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6. Das Versteckspiel beginnt

Die Weihnachtstage konnten nicht schnell genug vergehen, denn heute darf ich Nathaniel endlich wiedersehen. Als meinen Freund, bei dem es mir seit unserem letzten Treffen noch immer so vorkommt, als wären wir nie voneinander getrennt gewesen. Es ist mir unerklärlich, wieso, aber nehme dieses Wohlbefinden auch gerne entgegen.
"Und du bist dir wirklich sicher, Prinzessin?"
Mein Vater wirft mir einen strengen Blick zu, jedoch zeugt sein Spitzname für mich viel mehr von Besorgnis. Er lässt sich tiefer in seinen Sessel hineinsinken. Ich nicke entschlossen zurück.
"Es hat schließlich beim ersten Mal schon nicht funktioniert."
"Papa ..."
"Warum soll es das jetzt? Ich bin bloß neugierig, was du dir dabei gedacht hast."
Ich bemühe mich, nicht die Augen zu verdrehen. Ich will nicht respektlos wirken, doch es nervt mich tierisch, dass er sich nicht einfach für mich freuen kann.
"Er hatte seine Gründe, mich zu verlassen."
"Jetzt hätte er sie nicht mehr?"
Ich seufze.
"Nun hör aber mal auf, Leonardo!", wirft meine Mutter in den Raum. Sie scheint das Gespräch, von der Küche aus, mitbekommen zu haben.
"Ich möchte nur nicht, dass du erneut in dein Unglück rennst", verteidigt er sich und schaut mich dabei an.
"Nathaniel ist kein schlechter Junge für unsere Tochter. Er sorgt sich ebenfalls um sie."
"Danke, Mama."
Ich schenke ihr ein kleines Lächeln, worauf sie mit einem breiteren zurück reagiert. Ich wende meinen Blick wieder meinem Vater zu, ehe ich versuche zu erklären: "Nathaniel wollte mir nicht weh tun und das glaube ich ihm auch. Es sind aber seine Eltern, die ihm das Leben schwer machen. Bitte mach ihm da keinen Vorwurf ... Er wollte nur das Beste für mich, doch hat nicht verstanden, dass es mir nicht um seine Eltern, sondern um ihn geht."
Der etwas grimmig aussehende, breit gebaute Mann sieht zu seiner Frau, die mit einem leichten Nicken meine Sätze befürwortet. Im selben Augenblick klingelt es an der Haustür.
"Ich gehe schon", kündige ich an und laufe in den Flur, um die Tür zu öffnen.
Ein Gemurmel zwischen meinen Eltern ist noch zu vernehmen, doch das gerät schnell weiter in den Hintergrund, als ich Nathaniels liebliches Gesicht erblicke. Er strahlt bis über beide Ohren, als er mich sieht und anstatt mich zur Begrüßung zu küssen, umarmt er mich feste. Ich schließe die Augen und lege meine Arme ebenfalls um ihn. Wir haben uns bloße drei Tage nicht gesehen, doch ich freue mich als wären es ganze drei Monate gewesen. Er streicht mir sanft durch mein dunkelbraunes Haar. Die kühle Luft, die von draußen, durch die Tür, in das Haus eindringt ist mir relativ. Meinem Vater allerdings nicht: "Machst du bitte die Tür zu? Wir müssen die Heizkosten für diesen Monat nun auch nicht an die Spitze treiben."
"Leonardo", zischt meine Mutter hinter ihm.
Ich löse mich unfreiwillig aus Nathaniels Armen, um anschließend zu gehorchen und die Tür hinter ihm zu schließen. Folglich sehe ich meinen Vater konfus an.
Hat er mir denn vorhin nicht zugehört?!
"Guten Tag", begrüßt Nathaniel meine Eltern und geht auf beide, die nur noch wenige Schritte von uns entfernt stehen, zu. "Ich entschuldige mich dafür, dass ich nicht sofort eingetreten bin."
"Ach", winkt meine Mutter lachend ab und reicht ihm die Hand, "mach dir da mal keine Sorgen. Mein Mann übertreibt nur mal wieder ein wenig." Sie baut einen Blickkontakt mit ihm auf, zieht dabei die Augenbrauen zusammen. "Nicht wahr?"
