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-7- ➳ Eine weitere Teetasse

Margarete hatte mich komisch angesehen, als ich sie um einen neu aufgebrühten Tee bat, aber ohne einen Kommentar hatte sie ihn mir schließlich fertig gemacht.

So schnell ich konnte, flüchtete ich wieder aus der Küche, um nicht weiterhin den Todesblicken von Justice ausgesetzt zu sein. Was genau war denn eigentlich ihr Grund, dass sie mich so hasste? Nur weil ich aus den unteren Sektoren kam und ihrer Meinung nach nicht das Recht auf diesen Ausbildungsplatz hatte?

Mein Unterbewusstsein meldete sich sofort zu Wort, dass ich es auch streng genommen nicht hätte, da ich mich dir diesen Platz illegal gekauft hatte...

Ich schüttelte meinen Kopf um diese Gedanken zu vertreiben, da sie mich in meiner momentanen Situation nicht weiterbrachten.

Stattdessen konzentrierte ich mich auf den Weg zurück zu Liams privatem Zimmer, da ich schon eine gefühlte Ewigkeit für den Rückweg gebraucht hatte.

Denn ich hatte Recht behalten, dass ich den Rückweg nicht finden würde. Zum Glück war ich aber nicht in einem fremden Zimmer gelandet oder habe ein Mitglied der Familie Payne getroffen.

Auch beim dritten Bestreiten des Weges war ich mir unsicher, ob nun die zweite oder dritte Tür die von Liam war. Zwischen den Türen hing ein Ölgemälde, das eine sanft abfallende Landschaft darstellte. Dies hatte ich mir als Wiedererkennungszeichen gemerkt, doch nun wusste ich nicht, ob die linke oder rechte Tür zum richtigen Zimmer führte.

Bevor der Tee schon wieder kalt werden konnte, klopfte ich auf gut Glück an die rechte Zimmertür. Das Holz war fest und kühl unter meiner Hand und es gab ein dumpfes Geräusch beim Klopfen von sich. Ganz anders als das billige Kunstholz, das wir in den unteren Sektoren benutzten...

Als eine Stimme, die ich eindeutig als die von Liam identifizieren konnte „Herein!" rief, fiel mir einerseits ein Stein vom Herzen, da ich die richtige Tür gewählt hatte, aber anderseits wurde ich etwas nervös, da ich nicht wusste, ob er erneut seine Späße machen würde.

Vorsichtig drückte ich die Türklinke herunter, während ich auf der anderen Hand wackelig das Tablett mit dem Teeservice balancierte.

Hinter mir schloss ich wieder die Tür und meinte: „Hier ist der neue Tee, haben Sie..."

Mir blieben die Worte im Hals stecken, als ich eine weitere Person neben Liam auf der Couch sitzen sah.

Und diese weitere Person war keine andere als Danielle Peazer.

„Du kannst es einfach wieder auf den Tisch stellen." Vernahm ich nur Liams Stimme und wie automatisch setzte ich mich in Bewegung. Dabei konnte ich jedoch nicht meinen Blick von Danielle wenden.

Denn nun wusste ich, warum Eleanor immer von ihrer beeindruckenden Schönheit geredet hatte.

Danielle trug ein atemberaubendes weißes Kleid, dass ganz im Skater-Style, wovon Eleanor schon seit ein paar Wochen redete, wobei sie eigentlich ganz genau wusste, dass wir uns nie einen Style leisten konnten, den halben Rücken freiließ und nach unten hin in einen sanft fallenden Rock endete. Am Ausschnitt waren kleine Perlen angenäht, die durch das hereinfallende Licht glänzten. Doch nicht das war das, was mich unwohl und hässlich fühlen ließ.

Es waren eher ihre wilden Locken, mit denen sie berühmt geworden war, und ihr schmales Gesicht, das genauso rein und wunderschön aussah, wie in den ganzen Werbespots.

