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-31- ➳ Hin und Her

Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, alles schien viel zu weit weg und gleichzeitig viel zu nah dran. Es war einerseits viel zu laut, anderseits aber viel zu leise in meinem Kopf.

Stille.

Ich rieb mir über meine Schläfen, während ich an der Wand gelehnt dastand.
Ich konnte hören, wie Mum in den Töpfen herumwerkelte, doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu Dad und den verbrennenden Dokumenten.
Ich dachte die ganze Zeit, Mum wäre viel zu naiv, um irgendetwas mitzubekommen, aber vielleicht war auch genau das ihre Tarnung?
Was stand noch alles auf den Zetteln?
Dad wurde als WW bezeichnet, doch was bedeutete dies?
Liam wusste es und er wusste auch, wie er mich austricksen konnte, damit ich nicht sprach.
Ich hatte das Gefühl, dass sich die offenen Fragen und Probleme immer weiter zu einem Meer anwuchsen und versuchten mich zu ertränken.

Doch es musste einfach eine Lösung geben.
Es gab Antworten auf all die Fragen.
Und ich wusste von einer Person, die sie wahrscheinlich alle kannte.

Es vergingen keine fünf weitere Minuten bis ich meinen Entschluss beschlossen hatte. Leicht schüttelte ich über mich selbst den Kopf, da ich mir eigentlich geschworen hatte, nie freiwillig zu ihm zu gehen, doch es blieb mir nichts anderes übrig, falls ich aus all diesen Sachen schlau werden wollte.

„Ich gehe zu Eleanor." Murmelte ich zu Mum, als ich in meine Stiefel schlüpfte. Ich spürte Mums Blick auf mir, doch sie sagte nichts. Vielleicht hatte sie doch keine Ahnung von alldem.

Mir war bewusst, dass ich nicht mehr viel Zeit bis zur Ausgangssperre hatte, doch mir blieb nichts anderes übrig. Die Blicke der wenigen Wächter auf dem Marktplatz streiften mich und automatisch zog ich mir meine Kapuze über den Kopf. Sie interessierten sich nicht weiter für mich und drehten sich um, die eine Hand aber dennoch immer auf den Pistolengriff.
So lange man sich still verhielt, waren wir für sie wie Dreck.

Schnell huschte ich in einen der vielen Aufzüge, die gerade den Weg nach unten antraten. Mein Herz wurde mir schwerer, als wir am Sektor 2a ohne Zwischenstopp entlangfuhren. Zu gerne würde ich hier aussteigen und zu Eleanor gehen, wie ich es Mum vorgelogen hatte. Doch ich hatte keine Zeit dafür, auch wenn ich nun alles dafür geben würde, ihr offenes Ohr und ihre tröstende Schulter bei mir zu haben.
Sofort schob ich den Gedanken beiseite, bevor ich mich noch anders entschied.

Als wir Sektor 1c passierten und immer näher 1a kamen, wurde mein Herzschlag immer schneller und mein Atem immer hektischer.
Die Umgebung, all die ekelerregenden Gerüche machten mich nervös und als ich aus dem Lift trat, umschlang ich meinen Oberkörper mit meinen Armen selbst, um einen Kälteschauer zu verhindern. Es war kälter als in meiner Erinnerung.

Doch als ein klirrendes Geräusch und dann die schlürfenden Schritte einer Person ertönten, machte ich mich so schnell es ging auf den Weg zu der Wohnung. Ich suchte einen Weg durch die Müllberge, nicht ohne vorher immer zu schauen, ob gefährlich aussehende Leute sich irgendwo befanden.
Ein einziges Mal musste ich mir einen anderen Weg suchen, da eine Gruppe Obdachloser sich durch einen Müllberg auf der Suche nach nützlichen Sachen gruben.
Bevor sie mich jedoch entdecken konnten, hatte ich bereits meine Richtung geändert.

In dem Korridor kamen mir immer wieder ein paar Personen entgegen und jedes Mal sah ich mit klopfenden Herzen auf den Boden. Zar hüllte die Kapuze mein Gesicht in Schatten, aber sie würde nicht verhindern können, dass ich vielleicht tot in der nächsten Ecke lag...

Komischerweise wusste ich sofort, dass dies die Wohnung war, die Niall zusammen mit mir betreten hatte, als ich sie sah. Ich wusste nicht, ob es an der abgeblätterten Farbe lag oder eher an der Tatsache, dass ich es mir unbewusst gemerkt hatte.
Einmal atmete ich tief ein, bevor ich mit einem kaum hörbaren Quietschen die Tür aufstieß.
Dunkelheit umgab mich, als ich unsicher einen Schritt in den Raum reinmachte und hinter mir die Tür wieder zu zog.