Nathaniel hält nun meinem, wenig begeistert aussehenden, Vater die Hand hin. Er sieht zunächst nur auf diese, bis er ihr letztlich doch mit seiner Eigenen entgegen kommt.
So ein Sturkopf ... Wirklich unangenehm ...
"Ich würde nicht sagen, dass ich übertrieben habe aber ich kann darüber hinwegsehen", brummt er.
"Vielen Dank, Sir", gibt Nathaniel in wackeliger Stimmlage zurück.
Meinem Vater scheint das nicht zu entgehen, denn er hält Nathaniels Hand noch einen Moment fest.
"Wolltest du nicht die Wäsche für mich aus dem Trockner holen, Schatz?"
"Jaja."
Leonardo lässt von der Hand des Blondschopfs ab und begibt sich zur Treppe, die in den Keller führt. Meine Mutter zwinkert mir noch zu, bevor auch sie wieder zurück in die Küche geht. Ich greife nach Nathaniels Hand und schaue zu ihm rauf.
"Lass uns in mein Zimmer gehen", schlage ich ihm lächelnd vor.
"Gerne!"
Ich führe ihn, obwohl ihm der Weg nicht unbekannt ist, bis wir in der Mitte meines Zimmers angekommen sind und er beginnt sich von seinem Mantel, Schal und seinen Schuhen zu befreien. Währenddessen lasse ich mich auf mein Bett plumpsen.
"Dein Vater scheint mir übel zu nehmen, was ich getan habe", spricht er mit gedämpfter Stimme aus. Derweilen schlüpft er aus seinem linken Schuh.
"Oh Gott", seufze ich, "das tut mir wirklich leid. Ich habe zuvor noch mit ihm gesprochen und trotzdem war er so mürrisch dir gegenüber."
Nathaniel kommt auf mich zu, lässt sich neben mir nieder und gleitet mit seinen Fingern, der linken Hand, wieder in die meinen. Er lacht leicht: "Du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen. Ich habe Verständnis dafür."
"Trotzd-"
"Nein. Der, der seiner Tochter weh getan hat, ist jetzt wieder mit ihr zusammen. Es ist kein Wunder, dass er mir nun mit Skepsis gegenüber tritt. Ich an seiner Stelle, würde das Selbe tun."
Man könnte glatt meinen, er habe bereits zuvor mit meinem Vater gesprochen. Allerdings ist es bloß Nathaniels reife Art, die Sachverhalte zu betrachten. Er streichelt mir mit seiner freien Hand über die linke Wange. Mein Schamgefühl, das bis vorhin in mir herrschte, legt sich wieder bei seiner Berührung. Er blickt mir tief in die Augen.
"Ich werde deinen Vater einfach nochmal von mir überzeugen. Mach dir da keinen Kopf."
Ich lächle ihn an. "Dir kann man ja auch nicht widerstehen."
Ich beuge mich weiter zu ihm rüber, um meine Lippen auf seine treffen zu lassen. Seine Hand lässt er auf meiner Wange verweilen. Wenn wir uns küssen, existiert sowieso niemand Anderes mehr für mich. Weder mein Vater, der vermutlich gerade in ein Selbstgespräch verfällt, während er die Wäsche aus dem Trockner holt, noch meine Mutter, die mir immer eine große Unterstützung ist und sich sicherlich gerade für mich freut. Nathaniels Lippen führen langsame Bewegungen mit meinen durch. Es sind zärtliche Küsse, die wir austauschen und mich schnurstracks an die Spitze der Fröhlichkeit katapultieren. Allmählich lösen wir uns wieder voneinander, machen die Augen gleichzeitig wieder auf und schauen uns an. Ich muss automatisch wieder anfangen zu lächeln.
"Ich habe es zwar schon letztes Mal gesagt, aber ..." Er blickt für einige Sekunden verlegen zur Seite, dann wieder mir in die Augen. "Du hast mir wirklich gefehlt."
"Du mir auch", lache ich erfreut und drücke ihm einen Kuss auf die Wange.
Er lächelt und seine Wangen beginnen sich ein wenig zu erröten.
"Wie war dein Weihnachtsfest, Nath?"
