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-6- ➳ Tee und Kekse

„Du siehst schrecklich aus, hast du zu wenig geschlafen?" fragte Leo mich direkt, als sie zu mir in den Fahrstuhl stieg.

„Vielen Dank, ich freue mich auch, dich zu sehen." Seufzte ich und rieb mir über die Augen.

„Ach komm schon, Sophia!" Leo lachte und lehnte sich neben mich an die Fahrstuhlwand. „Ich meine es doch nicht böse, aber du siehst fertig aus. Was hast du gemacht? Hast du schlecht geschlafen?"

Ich seufzte und meinte dann: „Ja, ich konnte schlecht einschlafen."

Es war auch nur teilweise gelogen, denn nachdem ich im Bett lag, konnte ich nicht einschlafen. Irgendwann kamen Sam und Clovy von Sams Freund wieder, aber selbst als ich den ruhigen Atem der Beiden lauschte, konnte ich nicht einschlafen.

Und als ich irgendwann weggedämmert war, verfolgten mich die Worte meines Vaters bis hin in meine Träume.

Immer wieder streckte ich hoch und am nächsten Morgen war ich komplett durch geschwitzt und meine Glieder waren schwer.

Als ich mich notdürftig gewaschen hatte, waren meine Eltern beide zum Glück schon weg, so musste ich Dad zumindest nicht nochmal alleine über den Weg laufen.

Da ich aber etwas früher im Sektor 20c sein wollte, um mein Kleid noch enger nähen zu können, geriet ich in Stress, als Clovy ihr Essen aus Übelkeit nicht essen wollte und im ersten Moment Mums weiße Bluse nicht fand.

Deswegen trug ich meine Haare wieder offen und konnte mir einen neidischen Blick auf Leos stilvoll geflochtenen Haarkranz nicht vermeiden.

„Oh, das tut mir Leid für dich. Ich habe leider auch kein Make-up dabei, um dich etwas aufzufrischen." Meinte sie und ich zuckten nur die Schultern.

Ich hatte noch nie in meinem Leben Make-up getragen. Einfach, weil wir es uns nicht leisten konnten und ich es bis jetzt auch noch nie gebraucht habe.

Bisher musste ich für niemanden gut aussehen, da ich als eine 2b sowieso nicht beachtet wurde. Deswegen fand ich es umso irrsinniger, dass selbst die Make-up Werbung von Danielle Peazer auf den Nachrichtenbildschirmen in den unteren Sektoren lief.

Als mein Blick aber wieder auf den von Leo traf, runzelte ich meine Stirn.

„Warum bist du eigentlich schon so früh hier? Wir müssen doch erst in einer Stunde da sein, theoretisch hättest du erst in einer dreiviertel Stunde losfahren müssen...."

Das Grinsen auf Leos Gesicht wurde breiter und sie fing an in ihrer braunen Umhängetasche zu wühlen.

„Ich dachte, vielleicht brauchst du ja Hilfe."

Sie zog ihre Hand aus der Tasche und hielt eine Rolle weißen Faden, eine Schere sowie eine Nadel in der Hand.

Als ich realisierte, was sie damit meinte, schlich sich auch auf meinem Gesicht ein Lächeln.

Innerhalb zwanzig Minuten haben wir notdürftig das Kleid enger genäht. Wenn ich etwas mehr Zeit hatte, musste ich unbedingt den unnötigen Stoff abschneiden und nochmal richtig zusammennähen, da er sonst nur drückte.

Ich schaffte es gerade so noch, mir einen einigermaßen gut aussehenden Dutt zu machen und meine Sachen in den Schrank zu verstauen, als auch schon die Tür aufging und Avaria hereinkam.

„Hop, hop! Worauf wartet ihr denn noch? Miss Delin und... Sophia. Kommt jetzt mit! Heute seid ihr nicht Flynn im Garten zugeteilt, sondern geht Margarete in der Küche zur Hand!"

