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>Manche Blicke können nicht aussterben, vor allem nicht sein Blick, den er nur dir
schenkt.<
Fairy tale
Vorsichtig sieht Jungkook zu dir, seine Augen leuchten förmlich auf, als er sich die eben genannten Worte immer wieder durch den Kopf gehen lässt.
Doch du hingegen siehst ihn nicht an, du siehst auf die Lippe beißend zur Seite. Es hat dich einfach überrascht, dass C/N Jungkook so schnell als Vater ansieht.
Allgemein, dass er ihn als seinen Vater sieht.
Es ist niedlich, keine Frage, doch es ist den Umständen entsprechend ungewöhnlich.
„Nein, ich denke lieber nicht.." bringt Jungkook über die Lippen, als er dich mustert.
Besorgt hebt er eine Augenbraue, er will nicht, dass du dich seinetwegen unwohl fühlst.
„Jungkook.." fängst du leise an, bringst ihn zum Stillstand.
„Hm?" dreht er seinen Kopf und sieht, wie du wieder in seine Richtung schaust.
„Bleib ruhig und setz dich zu uns an den Tisch, ihm zu Liebe." bietest du ihm dann doch an.
Dankend lässt er sich das nicht zwei mal sagen, lässt sich neben dem Kleinen nieder, gegenüber von dir.
Das Essen verläuft eher still, naja jedenfalls schweigst du, C/N und Jungkook reden fast die ganze Zeit, wenn sie nicht gerade am kauen sind, miteinander.
Gedankenverloren räumst du nach dem Essen die Teller ab, stellst sie zuerst im Waschbecken ab.
Eigentlich würdest du deinen Sohn jetzt wie gewöhnlich ins Bett bringen, doch als du zu ihm rüber blickst, siehst du, wie die beiden wieder freudig am Spielen sind.
Gespannt klatscht C/N in die Hände, als Jungkook ihm lächelnd seine ‚Geheimtricks'
im Bereich der Lego-Baukunst anvertraut.
Friedlich stützt du deine Ellenbogen auf der Kücheninsel ab und rührst dich nicht, lässt
das ungewohnte Bild einfach auf dich wirken.
Was wäre, wenn er davon gewusst hätte?
Wäre er dir beigestanden und wäre er ein guter Vater gewesen?
Du glaubst, dass dieser Anblick Antwort genug ist. Doch dir ist bewusst, dass Vater und der Mann der Mutter zu sein, zwei paar Schuhe sind.
Denn er muss dich nicht lieben, um ihn zu lieben. Er muss dich nicht lieben, um bei ihm zu sein und ihm als Vater beizustehen.
Er kann mit ihr sein und gleichzeitig bei C/N.
Er kann sie lieben und nicht die Mutter seines Kindes, nicht dich.
„Jungkook, kommst du mal kurz?" hauchst du kaum hörbar, den ganzen Abend hälst du dich schon sehr zurück.
Dennoch nimmt er deine leise Stimme sofort wahr, steht vorsichtig auf.
„Sollte ich lieber gehen? Habe ich etwas falsch gemacht?" fragt er direkt in Sorge.
„Nein, nein." milderst du seine Aufregung.
„Er sollte jetzt schlafen gehen und ich denke, dass du ihn heute zu Bett bringen solltest."
Dein plötzlicher Zuspruch überrascht ihn.
„Das würde ich liebend gerne tun."
Also dauert es auch nicht lange, bis Jungkook an dem Bett des Kleinen sitzt und ihm eine Geschichte, so wie du es immer tust, vorliest.
„Kannst du nicht lieber eine eigene Geschichte erzählen? Mama macht das auch öfters.." gähnt C/N, während du in der Küche bist und den Abwasch machst und den beiden diesen Moment schenkst.
Jungkook hat diesen Moment verdient, egal, wie sehr er dir das Herz gebrochen hat.
Schließlich willst du nicht, dass er auch C/N durch sein Fehlen das Herz bricht.
„Ok..ehm..also.." überlegt er kurz, sieht sich um und weiß, dass du etwas entfernt in der Küche stehst.
„Es war einmal ein Prinz. Er hatte alles, ein Schloss, viele Pferde, doch eins hatte er noch nicht. Eine schöne Prinzessin als Frau. Und viele Prinzessinnen wollten ihn heiraten, also veranstaltete er einen Ball. Keine Frau schien ihn zu interessieren, immer wieder sah er sich verzweifelt um und dann sah er sie, eine wunderschöne Dame, die schüchtern und fast schon verloren zum Ausgang steuerte." fängt er an, eine Geschichte zu erfinden.
Lächelnd schließt C/N seine Augen, er liebt Märchen.
„Natürlich lief der Prinz der unbekannten Schönheit sofort nach, denn er wollte nicht, dass sie geht. Danach freundeten sie sich an, trafen sich heimlich öfters." hält Jungkook kurz inne und bemerkt, dass C/N langsam aber sicher einschläft.
„Ihnen stand nur eine Schwierigkeit im Wege, sein Versprechen. Denn in diesem Königreich muss jeder Prinz seiner Frau ein Versprechen geben, um sie heiraten zu dürfen. Also nahm er sich vor, ihr dieses zu geben." der Kleine ist schon eingeschlafen, hört dem Erzählenden gar nicht mehr zu.
Doch Jungkook ist so in die Erzählung vertieft, er fährt einfach seelenruhig fort, starrt beim Erzählen durch das etwas entfernte Fenster in den Nachthimmel.
„Für den Prinzen war es nicht leicht, ihr das Versprechen zu geben, denn er musste dies zum ersten Mal tun." wird seine Stimme brüchig und immer leiser.
„Außerdem waren der König und die Königin gegen seine Ehe mit der schönen Prinzessin, doch das war dem Prinzen egal, denn er liebte seine Prinzessin. Also ging er zu ihr und gab ihr sein Versprechen, so wie es sich gehört. Nur so konnten sie sich endlich lieben, für immer." bemerkt er endlich, dass der Kleine schläft.
Seufzend steht er vom Bett auf, vergräbt seine Hände in seinen Hosentaschen.
„Wäre nur jeder Feigling im Inneren ein Märchenprinz." flüstert Jungkook, verlässt das Zimmer, wirft C/N dabei einen letzten Blick zu.
Die Tür hinter sich schließend, steht er im Flur und hört schon von dort, wie du die Teller abwäschst.
Mit der Intention, dir zur Hilfe zu eilen, führt sein Weg in Richtung Küche. Doch desto näher er dir kommt, desto lauter wird für ihn dein Summen.
Leise summst du ein Lied, wäschst dabei die Teller ab. Automatisch bleibt er im Türrahmen der Küche stehen, verschränkt seine Arme vor der Brust, beobachtet dich.
Unwissend von seiner Anwesenheit, fährst du ungestört fort.
Jungkook hat dich damals häufig darum gebeten, ihn nicht liebevoll anzusehen.
Denn damals fürchtete er sich vor dem Ausmaß, welches dieser Blick hervorrufen könnte und tat.
Er wurde zuvor noch nie so angesehen und um ehrlich zu sein danach auch nie wieder.
Und als du ihn plötzlich bemerkst, erschrocken zusammenzuckst, beinahe einen Teller fallen lässt und zu ihm siehst, liegt dieser Blick auf dir.
Er ist derjenige, der dich nun unbewusst so ansieht. Er ist derjenige, der dich in diesem Moment für immer so ansehen könnte.
Du würdest ihn nicht daran hindern, du liebst diesen seltenen Blick von ihm. Nur einige Male hast du ihn damals auf die gespürt.
Wie in Trance räuspert er sich, betritt die Küche nun richtig, kommt auf dich zu.
Dein Herz schlägt schneller, desto näher er dir kommt.
Kurz vor dir angekommen, greift er nach deiner Hand und du denkst zuerst, dass er sie halten will, doch stattdessen nimmt er dir den Teller aus der Hand.
Du trittst zurück, als er sich ans Waschbecken stellt und anfängt, den Teller für dich abzuwaschen.
Es folgt eine Stille, nur das Geräusch des fließenden Wassers ertönt den Raum.
Nervös schiebst du eine Haarsträhne hinters Ohr. Für den Bruchteil einer Sekunde dachtest du wirklich, dass er etwas anderes vorhätte.
Wieso sollte er so absurd handeln?
Er hat sich verändert, er will jetzt nur noch sie.
Kurz willst du etwas entgegen, öffnest deinen Mund und stoppst dich im Endeffekt selbst.
Er bekommt nichts davon mit, denn er steht ja mit dem Rücken zu dir. Also beobachtest du ihn dieses Mal nur schweigend.
So, wie er dich zuvor beobachtet hat.
An das eben erzählte Märchen denkend, schweift Jungkook mit seinen Gedanken ab.
Eurem ‚Märchen' war ein anderes Ende vorbestimmt, denn es gab es kein Versprechen, eher gesagt kein Liebesgeständnis seinerseits.
Bei eurer Geschichte gab es kein Happy End, denn Jungkook ist kein mutiger Prinz, der seine Pflichten einhält.
Doch ihm sollte bewusst sein, dass eure Geschichte noch nicht zu Ende erzählt wurde.
Noch hat der Prinz die Chance, seiner Prinzessin das Versprechen zu geben.
Der Prinz darf nur nicht aufgeben, er muss um sie kämpfen.
Aber er ist kein Prinz.
Jungkook ist nur ein verliebter Feigling.
..Fortsetzung folgt..
just want to bless y'all pt.2
my wig flew to pluto
lmao I think now there will be plenty
ffs about red haired jk
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