"Ganz schön. Wir sind zu meinen Großeltern gefahren und haben dort gemeinsam zu Abend gegessen und auch die Bescherung abgehalten. Ich habe auch neue Bücher geschenkt bekommen. Zwar von meinen Eltern nur welche, die mit Logistik zutun haben aber von meinen Großeltern zumindest einige, für mich neue, Krimis."
Unter seiner Erzählung hört er nicht auf zu lächeln. Offensichtlich bereiten ihm seine Oma und sein Opa immer wieder Freude.
"Das hört sich toll an!"
"Ich wünschte du hättest dabei sein können. Du würdest meinen Großeltern bestimmt gefallen, besonders Großmutter."
"Wirklich? Warum?"
"Sie hält Amber für viel zu verzogen, verwöhnt und hat schon immer ihr freundliches und braves Aufsetzen durchschaut. Du hingegen bist eine ehrliche Persönlichkeit, die zudem auch noch gebildet ist und ausgezeichnete Manieren an den Tag legt."
Ich muss leise in mich hineinlachen. "So siehst du mich also?"
"Natürlich aber ich sehe auch noch viel mehr in dir, als das." Er legt mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr zurück. "Ich hoffe du lernst sie irgendwann noch kennen. Erzähl mir nun von deinem Fest!"
"Heiligabend habe ich nur mit meinen Eltern zusammen verbracht, die restlichen zwei Weihnachtstage haben wir die einzelnen Verwandten abgeklappert. Ich kann mich auf jeden Fall nicht beschweren, denn es ist ein schönes Gefühl immer so herzlich von Familienmitgliedern empfangen zu werden. Auch wenn ich von so ziemlich jedem gesagt bekomme, dass ich gewachsen sei. Dabei wachse ich seit ich Dreizehn bin nicht mehr. Das ist jedes Mal wieder ein wenig frustrierend ..."
Mein Freund versucht gar nicht erst sein Lachen zu unterdrücken, lässt dem stattdessen freien Lauf. Ich stoße ihn leicht weg und stimme mit ein.
"Ich lache dich nicht aus, nur damit du es weißt!"
"Natürlich! Erzähl das wem anders, mein Lieber."
Ich rapple mich auf und reiche ihm meine Hand hin. Gebafft sieht er auf diese, greift aber zu.
"Was hast du vor?"
"Wollen wir eine Kleinigkeit essen gehen?"
"K-Klar, aber ..."
"Es wäre schon ein dummer Zufall, wenn wir jemandem aus der Schule begegnen. Falls es doch passiert, verhalten wir uns einfach wie die Klassenkameraden, die wir auch sind."
Ein aufmunterndes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, dem er sichtlich nicht entsagen kann und ebenfalls aufsteht.
"Jetzt kann ich mich ja wieder anziehen", witzelt er.
"Nur nicht zu zimperlich!"
Kichernd stelle ich mich auf Zehenspitzen und drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange, bevor ich mich für den Aufenthalt an der frischen Luft fertig mache.

Am liebsten würde ich Nathaniels Hand halten, wie vorhin, Zuhause, doch ich muss darauf verzichten. Seltsamerweise finde ich es aber auch aufregend, dass niemand von unserer Beziehung etwas wissen darf und soll.
Hm ... Wirklich niemand?
"Nath?"
"Ja?"
"Sag mal", beginne ich meine Frage zögernd, "darf ich Rosalia und Alexy von uns erzählen?"
Er sieht unentschlossen zum Himmel rauf. Ich versuche seinen Gesichtsausdruck dabei zu deuten, um auf seine anstehende Antwort vorbereitet zu sein, doch es ist mir ein Rätsel, für was er sich entscheidet. Meinen Blick löse ich dennoch nicht von ihm. Er zuckt mit den Schultern, sieht wieder zu mir.
"Also ... ?"
"Nun, ich will den beiden nichts unterstellen. Ich bin mir sicher, dass wenn du ihnen etwas im Vertrauen erzählst, sie es auch für sich behalten."
"Das machen sie!"
"Von mir aus, in Ordnung." Er verzieht den Mund zu einem leichten Lächeln.
"Okay. Ich habe ihnen bewusst noch nichts gesagt, bis ich deine Zustimmung habe."
"Danke." Er hält kurz an und legt seine Hände auf meine Schultern ab, obwohl wir uns bereits am Anfang der Menschenmenge befinden. Seine Mimik wird ernster. "Ich entschuldige mich noch einmal dafür, dass die Geheimnistuerei alles viel komplizierter gestaltet."
