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half a heart • rtr seed ⚘

larryverse: ready to run (book)
words: 1828

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Zittrig atme ich aus, kneife die Augen zusammen und versuche den unangenehmen Druck in meiner Brust zu ignorieren. Mir durch die Locken wuschelnd öffne ich die Augen wieder und blicke auf die sachte gegen die Klippe rauschenden Wellen vor mir, seufze ein weiteres Mal schwer auf, als mein Blick zum Strand herüber wandert, an dessen Zugang ich vor wenigen Minuten für einen kurzen Moment angehalten habe. „Ach Bibo..." murmle ich leise und streiche in Gedanken versunken über das Armaturenbrett meines kleinen, sonnengelben Zuhauses auf vier Rädern.

Es ist so wahnsinnig schön in diesem Teil des Landes, das Wetter seit einigen Tagen ein Traum, wenn auch ziemlich warm, mit der Meeresbrise absolut angenehm. Aber dennoch kann ich es kaum genießen. Denn alles, was ich fühle, ist Einsamkeit. So viele Menschen ich auch in den letzten Wochen kennen lernen durfte, keiner davon hat mich wirklich berühren können.

Ich weiß nicht, was ich erwartet habe, absolut nicht. Natürlich ist mir bewusst, dass man auf einer Reise, die mich ohne festes Ziel quer durch Europa führt, keine Freunde fürs Leben oder gar die große Liebe findet. Dafür ist die Zeit, die man miteinander verbringt einfach viel zu kurz und selbst ich kleines Träumerle habe aufgegeben, an die Liebe auf den ersten Blick zu glauben.

Zumindest größtenteils. Ich hab's aufgegeben, wirklich... fast komplett.

Ich schrecke aus meinen Gedanken hoch, als das Klingeln meines Handys die Wiedergabe meiner Musik unterbricht, beginne instinktiv zu lächeln, als ich das Wort ‚Mama♡' auf dem Bildschirm lese und nehme, ohne eine Sekunde zu zögern, den FaceTime Anruf an. „Hallo, Mama" krächze ich, räuspere mich dann leise, um den Kloß in meinem Hals, der noch immer viel zu präsent ist, ein wenig herunter zu würgen. „Hey, Spatz... alles okay?" Ich nicke und schenke ihr ein weiteres Lächeln, doch wie zu erwarten war, sieht meine Mutter mir selbst durch eine Handykamera an, wenn es mir schlecht geht.

Vermutlich hat sie es sogar über die tausenden Kilometer, die uns gerade trennen, gespürt und daher entschieden, mich anzurufen.

„Was ist los, mein kleiner Goldschnatz?" Ich ziehe die Nase hoch, muss über die Harry Potter Referenz kurz schmunzeln, als ich den Blick auf meine Finger senke und atme einmal tief durch, bevor der Knoten in meiner Brust sich in Tränen verwandelt, die mir einfach über die Wange kullern. „I-Ich weiß auch nicht, ich hab das Gefühl, das alles hier ist absolut bescheuert und sinnlos, was mache ich hier eigentlich? Ich bin tausende Kilometer entfernt von zuhause, um was genau zu finden? Ich weiß es selbst nicht mehr, e-ehrlich Ma... Stattdessen sitze ich hier, an diesem verfickt schönen Ort, vermisse Euch alle so unglaublich und heule mir d-die Augen aus, weil ich hunderte neue, wundervolle Menschen kennen lerne, aber mich dennoch noch nie so einsam gefühlt habe, wie gerade..."

Ich presse die zittrigen Lippen aufeinander und versuche nach Luft zu schnappen, doch stattdessen bleibt sie mir komplett weg und ich reibe mir panisch die Brust, um mich etwas zu beruhigen. „Schatz, nichts an dieser Reise ist sinnlos, hörst du? Schau, du hast schon so viele wundervolle Dinge erleben dürfen, so viele Erinnerungen gesammelt, die dich fürs Leben prägen werden und hast dich vor 3 Tagen noch kaum einbekommen, weil du so glücklich warst. Aber natürlich gibt es auch Momente, wie diese, wo du uns mindestens genauso vermisst, wie wir dich und du dich allein fühlst. Doch das bist du nicht, Love, hörst du? Niemals. Ich bin immer bei dir, wir alle. Es ist okay, dass du gerade so fühlst, okay? Du darfst zweifeln, du darfst dich einsam fühlen und du darfst auch an diesem verfickt schönen Ort so weinen, dass du keine Luft mehr bekommst, verstanden?"

Ich durchbreche mein Schluchzen durch ein kleines Lachen, atme tief durch und blicke durch den Bildschirm meine Mama an, die mir ein sanftes Lächeln schenkt. „All das gehört dazu, mein Engel, ist Teil der Erfahrung und vollkommen normal. Versuch ein wenig durchzuatmen und runter zu kommen, bevor du weiter fährst, okay? Niemand hetzt dich und du darfst es rauslassen, atme tief durch und setz dich vielleicht einem Moment an den Strand. Dann geht es dir gleich schon etwas besser, hmn?" Ich nicke, murmle „...ich würd' dich gerade einfach so gern in den Arm nehmen können, Mama" und bekomme als Reaktion ein Küsschen und ein „Ich weiß, Love, ich doch auch. Hab dich lieb" durch mein Handy geschickt.

Knapp 10 Minuten telefoniere ich noch mit ihr, kann währenddessen noch herzhaft lachen, als unsere Katze im Hintergrund eine Fliege fangend durchs Bild segelt und mache mich im Anschluss wieder auf den Weg, der Sonne zu folgen.

Nur wenige Kilometer später, ich habe gerade der süßen, alten Bäuerin einen großen Strauß Lavendel vorbei gebracht, um mich für den fantastischen Kartoffeleintopf vergangene Woche zu bedanken, mit dem sie mich überrascht hat, nachdem ich ihr mit den Heuballen angepackt habe, biege ich wieder auf die Hauptstraße ab und recke den Kopf, als ich in der Ferne meine, etwas rauchen zu sehen.

„Oh... das sieht nicht gut aus..." murmle ich vor mich hin, entscheide mich ohne länger nachzudenken, auf dem Seitenstreifen anzuhalten, als ich einen jungen Mann entdecke, der die Verzweiflung in Person zu sein scheint.

Wie ein kleiner, wilder Gummiball hüpft er, offenbar fluchend, auf und ab, setzt sich kurz darauf hinter sein Auto - wo er zu merken scheint, dass es hier kein Netz gibt - und sich daraufhin erneut wahnsinnig aufzuregen scheint. Kurz fürchte ich, er beginnt zu weinen, doch stattdessen zieht er sich angestrengt an seinem Auto hoch, um aufzustehen.

„Ohje, der Arme..." schmunzle ich, als er sich die Haare raufend erneut zur rauchenden Motorhaube aufmacht und absolut planlos darin nach einer Lösung zu suchen scheint. Ich steige aus, jogge herüber und bleibe neben dem Auto stehen, frage vorsichtig „Hey, kann ich Ihnen vielleicht irgendwie helfen?"

Was ich nicht bedacht habe, ist, dass er mich offenbar nicht hat kommen sehen und sich daher so wahnsinnig erschreckt und sein Kopf mit einer so großen Wucht unter die Motorhaube knallt, dass ich sie bereits festhalten muss, damit sie nicht aus ihrer Halterung rutscht und ihn einquetscht.

Oh shit...

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„Bleibst du in der Nähe? Dann lasse ich den Schlüssel stecken..." frage ich auf dem Weg zur Eingangstür des Kassenhäuschens. "Ja, ich steige wieder ein, das ist mir zu warm hier draußen." Ich hebe meinen Daumen in die Höhe, blicke Louis noch kurz hinterher, muss wie bereits vorhin schmunzeln, als er mit der Tür meiner alten Dame kämpft.

Als er es geschafft hat, sich auf den Beifahrersitz fallen lässt und einige Sekunden sanft lächelnd mit der gehäkelten Sonnenblume an meinem Schlüssel spielt, seufze ich leise auf.

Ich habe absolut keine Ahnung, warum ich ihm vom ersten Moment an so bedingungslos vertraue. Ihm meinen Bus, mein ganzes Hab und Gut, mein Zuhause anvertraue. Weil er in einer Notlage war und froh sein kann, dass ich angehalten habe? Das könnte genauso einem schlechten Menschen passieren, der diesen Moment nutzt, um sich mit meinem Bus aus dem Staub zu machen.

Vielleicht ist es die Art, wie er mich ansieht? Von Minute zu Minute mehr seines wunderschönen Lächelns zulässt, je länger er in meiner Nähe ist? Und das, obwohl ihn so viel mehr zu belasten scheint, als seine Autopanne. Nicht bloß die Tatsache, das er zu einem Wildfremden in den Bus steigt, weil ihm dieser verrückte Gedanke gerade einfach so durch den Kopf geistert - nein, ich habe das Gefühl, er braucht dieses kleine ‚Abenteuer' hier noch so viel mehr, als ich.

