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(001) weitermachen


Der 27. Januar war keineswegs anders als die restlichen Januartage vor ihm. Regnerisch, kalt und windig mit einem Hauch von Qualm in der Luft. Qualm der durch die Lüfte zog wie der Rauch ein Kettenrauchers, dennoch nicht zu verwechseln mit diesem, da der Januarqualm in keinster Weise nach Tabak roch.

Die Straßen waren nass, jedes vorbeiziehende Auto erzeugte ein schleifendes Geräusch auf der Fahrbahn. Die Ampel schaltete von Rot auf Grün und das brünette Mädchen, welches zuvor auf das Farbsignal gewartet hatte, setzte sich in Bewegung. Sie war hübsch, wenn auch sie sich das nie gestehen würde. Ihre Nase war schmal, der Mund leicht geöffnet und ihr Gesicht von großen braunen Augen geziert.

In ihrer linken Hand schien sie etwas wie ein Croissant zu halten, vielleicht war es jedoch auch eine Laugenstange. An ihrer rechten Schulter hing eine große dunkelrote Tasche, passend zu ihrem burgunderroten Lippenstift. Sie konnte nicht über 22 sein, so viel war klar, dafür war noch eine zu große Anspannung in ihrem Gesicht zu erkennen. Nicht die Art vom typischen Stressgesichtsausdruck den Erwachsene bekommen sobald der Ernst des Lebens los geht, sondern den einer jungen Seele, eines Kindes, dass noch zu viel Angst hat Fehler zu machen.

Mit einer leicht laufenden Nase und klammen Händen hatte sie schließlich ihr Ziel erreicht.
Eine Halle? Ein Schulgebäude.

Das Gebäude war alt, wesentlich älter als der Rest der Großstadt in der sie lebte. Ein Backsteinhaus mit Efeu der an den Außenwänden hochkletterte. Recht groß, mit einem Turm der auf der linken Seite des Komplexes emporragte.
Mit knirschenden Geräuschen bewegte sie sich über den Kies welcher zur Turnhalle der Schule führte.


„Herzlich Willkommen bei der heutigen Sitzung. Wir haben einen Neuzugang, Noa würdest du dich vorstellen wollen?", eine Frau mittleren Alters nickte dem brünetten Mädchen zu was sich nun in der Turnhalle eingefunden hatte und auf einen Plastikstuhl zulief, der mit den Stühlen neben ihm zu einem Kreis zusammen geschoben worden war.

Sie biss noch ein letztes Mal von ihrer Backware ab und räusperte sich schließlich bevor sie sich mit ihrem Handrücken den Mund sauberwischte. Der Stuhl klang metallisch als sie sich hinsetzte und der Klang hallte kurz durch die leere Halle.
„Was genau wollen Sie den wissen?", fragte das Mädchen, sie sah leicht eingeschüchtert aus, auch wenn sie versuchte dies durch ihre lässige Haltung zu kaschieren.

„Dein Name, Alter und warum du heute hier bist. Das wäre schon mal ein Anfang", die blonde Frau lächelte und strich sich einzelne Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ihre Ausstrahlung war warm, sie wirkte wie wenn eine Tasse Rooibos-Tee zum Leben erwacht wäre.

„Mein Name ist Noa Winter. Ich bin 19", sie stockte kurz bevor sie weiter fortfuhr, „und ich bin heute hier weil mein Freund-", sie stockte erneut, „Ex-Freund, versucht hat mich umzubringen".
Der Raum wurde leise, noch leiser als er es davor schon gewesen war und eine Menge an Augen schienen Noa nun anzustarren. Blicke voller Mitgefühl, Ekel und teils auch Neid?

„Hallo Noa. Schön das du heute da bist", ertönte es im Chor, jeder der anderen 7 Teilnehmer stimmte ein. Sichtlich überrascht von der plötzlichen Lautstärke rückte Noa sich auf ihrem Stuhl zurecht und lächelte leicht in die Runde.

„Vielen Dank für deinen Beitrag, Noa. Es ist sehr schön dass du heute hier bist und uns auf dem Weg zur Heilung begleiten willst. Ich bin Karolin.", stellte sich die blonde Frau vor und lächelte erneut sanft.
„Wir sind hier alle beim Vornamen, der Junge rechts neben dir ist Aaron und die Frau links neben dir heißt Lena. Den Rest kannst du ja nachher selber kennenlernen.", Karolin blickte Noa aufmunternd an.

