Kapitel 1
~ Der Grund ~
Hermine lag, mit einem Buch in der Hand auf dem Bett und versuchte sich auf eben dieses zu konzentrieren.
Doch es gelang ihr nicht.
Die Tür wurde aufgerissen und Pansy und Draco kamen ins Zimmer gestürmt.
,, Hermine, es tut mir so leid.", sagte Pansy etwas außer Atem und sah Hermine entschuldigend an.
Draco lief währenddessen zu Hermines Bett und nahm sie in den Arm. ,, Es tut mir so leid, Engelchen.", murmelte er leise und sah schuldbewusst zur Seite.
Hermines Augen wurden groß.
,, Ihr habt das getan?! Ihr habt in meinem Namen angerufen und ...", fragte sie schockiert, als ihr bewusst wurde, warum die beiden sich gerade entschuldigten.
Pansy biss sich auf die Unterlippe und sah beschämt auf den Boden, auch Draco blickte zerknirscht auf den Boden.
,, Wer wusste noch davon?", fragte die Kriegsheldin trocken.
,, Blaise und Theo.", antwortete der Malfoyerbe.
Hermine atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen. ,, Wieso?"
,, Weil ... ähm ... ich ... ich weiß nicht, was mich da geritten hat ... ich ... äh ... es tut mir leid, Mine.", stotterte Draco.
Die Granger sah ihm in die Augen.
,, I-ist schon okay.", murmelte sie nach einer Weile.
,, Eigentlich nicht. Wegen mir sind die meisten ziemlich sauer auf dich. Und du bist einfach zu gutmütig und g-"
,, Nein, es ist wirklich in Ordnung. So kann ich immerhin Zeit mit meinem Bruder, meinem Freund und meinen anderen Freunden verbringen.", sagte Hermine fest, während sie sich etwas enger an Draco kuschelte.
,, Danke, Minchen."
,, Ich lasse euch dann mal alleine, ja?", grinste Pansy und verließ das Zimmer, wissend dass die beiden sie eh nicht mehr wahrgenommen hatten, so sehr, wie Draco und Hermine wieder in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen waren.
,, Ich liebe dich, Draco.", murmelte Hermine.
,, Ich liebe dich auch, Engelchen. Hast du heute Abend schon etwas vor?"
,, Nicht mehr, warum?"
,, Äh ... ich wollte fragen, ob du heute Abend Lust hättest mit mir runter an den Strand zu gehen ... und äh ... den Sonnenuntergang anzuschauen?" Draco lief rot an.
,, Du hasst Sonnenuntergänge.", lachte Hermine.
,, Ich weiß, aber wenn du dabei bist, ist es mir egal. Dann ist alles wunderschön und toll. Also?", fragte Draco nervös.
,, Natürlich." Hermine drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund.
Auch nach den fünf Jahren, in denen sie jetzt zusammen waren, hatte sich nichts zwischen ihnen verändert. Sie liebten sich nur noch mehr und versuchten, soviel Zeit wie möglich zusammen verbringen zu können.
Sie hatten schon so viel zusammen durchgemacht. Ihre Beziehung war stark.
Als sie Anfang der sechsten Klasse herausbekam, dass Harry recht hatte und ihr Freund wirklich ein Todesser war, war für Hermine die Welt zusammengebrochen. Sie hatte sich Hals über Kopf von ihm getrennt. Damals wäre ihre Beziehung beinahe für immer zu Ende gewesen. Ohne Dracos Freunde, würde Hermine jetzt nicht in Dracos Armen liegen und mit ihm kuscheln. Nein.
Dank Pansy und Blaise, hatte sie den wahren Grund erfahren. Denn sobald diese von der Trennung erfahren hatten, hatten sie Hermine aufgesucht und gefragt, was das solle.
*Flashback*
,, Hermine, warte!", rief Blaise.
Doch Hermine dachte nicht mal daran, im Gegenteil, sie beschleunigte ihre Schritte.
Pansy und Blaise sahen sich an, bevor sie beide losrannten und die Granger am Handgelenk zu fassen bekamen.
Widerwillig blieb Hermine stehen und drehte sich um. ,, Was?!", fauchte sie.
Sie wollte von diesen Leuten nichts mehr hören! Sie hatte ihnen vertraut, doch sie hatten ihr von Anfang an nur was vorgelogen.
,, Wieso hast du mit Draco Schluss gemacht?", fragte Blaise gerade heraus.
,, Weil er ein Todesser ist! Er ..." Hermine traten Tränen in die Augen.
,, Deswegen?!", fragte Pansy fassungslos.
,, Ja! Er ist ein Todesser, dass ist für ein Schlammblut wie mich Grund genug! Er wollte all die Jahre nur Informationen über Harry!"
,, Wann wollte er je etwas über Potter erfahren, wenn ihr beide zusammen wart?!", fragte Blaise.
Hermine dachte angestrengt nach.
,, Siehst du, er hat sich nie für Potter interessiert. Er hat nie nach ihm gefragt! Weil wenn du in seiner Nähe bist, er sich nur für dich interessiert, weil es dann nur noch dich für ihn gibt.", sagte Pansy wütend.
,, Trotzdem ist er einer von ihnen geworden ...", murmelte Hermine. Mittlerweile liefen ihr die Tränen in Strömen über die Wangen. ,, Er hat dabei nicht mal an mich gedacht, er ..."
,, Das stimmt nicht.", sagte Pansy leise.
Sie und Blaise hatten Draco eigentlich hoch und heilig versprochen niemanden den wahren Grund für sein Todesserdasein zu sagen. Niemandem. Und schon gar nicht Hermine, aber jetzt musste es sein.
Sie sahen doch, wie sehr Draco und Hermine unter der Trennung litten. Beide litten. Es machte sie beide kaputt.
Wenn es so weiter gehen würde, würden die beiden ihr Leben verlieren. Das klang für manche vielleicht übertrieben, doch sowohl Hermine und Draco aßen nicht mehr, schliefen nicht und tranken kaum was. Sie wandelten durchs Schloss, als wären sie schon tot.
,, Hermine, er hat nur an dich gedacht, als er einer von ihnen wurde.", meinte Blaise schließlich.
Ihm war sein Versprechen egal. Er wollte seiner Schwester und seinem besten Freund helfen. Seiner Schwester ... sie wusste noch nichts davon.
,, Was? Aber warum ist er dann ...?"
,, Voldemort hat von euch erfahren und gedroht dich umzubringen, wenn Draco nicht einer von ihnen wird und Dumbledore tötet.", sagte Pansy ohne groß zu zögern oder nachzudenken. Sie schlug sich die Hand vor den Mund. Eigentlich wollte sie es Hermine schonender beibringen, aber dafür war es jetzt zu spät.
Hermines Augen wurden groß. ,, Er ist ... meinetwegen?"
Noch bevor Pansy oder Blaise hätten antworten können, hatte Hermine ihre Tasche fallen gelassen und war losgerannt. Richtung Kerker.
*Flashbackende*
,, Kommt ihr mit Abendessen?", durch diesen Satz wurden Hermine und Draco aufgeweckt.
Verwirrt sah Hermine zu Draco.
,, Wahrscheinlich sind wir beide kurz eingeschlafen ...", murmelte Draco leise, bevor er aufstand und Hermine unnötigerweise half.
Er grinste leicht. ,, Vielleicht solltest du vorher noch deine Haare richten, nicht dass die Gryffindors auf falsche Gedanken kommen."
Hermine rollte mit den Augen, ging dann jedoch zu ihrem Koffer und kramte eine Bürste heraus.
Nach einigen Minuten des mehr oder weniger vergeblichen bürstens ihrer Haare, drehte sie sich wieder zu Draco und Pansy.
,, Können wir?"
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