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Brüder

Durstig streckte Regulus seine Hände nach dem erlösenden Wasser des Sees aus. In kleinen Wellen verhöhnte es ihn, die Zentimeter, welche ihn noch von der Erlösung trennten, schienen unüberwindbar. Unerreichbar. Er zitterte von der Anstrengung, sich zu bewegen. Jeder Muskel brannte und jeder Knochen in ihm schrie, als würde er von der einfachen Armbewegung zerbersten. Doch er ignorierte das gequälte Ächzen seines Körpers und das Appellieren seines Unterbewusstseins, dem tückischen Wasser nicht zu nah zukommen.
All das war nebensächlich. Jegliche Konsequenzen waren ihm gleichgültig, solange das Feuer in ihm abebbte, erlosch und ihn ausgebrannt zurücklassen würde. Nur das Kratzen in seiner Kehle zählte noch. Alles, was er brauchte, war ein großer Schluck Wasser. Etwas Kühles, das Erleichterung seinen Hals hinunter flutete. Der Rest würde dann schon irgendwie vorübergehen.

Als seine suchenden Finger die kalte, dunkle Wasseroberfläche durchbrachen, veränderte sich sein Fokus jedoch. Der unstillbare Durst ebbte ab. Für den Bruchteil einer Sekunde starrte er sein Spiegelbild auf dem ruhigen Wasser an. Fast zu friedlich lag das finstere Gewässer vor ihm, als lauere seine Gefahr tief in ihm verborgen. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er die dunkle Tiefe vor sich und gerade als er meinte, eine Bewegung erhascht zu haben, tat sich das Wasser auf und eine menschenähnliche Hand griff durch die Spieglung in Richtung seines Gesichts.

Erschrocken stieß er sich mit beiden Händen zurück auf die Insel und krabbelte rücklings in die täuschende Sicherheit. Das Blut schoss ihm pochend durch die Adern und ein lautes Rauschen hatte sich über seine Ohren gelegt. Sein Brustkorb hob und senkte sich in ungleichen Zügen und sein Atem war in der umhüllenden Stille der Höhle ohrenbetäubend laut. Der gruseligen Hand folgte ein ebenso dürrer Arm, bis schließlich das schreckensverzerrte Gesicht eines Untoten vor ihm erschien.
Ein Inferi.
Das mussten die Wesen sein, von denen er gelesen hatte. Die plötzliche Gewissheit über die entsetzliche Art seines drohenden Todes jagte ihm Krämpfe durch den Magen und er presste mit Übelkeit im Hals die Hand auf seinen Bauch. Blanker Angstschweiß lief ihm über die Stirn und überflutete ihn mit einem fiebrigen Gefühl des Zitterns. Sein Keuchen wurde mit jedem Atemzug lauter. Immer mehr dieser untoten Gestalten erschienen aus den Tiefen und kreuchten die Insel hinauf. Ihre dünnen, knochigen Glieder ähnelten denen einer Riesen Acromantula, bereit, sich auf ihr nächstes Opfer zu stürzen.

Panisch sah er sich nach seinem Zauberstab um und fand ihn schließlich in einer kleinen Pfütze liegend. Von neuem Lebensmut gefasst, stellte er sich seinen Angreifern. So wollte er nicht sterben. Nicht im Anblick dieser Kreaturen. Er nahm all seinen Mut zusammen, straffte seinen Rücken und katapultierte ein Inferi nach dem andern zurück in das dunkle Gewässer. Die Höhle war erfüllt von dem Echo seiner Stimme, so angstverzerrt, dass sie kaum der eines Menschen glich.
„Stupor!" Ein weiterer Inferi flog zurück ins Wasser, doch bevor er sich dem Nächsten widmen konnte, packte ihn etwas von hinten.

Grob wurde er von den Füßen gerissen und sein Kopf schlug hart auf einem der Steine auf. Der Geschmack von Blut breitete sich in seinem Mund aus und ein Husten durchschüttelte seinen Körper. Benommen blinzelte er, um wieder klar sehen zu können. Hinter seinen Schläfen hämmerte ein stechender Schmerz und er hörte das Blut immer stärker in seinen Ohren rauschen. Immer noch neben sich stehend, betrachtete er die Hand an seinem Bein, die ihn mit sich zog. Übelkeit überkam ihn, als die Hand sich zu verdoppeln schien. Er ermahnte sich, einen kühlen Kopf zu bewahren und sog schnappend Sauerstoff in seine ächzenden Lungen. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war eine unüberlegte Handlung, die seine Überlebenschancen zerstörte.

