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>Du warst die einzige, die seine Angst zugleich mildern und stärken konnte.<
Break the curse
Vorsichtig klopfst du an Jungkooks Haustür.
Er sagte dir zwar, dass du ihm nichts schenken sollst, doch du konntest nicht anders. Deshalb hast du lange genug überlegt und ihm von ein paar Ersparnissen ein Geburtstagsgeschenk gekauft.
Du hast dir ebenfalls viel Mühe mit deinem Aussehen gegeben. Deine Ersparnisse sind quasi nicht mehr vorhanden. Aber das ist dir egal.
Du willst ihm gefallen.
Nun öffnet sich die Haustür quälend langsam und du erhoffst, Jungkook zu erblicken, doch vor dir steht seine Hausangestellte.
„Guten Tag, ich wollte zu Jungkook." begrüßt du sie überrascht mit einem Lächeln. Sie öffnet doch sonst nie die Tür.
„Mr. Jeon ist schon vor kurzem aufgebrochen."
erklärt sie dir und schließt die Tür wieder.
Echt freundlich.
Verwirrt runzelst du die Stirn.
Hat er dich etwa versetzt?
Geknickt drehst du dich um und verlässt das Grundstück. Wolltet ihr euch doch dort treffen?
Also nimmst du den nächsten Bus und fährst mit diesem zu dem Gebäude, welches von seinen Freunden und seiner Familie anlässlich dieser Veranstaltung gemietet worden ist.
Zaghaft öffnest du die Tür zu dem pompösen Gebäude, welches irgendwie einem alten Rathaus gleicht. Im Eingangsbereich erblickst du bereits einige fremde Gesichter, Kellnerinnen und Keller, die hektisch mit Tabletten herumschwirren und weitere Angestellte.
Deine Chance, um jemanden auszufragen.
Doch ehe du einen der vielen Angestellten ansprechen kannst, hörst du Musik, die dich daraufhin zu dem Tanzsaal führt.
Beeindruckt musterst du kurz den Saal und die vielen Leute, die nur wegen Jungkook hier sind.
„Suchst du Jungkook?" taucht plötzlich jemand neben dir auf. Kurz drehst du dich zur Seite.
Hoseok.
Du seufzt.
„Eigentlich hasse ich dich, aber ich brauche nun mal deine Hilfe. Also ja." gibst du zu.
„Es tut mir erneut leid, dass ich dachte, dass du eine Nutte bist." grinst er.
Sicherlich tut es ihm leid..
„Und ich weiß, wo Jungkook ist. Soll ich dich hinführen?" hält er dir seinen Arm hin.
Wieso musste Jungkook Freunde wie ihn haben? Du willst erst Recht nicht wissen, wer hier sonst noch so rumlungert.
Dennoch lässt du dich von Hoseok mitziehen, der dich aus dem vollen Saal entführt und zu einer großen Treppe führt.
„Jungkook befindet sich in seinem Zimmer. Also seinem gemieteten Zimmer. Er macht sich anscheinend noch fertig." erklärt er dir.
Nickend folgst du ihm die Treppen hinauf, bis ihr schließlich an der Tür angekommen seid.
Hoseok klopft kurz an und öffnet dann die Tür.
„Verschwinde jetzt endlich, Mutter." schreit Jungkook aufgelöst, mit geschlossenen Augen, während er auf einem Stuhl sitzt und sich mit den Händen am Kopf auf einem Tisch abstützt.
„Ich bin zwar nicht deine Mutter, aber ich habe Besuch mitgebracht." stupst er dich etwas in den Raum, weshalb du ein wenig nach vorne stolperst.
Rückartig öffnet er seine Augen.
Als er dich durch den Spiegel erblickt, ist er erleichtert. Er hat gehofft, dass du kommen würdest.
„Y/N." steht er schnell auf und kommt auf dich zu. Hoseok verlässt zu seinem Glück nur wortlos den Raum, denn Jungkook hasst es, euch zusammen zu sehen.
Überraschender Weise zieht Jungkook dich als Begrüßung in seine Arme und drückt dich stark an sich. Du schluckst, doch entspannst dich schnell. Sehr schnell. Zu schnell.
„Zum Glück bist du gekommen. Ich wollte dich abholen, aber meine Mutter ist mir da in die Quere bekommen." löst er sich aus der innigen Umarmung und rauft sich durch seine zerzausten Haare.
Insgesamt sieht er ein bisschen mitgenommen aus. Sein Outfit, ein klassischer Anzug, sitzt perfekt, doch seine Krawatte hängt noch nicht geknotet um seinen Hals und sein Hemd muss noch vollständig geschlossen werden.
Er wirkt so, als hätte er soeben einen Streit durchlebt. Aber er würde mit dir sowieso nicht darüber reden, denn Privates ist sein Gebiet.
„Herzlichen Glückwunsch zum 22. Geburtstag." hauchst du nur als Antwort, deine Hände liegen an seiner Brust, da ihr euch noch so nahe seid.
Kurz mustert er dich von Kopf bis Fuß.
Du siehst mal wieder wunderschön aus.
Und mal wieder bewundert er deine Schönheit.
Ein ehrliches Lächeln schmückt seine Lippen.
„Danke, Babygirl. Ich weiß das zu schätzen."
„Das ist noch nicht alles, Jungkook. Ich habe ein Geschenk für dich." strahlst du stolz und bewegst deine eine Hand zu deiner Tasche.
Er hält diese aber schnell fest und führt sie wieder zu seiner Brust.
Deine Hand an seiner Brust hat sich so gut angefühlt. Er will, dass sie da bleibt.
„Du brauchst mir doch nichts schenken." versichert er dir ruhig.
Du schüttelst den Kopf, aber ziehst deine Hand nicht weg. Denn dir gefällt es, wie seine große, warme Hand die deine umschließt.
„Ich bestehe aber darauf. Natürlich schenke ich meinem Freund etwas zum Geburtstag." lächelst du warm.
Er erwidert dein Lächeln und streicht mit seinem Daumen sanft über deine Hand. In diesem Moment scheint all der vergangene Streit zwischen euch wie vergessen und ausradiert.
Und mal wieder spürst du das seltene Gefühl von Jungkooks schneller gegen die Brust schlagenden Herzens. Du siehst zu ihm auf.
Stille umgibt euch, nur die warmen, im Horizont verschwimmenden Sonnenstrahlen erhellen den königlichen Raum.
„Jungkook..-" murmelst du völlig perplex, als er entschlossen seine Hand an deinem Kinn ansetzt.
Langsam führt er sein Gesicht näher an das deine. Du schließt ebenfalls deine Augen und schaltest all deine Gedanken ab.
Dieser Moment schien immer unerreichbar.
Ein Kuss von Jungkook.
Du hattest den Wunsch hinter dir gelassen und seinen Wunsch respektiert.
Doch jetzt scheint er seine Blockade von alleine durchzubrechen.
Denn noch nie war er so erleichtert gewesen, jemanden zu sehen.
Noch nie konnte ihn jemand nach einem Streit mit seiner Mutter so aufmuntern und das nur, weil du einfach da bist.
Du bist hier und für ihn da, obwohl er ein schlechter „Freund" ist.
Du bist hier, wenn er jemanden braucht.
Niemand würde sonst herkommen.
Jede andere hätte an seiner Haustür sauer kehrt gemacht.
Aber du bist gekommen.
Und ein Kuss würde doch nichts verändern?
Er will es einfach hinter sich bringen.
Seine plagende Angst beseitigen und deine Lippen auf den seinen spüren.
Denn als er seinen Herzschlag spürte, war ihm bewusst, dass du diejenige sein musst, die diesen lästigen Fluch bricht.
Diejenige, die ihn ohne Verlangen, sanft und liebevoll küsst. Einfach nur küsst, dann ist es vorbei und alles kann so bleiben, wie bisher.
„Ich..ich kann nicht." stoppt Jungkook kurz vor dem Kuss und haucht seinen heißen Atem gegen deine Lippen.
Du legst deine Stirn an die seine.
„Es ist nicht so, dass ich es nicht will. Nur es soll besonders sein. Gerade warten alle unten auf mich und ich fühle mich unter Druck gesetzt. Ich will dich heute Abend beim Feuerwerk küssen." fährt er fort.
Seine Hände umschließen immer noch die deinen. So vorsichtig.
„Jedes Jahr an meinem Geburtstag steigt ein Feuerwerk für mich. Und ich will, dass es dieses Jahr für uns steigt. Nur für uns." lächelt er, immer noch mit geschlossenen Augen.
Noch nie fühlte er so ein Gefühl für eine Frau.
Seine Stirn immer noch an der deinen.
Du bist nicht enttäuscht, du findest es süß, dass er etwas besonderes will.
Dir reicht es, dass er nur deinen Kuss begehrt.
„Und dann werde ich dich endlich küssen."
„Versprochen, Babygirl."
Du nickst gläubig. Er hatte dies wirklich vor.
Wirklich.
..Fortsetzung folgt..
Eigentlich wollte ich das Drama schon in dieses Kapitel stecken, aber erst mal sollte die Ruhe vor dem Sturm herrschen.
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