Als sie ihren Blick von Liam löste und mich dabei ertappte, wie ich sie anstarrte, sah ich schnell weg. Ich spürte, wie das Blut in meine Wangen schoss, aber tapfer stellte ich das Tablett auf dem Tisch ab und straffte meine Schultern.

„Was ich eigentlich sagen wollte war, ob Sie sich sonst noch etwas wünschen."

Mein Blick sprang unsicher von Liam zu Danielle.

„Du hast die Kekse nachgefüllt." Meinte Liam jedoch nur überrascht, ohne auf meine Frage einzugehen.

Nervös lächelte ich und strich mein Kleid glatt. Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Danielle mich musterte.

Konnte sie mir ansehen, dass ich aus einem niedrigen Sektor kam?

Ich erschrak über meine eigenen Gedanken. Seit wann schämte ich mich für das was ich war?

„Ja... Ja, also Sie meinten ja, dass die mit den Schokoraspeln am besten wären und da dachte ich..." Danielles Blick machte mich nervös. Genauso wie der von Liam. Ich atmete einmal tief ein, strich eine verirrte Haarsträhne aus meinem Gesicht und beendete meinen Satz: „Ich dachte, dass sie deswegen gerne noch mehr davon hätten."

„Sie denkt mit - das gefällt mir."

Bei dem Klang von Danielles weicher Stimme, zuckte ich etwas zusammen und verwirrt blinzelte ich sie an.

Auf ihrem Gesicht erschien ein leichtes Lächeln und elegant strich sie sich durch ihre glänzenden Locken, während sie sich zurück lehnte und ihre langen Beine überschlug.

„Das stimmt. Ich werde Margarete sagen, dass sie dir Pluspunkte geben soll."

Meine Augen wurden bei Liams Worten groß und nun wusste ich nicht mehr, wohin ich schauen sollte. Schließlich entschied sich mein völlig überforderter Kopf dafür, Liam erneut fassungslos anzublinzeln.

Damit brachte ich ihn allerdings nur zum Lachen und die Röte kehrte in mein Gesicht zurück.

„Nun schau nicht so entsetzt."

Liam beugte sich vor und nahm sich gleich mehrere von den nachgefüllten Keksen in die Hand. Dabei spannte sich sein Hemd über sein Oberkörper und krampfhaft versuchte ich nicht auf seine Oberarmmuskeln zu starren, die sich nun deutlich unter dem Stoff abzeichneten.

„Entschuldigung." Krächzte ich und sah demonstrativ auf die simulierte Landschaft, die das Fenster nun preisgab. Diesmal war es eine Berglandschaft und einer kleinen Quelle, die fröhlich vor sich hin sprudelte.

Danielles Stimme riss mich aus meiner Faszination.

„Wie heißt du, meine Liebe?"

„Sophia.... Smith." Meinen Nachnamen fügte ich noch schnell hinzu, um nicht den gleichen Fehler wie bei Liam zu machen.

Ich hielt den Blickkontakt mit Danielle und versuchte so gerade wie möglich zu stehen.

Das sanfte Lächeln hatte ihre Lippen nicht verlassen und langsam nickte sie.

„Nun gut, Sophia Smith." Sie löste sich von meinen Augen und musterte mich erneut.

Sofort überschlugen sich wieder meine Gedanken, ob meine Haare und das Kleid richtig saßen und ob ich vielleicht doch noch Flecken in der Schürze hatte.

Meine Hände verschränkte ich hinter meinen Rücken, während ich nervös darauf wartete, dass Danielle weiter redete.

„Du scheinst ein nettes Mädchen zu sein."

Verwirrt über diese Äußerung zog ich meine Nase kraus. Eine Angewohnheit, die mich schon in meiner ersten Ausbildung viele Schwierigkeiten bereitet hatte. Dennoch konnte ich sie mir nicht abgewöhnen.

Aber warum sagte sie zu mir, dass ich ein nettes Mädchen wäre?