Verbissen versuchte ich mir einen Kommentar darüber zu vermeiden, dass sie Leo Siezte, es bei mir aber nicht als notwendig empfand.

Margarete war eine in die Jahre gekommene Frau, die man aber wegen ihren ergrauten Haaren und ihre kleinen Statur nicht unterschätzen durfte. Am Anfang wies sie mir das Polieren der Weingläser zu, aber als sie sah, wie ich dies verrichtete, stieß sie ein Schwall Flüche aus und wies mir den Abwasch zu.

„Mädchen! Was machst du denn nur? Oh Gott, in zwei Stunden soll das Frühstück der Familie Payne serviert werden und du veranstaltetest hier eine Plantsch-Party?"Sie eilte auf mich mit einem Handtuch zu und riss mir den Teller, den ich gerade abwaschen wollte, aus der Hand.

„Schau doch auf den Boden! Du setzt noch bald meine gesamte Küche unter Wasser! Zwei Punkte Abzug dafür." Kopfschüttelnd betrachtete sie mich und biss sich auf die Lippe.

Ich versuchte das Geflüster um mich herum zu ignorieren, da ich ganz genau wusste, dass sie über mich redeten.

Dennoch nahm ich hin und wieder ein paar Gesprächsfetzen auf.

Eine 2b.... zu dumm um abzuwaschen... was macht sie hier überhaupt?

„Geh zu Justice und helfe ihr beim Schneiden des Brotes. Hoffentlich stellst du dich da etwas geschickter an!"

Nickend trocknete ich meine Hände ab und ging mit errötenden Wangen auf das Mädchen mit dem blonden Pferdeschwanz zu.

„Hi, ich soll dir helfen..."

„Ich bin nicht taub." Zischte sie zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und warf mir einen bösen Blick zu.

Perplex starrte ich sie an. Was hatte sie denn?

Langsam griff ich nach dem zweiten Brotmesser und einem Laib Brot, doch bevor ich anfangen konnte zu schneiden, meinte Justice: „Wehe du versaust mir mit deiner Dummheit meine Punktzahl. Denn ich verdiene eine Festanstellung. Nicht eine 2 wie du."

Mit einer eleganten Bewegung trennte sie eine weitere Scheibe des Brotes vom übrigen Laib. Ihren Blick hatte sie schon wieder von mir abgewendet, aber ich verkrampfte meine Hände zu Fäusten und ich spürte, wie die Wut durch meine Adern floss.

„Nun hör mal, Justice." Flüsterte ich wütend und knallte das Messer auf die Ablage. „Bilde dir bloß nichts darauf ein, dass du in einer besseren Etage als ich wohnst, denn hier in der Ausbildung sind wir beide gleich."

„Ach ja?" brachte Justice nur hervor und grinste mich hämisch an und ich biss mir auf die Lippe, um nicht noch weiter auf ihre Sticheleien einzugehen. Denn genau das wollte sie doch erreichen.

Ohne noch irgendein Wort an sie zu richten, griff ich wieder nach dem Messer. Als ich das Brot anschnitt, stieg mir der himmlische Duft von weichem, warmem Brot in die Nase und sofort fing mein Bauch an zu knurren.

Es erinnerte mich wieder daran, dass ich heute noch nichts gegessen hatte.

Vorsichtig schnitt ich den ganzen restlichen Laib auf und versuchte dabei nicht zu sabbern.

Doch ich konnte nicht leugnen, dass es das beste Brot war, das ich jemals in meinen Händen gehalten hatte.

„Ah, das kannst du also. Ich hatte schon die Befürchtung, dass ich dich aus der Küche schicken müsste, Mädchen!" Margarete tauchte neben mir auf und stapelte die von mir geschnittenen Brotscheiben in einen Korb.

