Donttry.Feel.
Draco wandte sich wieder um, aber auch Greyback war spurlos verschwunden.
Das Chaos war greifbar. Um ihn herum. In ihm. Was war geschehen?
Seine Brust fühlte sich eng an.
War Harry gestorben?
Bitte nicht, nein, dachte er. Bitte, alles nur das nicht.
Potter, Potter du verdammter Idiot. Er schluckte. Er schluckte Tränen.
Eine erneute Bewegung ging durch die Menge und alle begannen nach draußen auf den Hof zu laufen. Draco fühlte sich benommen, als hätte man ihm auf den Kopf geschlagen. Er wollte ihnen folgen, seine Beine wollten sich nicht bewegen. Er wollte nicht daran denken was auf ihn zukam.
Er wollte nicht daran denken, was er vielleicht zu sehen bekommen würde.
Trotzdem, dennoch setzte er sich langsam in Bewegung und folgte wie in Trance der Menge nach draußen.
Alle standen vor dem Schloss aufgereit und sahen nach vorn zu der Brücke. Was war dort?
Was?
Er erblickte Hermine und Ron und wie automatisch ging er zu ihnen und stellte sich neben Hermine. Sie sah ihn an, ihr Blick war angsterfüllt. Traurig. Dann verbarg sie das Gesicht wieder in Rons Schulter.
Eine große Menge Todesser kam über die Brücke, allen voran Voldemort. Neben ihm war der Wildhüter Hagrid. Und er trug...
Draco stockte der Atem. Nein. Nein.
Er war wie gefangen in sich, fühlte so wenig und gleichzeitig so viel, dass es ihn wunderte, dass er noch auf zwei Beinen stand.
Stille überschattete das Schlachtfeld. Bedrohliche, grausame Stille.
Voldemort trat in die Mitte. Er nahm den ganzen Platz ein, die Aufmerksamkeit aller.
In der Menge hinter ihm sah Draco seine Mutter.
„Harry Potter ist tot!" verkündete er.
Hermine schluchzte neben ihm auf und Ron biss sich verzweifelt auf die Lippen. Ein ungläubiges Raunen ging durch die Menge.
Und in diesem Moment glaubte Draco wirklich umfallen zu müssen, wie konnte er stehen? Wie?
Wut, Trauer, Schmerz, wie konnte man das alles fühlen? Nein, er fühlte nur Wut. Dieses Gefühl überschattete alles.
„Nein!" schrie er, wollte losrennen und das alles ungeschehen machen, auch wenn er wusste, dass er nichts tun konnte. Nichts.
Ron fasste ihn gerade noch am Arm, packte ihn, fest, bestimmt, aber Draco konnte seinen Arm zittern spüren. „Malfoy..malfoy, nein."
„Harry Potter ist tot." sagte Voldemort nochmals, wie um Draco zu widersprechen. „Nun ist der Moment gekommen, in dem ihr eure Gefolgschaft wechseln werdet. Kommt zu mir und schließt euch mir an. Alle die das nicht tun, werden sterben."
Erneut legte sich Stille über den Platz, dann hob sich eine Stimme daraus hervor.
„Draco!"
Seine Mutter.
„Draco, komm zu mir. Bitte!"
Malfoy wollte sich die Ohren zuhalten. Er wollte sie nicht rufen hören.
Niemals.
Er bemerkte nicht, wie ihm die Tränen weiße Spuren auf seine schmutzigen Wangen zeichneten, wie alle ihn anstarrten, seine Lippen zitterten.
Neville war vorgetreten, all das, er bekam es nur noch wie durch einen milchigen Schleier mit. Dass er irgendetwas sagte, dass es noch nicht vorbei war..
„Harrys Herz hat für uns geschlagen!" rief er. „Für uns alle!"
Und dann, plötzlich ging ein Aufschrei durch die Menge, ein Raunen, Hermine und Ron liefen los. Und Draco zwang sich durch den Schleier der sich um ihn gelegt hatte zu sehen, aufzublicken und zu sehen, was geschah. Er sah ihn gerade noch einen kurzen Moment, bevor er sich hinter eine Mauer duckte um nicht von Voldemorts Fluch getroffen zu werden.
Harry lebte. Er war nicht tot, er war am Leben.
George kam auf Draco zugestürmt, seine Schulter war frisch einbandagiert, seine gesamte Kleidung schien blutverschmiert, aber anscheinend hatte man ihn nur an der Schulter wirklich erwischt.
Er packte ihn und drückte ihn in eine Umarmung, die Draco glauben ließ, seine Knochen würden jeden Moment zerbersten.
„Du hast Fred gerettet!" rief er und fast glaubte Draco zu hören dass er weinte. „Ich danke dir! Ich danke dir!"
„Ich...woher.." stammelte Draco und hatte Mühe zu atmen.
„Ron hats mir gesagt. Ich hab es gar nicht mitbekommen, bei Merlin."
Er ließ wieder von Draco ab. „Hätte nicht gedacht, dass ich mich mal bei nem Malfoy bedanken muss."
Malfoy wollte etwas sagen, aber in diesem Moment erblickte er Harry. Der in die Halle kam, leicht humpelte, dreckig und blutig, aber lebendig.
Er sah an George vorbei, der längst bemerkt hatte, dass er seine Aufmerksamkeit verloren hatte.
„Malfoy...ich weis ich kann rührend sein...aber warum heulst du jetzt..?"
George drehte sich in die Richtung um in die Draco sah und erblickte Harry. Malfoy wischte sich mit der Hand übers Gesicht. Er hatte es wiedereinmal gar nicht bemerkt.
Harry hatte ihn ebenfalls gesehen. Er war stehen geblieben, lächelte schief, als wollte er sagen: „Oh entschuldigung, hab ich dir Sorgen gemacht? Das wollte ich nicht."
Bei Salazar. Er trat auf Potter zu, einen energischen Schritt, und packte ihn am Kragen. „Du bist so ein Vollidiot, es kann überhaupt irgendwas einen größeren Trottel geben als dich Potter, ich fasse es nicht."
Dann ließ er ihn los und fasste ihn in eine ebenso knochenbrechende Umarmung wie George ihn vorhin.
„Du Vollidiot."
George trat neben sie, grinsend. „Meine Güte, ihr beide."
Harry grinste zurück. „Er kann halt nicht ohne mich."
Schnaubend ließ Draco ihn los und stieß ihn spielerisch gegen die Brust.
„Sind die ein Paaaar Georgie?" fragte Fred der sich zu ihm gesellt hatte und lehnte sich an die Schulter seines Bruders.
Harry verdrehte die Augen, packte Dracos Gesicht und küsste ihn, in einem wunderbar erlösendem Moment, in dem sie realisierten, dass es vorbei war. Dass es endlich vorbei war und dass sie es beide überstanden hatten.
„Wenn ihr es genau wissen wollt..." meinte Harry, als er sich von ihm löste.
„Ist ja jetzt wohl ersichtlich." unterbrach Draco ihn und sah die beiden Zwillinge provokant grinsend an. Die jetzt noch breiter lächelten. „Ihr solltet euch lieber mal umschauen. Das wird zweifellos DIE Schlagzeile. Nach dem Sieg über Voldemort versteht sich."
Ja das würde es. Aber zum Glück war Rita Kimmkorn noch nirgends zu sehen.
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