Ich erkannte nicht den Sinn dahinter und unsicher, ob das vielleicht doch nicht ein Spaß ihrerseits war, tapste ich von einem Bein auf das Andere. Doch als ich mich wieder an meine Verhaltensregeln erinnerte, die ich in meiner ersten Ausbildung gelernt hatte, erinnerte, blieb ich still und mit durchgedrückten Rücken stehen.

Denn einer der vielen gelernten Regeln und Anordnungen war, dass man sich immer vorzeigehaft verhalten sollte. Und dazu zählte kein nervöses Herumgehopse, auch wenn ich dies sehr oft vergaß. Vielleicht war auch das ein Grund, warum ich meine Prüfung nicht geschafft hatte...

Bevor ich mich dazu entscheiden konnte, was ich darauf antworten konnte, oder ob ich es einfach unkommentiert lassen sollte, fügte sie hinzu: „Könntest du mir deswegen vielleicht eine Teetasse bringen? Oh und bitte Kamillentee mit zwei Würfel Zucker." Sie nahm sich einen Keks und fügte dann fast schon entschuldigend klingend hinzu: „Ich mag Holundertee nicht so gerne."

Verdattert nickte ich und mein Blick huschte wieder zu Liam.

„Kann ich Ihnen sonst noch etwas bringen?"

Meine Laune sank von Sekunde zu Sekunde zunehmender.

Hätte Liam mir nicht von vorne herein sagen können, dass er Besuch bekam und ich somit eine zweite Teetasse mitbringen sollte?

„Nein, das wär alles, Sophia, Sophia Smith." Er grinste und zwinkerte mir charmant zu. Dabei ignorierte er geflissentlich Danielles verwirrter Blick, der sich wahrscheinlich darauf bezog, wie Liam mich nannte.

„Ich beeile mich, Ihnen ihr Tee zu bringen, Ms. Peazer." Wendete ich mich an Danielle und als sie ihren Namen hörte, strahlte sie über ihr ganzes Gesicht.

„Oh, eine Modebegeisterte haben wir wohl hier!"

Ich legte nur meinen Kopf leicht schräg, während ich mir einen bissigen Kommentar verkniff. Ich war nicht modebegeistert. Ich war es nie und würde es wohl auch nie sein. Ich hatte andere Sorgen, als mich zu fragen, ob der gelbe Schal zum blauen Kleid passte, oder ob ich mir lieber doch nicht den sündhaft teuren im taubengrau kaufen sollte.

Während ich den Weg zurück in die Küche hetzte, kreisten meine Gedanken weiterhin um Danielle.

Zwar kannte ich sie und wusste, dass sie mit das berühmteste Model dieses Jahres war, aber auch nur, weil ihre Jeanswerbung immer zwischen den Nachrichten eingeblendet wurde.

Und die lief schon seit mindestens zwei Jahren.

Außerdem war meine beste Freundin ein riesiger Fan von ihr, wobei sie geflissentlich ignorierte, dass sie Danielle nur ab und zu in den Nachrichten sah und in dem Werbespot.

Manchmal hatte ich mit Eleanor darüber gesprochen, warum eigentlich nur diese eine Werbung mit Danielle immer und immer wieder kam. Wir vertraten unterschiedliche Meinungen, da Eleanor ganz aus Fanliebe direkt hinter Danielle stand.

Ich jedoch glaubte, dass das Modebusiness es einfach nicht für nötig hielt, die Werbung, in der Danielle momentan mitwirkte, in den unteren Sektoren auszustrahlen, da der Preis von den angepriesenen Sachen meist dem Jahresgehalt eines Bewohners der unteren Sektoren entsprach.

Danielle hatte Karriere gemacht und arbeitete nur noch für das Edelste vom Edelsten.

Und damit konnten die unteren Sektoren nichts anfangen.

Mit einem Seufzen bemerkte ich, dass sich meine Haare langsam aber sicher wieder aus dem Dutt lösten, deswegen band ich mir schnell einen einfachen Zopf, bevor ich die Küche betrat.

Vielleicht blieben mir so Abzugspunkte erspart.

Margarete hatte mich kein drittes Mal zu Liam gelassen.

