17
Louis' POV:
Er sah mich eine Ewigkeit an, ehe er verlegen erwiderte: „Danke." „Geht es dir wieder besser?", fragte ich, woraufhin er nur mit den Schultern zuckte. „Ja, glaub schon." Vorsichtig rappelte er sich auf, sodass ich es ihm gleichtat.
„Morgen Versuch 2?", schlug ich direkt vor, um ihn quasi an seinem Vorhaben festzunageln. Ich würde nicht zulassen, dass er vorschnell aufgab. Seufzend strich er sich ein paar Strähnen, die sich aus seinem Dutt gelöst hatten, hinters Ohr. „Ja, vielleicht."
Wir wurden aus unserer Trance gerissen, als es an der Tür klopfte und Niall zaghaft den Kopf hindurch steckte. „Chloe will unbedingt in die Stadt, wollt ihr mitkommen?" Entschieden schüttelte Harry den Kopf. „Ich nicht, aber du kannst gerne, Louis." Aber auch ich musste passen.
„Ich lass dich doch jetzt nicht allein", raunte ich ihm zu, kurz nachdem Niall wieder weg war. Das brachte ihn zum Schmunzeln. „Dann bin ich ja beruhigt."
Da ich fürchterlichen Hunger hatte, begleitete er mich nach unten in die Küche, wo ich mich mal wieder auf die Suche nach etwas essbarem machte. „Wir müssen unbedingt wieder einkaufen", knurrte ich und zückte umgehend mein Handy, um Niall zu schreiben.
Wenn die beiden eh unterwegs waren, konnten sie das auch gleich mitmachen. Schließlich fiel meine Wahl auf eine Tiefkühlpizza, die im Ofen vor sich hin schmorte, während wir es uns auf der Couch gemütlich machten.
Harry ließ seinen Blick durch das Terrassenfenster gleiten, hinter dem sich unser großer Garten befand. Die ersten Blätter der riesigen Eiche waren schon abgefallen und bedeckten nun in bunten Farben den Rasen.
„Kannst.. kannst du trotzdem heute Nacht hierbleiben?", flüsterte ich irgendwann, was ihn zusammenzucken ließ. „Warum?"
Verwundert runzelte er die Stirn, woraufhin ich rot anlief. „Ach, vergiss es", winkte ich ab. Es war ne blöde Idee. Nur weil ich in seiner Anwesenheit besser zur Ruhe kam, konnte ich ihn doch nicht dazu bringen, hier zu übernachten.
Immerhin wusste ich, welch Überwindung ihn das kosten musste. Seine Gesichtszüge wurden weicher und er bestand darauf, dass ich ihm eine Antwort gab. „Weil... das hab ich dir doch schon mal gesagt", nuschelte ich undeutlich.
Mir war das Ganze mehr als unangenehm. Er hob grinsend eine Augenbraue. „Trotzdem." Mir klappte die Kinnlade hinunter. Er wollte mich tatsächlich dazu bringen, es nochmal auszusprechen?
Sobald ich mich räusperte, blitzten seine Augen frech auf. „Weil ich besser schlafe, wenn du da bist." Seine Grübchen wurden sichtbar und er nickte. „Dann werde ich sehr gerne hierbleiben."
Stunden später, nachdem wir es aufgegeben hatten, das Fernsehprogramm durchzuzappen, trottete ich nach oben ins Bad, um mich fertigzumachen.
Harry hatte sich dazu bereit erklärt, die Küche aufzuräumen, da Niall und Chloe schon vor zwei Stunden schlafen gegangen waren, angeblich hatten sie morgen ein anstrengendes Shooting. Ja, Model war schon ein anspruchsvoller Job. Da bevorzugte ich eher mein Leben als Radiomoderator.
Ich schluckte meine Tablette, warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel, dann ging ich in mein Schlafzimmer, wo Harry bereits auf mich wartete. Er hielt ein Buch in den Händen, das er wohl unten aus dem Bücherregal gefischt hatte.
„Magst du es, vorgelesen zu bekommen?", wollte er wissen, was Kindheitserinnerungen in mir wachrief. Früher, als ich noch ein kleiner Junge gewesen war, hatte meine Mum Stunden damit verbracht, mir vorzulesen.
Dass Harry auf diese Idee gekommen war, machte mich froh. Also lümmelte ich mich unter die Bettdecke, während er neben mir saß und mir von einem Mädchen vorlas, das an Krebs litt und ihre große Liebe fand.
Harrys POV:
Es war süß anzusehen, wie er nach den ersten drei Kapiteln in seiner eigenen Traumwelt versunken war. Er schnarchte leise und als ich zaghaft seinen Arm berührte, zuckte er leicht.
Das Kribbeln in meinem Bauch war mittlerweile dauerhaft da, ich brauchte ihn gar nicht anzufassen, sondern nur ansehen, und ich spürte einen winzigen Schmetterlingschwarm in mir.
Ich klappte das Buch zu, legte es auf den Nachttisch und betrachtete ein letztes Mal Louis, wie er dalag, unschuldig wie ein Kleinkind und friedlich vor sich hinschlummerte. Zwar würde er wahrscheinlich in wenigen Stunden wieder erwachen, aber im Moment war er selig und zufrieden.
Und morgen würde Nummer 2 unseres Experiments starten.
meinungen? ich weiß ist nicht so mega lang, hoffe es gefällt euch trotzdem ♥
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