„Justice, helfe doch mal bitte Jordan beim Tisch decken. Und denkt daran: Weiße Teller und grüne Deko! Wehe, es kommt wieder die blaue auf den Tisch! Ihr wisst wie Mrs. Payne die hasst!" Gerade als Margarte sich umdrehen wollte, fiel ihr auf, wie ich etwas ratlos an der Arbeitsfläche in der riesigen Küche stand und nicht wusste, was ich tun sollte.

„Mädchen, geh zu Leore und falte die Servierten. Aber ordentlich und zu Sternen!"

„Leore?" fragte ich verwirrt und Margarete verdrehte genervt die Augen.

„Mädchen, ich dachte, du wüsstest zumindest ihren Namen. Das ist die, mit der du hier hin geschickt worden bist!" Mit diesen Worten verschwand sie auch schon wieder.

Ich hingegen ging mit einem Grinsen zu Leo.

„Leore also?" fragte ich sie spitz, konnte mir ein Grinsen aber nicht verkneifen.

„Frag nicht." Stöhnte Leo und drückte mir nur zwei Servierten in die Hand.

Nie in meinem Leben hätte ich vermutet, dass das Vorbereiten eines Frühstückes so kompliziert und anstrengend sein würde.

Schon mehrere Stunden vorher stand das Küchenteam, bestehend aus sechs Leuten plus drei Auszubildende, in der Küche und schnippelten, kochten und backten.

Unmengen von Gerichten wurden um Punkt neun Uhr auf riesigen Silbertabletts aus der Küche getragen. Insgeheim fragte ich mich, wie man überhaupt nur einen Bruchteil von dem allem aufessen konnte.

Kopfschüttelnd dachte ich an die karge Mahlzeit, die es bei uns zum Frühstück gab. Meistens etwas Joghurt mit Apfel, wenn wir gut bei Kasse waren, ein Stück trockenes Brot.

Nichts im Vergleich von den fünf verschiedenen Brotsorten, zusätzlich zu den frisch gebackenen Brötchen und eine Auswahl an verschiedenen Varianten von Wurst und Käse, sowie kunstvoll gestapeltes Obst.

Selbst der Orangensaft wurde frisch gepresst serviert.

Und das alles nur für drei Personen?

Und was geschah mit den Resten?

Mein Magen gab erneut ein Knurren von sich, als mir der Duft von frischen Pfannenkuchen in die Nase stieg. Automatisch musste ich an Clovy denken und mein Herz zog sich zusammen. Ob es vielleicht möglich war, von dem übrig gebliebenen Essen etwas mitzunehmen?

„Kommst du? Wir haben eine halbe Stunde Pause, da das Frühstück jetzt serviert ist. Wir können etwas essen." Sprach Leo mich an und sah mich auffordernd an.

Ich jedoch schüttelte unsicher meinen Kopf.

„Ich habe nichts zu essen dabei, weil ich schon zuhause gegessen habe." Log ich, aber als mein Magen einen erneuten Protestschrei von sich gab, zog Leo ihre Augenbraue hoch und meinte: „Was für ein Glück, dass ich zwei Butterbrote dabei habe."

Verblüfft starrte ich sie an, folgte ihr dann aber in den Aufenthaltsraum, wo Leo den kleinen Kühlschrank öffnete.

„Hier irgendwo habe ich sie erst hingelegt, wehe jemand anderes hat sie ge... Ah da sind sie ja!"

Sie zog zwei, in Frischhaltefolie eingewickelte Brote hervor und warf mir eins zu. Ungeschickt fing ich es auf und starrte es an.

„Na komm, iss schon." Lachte Leo, während sie in ihr eigenes Brot biss.

„Meinst du... das ernst?" fragte ich sie, nur um nochmal sicher zu gehen.

Nickend aß Leo weiter und als mein Magen ein erneutes Knurren von sich gab, riss ich die Folie vom Brot und fing es an zu essen.

Und es war das leckerste Brot, das ich je gegessen hatte.

Der Geschmack verbreitete sich explosionsartig in meinem gesamten Mund und ich konnte mir ein kleines Stöhnen des Genusses nicht verkneifen.