„Niall?" flüsterte ich leise, erhielt aber keine Antwort. Durch das dämmende Licht der Durchsageanlage an der Decke, konnte ich die Umrisse der Matratze ausmachen. So, wie ich sie bereits bei meinem ersten Besuch sah, verdeckte sie das Loch, das in den Todessektor führte. Niall war sicherlich dort unten...

Ich kniete mich hin und hob die Matratze hoch, aber als ich die Leiter ausmachte, die in die gähnende Dunkelheit führte, wurde mir schummrig zu mute.
Dort unten war der Todessektor.
Niall konnte sonst was behaupten, aber ich wusste, dass dort unten nichts sicher sein konnte. Selbst deren kleine private Spielanlage nicht...

Aber anderseits wollte ich Antworten und vielleicht war dies genau der richtige Moment um sie zu bekommen. Niall konnte mir nicht schaden, wenn er immer noch auf die Abendveranstaltung wollte, doch ich wusste auch, dass er andere Mittel hatte, mir zu drohen. Und wenn ich nicht mehr nach seiner Nase sprang, dann würde er auch andere Wege finden, die ihn an sein Ziel führen würden.
Also hieß es, dass ich mich nicht unterdrücken, mich aber auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen durfte...

Ich schluckte und fasste erneut einen Entschluss.
Und dann sprang ich über den Schatten der naiven Sophia und kletterte in die Dunkelheit.

Diesmal war kein Niall dabei, der mit seiner Taschenlampe den Weg entlang leuchtete. Genau aus diesem Grund stieß ich mich mehrmals an den rauen Wänden und streckte meine Arme nach vorne aus, damit ich gegen nichts lief. Ein kleiner Lichtstrahl machte mir aber klar, dass ich bald an den Tür angekommen war. Gleichzeitig ließ es aber mein Herz ein paar weitere Male nervös auf und ab hüpften.
Doch bevor ich tief ein und aus atmen und mir Wörter zurechtlegen, geschweige denn die Tür vor mir berühren konnte, wurde diese mit viel Druck aufgeschwungen und Lärm schwallte mir entgegen.
Jemand stieß gegen mich, sodass ich vollkommen erschrocken nach hinten umfiel. Gerade so konnte ich mich mit meinen Händen abfangen und spürte einen stechenden Schmerz durch mein Handgelenk fahren. Vor Schock presste ich die Luft zwischen meine Zähne aus und umklammerte mein pochendes Gelenk.

„Na, wen haben wir denn da?" riss mich jedoch eine Stimme weg von meinen Schmerzen und sofort fuhr mein Blick nach oben zu der Person, die mich angerempelt hatte. Der Junge, mit dem sich Megs das letzte Mal geprügelt hatte, beugte sich leicht über mich. Ein spöttisches Lächeln lag auf seinem Gesicht und braune Haarsträhnen fielen in sein Gesicht.
Das jedoch vertuschte nicht sein blaues Auge und die immer noch leicht ramponiert aussehende Nase.
Mason.

Bevor ich überhaupt den Mund aufmachen konnte, um nach Niall zu fragen, hatte er mich an dem Kragen meiner Jacke hochgezerrt und gegen die Wand gedrückt.
Meine gesamte Luft in den Lungen war wie weg und ich konnte nur mit vor Schreck weit geöffneten Augen in seine dunklen schauen, die mich gehässig musterten.

„Na, kleines Mädchen? Soll ich dich lieber gleich töten oder den Schweinkram lieber oben erledigen? Wobei, weißt du was? Jenia ist mit Putzen dran und hier müsste eh der Boden gewischt werden..."
Er kam noch etwas näher und ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Wange. Und dann ging alles blitzschnell. Bevor ich mich wehren konnte, hob er seine Faust zum Schlag an, automatisch kniff ich meine Augen zusammen, da mein naives Ich zu hoffen schien, so all dem zu entkommen zu können. Doch im nächsten Moment ertönte eine schneidende Stimme: „Wenn dein anderes Auge auch nicht noch blau werden soll, würde ich das lassen, Mason."

Sofort riss ich meine Augen wieder auf. Megs stand armeverschränkend in der Tür und funkelte Mason gelassen an. Der hatte immer noch seine Faust erhoben und fixierte immer noch mich. „Und warum sollte ich ein blaues Auge nicht riskieren wollen, wenn ich dieses Mädel umlegen und dir deine Knochen brechen kann?"

