als würde dir das Spaß machen."
"Dann hör du kleiner Perverser auf, Spaß daran zu haben, mich beim Aus- und Anziehen zu beobachten!" Wir beide wurden rot und wir beide lachten. Das war ein schönes Gefühl. Sein Lachen war so schön und es erhellte meine gesamte Welt. Wie verliebt ich doch war.
Ich gab ihm die weiße Kapsel. Beim Berühren unserer Hände, wischte ein kleiner Stromschlag durch meinen Arm. "Nur für deine Gesundheit!" Machte er mir klar.
War mir egal, er sollte mich einfach küssen.
Pov Yoongi
Zum dritten mal an diesem Tag trafen unsere Lippen aufeinander. Von wegen Gesundheit, das geschah rein aus Lust. Ich drückte die Kapsel in seinen Mund. Der süße Geschmack seiner Lippen benebelte meine Sinne. Ich glaubte, mich diesmal nicht beherrschen zu können. Wenn er also nicht aufhörte, würden wir für immer aneinander hängen.
Dann schluckte er. Doch zu meiner Verwunderung stoppte er nicht, machte keine Anstalten sich von mir zu entfernen. Was würde er von mir denken, wenn ich ihn weiter küsste? Jedoch musste ich mir darüber keine Sorgen machen, denn von ihm aus intensivierte sich der Kuss. Ich legte meinen Kopf schief, genoss seine Nähe und Aufmerksamkeit regelrecht. Seine Lippenbewegungen hinterließen ein angenehmes Kribbeln. Ich konnte hier nicht weg, er zwang mich dazu, seinen Lippen nachzugeben. Tausende von Stromschlägen durchzogen meinen Körper.
Dieses Gefühl war unbeschreiblich.
Jimin war unbeschreiblich, sodass ich in den Kuss hineinseufzte. Das hatte ihn wohl aufgeschreckt, denn er löste sich von mir. Warum?
"T-tschuldigung, das muss wohl das Fieber sein."
"Ja, wahrscheinlich." Gab ich schnell zurück und lief rot an, genau wie er. Anscheinend hatten wir uns gerade rechtzeitig gelöst, denn Hoseok kam nach einem Klopfen ins Zimmer. Während er sprach, kroch ich ins Bett und unter die Decke.
"Kommissar Sanwoo hat Yoongis Tasche hier gelassen mit Anziehsachen glaube ich. Mama hat Yoongi angeboten, erstmal bei uns zu bleiben. Vater ist ja erst mal auf der Arbeit, der wird so schnell nicht kommen. Wenn ihr irgendwas braucht, wisst ihr, wo ihr uns findet.
Ich lass euch dann mal alleine.
Ach ja, Jiminie, Mama hat gesagt, dass du morgen auch noch zuhause bleibst.
Gute Nacht!"
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[Danke für's kommentieren und Voten]
Dieses Kapitel bedeutet mir sehr viel und auch, wenn ich hngnyun das sehr oft sage:
Ich hab dich lieb und ich danke dir dafür, dass du mich nicht so einfach aufgibst, wie ich mich.
I lobe you my idiot and soulmate<3
\^○^/
Aßerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass heute noch ein Kapitel kommen wird <3
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