"Würde es nicht viel mehr kompliziert sein, wenn deine Eltern von uns Wind bekommen?"
"Ja ..."
"Dann gibt es auch nichts, wofür du dich entschuldigen musst."
Ich nehme seine Hände von meinem Körper, um sie anschließend festzuhalten. Sanft streichle ich ihm mit meinen Daumen über seine Handrücken.
"Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen."
"Brauchst du nicht zu haben. Komm, da vorne gibt es Hot Dogs!"
Ich deute mit einer Kopfbewegung in die Richtung des Essenswagens und gebe seine Hände wieder frei. Er folgt mir. Heute ist es bemerklich wärmer, weswegen es einem so vorkommt, als würde der Schnee anfangen zu schmelzen. Meine Hand darauf verwetten würde ich trotzdem nicht, da sich eine solch dicke Schneeschicht angesammelt hat, sodass ich nicht auf den ersten Blick erkennen kann, ob es nun weniger geworden oder gleich geblieben ist.
"Hier, rechts, gibt es auch Crêpes", weist mich Nathaniel hin.
Ich sehe ihn irritiert an.
"W-Wenn du magst ..."
Ich muss lachen. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht verunsichern. Ich habe mich nur gewundert, weil du doch Süßigkeiten hasst?"
"Ja, das hat sich nicht geändert aber falls du einen möchtest, gebe ich ihn dir natürlich gerne aus. Da ist es irrelevant ob ich sie mag oder nicht."
"Nein, danke. Das ist wirklich lieb von dir aber ich bevorzuge einen Hot Dog."
"Alles klar", schmunzelt er.
In seinem, für mich gewohnten, höflichen Ton bestellt er zwei Hot Dogs für uns und bezahlt sogar. Ich wollte ihn noch davon abhalten, doch er hat mich vom ersten Wort an einfach ignoriert und das Geld aus seinem Portemonnaie gezogen. Nur wenige Sekunden später halten wir unser Essen bereits in den Händen und ich mache mich am Ketchup zu schaffen, der auf der kleinen Theke des Wagens platziert ist. Nathaniel tut es mir daraufhin gleich.
"Du bist aber auch nicht sonderlich der Freund von Fast Food, oder?"
"Es geht", offenbart er mir grinsend. "Hin und wieder aber esse ich es doch sehr gerne. Gerade ist so ein Moment."
Sein Strahlen macht mir die beste Laune überhaupt und ich beginne zu essen. Ein paar Meter entfernt, zu unserer Linken, entdecke ich eine Mauer, die zum Sitzen einlädt. Ich steuere ohne weiteres darauf zu, mit dem Blondschopf neben mir. Wir setzen uns hin und essen genüsslich weiter, während wir das Gewusel vor uns beobachten.
"Ganz schön viel los hier", merkt er an.
"Ja, ich schätze alle sind auf dem Weg zu diversen Läden, um Gutscheine einzulösen oder Geschenke umzutauschen."
"Hast du das schonmal gemacht?"
Ich will gerade erneut abbeißen, doch halte inne. "Was?"
"Ein Geschenk umgetauscht?"
"Nein. Zum Glück, denn ich glaube ich würde mir schlecht dabei vorkommen."
Er kichert.
"Und du?"
Mit vollem Mund schüttelt er den Kopf. Nun muss auch ich losprusten, da ihm der Ketchup an den Mundwinkeln hängen geblieben ist. Er versteht nicht, was so lustig ist, doch kommt selbst auf die Idee sich einmal über den Mund zu streichen. Allerdings macht er das so ungeschickt, dass er die Flecken genau verfehlt. Ich helfe ihm, indem ich ihn mit meinen Daumen davon befreie. Als hätte ich es mit dieser Aktion hervorgerufen, kommt in dem Moment eine Silhouette auf uns zu, was ich nur aus dem Augenwinkel erkennen kann. Ich ziehe meine Hand schnell wieder zurück, bevor ich Armin entdecke.
"Nathaniel! ... Und ... Lisa?"