Ich fürchte, ihm ist das nicht mal bewusst. Wie sehr er das hier braucht, er mich braucht. Doch ich weiß das. Nicht, dass er mich braucht, sondern ich ihn.

Vielleicht ist es auch die Art, wie ich ihn ansehe? Vielleicht gibt es sie doch, die Liebe auf den ersten Blick?

Ich fasse mir überrascht an die Brust, als ich realisiere, wie sehr das Herz darin zu bubbern begonnen hat, während ich beobachtet habe, wie er seinen Kopf an die Seitenscheibe lehnt und die Augen schließend die Sonne genießt. Meinen Kopf hin und her werfend trete ich leise lachend in den kleinen Raum ein, als mir bewusst wird, wie nicht nur seine Stimmung sich in den letzten Augenblicken, die wir geteilt haben, ins bessere gewandelt hat, sondern auch meine, vorhin noch so gewittrige Gemütslage um einiges sonniger geworden ist, seit er bei mir ist.

Leise pfeifend schlurfe ich zur Eistruhe herüber und greife zielsicher nach 2 der strahlend orangen Packungen mit dem Aufdruck ‚Capri', drehe mich zur Kasse und bleibe mit dem Blick an dem Regal daneben hängen, welches für seinen Inhalt ziemlich prominent direkt neben den Mars-Riegeln und Kaugummis positioniert ist.

Ich werfe einen Blick nach draußen, kann Louis nur von hinten sehen, doch er lehnt noch immer so entspannt an der Scheibe, dass man meinen könnte, er sei weggedöst. Mein Blick fällt zurück auf das Regal und da die Person vor mir bereits sein Portemonnaie zum bezahlen gezückt hat, entscheide ich mich einfach intuitiv, nach der Packung Kondome zu greifen und sie, durch meine übersprüngliche Handlung eventuell ein wenig zu enthusiastisch, auf die gerade vor mir frei werdenden Theke zu klatschen. Belustigt sieht mich die ältere Dame dahinter an, als ich etwas weniger schwungvoll das Eis daneben lege und „das und die 3, bitte" brumme.

Kindereis und Kondome. Sicherlich auch keine Kombi, die sie oft verkauft...

„Schönen Tag noch!" wünsche ich ihr, „Ihnen auch..." erwidert sie mit breitem Grinsen, mir zeitgleich meine Einkäufe entgegen schiebend, welche ich gerade greifen wollte. Ich kann nicht verhindern, dass mir ein spätpubertär-albernes, dämliches Grinsen über die Lippen und die Augenbraue in die Höhe rutscht, als ich mich mit einem höflichen „Vielen Dank" abwende.

So Fremdscham-behaftet der Moment für Außenstehende auch gewirkt haben muss, freue ich mich einfach, ihr ein Lächeln geschenkt haben zu können.

Draußen lasse ich die Kondome vorerst in der großen Hosentasche meiner Latzhose verschwinden, wähle fix Eddie's Nummer, der mir sofort verspricht, Louis Auto noch heute abzuholen. Ich sehe auf, erblicke Louis, der mit sanftem Lächeln auf den Lippen die Sonne im Gesicht genießt und tatsächlich ein wenig weggedämmert zu sein scheint.

Erneut durchflutet mich ein Gefühl von Wärme, Glück und inneren Sonnenstrahlen, als ich ihn bloß ansehe und es überrascht mich selbst, das dies eine Person schafft, die erst vor weniger als 2 Stunden in mein Leben gestolpert kam. Es ist einfach irgendetwas an ihm, sei es sein wunderschönes Lächeln, das meine Sonne jedes Mal auf neue aufgehen lässt, seine neugierigen, fast ein wenig sehnsüchtigen Blicke, von denen ich mir sich bin, dass er denkt, ich sähe sie nicht, oder doch einfach seine Art, in die ich mich schon jetzt von Minute zu Minute mehr verliebe.

Irgendetwas an ihm gibt mir das Gefühl, angekommen zu sein, an einem Ziel, das ich vorher nicht mal kannte. Oder zumindest zeigt er mir den Weg dahin.

Ich hebe mein Handy an, lasse den Auslöser klicken und sende das Ergebnis an meine Mutter.

»Hi Mum, ich habe eine Schatzkarte gefunden :)«

ʚϊɞ

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