Als ich ihr von meinen weiteren Auftrag erzählt hatte, war sie fuchsteufelswild geworden, hat das Handtuch unheilverkündet herumgefuchtelt und geflucht, dass ich kein Zimmerservice, sondern Küchenhilfe war.

Deswegen hatte sie eine ältere Frau mit dem geforderten Kamillentee und den Zuckerstücken losgeschickt, während sie mich kopfschüttelnd befahl, beim Obstschneiden zu helfen.

Die Vorbereitungen für das Abendessen.

Und spätestens als ich mir zum dritten Mal leicht in den Finger geschnitten hatte und die kleinen Blutstropfen vor Margaretes wachsamen Augen verstecken musste, hatte ich mir gewünscht, dass ich ein drittes Mal durch die Gänge zu Liam hätte laufen dürfen...

Doch nun war meine Arbeitszeit um und erschöpft schmiss ich das Geschirrtuch, mit dem ich eben das letzte benutzte Glas vom Abendessen abgetrocknet hatte, in den Wäschekorb.

Leo gesellte sich zu mir und erleichtert stellte ich fest, dass sie zumindest genauso fertig wie ich aussah.

„Margarete sagt, dass Avaria gleich kommt, um uns in den Unterrichtsraum zu bringen."

„Ach ja..." stöhnte ich genervt auf, da ich total vergessen hatte, dass jeder zweite Tag nach dem Feierabend der Ausbildungsunterricht stattfand.

Innerlich hoffte ich, dass ich gut und einfach mit dem Stoff mitkam, doch insgeheim wusste ich, dass das nur meine naiven Gedanken waren. Mein Unterbewusstsein konnte es auch nicht lassen, mir unter die Nase zu reiben, dass ich schon nicht meine erste Ausbildung bestanden hatte, also wie sollte ich dann erst die zweite schaffen?

Der Unterricht war anstrengend und schwer. Avaria schaffte es, uns fünf Auszubildende bis an unsere Grenzen allein durch Fragen zu bringen.

Ich war zwischen Leo und einem Mädchen, deren Namen ich noch nicht kannte, auf einer Bank eingepfercht und versuchte mich auf die gestellten Fragen von Avaria zu konzentrieren. Mein Kopf rauchte schon von all den vielen Informationen, neuen Regeln und Anordnungen, die sie uns in der letzten Dreiviertelstunde in die Köpfe reinhämmern wollte.

Selbst Justice, die am Anfang noch selbstgefällig gegrinst hatte und sich den Kommentar nicht verkneifen konnte, dass sie bei ihrer ersten Ausbildungsprüfung volle Punktzahl erreicht hatte, wirkte nun vollkommen überfordert.

„Justice Rayson! Fischmesser, Tafelmesser, Menümesser, Dessertmesser, Kaviarmesser! Welches Gericht wird mit welcher Gabel angeschnitten und nenne mir die grundlegenden Unterschiede, sowie die Pflegeprozedur!" Avarias Stimme war streng und laut und ich zuckte immer wieder zusammen, da ich befürchtete, dass ich ihr nächstes Opfer wurde, was ich leider auch schon oft genug gewesen war, wie man deutlich an den fünf Abzugspunkten erkennen konnte, die schon auf ihrem Klemmbrett hinter meinem Namen stand.

„Ähm, mit dem Menümesser wird meistens die Hauptspeise angeschnitten und... und.." Sie fing an zu stottern unter dem Blick von Avaria und auch wenn ich Justice nicht mochte, tat sie mir leid, als Avaria entrüstet aufschnaufte und weitere Punkte Abzug bei Justice vermerkte. Dann hob sie wieder ihren Blick und so schnell wie möglich versuchte ich nicht Aufmerksamkeit erregend zu wirken.

Doch leider war ein Unterrichtsraum mit nur fünf Auszubildenden so übersichtlich, dass ihr Blick sofort an mir hängen blieb.