Der Schwarzhaarige sieht uns mit seinen meeresblauen Augen an, als wären wir Außerirdische, oder viel mehr ich außerirdisch. Ich grinse ihn schief an, ohne Worte parat zu haben. Nathaniel übernimmt das Reden: "Hallo, was machst du denn hier?"
"Das sollte ich eigentlich eher euch beide fragen."
Mein Freund sieht kurz zu mir und ich zu ihm, schauen dann aber gleichzeitig Armin wieder an.
"Wir haben uns hier zufällig getroffen", schwindelt Nathaniel.
"U-Und er war so freundlich und hat mich auf diesen Hot Dog hier eingeladen."
Wie ein Schwerverbrecher halte ich meinen Beweis in der Hand hoch, damit Officer Armin mir meine Aussage auch abnimmt.
Ich glaube ich bin eine schlechte Lügnerin ...
"Dinge gibt's", stimmt Armin ein Gelächter an. Nathaniel und ich lachen nur nervös mit.
"Also, was treibt dich an die frische Luft?", hake ich weiter nach.
"Wer wohl ..."
"Alexy?!"
Oh nein, wenn er mich und Nathaniel hier sieht wird er bestimmt direkt auf das kommen, was vor ein paar Tagen passiert ist und sich womöglich hintergangen fühlen, weil ich ihm nichts davon erzählt habe!
Angst macht sich in meinem Gesicht breit.
"Ich hätte eher damit gerechnet, dass du dich darüber freust."
Armin muss mein Verhalten wirklich suspekt finden. Nathaniel lacht, womit er wahrscheinlich von mir ablenken will.
"Wie dem auch sei, ihr schrägen Vögel", lacht Armin, "ich gehe ihn jetzt mal wieder suchen. Ich wollte nur kurz raus, aus dem Getümmel."
Er winkt, während er sich von uns entfernt, bis er uns schließlich ganz den Rücken kehrt. Nathaniel und ich sehen uns gleichzeitig an, brechen in schallendem Gelächter aus.
"Das war eine der seltsamsten Situationen seit langem", lache ich.
"Du hast so lustig geguckt, als Armin gekommen ist!"
"Lass mich, ich habe mich erschrocken!"
Vor Lachen kann ich mich kaum noch halten und lehne mich aufgrunddessen an Nathaniels Schulter an. Für einen Moment lässt er seinen Kopf auf meinem nieder, doch ebenso schnell trennen wir uns wieder voneinander. Selbst wenn es gerade amüsant war, wie wir versucht haben uns rauszureden, tut es mir auch ein wenig weh, dass ich mich nicht mehr sorgenlos an ihn schmiegen kann. Ich nehme den letzten Biss meines Hot Dogs, den ich die ganze Zeit über in der Hand gehalten habe und stelle fest, dass Nathaniel schon längst fertig mit essen ist. Er lächelt mich geduldig an und sieht mir beim Kauen zu. Beschämt halte ich die Hand davor.
"Irgendwie kaust du süß", lacht er, "du siehst aus wie ein Hamster!"
Ich dachte schon, er würde nie erkennen, dass meine Wangen dick sind. Wie die eines Nagetiers.
Fertig gekaut, kichere ich darüber und blase mein Gesicht extra für ihn auf. Sein Lachen vergeht nicht, als er das sieht. Er piekst mir in die linke Wange und eine Art Furzgeräusch entwischt mir aus dem Mund. Ich grinse ihn an. Sehe ihm beglückt beim Schieflachen zu.
Obwohl er sich größtenteils sehr erwachsen benimmt, kann er auch ganz schön albern sein. Das gefällt mir so sehr an ihm.
"Wollen wir wieder von hier verschwinden?", schlage ich vor.
"Ja, die Menschenmenge nimmt zu!"
Wir brechen auf und gehen in Richtung Park. Dabei halte ich immer wieder Ausschau nach Personen, aus der Schule. Solange ich keine sehe, würde ich mich gerne bei ihm einhaken aber falls doch welche kommen, wüsste ich nicht ob ich mich rechtzeitig befreien kann. Ärgerlich ...
Nathaniel unterbricht meine Gedanken: "Weißt du was?"
"N-Nein, was?"
"Es fällt mir echt schwer dich nicht zu berühren." Er lächelt verlegen, meidet den Blickkontakt mit mir.
"Glaub mir, mir auch."