Die Hand normalisierte sich, die verschwommenen Bilder setzten sich wieder zu einem deutlichen zusammen. Den Moment der Klarheit nutzend, ließ er Flammen aus der Spitze seines Zauberstabes lodern und richtete sie auf den Arm, welcher ihn noch immer umklammerte. Ein zischendes Geräusch wie das Brennen nasser Kohle ging von dem Wesen aus und es ließ sich zurück ins Wasser fallen. Auch zwei weitere Kreaturen konnte er auf diese Weise zurückschrecken und sich somit zumindest etwas kostbare Zeit verschaffen.

Aber worauf hoffte er überhaupt? Das ihm jemand zur Hilfe eilte?
Es war töricht von dieser Möglichkeit auszugehen, nachdem er sich doch eigenhändig in diese aussichtslose Lage manövriert hatte.

Die Luft roch nach verkohltem Fleisch und die helle Flamme stand im starken Kontrast zu der verschluckenden Dunkelheit der Höhle. So geblendet von dem Licht, bemerkte er die nächste Hand erst, als es schon zu spät war. Die spitzen Knochen der dürren Finger verankerten sich eisern in seine Haut und hinterließen blutige Schrammen, die ihn schmerzerfüllt auf keuchen ließen. Sein Zauberstab entglitt seinen schlotternden Fingern und er fand sich abermals auf dem Boden wieder. Mit aller Kraft trat er um sich und er meinte das Knacken eines Beines zu hören, welches er mit voller Wucht von sich stieß. Doch es war aussichtslos. Es waren einfach zu viele. Dicke Tränen rannen ihm übers Gesicht, ob sie von seiner Angst oder dem Schmerz herrührten, konnte er nicht sagen.

Die Aussichtslosigkeit seiner Lage erschlug ihn mit grausamer Wahrhaftigkeit. Eine weitere Hand krallte sich in seine Haut und hinterließ dunkle Abdrücke wie Vorboten des Jenseits. Sein eigenes Schreien realisierte er erst, als seine schrille Stimme in seinen Ohren klirrte. Immer mehr Kreaturen kletterten zu ihm herauf und schon bald fand Regulus sich in einem Meer aus Inferi wieder. Seine einzige Hoffnung sich zu befreien, lag noch immer irgendwo auf dem Boden. Wenn nicht sogar eines dieser Monster seinen Zauberstab an sich genommen hatte. Dann wäre sein Schicksal besiegelt.

Die Last seiner Furcht drückte seinen Oberkörper gen Boden in die Pfützen der tropfenden Gliedmaßen der Wesen. So konnte er die Welt nicht verlassen! Nicht so! Nicht hier!

Das Gesicht seines großen Bruders flackerte zwischen den schwarzen Sternen vor seinen Augen auf, während das Wummern hinter seiner Stirn anschwoll. Zeitgleich fand er Frieden in seinen Erinnerungen. Dem rauen Lachen seines Bruders, den er sehnlichst vermisste. Der Gedanke an Sirius brachte ihn fort, legte sich wie ein Schleier der Akzeptanz um seine Seele. Wenn er schon so sterben musste, dann wenigstens mit den Gedanken bei denen, die er durch seinen Tod retten konnte. Er würde diese Welt zu seinen Bedingungen verlassen und nicht gesteuert durch manipulierende Angst. Er wollte nicht, dass diese leblosen Blicke der Inferi seine letzten Gedanken beherrschten - Dass sie seine Erinnerungen trübten.

Stattdessen schwirrten Kreachers wässrige Augen in seinem Kopf herum, bevor er das Bewusstsein verlor und die Welt um ihn herum endgültig von Schwärze verschluckt wurde.

Als Kreacher mit Sirius im Schlepptau auf dem nassen rutschigen Felsboden der Insel landete, wies nichts auf den Verbleib seines Herrn hin. Die Luft war noch immer mit einem ätzenden Geruch versetzt und Sirius rümpfte angewidert die Nase, als sein Magen bei dem verbrannten, modrigen Geruch rebellierte. Galle kroch sein Inneres empor und er schluckte schwer. Eilig ließ er die Spitze seines Zauberstabs aufleuchten, um sich einen Überblick zu verschaffen. Der stetige Rhythmus seines Herzens stockte, als der Lichtschein über eine kleine dunkelrote Lache glitt, aus welcher der zurückgelassene Zauberstab seines Bruders ragte.