„Sophia!" bellte sie und rückte ihre Brille auf der Nase zurück. Leo zuckte neben mir zusammen und ich konnte den erleichterten Aufseufzer von dem Mädchen neben mir hören. Ich konnte es ihr nicht verübeln.

„Nenne mir die Verhaltensregeln gegenüber höher gestelltem Personal!"

Meine Gedanken überschlugen sich und verzweifelt versuchte ich irgendetwas aus diesem Wirrwarr aus Informationen zu filtern, dass als eine Art Antwort dienen konnte.

„Also.." fing ich an und räusperte mich, während ich panisch versuchte meine Gedanken zu ordnen. „Man stellt die Aufträge nicht in Frage und verhält sich respektabel ihnen gegenüber?"

„Und warum klingt das wie eine Frage? Das war keine Antwort, einen Punkt Abzug!"

Beinahe erleichtert, dass es nur ein Punkt war und nicht fünf, wie bei einem weiteren Mädchen, das bei Justice eine Reihe hinter uns saß, atmete ich auf.

Avaria legte ihr Klemmbrett auf den Pult, der vor unserer Sitzreihe stand und ließ kopfschüttelnd den Blick über uns gleiten.

„Das waren jetzt ein paar eine Fragen, um euer Wissen und Ausbildungsstand einordnen zu können. Und er ist katastrophal. Mit diesem Ausbildungsstand werdet ihr hier nicht weit kommen und erst recht nicht könnt ihr euch so den Mitgliedern der Familie Payne stellen!"

Sie lief vor unseren Tischen auf und ab und machte mich somit nur nervöser. Ob sie wohl schon wusste, dass ich Liam und somit einem Mitglied der Familie Payne so, wie sie sich ausdrückte, bereits schon mehrmals angetroffen hatte?

Ich hoffte nicht, da sie sonst sicherlich im Boden versinken würde vor Wut. Oder besser gesagt in die Luft gehen würde und dabei ein paar Abzugspunkte hinterlassen würde...

Ich schluckte bei dem Gedanken daran und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

„Deswegen werden wir gleich bei der nächsten Unterrichtseinheit in zwei Tagen alles über die Verhaltensregel gegenüber dem Arbeitsgeber, in diesem Fall der Familie Payne, und allgemein höher gestellten Personen, egal ob Angestellte oder Besucher der Familie Payne, lernen!"

Automatisch musste ich an Danielle denken und daran, wie sie über das Krausziehen meiner Nase gelächelt hatte. Für Avaria müssten das mindestens eine Million Punkte Abzug gewesen sein...

„Ihr könnt jetzt gehen! Aber es wäre besser, in eurem Verhaltensregeln schon einmal die Grundregeln durchzulesen!" Mit einem letzten strengen Blick musterte sie jeden von uns und rauschte dann aus dem Zimmer.

Als die Tür hinter ihr mit einem Knall zufiel, atmeten wir alle gemeinsam erleichtert auf.

„Oh Gott, ich glaube ich werde diese Ausbildung nicht überstehen." Murmelte ich und stand von der Bank auf.

So schlimm war sie noch nie... Selbst in meiner ersten Ausbildung nicht." Antwortete Leo mir kopfschüttelnd, während sie in ihrer Tasche herumwühlte.

Nickend drehte ich mich zu dem Mädchen, das neben mir gesessen hatte, um.

„Hey, ich bin übrigens Sophia."

Mit einem Lächeln reichte ich ihr die Hand, aber statt sich ebenfalls vorzustellen, zuckte sie die Schultern. Verblüfft starrte ich ihr auf die hellbraunen Haare, als sie hastig das Zimmer verließ.

„Was ist denn mit der los?" murmelte ich und ließ meine Hand wieder sinken.

„Mach dir nichts daraus. Für die ist das alles ein Wettkampf um einen festen Arbeitsplatz und du bist nur eine Konkurrentin. Da bleibt kein Platz für eine Freundschaft." Erklärte mir Leo, als sie ihre Tasche schulterte und mir mit einer Handbewegung klar machte, dass sie bereit zum Gehen war.