"Im Prinzip müssen wir unsere Beziehung nur solange verheimlichen, bis ich Geburtstag habe."
"Ziehst du dann direkt aus?"
"So lautet mein Plan", grinst er und sieht mich an.
"Es sind noch zwei Monate bis dahin ..."
"Das geht doch, oder?"
Zwei Monate zu viel ... Aber ich will mich nicht beschweren.
"Ja!"
Er schaut zwei mal nach links und rechts, so wie hinter sich, ehe er sich zu mir rüber beugt und mir einen warmen Kuss auf die Wange drückt. Ich habe damit nicht gerechnet und werde deswegen rot. Seine zufriedene Mimik daraufhin stoppt dies nicht.
"Und, Lisa, freust du dich auch schon auf die Skifahrt?"
Ich ziehe einen leichten Schmollmund und antworte: "Joa, schon."
"Joa?"
"Achja, das weißt du ja noch gar nicht", lache ich. "Ich kann nicht Skifahren."
"Nicht?! Warst du noch nie im Skiurlaub?"
"Nein, sonst könnte ich das ja wohl", gebe ich sarkastisch zurück.
"St-Stimmt ... Tut mir leid, dumme Frage."
Ich muss wieder lachen. "Alleine für diese Reaktion gebe ich dir manchmal solche Antworten."
"Ärgere mich nicht ..."
Kess strecke ich ihm meine Zunge raus und zwinkere ihm einmal zu. Ein Grinsen macht sich wieder auf seinem Gesicht breit.
"Also nehme ich an, dass du Skifahren kannst?"
"Richtig. Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich mit meiner Familie im Skiurlaub war aber das verlernt man nicht. Es ist wie Fahrrad fahren."
Nachdem er seinen Satz zuende gesprochen hat, erinnere ich mich direkt daran zurück, wie ich gelernt habe Fahrrad zu fahren. Mein Vater, motivierend und mich anfeuernd hinter mir. Meine Mutter, stehend und mich beobachtend im Türrahmen. Ich, wackelig auf meinem Fahrrad unterwegs, bis ich letztendlich hinfalle. Wieder, wieder und wieder.
"Oh Gott", stoße ich verzweifelt aus, "ich werde so oft über meine eigenen Füße stolpern. Ich sehe es jetzt schon vor mir!"
Zunächst lacht der blonde Junge noch, bis er dann eher bedrückt wirkt. Gespannt mustere ich ihn, ob das Strahlen von vorhin wieder zurückkehrt, doch es kommt nicht. Besorgt streiche ich ihm über den Unterarm.
"Ich wollte dir gerade sagen, dass ich dir natürlich helfen werde aber ich denke es wäre zu auffällig, wenn wir, in Arlberg, zu viel Zeit miteinander verbringen."
"Oh ..." Ich lasse meine Hand wieder von ihm ab.
"Das heißt aber natürlich nicht, dass ich will dass wir uns ignorieren!"
"Ich verstehe schon", beruhige ich ihn mit einem kleinen Lächeln.
"Gut. Danke."
"Aber erstmal steht Silvester an, danach können wir uns weiter über die Skifahrt unterhalten!"
"Du hast Recht, es sind nur noch vier Tage bis dahin!"
"Die Zeit vergeht wie im Fluge."
"Hast du schon etwas vor, für diesen Tag?"
"Nein ... Ich habe auch keine wirkliche Lust den Abend mit meinen Eltern zu verbringen. Vielleicht werde ich mal bei Rosalia nachfragen, was sie geplant hat."
"Das mit den Eltern kann ich gut nachvollziehen."
"Es gibt bestimmt keine Möglichkeit, dass du Silvester mit mir verbringen kannst, oder?"
Zaghaft schüttelt er mit dem Kopf. Seine Mundwinkel zeigen nach unten.
"Wäre auch zu schön gewesen", seufze ich.
"Das hindert mich aber nicht daran, dir pünktlich um Null Uhr ein frohes neues Jahr zu wünschen!"
Wir gehen durch das große Eingangstor des Parks und nur noch wenige Meter trennen uns von meinem Haus. Er greift nach meiner Hand und ich komme ihr willig entgegen.
Wir müssen das Beste aus allem machen. Es sind nur zwei Monate - die gehen sicher schnell rum!
Hoffe ich zumindest ...

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