#17 Care
Pov Yoongi
Dann lief seine Mutter wieder aus dem Zimmer.
Ich schaute auf den Kranken. Er schwitzte und war vollkommen am Ende. Ich betrachtete seinen Oberkörper. Er war gut trainiert und seine trainierten Bauchmuskeln konnte man selbst ohne Anspannung seinerseits sehen. Schnell wandte ich meinen Blick wieder ab, aus Angst in Verlegenheit geraten zu können. Wer weiß, vielleicht drehte mein Innerstes nun auch komplett durch und würde mich dazu veranlassen, ihn hier auf der Stelle zu zu betatschen. Natürlich würde ich das nicht wollen, aber wer wusste schon, wie viel Selbstbeherrschung ich bei ihm haben könnte. Noch nie hatte ein Junge so sehr meine Aufmerksamkeit geweckt und noch nie war das Verlangen nach jemandem so groß.
"Warum hast du mir nicht gesagt, dass es dir so schlecht geht?" Ich sprach so leise und peinlich berührt, dass ich Angst hatte, er würde mich nicht verstehen.
Er schaute an mir hoch und kam meiner Frage nach.
"T-tut mir leid. Ich wollte dich nicht wecken." Seine Stimme klang so krank, dass sich alles in mir zusammen zog. Noch dazu kam, dass ich ihm nicht helfen konnte.
"Du bist so dumm. Wenn's dir schlecht geht, dann will ich ... doch nicht schlafen." Gab ich zögerlich zu. Sanft lächelte er.
Dann tastete er neben sich und ich gab ihm meine Hand, hoffend, dass es das war, was er wollte. Sein schwacher Griff umschloss, so gut es ging, meine Hand und mir wurde wieder bewusst, wie weit ich mich ihm schon hingab. Berührungen dieser Art hatte ich jahrelang nicht zugelassen. Ich hatte mich komplett vor anderen verschlossen, wollte nicht, dass so etwas wie früher nochmal passierte.
Damals hatte ich ihn verloren. Weil ich ihn angeschrien hatte und er auf die Straße gelaufen war.
Bis heute kam ich nicht darüber hinweg, weshalb ich mich auch nicht getraut hatte, Jimin an mich heranzulassen. Ich war nicht eingebildet, doch ich wollte einfach nicht, dass er sich in mich verliebte. Und andersrum. Doch ich hatte verloren. Hatte den Krieg gegen mich selber verloren. Hatte gegen mein Innerstes aufgegeben. Gegen ihn schien dieser Kampf unmöglich. Es war mir tatsächlich sehr unangenehm darüber nachzudenken. Es ging alles so schnell und es war alles so surreal.
Es schien wie im Traum, dass ein einziger Mensch meinen Verstand so verwirren konnte.
Seine Mutter kam wieder ins Zimmer. Diesmal mit einem Tablett mit Wasser und Tabletten. "Davon nimmst du jetzt eine, heute Mittag und am Abend. Dann sollten wir das recht schnell wieder in den Griff bekommen."
****************
Leer starrte er die Tabletten vor sich an. Ich hatte ihn die ganze Zeit beobachtet, seit einer halben Stunde. "Ich kann das nicht." Wiederholte er.
"Hast du im ernst Angst davor, eine Tablette zu nehmen?"
"Ich kann das nicht." Darauf gab ich ihm einen Klaps auf den Nacken.
"Versuchs!"
"Hab ich doch schon!"
"Dann nochmal. Diesmal für mich." Ich gab ihm erneut eine Tablette. Die anderen zwei davor hatte er nicht runterbekommen.
"Also nochmal. Wenn du sie nicht sofort schluckst zerbröselt sie auf deiner Zunge, was zwar eines der ekligsten Gefühle überhaupt, aber nicht weiter schädlich sein sollte."
Er nahm die Tablette aus meiner Hand. "Na gut." Ich hätte mir nie vorstellen können, dass diese Situation so ein Ausmaß annehmen könnte. Er machte sich bereit und nahm das Glas Wasser in die Hand. Einmal atmete er durch "Eins, zwei, drei!" Und nahm die Tablette ein.
Er schluckte Wasser direkt danach, doch er verschluckte sich heftig und fuchtelte wild in der Luft herum. Ich klopfte ihm sofort auf den Rücken, worauf er seinen Mundinhalt auf das Tablett spuckte. Wie die zwei Male davor. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Noch dazu wurde er wütend und raufte sich die Haare. "Wie soll ich das hinbekommen?! Das ist so ekelhaft, ich bekomm das nicht runter! Mein Kopf konzentriert sich zu sehr darauf, das Ding zu schlucken!"
"Dann.. Pass auf."
Ich fasste Mut und tat etwas, was ich mir selbst nie zugetraut hätte, wozu mich jedoch schlußendlich dieses schiere Verlangen trieb.
Ich nahm mir eine Tablette und legte mir diese auf die Zunge.
Dann nahm ich Jimin und presste meine Lippen auf seine.
Um es zu genießen, blieb keine Zeit übrig.
Er riss seine Augen auf.
Irgendwie schaffte ich es, die kleine Kapsel in seinen Mund zu drücken. Und er schluckte.
Na endlich.
Ich löste mich von ihm und wischte mir demonstrativ über den Mund. Er saß gefroren neben mir, konnte nicht realisieren, was gerade genau passiert war. Genau so wenig verstand ich es. Doch ich wahr froh, dass es geklappt hatte.
"So hast du dich auf etwas anderes konzentriert." Seine Lippen zuckten leicht, was darauf hinweisen ließ, das er immer noch die meine auf ihnen spürte. "Bilde dir da nichts drauf ein! Es geht um deine Gesundheit!"
"Klar." Er nahm sich das Glas und trank es in einem Mal aus. Ich leckte mir langsam über die Lippen, um den Geschmack seiner Lippen noch einmal zu schmecken. Er war so süß und ich wollte mehr. Mehr von ihm, das war viel zu kurz gewesen.
Pov Jimin
Und ob ich mich auf etwas anderes konzentriert hatte.
Warum machte er das immer? Er verwirrte mich mit jeder Aktion mehr und ließ mich immer stehen. Außerdem war es zu kurz. Seine Lippen waren so zart und ich wollte sie noch einmal spüren. Doch ich traute mich nicht. Eigentlich traute ich mich gar nichts. Wahrscheinlich würde er mich schlagen, wenn ich ihn küssen, umarmen oder anfassen würde. Er entschied alles in unserer freundschaftlichen Beziehung, was ich aber eigentlich auch nicht ändern wollte. Denn ich fand, dass es irgendwie passte, wenn ich das süße, unterwürfige zu seinem bitteren, dominanten Charakter war.
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[Danke für's kommentieren und voten]
Back at it again~
Dieses Kapitel mag hngnyun sehr gerne :3
Ein kleines Kapitel zum Abschluss des Tages heheheh
Ganz ehrlich, ich wollte euch das nicht vorenthalten<3
Morgön ist Freitagggggg
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