„Aber wir reden doch auch miteinander." Bemerkte ich stirnrunzelnd und lief neben Leo den Bediensteten Flügel entlang.

„Ja, das stimmt." Leo drehte ihren Kopf zu mir um und zwinkerte mir zu. „Aber ich bin der Meinung, dass in einem Wettkampf eine Verbündete wichtig ist."

Erst als wir wieder mit vielen anderen Menschen im Fahrstuhl standen, erinnerte ich mich an Avarias Worte, dass wir in das Buch die Regeln noch einmal durchlesen sollten.

Mir drehte sich der Magen um, als ich mich wieder daran erinnerte, dass ich dieses Buch noch nicht gekauft hatte, da ich am Anfang ja noch nicht wusste, ob es mit der gefälschten Prüfbescheinigung überhaupt klappen würde. Und jetzt dachte ich an die verbliebenden zwei Münzen im Keramikbecher in der Küche.

Wir hatten kein Geld für ein neues Buch.

Das hieß also, dass ich, genauso wie in der ersten Ausbildung, nicht richtig lernen könnte.

Und das wiederum verschlechtere meine Chancen auf eine bestehende Ausbildungsprüfung immens.

„Na, was guckst du nun schon wieder so geschockt?" fragte neben mir Leo und musterte mein Gesicht.

„Ach nichts." Log ich und versuchte mich mit einem gequälten Lächeln.

Leo aber schüttelte entrüstet den Kopf.

„Vielleicht kannst du jemand anderes mit dieser Grimasse - was willst du mit der eigentlich darstellen, ein Lächeln? Wenn ja, dann enttäuschen mich deine Schauspielerkünste aber zutiefst, meine Liebe - täuschen, aber mich ganz sicher nicht! Also komm schon, denk daran: Wir sind Verbündete und ich werde dich schon nicht an den großen Hai verfüttern."

Beim letzten Satz zwinkerte sie mir erneut zu, wobei ich ihr nicht vollkommen folgen konnte, da sie mir einfach viel zu schnell redete.

„Ich warte."

Leo stemmte ihre Hände in die Seite und betrachtete mich mit einem Blick, der den von Avaria hätte Konkurrenz werden können.

„Ist ja gut." Seufzte ich und verlagerte unbehaglich mein Gewicht vom einen Bein auf das andere.

„Ich habe das Buch nicht, in dem wir die Regeln nachlesen sollen." Meinte ich gerade aus und hielt dem Blickkontakt mit Leo stand.

„Warum sagst du das nicht gleich? Und ich dachte schon, es wäre irgendetwas vorgefallen, als du so häufig bei Liam warst..." Leos Gesicht verzog sich zu einem Lächeln und ich hoffte, dass sie meine leicht errötenden Wangen nicht bemerkte, die wohl immer dann kamen, wenn man nur Liams Namen in den Mund nahm.

„Meine Schwester müsste noch ihr altes Buch haben. Du kannst es dir sicherlich ausleihen. Ich wollte ihr heute eh wieder beim Essen helfen, also kannst du gleich mitkommen!"

Bevor ich irgendeine Art von Widerstand hätte zustande bringen können, hielt der Aufzug an, öffnete seine Türen zur 45. Etage und Leo zerrte mich wortwörtlich in den Sektor 15a.


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(31.05.2015 - Widmung geht an die talentierte@melancholove, da sie dieses geniale Cover für Skyscraper gezaubert hat. Danke nochmal!)


(Ich wollte auch nochmal ganz kurz anmelden, dass ich nun, durch meine eigene Blödheit und Verpeiltheit, nun zwei unglaublich tolle Cover habe, die mir @heartsforsale und @melancholove erstellt haben.

Da ich beide einfach liebe, total passend finde und sich die beiden so viel Mühe gegeben haben, dieses (ich denke) komplizierte Cover umzusetzen, werde ich immer mal wieder zwischen den Cover hin und her tauschen. Also nicht wundern!)



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