„Weil du Nialls Anweisungen kennst - und seien wir mal ehrlich. Bevor du mir alle Knochen brichst, werde ich in den hohen Rat aufgenommen. Diese Wahrscheinlichkeit ist viel höher..."

Ich spürte an dem Griff, der nochmal um einiges fester wurde und sein Zähneknirschen, dass Mason gereizt war. Das Zusammenballen seiner Faust war auch nicht beruhigend, sodass ich mir beinahe vor Angst in die Hose machte.
Aus dem Augenwinkel konnte ich aber erkennen, wie Megs sich vollkommen gelassen gegen die Wand lehnte und ihre Fingernägel betrachtete.

„Nun Mason, mein Lieber. Wie sieht's aus? Wird das heute noch was mit Friede, Freude, Eierkuchen, oder soll Jenia nachher dein Blut von den Wänden kratzen?"

Ein einziges Mal musterte Mason mich noch wütend, bevor er bedrohlich in mein Ohr flüsterte: „Wir sind noch nicht miteinander fertig!", mich noch einmal mit mehr Druck gegen die Wand drückte und mich schließlich los ließ und den Gang entlang stampfte.

Erst als ich wieder mit meinem ganzen Gewicht auf meinen wackeligen Beinen stand, spürte ich, wie schnell mein Herz pochte. Sofort griff ich mir an meinen Hals und schüttelte nervös meinen Kopf.

Er wollte mich umbringen.
Er wollte mich tatsächlich umbringen...

„Er wollte dich nicht umbringen..." ertönte Megs und ich zuckte augenblicklich zusammen. Es schien, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Mein Blick wanderte zu ihr.
Sie stand noch immer an der Wand und zupfte an der Lederjacke herum, die sie trug.

„Aber..." keuchte ich, wusste aber selber nicht, was ich eigentlich sagen wollte.
„Kein Aber... Mason ist vielleicht ein kleines bisschen gewalttätig und vielleicht hätte er dir deinen Kiefer gebrochen und so lange weiter auf dein hübsches Gesicht eingeschlagen, dass es die nächsten Monate auf die dreifache Größe angeschwollen wäre, aber nein, er hätte dich nicht umgebracht. Ich weiß nicht, ob das seine Masche ist, aber vielleicht sollten wir ihm mal so ganz unter uns verraten, dass er sich so keine Freunde macht."
Sie zwinkerte mir zu und ich konnte sie nur verständnislos anstarren. Seine Masche?
Das sah mir definitiv nicht nach einer Art Anmache aus, geschweige denn konnte man das Bedrohen mit der Faust Flirten nennen...

Vielleicht hatten sie hier unten auch einfach nur eine andere Auffassung davon...

„Weißt du, was ich aber bereue?" riss mich ihre Stimme erneut aus meinen Gedanken und immer noch schockierend schüttelte ich meinen Kopf. Megs Lippen waren zu einem Strich zusammen gepresst.

„Dass ich ihn aufgehalten habe, bevor er zumindest einmal getroffen hätte..."

Erschrocken von ihren Worten schnappte ich nach Luft und ging sofort ein Schritt nach hinten, um mehr Abstand zu Megs zu haben. Ohne auf eine Erwiderung meiner Seits zu warten, fuhr sie fort: „Denn das hier ist kein Laden, den du je nach Belieben besuchen kannst. Verdammt, Sophia! Das hier ist Nialls Welt, hier herrschen andere Gesetze und nicht jeder weiß, wer du bist. Ohne Einladung bist du hier so gut wie tot..." Sie kam auf mich zu und diesmal war es sie und nicht Mason, die mich gegen die Wand drückte. „Haben wir uns verstanden, Sophia Smith?" Ihre blauen Augen bohrten sich in meine und sofort nickte ich. Auf der Stelle ließ sie mich los und nickte leicht lächelnd.

„Gut, du willst sicherlich zu Niall, oder? Und wenn es nichts wichtiges ist, dann schwör ich bei meinem Leben, dass du es bereuen wirst, denn wegen dir habe ich noch nicht die..."

„Megs, kannst du mir mal verraten, warum du meine Lederjacke anhast?" unterbrach Nialls Stimme sie und wir beide zuckten zusammen.
Niall stand, Taschenlampenhaltend im Gang, nur bekleidet mit einem weißen schmuddelig aussehenden Tshirt. Seine blonden Haare standen ihm wirr vom Kopf ab und stirnrunzelnd sah er zu Megs.
Mein Blick schoss sofort zu ihr, die im einen Moment erschrocken schien, sich dann aber fing und sich ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht breit machte.

