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Kapitel 2 - Das Auge des Löwen

Beim Frühstück am nächsten Morgen bekamen wir von Snape unsere Stundenpläne ausgehändigt. Er lief mit den Armen voller Pergamentseiten und wehendem Umhang am Tisch entlang und ließ sie uns auf den Schoß fallen. Der erste Blick auf den neuen Stundenplan war immer ein wichtiger Moment für mich, denn ziemlich oft hing es davon ab, wie viele Fächer wir mit den Gryffindors zusammenhatten, wie gut mein Tag wurde.

Und dieses Jahr sah das ganz und gar nicht gut aus.

„Pflege magischer Geschöpfe, Verteidigung und Zaubertränke mit den Gryffindors? Ich bin verflucht", seufzte ich und schob das Pergament in meine Tasche. Zaubertränke und Pflege magischer Geschöpfe waren mit Abstand meine liebsten Fächer und da wurde ich nur ungerne von den Gryffindors belästigt. Vor allem weil ich in Pflege magischer Geschöpfe allein war, denn keiner von meinen engeren Freunden hatte dieses Fach gewählt. Zugegeben war Professor Hagrid ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber mit ihm war es alles andere als langweilig. Vor zwei Jahren zum Beispiel hatte er einen ganzen Haufen widerwärtige Geschöpfe namens Knallrümpfige Kröter angeschleppt, bei denen sich später herausgestellt hatte, dass sie illegale Züchtungen waren. Madam Pomfrey hatte noch nie so viele Brandblasen und Schnitte zu versorgen gehabt. Hagrid mochte einfach die spannenden und gefährlichen Tiere lieber als die, die im Lehrbuch standen, weil sie nicht versuchten die Schüler umzubringen.

Heute allerdings hatte er uns Bowtruckles mitgebracht und die sind nur gefährlich, wenn man sich ziemlich dumm anstellt. Bowtruckles sind Holzwichtel, die ungefähr zwanzig Zentimeter lang sind und aussehen wie Zweige. Sie bewohnen Bäume, aus deren Holz Zauberstäbe gefertigt werden können, ernähren sich von Holzläusen und Feeneiern und versuchen ab und zu mal jemandem die Augen auszukratzen. Vielleicht mochte Hagrid sie deswegen oder jemand hatte ihn gezwungen sich an den Lehrplan zu halten.

Er fragte wer der Klasse etwas über den Haufen Zweige vor ihm erzählen konnte und ich meldete mich und erklärte alles was ich über Bowtruckles gelesen hatte. Von den Gryffindors schien nur einer richtig zuzuhören und das war zu meiner Überraschung Ethan McCrowley. Er hing an meinen Lippen und ich hätte ihm gerne gesagt er solle aufhören mich anzustarren wie ein Irrer. Hagrid gab Slytherin fünf Punkte für meine Erklärung und ging noch näher auf den Körperbau von Bowtruckles ein, dann sagte er wir sollten uns zu zweit zusammentun, uns einen Bowtruckel nehmen und ihn näher untersuchen.

Ich pfiff darauf und nahm mir einen für mich allein, mopste mir eine Hand voll Holzläuse aus dem Eimer neben den Bowtruckles und setzte mich ins Gras. Der kleine Holzwichtel sah einem Stock wirklich enorm ähnlich, mit einem dickeren Mittelteil, von dem mich vom oberen Ende zwei kleine schwarze Augen anglitzerten, und dünnen Ärmchen und Beinchen, aus deren Gelenken winzige grüne Blätter sprossen. Die messerscharfen Krallen bemerkte man fast gar nicht. Gedankenverloren warf ich ein paar Läuse ins Gras und sah zu wie der Bowtruckle sich um sich selbst drehte, um sie zu verspeisen. Dabei gab er ein paar erfreute Knirschlaute von sich.
„Mit Stöcken kannst du viel besser umgehen als mit Menschen", sagte eine Stimme über mir und ich sah mich mit McCrowley konfrontiert, der mit blutender Hand dastand und mir über die Schulter sah.

„Einer von denen hat mich gekratzt", erklärte er und hielt seine Hand hoch. Er drückte ein blutiges Taschentuch auf den Schnitt.

„Wie bedauerlich."

Er grinste und setzte sich zu mir. Beinahe wäre ich aufgestanden und woanders hingegangen, aber meine Neugier hielt mich zurück. Ich ließ den Blick über die anderen Gryffindors schweifen und entdeckte Vivienne, die ebenfalls allein im Gras saß. Ihr rotes Haar fiel ihr übers Gesicht und verdeckte es.

„Warum gehst du nicht zu deiner Freundin?", fragte ich etwas gemein.

„Wir haben uns gestritten", gab er ohne Umschweife zu. „Sie braucht ein bisschen Zeit zum Abkühlen."

„Okay", sagte ich und konnte die Überraschung aus meiner Stimme nicht verbannen. Wieso erzählte er mir das? Abgesehen von Sticheleien auf dem Gang hatten wir noch nie wirklich miteinander gesprochen. Außer gestern im Zug.

„Was hältst du davon, dass Snape nicht mehr Zaubertränke unterrichtet?"

Wieso um alles in der Welt wollte der Gryffindor unbedingt ein Gespräch mit mir führen? Was hatte ich ihm getan, dass er mich so bestrafte? Timmy Harper schaute schon mit verdächtig gerunzelter Stirn zu uns herüber.

„Gut für ihn", sagte ich knapp und konzentrierte mich auf den Bowtruckle.

„Ja, aber auch gut für dich?"

Allmählich verlor ich die Geduld. „Was willst du damit sagen?"

„Na ja, Snape hat dich immer bevorzugt, das weiß jeder. Hast du keine Angst um deine Zaubertranknote?"

Verärgert warf ich dem Bowtruckle die letzten Läuse hin und funkelte McCrowley an. „Du sagst also, dass meine Leistungen in Zaubertränke die letzten vier Jahre gar nicht meine Leistungen waren, verstehe ich dich richtig? Du sagst, dass Snape mir gute Noten gegeben hat, weil er mich mag und nicht weil ich sie mir verdient habe?"

„Allison-"

„Nein", unterbrach ich ihn, „das ist genau das was du sagst. Du machst meine ganze Arbeit zunichte und sagst, sie ist nichts wert. Aber weißt du was? Du wirst ja sehen. Ich werde bei Slughorn mindestens so gut sein wie bei Snape."

„Das würde ich wirklich gern sehen. Aus der Nähe."

Auf einmal klang er wie ein schüchternes Kind. Ich schüttelte den Kopf, stand auf, und ging zu Hagrid, weil der bessere Gesellschaft war.

„Wir sehen uns!", rief McCrowley mir hinterher.

Nach der Stunde versuchte er mit mir zusammen zurück zum Schloss zu gehen, aber ich versteckte mich in der Gruppe restlicher Slytherins vor ihm. Timmy Harper warf ihm einen eisigen Blick zu und schirmte mich vor ihm ab.

„Danke", sagte ich aufrichtig und seufzte.

„Was will er auf einmal von dir?", fragte Harper stirnrunzelnd. „Das ist ja schon unheimlich."
Ich zuckte die Achseln. „Er wollte mich beleidigen, glaube ich."

„Glaubst du?"

„Ja, er war ... seltsam. Hinterhältig, irgendwie."

Harper schnaubte. Er sah für sein Alter jung aus, war klein und zierlich gebaut, mit einer spitzen Nase, die ihm etwas beinahe Nagetierhaftes verlieh. „Er starrt dich schon den ganzen Tag so komisch an. Hast du das nicht gemerkt?"

„Was?"

„Beim Frühstück." Er schüttelte ungläubig den Kopf. „Ist dir das wirklich nicht aufgefallen? Weil, allen anderen schon."

Zusammen mit Harper stieg ich die Treppen hinauf zum Klassenzimmer für Verwandlung, was wir zum Glück mit Hufflepuff statt mit Gryffindor zusammen hatten. Still setzte ich mich auf den Stuhl neben Rin und schaute sie unverwandt an.

„Was gibt's?"

„Ist dir aufgefallen, dass mich jemand beim Frühstück beobachtet hat?"

Sie spitzte die Lippen und steckte sich eine schwarze Haarsträhne hinters Ohr. „Ich saß neben dir, mit dem Rücken zu den anderen Haustischen", erinnerte sie mich. „Du musst Leslie oder Adalyn fragen."

Die beiden kamen ein paar Minuten später dazu. Ich stellte Leslie dieselbe Frage wie Rin.
„Also", sie überlegte und zog sich einen Stuhl heran. „Ethan McCrowley ist mir aufgefallen. Er saß mit uns auf gleicher Höhe und immer wenn ich hochgeguckt hab, hat er auch gerade in unsere Richtung geschaut. Kann aber Zufall sein."

Adalyn, die schweigend zugehört hatte, hatte noch etwas mehr dazu zu sagen.
„Es war fast schon lustig. Seine Freundin, die Vertrauensschülerin, hat die ganze Zeit auf ihn eingeredet und er hat nur ins Nichts gestarrt."

Hm. Wahrscheinlich hatten die beiden sich deshalb gestritten und wahrscheinlich hatte er gar nicht mich angestarrt sondern wirklich einfach ins Leere geblickt. Es war immerhin acht Uhr morgens am ersten Schultag, er war da bestimmt nicht der einzige, der erst mal wach werden musste. Die Hauptsache war, dass Harper sich irrte und McCrowley ein bisschen weniger gruselig war, als wir dachten. Aber nur ein bisschen.

Professor McGonagall erhob sich vom Pult und riss mich aus meinen Gedanken. Sie rückte ihre Brille zurecht und begann einen beängstigenden Monolog über die Wichtigkeit der ZAGs und über den Unterrichtsstoff und sie erwähnte zweimal, dass man in den ZAGs nicht schummeln konnte. Speziell verzauberte Federn, praktische Prüfungen bei Hexen und Zauberern, die seit Jahren herkamen um alle möglichen Schüler zu prüfen, bla bla. Das sagte sie nur wegen Will Bakers, der unbestätigten Gerüchten zufolge bei jeder einzelnen Jahresabschlussprüfung seines Lebens geschummelt hatte. So wie er sich jetzt in seinem Stuhl zurücklehnte, auf seinem Federkiel kaute und grinste, hatte er die Gerüchte wahrscheinlich alle selber in die Welt gesetzt.

Beim Mittagessen nach der Doppelstunde Verwandlung und auch beim Abendessen setzte ich mich absichtlich so, dass ich den Gryffindortisch und seine Schüler in meinem Rücken hatte, sodass ich Ethan auf keinen Fall zu Gesicht bekam und er keine schweifenden Blicke von mir missinterpretierten konnte.

„Ich glaube, er starrt dich wirklich an", sagte Rin, die mir jetzt gegenüber saß und als meine Späherin fungierte. „Was stimmt nicht mit ihm?"

Ich schüttelte hilflos den Kopf und aß meine Kartoffeln, aber insgeheim war ich wild entschlossen genau diese Frage so schnell wie möglich zu beantworten.


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