19
Ich wachte am nächsten Tag durch das heftige Schnarchen Jimins auf, jetzt mal ernsthaft wenn er sich erkältet, bringt Mama mich um. Er kann sich eine Krankheit nicht wirklich leisten. Außerdem fühlte ich mich so schrecklich schwer, doch gestern Abend habe ich nicht allzu viel getrunken, mein Kopf pochte auch nur ganz leicht. Ich hob diesen dann verwirrt an. Wieso überhaupt sein Schnarchen..?
Die Tatsache, das Jimin seinen Kopf auf meinem Busen ausruhte und mir somit meine Bluse volsabberte, war nicht so verstörend, wie der Engel, der meine Hüfte umarmte und friedlich sein Gesicht in meine Seite presste. Ich ring mehrere Minuten mit mir, ob ich mich nun nicht bewegen sollte und versuchen solte bei dem Lärm wieder ein zu schlafen oder ob ich mich versuchen sollte, möglichst ohne die zwei aufzuwecken, aus dem Staub zu machen.
Als Jimin dann in seinem Schnarchen innehielt und Andeutungen machte, gleich kräftig zu niesen, war mein Zögern ganz schnell überwunden und ich schubste seinen Kopf unsanft von meiner Brust. Nicht, dass sie besonders weich war oder so.. ich hatte nur ein B-Körbchen..
Da mein Bett nicht besonders groß war, fiel mein Bruder aus dem Bett, rotzte während er nieste zugleich schreiend auf den Boden, da er mit dem Gesicht voran plumpste. Er hätte mir fast leid getan, hätte er nicht den friedlich schlafenden Engel geweckt, bei dem es mir nichts ausmachte, dass er mich zum Schlafen benutzte. Und ja, ich weiß sehr wohl wie zweideutig das nun geklungen hat.
,,Oh verdammt tut das weh", stöhnte Jimin und richtete sich auf, hielt sich jammernd seinen Kopf und wusch sich mit dem Ärmel durch das Gesicht.
Hobi musterte ihn ganz verschlafen, schloss die Augen und legte sich wieder zufrieden an meine Seite, als er die Augen aufriss und eigenständig zur anderen Seite des Bettes herunter flog.
Mit einem fragenden Gesicht sprang er auf und sah uns fragend an. Ich gähnte herzhaft und setzte mich dann auf, rieb mir durchs Gesicht und stand dann auf. Mir wäre fast ein 'Hobi weiß, wo mein Bad ist' rausgerutscht, doch Jimin wusste ja eigentlich von nichts, also schloss ich meinen Mund wieder und sortierte meine Worte erneut.
,,Mein Bad ist mit einem Schild gekennzeichnet", meinte ich deshalb nur und begab mich in meine kleine aber feine Küche, schaltete meine geliebte Kaffeemaschine ein. Ich holte drei Tassen vom Regalbrett, füllte eine jede mit der lebensrettenden schwarzen Flüssigkeit und lehnte mich gegen die Theke, nahm bereits tiefe Schlucke von dem heißen Getränk.
Kurze Zeit später wurde dann das Wasser im Bad abgestellt und Jimin und Hoseok kamen zu mir in die Küche, nahmen dankend die Tasse an und lehnten sich neben mir an die Theke, tranken stillschweigend ihre jeweiligen Kaffees.
,,Du trinkst deinen Kaffee also immer schwarz?", fragte mich mein Bruder und schaute mit leicht säuerlichem Blick in seine Tasse hinein.
Ich zuckte mit den Schultern und kicherte leise: ,,Zucker ist für Pussys."
,,Ich bin keine Pussy."
,,Dann beschwer dich nicht über meinen Kaffee."
,,Aber dein Kaffee schmeckt dezent scheiße."
Ich sog scharf die Luft ein und funkelte ihn böse an, strich der Maschine hinter uns beruhigend über das Plastik: ,,Das hast du nicht gesagt."
,,Oh doch und ob ich das hab."
,,Entschuldige dich. Sie hat auch Gefühle."
,,Ich auch."
,,Denkst du die interessieren mich?"
,,F*ck dich Jaehee", fauchte Jimin und ich zog meine Augenbraue in die Höhe. Aka die Rote Karte der Frau.
,,Park Jimin, du entschuldigst dich jetzt auf der Stelle, oder soll ich unsere geliebte Mutter von deinem wunderbaren Wortschatz in Stand setzen?"