Es war nicht mit dem pappigen Brot zu vergleichen, das ich sonst immer mit etwas Glück im Sektor 2b kaufte.

Als ich den letzten Bissen langsam herunter geschluckt hatte, drehte ich mich zu Leo um und meinte aus tiefstem Herzen: „Danke. Das war echt das Leckerste, was ich in meinem ganzen Leben gegessen habe. Danke, dass du es mit mir geteilt hast. Danke."

„Du hast mir definitiv zu oft danke gesagt." Grinste sie nur und zuckte die Schultern.

„Aber es ist doch auch nicht selbstverständlich." Verteidigte ich mich.

„Ist es das nicht?" erwiderte Leo verwirrt und zog eine Augenbraue hoch, während sie ihre Hände an einem Handtuch abwischte.

„Nein, ist es nicht." Dann fügte ich noch hinzu: „Zumindest im Sektor 2b nicht."

„Oh." Machte Leo nur und ich sah an ihrer missbilligten Miene, dass sie sich nicht mit dem Gedanken anfreunden konnte.

Um die unangenehme Stimmung zu umgehen, meinte ich: „Ich glaube, wir sollten so langsam wieder in die Küche gehen, bevor wir noch Punktabzüge bekommen, Leore."

„Ich hasse dich." Leo schlug mir gegen den Arm, als wir uns wieder auf dem Weg in die Küche machten, aber ich erkannte ein Lächeln auf ihren Lippen.

Ich war gerade dabei zu versuchen, mir beim Schneiden einer Paprika nicht die Finger ab zu schneiden, als ich meinen Namen hörte.

„Sophia?"

Verwirrt hob ich meinen Kopf und ließ das Messer sinken. Zugegebenermaßen hatte die Vorbereitung des Mittagessens nicht einmal halb so lange wie der des Frühstücks, oder jetzt des Abendbrots gedauert.

Ich entdeckte Margarete, die mit einem Angestellten sprach, der ganz sicher nicht für die Küche zuständig war. Als beide schließlich zu mir sahen, senkte ich schnell wieder meinen Blick auf die Paprika, doch mein Herz klopfte mir bis zum Hals.

Warum sprachen die beiden über mich?

Oder gab es noch eine andere Sophia? Aber dann hätten sie doch ganz sicher nicht in meine Richtung gesehen....

Hatte ich etwas falsch gemacht? Oder haben sie vielleicht herausgefunden, dass ich gefälschte Unterlagen besaß?

Die Panik machte sich in mir breit, aber bevor ich mir noch mehr Schreckens-Szenarien ausdenken konnte, ertönte wieder mein Name. Diesmal rief Margarete mich, zu ihr zu kommen.

Verunsichert legte ich das Messer neben der halb geschnittenen Paprika hin und versuchte so elegant, wie es auf wackeligen Beinen ging, zu Margarete und dem anderen Angestellten zu gehen.

„Habe ich etwas falsch gemacht, Margarete?" Meine Stimme zitterte und aus den Augenwinkeln konnte ich das hämische Grinsen von Justice erkennen.

Wenn ich irgendetwas verbockt hatte, würde ausgerechnet diese Schnepfe es auch noch mitbekommen...

„Nein, keine Sorge, Sophia." Sofort atmete ich erleichtert aus, aber der verwirrte Gesichtsausdruck auf Margaretes Gesicht verunsicherte mich dennoch. „Nichts dergleichen, doch ich habe gerade eben den Auftrag bekommen, dass man sich Tee und Gebäck wünscht."

Ich nickte, nicht wissend, was ich damit zu tun hatte. Margarete fuhr sich einmal über das Kleid und warf dem Mann neben ihr, der ihr wohl den Auftrag übermittelt hatte, einen zweifelnden Blick zu.

„Und ausdrücklich hat Liam Payne verlangt, dass du es ihm bringst..."