„Nein!", keuchte er atemlos. Während grauenhafte Bilder seines kämpfenden Bruders vor seinem inneren Auge aufflackerten. Wie glühende Asche brannten sie sich in sein Herz und ließen ihn japsend nach Luft schnappen. Ohne weiter über mögliche Gefahren und Konsequenzen nachzudenken, spurtete er an den unebenen Rand der Felsinsel und ließ das Leuchten seines Zauberstabes unter die Wasseroberfläche wandern. Nach und nach gab es die abtauchenden Gebeine der untoten Wesen frei. Verzweiflung schnürte ihm die Kehle zu. Sie durften einfach nicht zu spät sein, betete Sirius und sprang mit einem letzten tiefen Atemzug kopfüber in die Dunkelheit, dem sinkenden Lichtschein folgend.

Sein Oberkörper durchbrach die Wasseroberfläche und hüllte ihn in Eiseskälte. Sodass sein Brustkorb sich durch das plötzliche Stechen schützend zusammen zog. Noch nie hatte er sich dem Tod so nah gefühlt und gleichzeitig dermaßen lebendig vor Adrenalin. Doch mit jedem kräftigen Schwimmzug tiefer hinab in den sicheren Tod, verschwamm sein Bewusstsein mehr zu einem dichten Nebel, welcher sich erst wieder zu lichten begann, als ihn etwas an der Seite streifte.
Der Schein seines Zauberstabes enthüllte unzählige Gebeine und knochige Finger, die träge durch die Finsternis griffen. Und zwischen dem Grau der fahlen Haut entdeckte er einen Hauch Leben.

Die Hand seines Bruders ragte unter einigen Kreaturen empor, wie ein letzter Hilfeschrei, ein allerletzter Versuch, dem Untergang zu entgehen. Aber seine Finger waren regungslos und versuchten nicht nach Sirius zu greifen, zu nah stand er dem Tod in jenem Augenblick. Entschlossen ließ Sirius seine Arme ein letztes Mal durchs Wasser gleiten, bevor er das Handgelenk seines Bruders umschloss.

Er spürte, wie die Untoten an seinen Beinen zerrten, nun wo er erneut Widerstand leistete, um an die Oberfläche zu gelangen.
Die Last des Gewichtes seines Bruders zog ihn zusätzlich zum Grund des Sees und es erschien ihm ausweglos mit nur einem freien Arm an die Luft zurückzukehren. Der verbliebene Sauerstoff in seinen Lungen neigte sich drastisch dem Ende zu, nachdem weitere Blasen seinen Mundwinkeln entwichen und nach Oben stiegen. Zusätzlich erschwerte ihm das Wegdämmern seines Bewusstseins eine rationale Lösung zu finden, weshalb er länger als nötig dafür brauchte, um seinen Zauberstab in Richtung Wasseroberfläche zu strecken und mit letzter Kraft einen ungesagten Zauber auszuführen. Seine Hand verstärkte den Griff um das Handgelenk seines bewusstlosen Bruders, während der Zauber seine Wirkung tat und sie endlich durch die Oberfläche brachen. Seine Lungen hatten sich mit Wasser gefüllt, welches er jetzt keuchend aushustete, während dunkle Flecken vor seinem Sichtfeld tanzten.

Kreacher eilte den Brüdern unter Tränen entgegen. Ein konstantes Wimmern nach Herrn Regulus kam über seine Lippen. Dieser lag bewegungslos und mit geschlossenen Augen auf dem nassen Felsen. Kein Lebenszeichen ging von ihm aus. Kreacher war drauf und dran, einen Puls bei ihm zu suchen, als Sirius genug Sauerstoff in seine Lungen gesogen hatte, um seinen Gedanken Ausdruck zu verleihen.
„Wir müssen hier weg", krächzte er. Seine Beine waren zittrig, weshalb er mit panischen Blick auf den Knien saß und versuchte seine Nerven zu beruhigen. Jedes einzelne Wort welches über seine Lippen kam, ließ ihn mehr in sich zusammensacken.

Doch Kreachers Sorge überwog den Drang, ihm zu gehorchen. Mit tapsenden Schritten nährte er sich dem blassen Jungen. Der Gedanke, dass Herrn Regulus bereits das Leben aus dem Körper gewichen sein könnte, war alles, was seine Sinne erfüllte.

Geplagt von Qualen wiederholte Sirius seine Worte, diesmal energischer und ohne Verzögerungen zuzulassen, sodass der Elf gehorchte.

Unter dem Surren und zerren des Apparierens ließen sie die Insel hinter sich. Die Wellen, welche aufgebracht gegen die Felsen schlugen, als die ersten aschgrauen Arme aus dem Wasser griffen, waren das Letzte, was sie hörten, bevor sie diesen Ort für immer hinter sich ließen.

Fast klang es, als würde der Tod ihnen nachtrauern.

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