„Ich habe sie nur für dich warm gehalten und verhindert, dass Mason sie sich unter den Nagel reißt." In einer einzigen Bewegung schlüpfte sie aus der Jacke, drückte einen Kuss auf Nialls Wange. Doch dieser hatte nur Augen für seine Jacke, in die er wieder schlüpfte.
Mein Blick jedoch huschte von Megs zu Niall und dann wieder zurück. Waren sie ein Paar?

„Megs, spar dir deine Küsse für jemanden auf, bei dem diese Ablenkungstour zieht. Also, warum hattest du nun wirklich meine Jacke und erzähl mir bloß nichts von Mason, den habe ich gerade davon abgehalten die Kücheneinrichtung oben zu vernichten..."

Schmollend drehte sich Megs von ihm weg und verschränkte die Arme. „Ach, vielleicht war das ja auch nicht irgendeine Tour von mir, sondern..."

„Megs, ich kenne deine Maschen und..."

„Sophia ist da." Warf Megs einfach so in den Raum und bewirkte somit, dass Nialls Blick zu mir wanderte.

„Ich weiß, Megs. Ich habe immerhin zwei Augen im Kopf, ein Wunder, dass Mason sie noch keinen Kopf kleiner gemacht hat..."

„Das habe ich ja auch verhindert und damit bist du mir etwas schuldig." Meinte Megs und hob mutig ihr Kinn an. Automatisch hielt ich den Atem an und beobachtete jede Bewegung von Niall.
Er würde doch austicken. Von niemanden ließ er sich etwas sagen und ich konnte in seinem angespannten Gesicht erkennen, dass es ihm gegen den Strich ging, dass sie sich das Recht nahm, etwas zu fordern.

„Dann bin ich dir jetzt schuldig, dein verdammt vorlauten Mund nicht zu stopfen. Und jetzt verzieh dich, bevor ich es mir anders überlege."

Megs Lächeln verschwand wieder und ohne sich noch ein weiteres Mal zu äußern, drehte sie sich um und verschwand in dem großen Raum. Für einen kurzen Moment hörte ich den Lärm von mehreren Personen, im nächsten jedoch klickte die Tür wieder ins Schloss und verschluckte alle Anzeichen von Geräuschen.

Meine Augen trafen auf die von Niall.
„So, und du begibst dich freiwillig in die Höhle des Löwens, weil...?" Er ließ es wie eine Frage klingen und spielte währenddessen mit der Taschenlampe in seiner Hand. Der Lichtstrahl hüpfte an der Wand auf und ab und blendete mich ab und zu.

„Weil ich Antworten brauche." Brachte ich in einem Atemzug hervor und drückte meine Schultern zurück, um nicht ganz so kläglich auszusehen.

„Und warum sollte ich sie dir geben, meine Hübsche? Wissen ist nicht-"

„Nicht umsonst, ich weiß." Unterbrach ich ihn, sprach aber in einem Atemzug weiter, um keinen Schlag von ihm zu riskieren, da ich ihn unterbrochen hatte: „Aber ich weiß etwas, dass mir jetzt vielleicht noch unklar ist. Und du hast die Antworten, deren ganze Tragweite dir vielleicht nicht bewusst ist. Es ist ein fairer Tausch, findest du nicht? Außerdem brauchst du mich und..."

Nialls Lachen schallte durch den Gang und ließ mich unsicherer werden.
Er lachte und schüttelte dabei seinen Kopf und bevor er wieder zur Ruhe kam, verwarf ich alles, was ich geplant hatte, was ich sagen wollte.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht?

„Sophia," setzte Niall an. Seine Stimme klang belustigt und das altbekannte Grinsen auf seinen Lippen bestätigte meinen Verdacht, dass er mich nicht ernst nahm. „Du bist naiv, wenn du glaubst, ich lasse mich von dir erpressen, oder dass ich es zu lasse, dass du meine Regeln änderst."

Etwas blitzte in seinen Augen auf, dass mich unwohl werden ließ.

„Und geh nach Hause, bevor die Wächter dich erwischen..."
Er griff nach der Türklinke, doch als ich all die Alarmglocken in meinem Kopf unbeachtet ließ und „Halt warte! Ich weiß über die Wasserkraftwerke, den OPC und WW's Bescheid!" schrie, erstarrte er.

Innerhalb eines Atemzuges drehte er sich um und drückte mich wie so viele andere heute gegen die Wand. Er grinste nicht mehr, stattdessen wirkte sein Gesichtsausdruck wie versteinert, als er nur wenige Zentimeter von meinem Gesicht knurrte: „Woher und was weißt du darüber?"

~

(25.10.2015)



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