Noas Blick fiel auf den Jungen neben ihr. Er war etwa in ihrem Alter, vielleicht etwas älter, jedoch wesentlich größer als sie.
Er saß entspannt auf dem blauen Plastikstuhl und blickte sie ebenso neugierig an, wie sie ihn. Seine braunen Haare umrahmten sein Gesicht, eine kleine Narbe zierte seine linke Wange. Mit einem leicht schiefen Lächeln blickte er auf ihren Spider-Man-Anhänger, welcher an dem Reißverschluss ihrer Tasche baumelte.

Nachdem die Sitzung beendet war stand die junge Frau von ihrem Platz auf und zog sich ihren Mantel an.
„Gute erste Stunde heute!", einer der Teilnehmer lief auf sie zu und klopfte ihr leicht auf den Rücken. Mit einem Zucken bewegte sich Noa weg von der Hand und nahm schnell ihre Tasche in die Hand.
„Hat mich gefreut da zu sein.", sie lächelte unbeholfen, ihre Gedanken jedoch immer noch bei dem ungewollten Körperkontakt von eben. Noa war schon immer eher reserviert gewesen und unnötiger Körperkontakt gehörte zu einer ihrer Abneigungen.

„Hey, hey. Richard, wir haben doch darüber geredet. Du kannst nicht einfach so Leute anpacken.", der Brünette Junge, welcher während der Sitzung neben Noa gesessen hatte, schlenderte auf die beiden Personen zu, eine Hand in der Hosentasche, die andere ausgestreckt um Richard das Platz machen zu signalisieren.
„Ach ja, stimmt. Tschuldigung.", Richard klang etwas verdattert aber aufrichtig , weshalb Noa ihm kurz zulächelte.
„Ist nicht schlimm", sie blickte nun den Jungen an, welcher gute zwei Köpfe größer als sie war.

Er war von schlanker Statur, jedoch nicht schlaksig, wie es sonst große, schlanke Personen oft sind. Seine Mütze welche er sich nun aufgesetzt hatte verdeckte seine Stirn, dennoch waren seine geraden Augenbrauen zu erkennen. Ein grauer Mantel umhüllte seinen Körper, ein grüner Schal war locker um seinen Hals geschlungen. Anders als der Rest seines Körpers, der geradezu kantig aussah, waren seine Gesichtszüge sanft.

„Sorry dafür, irgendwie lernen alte Leute echt nur schwer dazu", erklärte der Junge und grinste peinlich berührt.
„Aber ehrlich, du warst wesentlich souveräner heute als ich damals bei meiner ersten Sitzung", er nickte ihr zu und sie blickte ihn etwas verwirrt an. Sein smalltalk hatte auf sie die Wirkung, als hätten die beiden sich in einem Café kennengelernt und nicht bei einer Selbsthilfegruppe.

„Und warum bist du hier? Wenn ich fragen darf?", sie war neugierig geworden, da Aaron offensichtlich gerne redete und sie es als unfair empfand die einzige zu sein, die sich hatte vorstellen müssen.

Aarons Kiefer verkrampfte sich leicht, aber er atmete einmal tief durch und blickte sie dann an. „Probleme mit der Familie. Nichts was sich nicht wieder hinkriegen lässt und wesentlich mehr 0815 als dein Grund heute hier zu sein.", erklärte er und Noa war sich sicher, dass er nicht ganz die Wahrheit erzählte, dennoch war sie froh, dass er bereit war auf ihre Frage zu antworten. „Oh, das tut mir leid", sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln zur Aufmunterung und schlang sich ihren Schal selber um den Hals. Er war blau und einzelne Fäden hingen an ihm herunter wie ein Zick-Zack Muster.

Die Luft war kühler geworden als Noa aus der Tür nach draußen lief. Es war bereits dunkel und das Licht der Straßenlaternen flackerte golden. Einzelne Personen liefen die Straße herunter, ein paar in Begleitung eines Hundes, andere in Begleitung ihrer Freunde oder Familie und wiederum andere alleine. Januar war Noas Lieblingsmonat, denn jedes Jahr gab er die Hoffnung auf einen Neuanfang, ein neuer, besserer Lebensabschnitt.

„Hey, hey, hey. Warte!", der brünette Junge folgte ihr aus der Tür. Verlegen kratzte er sich am Kopf. „Ähm, ich wollte dir meine Nummer geben. Falls du wen zum reden brauchst oder irgendwelche Fragen hast zu den Treffen", er gab ihr einen gefalteten Zettel. Leicht gelbliches Papier, eine Serviette? „Mh, danke.", antwortete sie schnell und steckte den Zettel in ihre Manteltasche. „Dann bis zum nächsten Mal", sie drehte sich um und winkte leicht ihren Arm während sie in die Nacht verschwand.

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