Und nun waren es meine Gesichtszüge, die mir entglitten.

Fünfzehn Minuten später stand ich mit klopfenden Herzen und einem Tablett vollgestellt mit einer Variation aus verschiedenen Keksen und einem Teekännchen Holundertee vor Liams Tür und überprüfte, ob mein Kleid richtig saß.

Immer noch bildete ich mir ein, dass es eine Verwechslung sein sollte, auch hatte ich versucht dies Margarete klar zu machen. Warum sollte sich einer wie Liam meinen Namen merken und dann ausgerechnet mich mit Tee und Gebäck zu sich rufen?

Der Meinung war wohl auch Justice, die durch ihre Argumente aber nur Punktabzüge bekommen hatte. Und ihre tötenden Blicke danach zeigten mir nur noch mehr, dass ich in ihrer Beliebtheitsskale senkrecht fiel.

Schließlich hatte Margarete mir das Tablett in die Hand gedrückt und der Mann, der nach mir geschickt worden war, hatte mich bis hier hin geführt, um dann ohne ein weiteres Wort zu verschwinden.

Und nun stand ich hier, inmitten des privaten Bereichs der Paynes und konnte vor Herzrasen nicht einmal die Dekoration bewundern.

Geschweige denn mich an den Rückweg erinnern.

Bevor ich hier noch Wurzeln schlug, überwand ich mich dazu, dreimal gegen das harte Holz der Tür zu schlagen. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der ich schon Bezweifelte, dass es wirklich die richtige Tür war, ertönte Liams tiefe Stimme, die mich herein bat.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und trat über die Schwelle.

„Ach du heiliger..." Schnell stoppte ich mich und schüttelte meinen Kopf. Flynn hatte uns beigebracht, nicht zu starren, aber bei diesem Zimmer konnte man es gar nicht anders.

Mein Blick huschte von links nach rechts, von oben und unten und mein Gehirn versuchte zu realisieren, ob dies hier wirklich Realität war.

Der Boden bestand aus hellem Holz, etwas, was durch Mangel an Holz zu etwas besonderem geworden war. Dieses Zimmer war größer als unsere gesamte Wohnung und beinhaltete so gut wie alles, von dem ich nicht einmal zu Träumen wagte. Ein riesiges Bett mit Unmengen an Kissen, ein großes Bücherregal, einen Schreibtisch... Als mein BLick weiterwanderte entdeckte ich, dass eine ganze Wandseite aus einer riesigen Fensterfront bestand, die derzeit einen Ausblick auf einen Strand und sanft schlagende Wellen zeigte. Davor stand eine gemütlich aussehende Ledercouch, auf der ein amüsiert aussehender Liam saß.

„Heilig wurde ich noch nie genannt, wenn ich ehrlich bin." Er zwinkerte mir zu und stand dann auf.

Sofort schoss mir die Röte in die Wangen und ich verfluchte mal wieder mein Mundwerk, über das ich in den unpassendsten Situationen die Kontrolle verlor. Ich spürte, wie meine Wangen noch stärker durchblutet wurden, als sich das erste Gespräch mit Liam von gestern vor mein inneres Auge schob.

„Wo soll ich den Tee und die Kekse abstellen, Mr. Payne?" fragte ich peinlich berührt und heftete meinen Blick weiterhin auf meine Fußspitzen.

„Du kannst es auf den Couchtisch stellen." Antwortete er mit seiner tiefen Stimme und mit schnellen Schritten ging ich auf den besagten Tisch zu, vollkommen darauf konzentriert, dass mir nicht das Tablett aus der Hand fiel, sodass ich mich erschrak, als er plötzlich direkt neben mir stand und meinte: „Diesmal trägst du ja saubere Kleidung."

Die Teetasse verrutschte durch meine zittrigen Hände etwas, als ich es abstellte und mich dann wieder gerade aufrichtete.

Ohne auf seinen Spruch einzugehen, sah ich ihn an, verschränkte meine Hände und fragte: „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?"

Diesmal hatte ich meine Stimmlage vollkommen unter Kontrolle und mein Selbstvertrauen kam von Sekunde zu Sekunde wieder.

Was hatte ich denn auch schon zu befürchten? Es war meine Arbeit, besser gesagt meine Ausbildung, da war es verständlich, dass ich auch mal die Extra-Wünsche von dem Arbeitsgeber erfüllen musste...

Liam strich sich einmal durch seine Haare und beinahe neidisch bemerkte ich, dass dies dem perfekten Styling nicht schadete. Allgemein sah er in dem Hemd und den dunklen Jeans viel zu gut aus. So als hätte jemand mindestens eine Stunde ihn gestylt, nachdem er aufgestanden ist.

„Wenn du schon so fragst, Sophia, Sophia Smith..." Er zwinkerte mir zu, als er meinen Namen so sprach, wie ich mich vorgestellt hatte und fuhr dann fort: „Du hattest gestern ja indirekt ein Angebot vorgeschlagen..."

Innerhalb weniger Millisekunden veränderte sich meine Gesichtsfarbe von weinrot in kalkweiß und entsetzt öffnete ich meinen Mund, nur um dann nichts heraus zubekommen.

Das meinte er doch nicht ernst, oder? Er hatte doch sicherlich mitbekommen, dass ich mich gestern nur versprochen hatte...

Abwehrend hob ich meine Hände und schüttelte in Panik meinen Kopf. Ich spürte, wie sich mein Dutt langsam aber sicher löste, aber das war im Moment mein geringstes Problem.

„Nein.. nein, das war... das war nicht so gemeint... Sie..."

Ich wurde vom schallenden Gelächter seitens Liam unterbrochen und sofort wurde mir klar, dass es wirklich nur ein Spaß war.

Ich wusste nicht, ob ich darüber erleichtert oder verärgert sein sollte, aber die rote Farbe kehrte in meine Wangen zurück.

„Schau nicht so entsetzt, Sophia. Ein kleiner Spaß zwischendurch lockert die Stimmung." Grinsend beugte er sich über das Tablett und legte einen Finger an die Lippe.

„Die mit den schokoladen Raspeln sind immer noch die Besten."

Er zeigte auf einen Keks, der kunstvoll mit Schokolade überzogen war.

Es war eine dieser Kekse, die ich nur aus der Werbung kannte, aber mir niemals leisten könnte, deswegen war ich mir unsicher, ob Liam eine Antwort von mir erwartete.

Doch es schien nicht so, da er sich plötzlich wieder zu mir umdrehte, den Keks in der Hand hielt und mich aus seinen braunen Augen musterte.

Sofort fühlte ich mich wieder unwohl und überprüfte, ob mein Kleid wirklich sauber war.

„Also, Sophia. Ich habe gehört, dass du aus dem Sektor 2b kommst?" Er schob sich den Keks in den Mund und sah mich weiterhin interessiert an.

„Das stimmt." Konnte ich nur antworten, nicht sicher, was er von mir wollte.

„Das ist wirklich... erstaunlich...."

Zu gerne hätte ich nachgefragt, warum es erstaunlich war, da ich dies aber nicht durfte, verlagerte ich mein Gewicht auf mein linkes Bein und räusperte mich.

„Haben Sie noch irgendwelche Wünsche?"

„Ja." Er strich sich über sein hellblaues Jeanshemd, warf einen Blick auf den Teekessel, bevor er mir ein charmantes Lächeln schenkte. „Wärst du so nett und könntest du mir einen neuen Tee bringen, Sophia? Ich fürchte, dieser hier ist kalt geworden..."



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(26.05.2015 - Widmung geht an Jenny@heartsforsale , da sie dieses unglaublich schöne Cover für mich erstellt hat <3 - Oben seht ihr ein Foto von Leo(re), wie ich sie mir als Kaya Scodelario vorstelle...)



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