,,Kleine Petze..", grummelte er eingeschnappt und ich sah in seinen Augen, dass ihm divese Beleidigungen auf der Zunge lagen.
,,Pff", schulterzuckend zeigte ich auf die Kaffeemaschine: ,,Sie wartet noch immer auf die Entschuldigung."
,,Als wenn ich mich bei deiner verdammte-"
,,A-a-a", meinte ich und wackelte mit dem Finger, sah ihn kühl an: ,, Wortwahl."
,,Es tut mir leid, Kaffeemaschine von Jaehee, dass ich dich beleidigt habe."
,,Und erniedrigt."
,,Und erniedrigt", wiederholte er seufzend.
,,Und zu Unrecht verurteilt."
,,Und zu Unrecht verurteilt habe, sind wir jetzt fertig?", maulte er und ich musterte ihn prüfend.
,,Noch eines- du hast sie auch-"
,,Ach lass mich doch in Ruhe ich hab doch gesagt, dass es mir Leid tut", jammerte er laut verschwand aus der Küche. Dann kam er zurück, würdigte mich keines Blickes und nahm seine Kaffetasse, trank nochmals demonstrierend daraus und bemühte sich, sein Gesicht nicht zu verziehen.
,,Von wegen Pussy"; murmelte er und verlies die Küche.
,,Heul leise, Taschentücher liegen im Flur in der zweiten Schublade", rief ich noch, ehe Hobi schallend anfing zu lachen, was mich ebenfalls ansteckte.
,,Seid ihr immer so?", fragte er mich und wischte sich eine Lachträne aus den Augen.
,,Kann man so sagen", bestätigte ich lächelnd,
,,Ich dachte schon meine Schwester und ich wären eine Außnahme, ber wenn man euch beide so von der Seite betrachtet..", gluckste er leise in sich hinein.
,,Was soll man da sagen? Pure Geschwisterliebe ebend"; grinste ich und trank meinen Kaffee aus, packte die Tasse in die Spülmaschine.
,,Kommst du dann gleich noch mit?", fragte Hobi mich und ich runzelte die Stirn, packte seine Tasse auch weg, als er sie mir reichte.
,,Wohin?"
,,Na zu uns mit ins Hotel, damit du die Unterlagen ausfüllen kannst. Am Besten so schnell wie möglich, wenn du gleich morgen mit uns nach Seoul fahren magst. Außerdem denke ich, du hast noch relativ viel zu klär-"
,,Warte. Stopp mal kurz", unterbrach ich ihn und sah ihn prüfen an.
,,Das gestern, dieses Jobangebot, das war kein Scherz? Keine Schnappsidee wegen des Alkohols?"
,,Nein", erklärte Hobi lächelnd und zwinkerte mir warm zu.
,,Das Angebot steht noch immer. Und wird es auch für demnächst, solltest du dich entschließen, noch etwas zu warten."
Fassungslos starrte ich ihn an. Das war kein Traum gewesen. Das war die Realität. Und die Realität war zu schön, um wahr zu sein. Doch ich wusste gut genug, dass diese schöne Realität nicht existierte. Es ging einfach nicht, oder etwa doch?
,,Jae?", lachte Hoseok und schnippte vor meiner Nase herum, ich löste mich aus meiner Schockstarre. Scheinbar.. ging es doch.
,,N-natürlich! Ich meine klar, okidoki, lass uns das Ding rocken, schaukeln.. oder einfach unterschreiben"; haspelte ich hektisch und sah ihn entschuldigend an, eine leichte Röte stahl sich auf meine Wangen.
,,Ja, lass es uns tun", bestätigte Hobi stolz, ehe er die Augen weitete und zehmal so tief wie ich errötete: ,,Nicht auf diese Art und Weise, also nicht dass ich nicht wo- ich meine, ich- du weißt wie es gemeint ist!"
Ich lachte verlegen und nickte langsam, er lachte ebenfalls nervös.
,,Dankeschön", hauchte ich dann.
,,Wofür?"
,,Dafür, dass du mir eine Chance gibst."
,,Die hast du dir mehr als nur verdient", lächelte er mich warm an und legte seine Hand auf meinen Kopf, tätschelte diesen. Und diese warme Geste brachte mein Herz zum Schmelzen.
Frohes neues Jahr, ich wünsche euch allen ein tolles 2018! :3
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro