einund20
Louis' POV:
Es war so süß, wie er dachte, ich würde nicht merken, dass er mich durchgehend anstarrte. Um mir ein Kichern zu verkneifen, biss ich mir auf die Lippe und drehte das Radio etwas leiser.
„Soll ich dich etwa nachher auch wieder abholen?", fragte ich ihn, woraufhin er sich verlegen räusperte. „Äh... wenn es dir nichts ausmacht, gerne." Jetzt musste ich doch grinsen.
„Würde ich fragen, wenn es mir was ausmachen würde?" „Äh... eher nicht, schätze ich." Schließlich hielt ich vor dem Eingangstor zum Campus, damit Harry aussteigen konnte.
„Wann soll ich da sein?" Ein schüchternes Lächeln huschte über seine Lippen. „Halb eins?" „Geht klar. Bis dann!" Ich sah ihm noch nach, bis er im Gebäude verschwunden war, ehe ich wieder aufs Gas trat.
Die ganze Sendezeit über konnte ich nicht anders, als an ihn zu denken. Sarah, die ab und zu hereinschneite, um mir Kaffeenachschub zu bringen, zwinkerte mir jedes Mal verschwörerisch zu.
„Bist du verliebt?", wollte sie geradeheraus wissen, als ich ihr die nächste Sendung überließ, was mich rot werden ließ.
„Ist das so offensichtlich?" Sie nickte kichernd und setzte sich die Kopfhörer auf. „Aber keine Sorge. Das steht dir. Wer ist denn die Glückliche?" Ich kaute unsicher auf der Innenseite meiner Wange. Sie wusste nicht, dass ich bisexuell war. Ob ich ihr die Wahrheit sagen sollte?
„Du kennst ihn", sagte ich ohne Umschweife, woraufhin sie erst mal ungläubig blinzelte. „Ihn? Seit wann bist du zum anderen Ufer gewechselt?", witzelte sie.
Seufzend verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Schon ziemlich lang. Ich bin bi." „Oh." Ihr Gesichtsausdruck erhellte sich ein wenig, dann legte sie die Stirn in Falten.
„Okay... Niall?" Ich musste prusten. „Ne, der ist glücklich mit Chloe." „Mhm..." Sie überlegte eine Weile, dann ging ihr ein Licht auf.
„Dieser Harry?" Ich nickte und sie klatschte begeistert in die Hände. „Ach wie süß! Weiß er davon?" „Indirekt, ja." Sie quietschte aufgeregt vor sich hin.
„Na dann, viel Erfolg beim Zusammenkommen!" Während sie sich ihren Zuhörern widmete, machte ich mich auf den Weg zu meinem Auto. Wenn ich pünktlich sein wollte, musste ich mich beeilen.
Wie erwartet stand er bereits am Straßenrand, Ausschau nach mir haltend. Er hielt kläglich einen Schirm über sich, an dem der Regen abperlte und auf den Asphalt tropfte.
Mit quietschenden Reifen hielt ich neben ihm und lehnte mich über die Mittelkonsole, um ihm die Tür zu öffnen. „Hast du Hunger?", erkundigte ich mich, was er mit einem Nicken beantwortete.
„Na dann, würde ich doch sagen, wir überfallen das nächstbeste Restaurant!" Das taten wir dann auch und so saßen wir wenig später bei einem Italiener uns gegenüber.
Die Kellnerin, die unsere Bestellung aufnahm, musterte uns schmunzelnd, wahrscheinlich nahm sie an, wir seien ein Paar. Zu gerne hätte ich ihre Vermutung bestätigt. Aber ich wartete ja. Ich war geduldig.
Sobald sie uns alleinließ, beugte sich Harry zu mir vor und flüsterte: „Ich glaube, sie denkt, wir seien zusammen." Er kicherte und ich lief rot an. Das passierte mir in seiner Gegenwart gefühlt jede Sekunde, was echt komisch war.
Normalerweise war ich ziemlich cool, auch wenn ich verliebt war. Aber wenn jetzt selbst Sarah auffiel, dann musste ich wirklich ein dickes fettes Dauergrinsen im Gesicht tragen.
„Wollen wir sie auf den Arm nehmen?", zischte er mir amüsiert zu, weswegen ich eine Augenbraue hob. „Und wie?" Er nahm meine Hand, klimperte mit den Augen und hauchte: „Genau so, mein Lieber."
Mein Magen zog sich zusammen und ich musste ein paar Mal schlucken, damit ich wieder Luft bekam.
Wo zur Hölle hatte er auf einmal dieses Selbstbewusstsein her? Ich freute mich ungemein für ihn, allerdings regte sich unterhalb meiner Gürtellinie etwas, da er mich durchdringend ansah und immer wieder mir zuzwinkerte.
Ihren Zweck erfüllte seine Show, denn die Kellnerin nahm durchaus zur Kenntnis, wie wir augenscheinlich flirteten, und als sie uns unser Essen brachte, lächelte sie in sich hinein, als unsere Blicke sich kreuzten.
Kurz darauf jedoch, wir liefen wieder zurück zum Auto, war die Show zu Ende und Harry hielt seinen persönlichen Abstand ein, was mir einen Stich versetzte.
Und da ich es nicht länger aushielt, schnappte ich mir einfach seine Hand, zog ihn zu mir und küsste seine Wange. Das Kribbeln, was danach auf meinen Lippen lag, war überwältigend und verlangte nach mehr. Doch Harry schaute mich verschreckt und ganz blass an.
„Ich.. es... es tut mir leid", stammelte ich traurig und beschleunigte meinen Schritt. „Du kommst doch auch allein heim, oder?"
„Scheiße!", brüllte ich frustriert, kaum dass ich im Wagen saß, und boxte gegen das Lenkrad, woraufhin es hupte. Erschrocken fuhr ich zusammen und schnallte mich fluchend an.
Was zum Teufel hatte ich mir dabei gedacht? Ich wusste doch, dass er gute Gründe hatte, auf Abstand zu gehen. Er brauchte ihn, um sich neben mir sicher zu fühlen. Um sich über seine Gefühle klar zu werden.
Für mich mochte es nur ein kleiner Kuss gewesen sein, für ihn bedeutete es viel mehr. Ich hatte seine Grenze überschritten. Garantiert hatte ich all die Nähe, die zwischen uns entstanden war, mit einer Aktion niedergerissen. Ich war ein bodenloser Idiot.
Harrys POV:
Verwirrt und mit klopfendem Herzen blickte ich ihm hinterher, wie er mich einfach sprichwörtlich im Regen stehen ließ. Kopf schüttelnd massierte ich ein wenig meine Brust, um mich zu entspannen.
Immerhin kannte ich mich in diesem Viertel einigermaßen gut aus und wusste genau, wo sich die nächste Ubahnhaltestelle befand.
Mit rasenden Gedanken trottete ich los. Er hatte mich geküsst. Zwar nur auf die Wange, trotzdem war es ein Kuss gewesen. Zwar hatte es mich ziemlich überrumpelt, gleichzeitig hatte ich es schön gefunden.
Und jetzt? Jetzt dachte er, ich würde ihn hassen. Innerlich schlug ich mich für meine vorherige Show im Restaurant.
Ich hatte ihm falsche, verwirrende Signale gesendet. Kein Wunder, dass er da nun so durch den Wind war! Traurig stellte ich mich ans leider überfüllte Bahngleis und stöpselte die Kopfhörer ein, um alles andere um mich herum zu vergessen.
Eineinhalb Wochen hörte ich nichts von ihm. Meine Anrufe würgte er ab und wann immer wir uns zufällig begegneten, wich er mir gekonnt aus.
Es tat weh, aber ich wusste nicht so recht, ob er sauer auf mich oder sich war, oder wie ich mich generell verhalten sollte. Ich wusste ja nicht mal so richtig, was ich für ihn empfand.
Und bevor ich wieder etwas falsch machte, ignorierte ich ihn einfach und beneidete ihn, wenn ich beobachtete, wie er mit seinen Freunden feiern ging, während ich in meinem Zimmer saß - einsam und traurig.
ach die beiden sind doch doof :p drehen sich immer im kreis und kommen nicht in gang ._.
na ja anyway, meinungen? :) ich dackel gleich mal zu meiner therapeutin und danach gibts essen *_* das gefällt meinem magen ausnahmsweise mal (:
lots of love ♥ (und schaut bei airy und serendipity vorbei, zwei ffs von mir, die gut werden (hoffe ich))
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro