Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

-22- ➳ Böser Junge,naives Mädchen

„Was willst du von mir, Niall?" presste ich zwischen meinen Zähnen hervor und verschränkte meine Arme vor meinem Körper. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und lässig lehnte er sich gegen die Wand.
„Ach, nun bin ich der Böse?"
Sein Grinsen behagte mich nicht, aber trotzdem hob ich mein Kinn an und nickte. „Immerhin hast du mich verfolgt."
„Ich bin hier nur normal lang gelaufen..." Nialls Lippen verzogen sich immer mehr und ich kaufte es ihm definitiv nicht ab. Es steckte mehr dahinter.
„Ach ja? Und dann bist du auch wie aus dem Nichts hinter mir aufgetaucht?"
„Und damit willst du sagen, dass ich dich erschreckt habe... aber jep, wenn du es so siehst, dann bin ich aus dem Nichts aufgetaucht."

Ich konnte mir ein Stöhnen nicht verkneifen und sammelte all meinen Mut, um ihn den Rücken zu zudrehen und meinen Weg nach Hause fort zu führen. Meine Geschwister warteten und ich wollte mich auf keinen Fall auf Nialls Spielchen einlassen. Ich hatte bereits genug Probleme.

„Oder aber ich wollte einem unschuldig und verletzbaren Mädchen nach Hause begleiten, um sie vor Überfällen zu bewahren." Ertönte seine laute Stimme hinter mir und ich drehte mich blitzschnell zu ihm um.
Mit zusammen gekniffenen Augen hob ich meinen Finger, nicht genau wissend, was ich damit eigentlich bewirken wollte. „Ich bin nicht unschuldig oder verletzbar und definitiv brauch ich auch keinen Begleitschutz."

„Stimmt, du bist ja das Mädchen, das sich eine gefälschte Prüfbescheinigung erbeutet hat und Friede Freude Eierkuchen spielt, während alles um sie herum zu zerbrechen droht... Naivität schützt nicht vor den bösen Jungs, meine Hübsche." Niall zuckte mit den Schultern und ich musste mich zusammen reißen, um nicht auf ihn los zu gehen. Ich wusste selbst nicht, woher mein plötzlicher Mut kam, aber spottend fragte ich: „Den bösen Jungs? Ich dachte das wäre deine Rolle?"

Sein Grinsen wurde noch breiter und er kam ein paar Schritte auf mich zu, blieb dann stehen und strich sich einmal über seine abgewetzte Lederjacke. Seine Hände vergrub er in dessen Taschen und antworte mir dann mit schief gelegtem Kopf: „Du lernst schnell, das gefällt mir! Nun muss nur noch das Naive weg. Denn ich habe von den anderen bösen Jungs geredet und nicht von deren teuflisch gut aussehenden und charmanten Anführer. Danny steht um den nächsten Müllberg. Rick im Korridor 5. Die anderen nicht zu vergessen, aber bis ich alle namentlich erwähnt habe, wären sie alle schon hier und nun mein Hübsche... Wir wollen doch wohl nicht provozieren, was man bekommt, wenn man die bösen Jungs verärgert, oder etwa doch?"
Er zwinkert mir zu, aber dennoch hörte ich die versteckte Drohung.
Niall vollführte mit seinem Arm eine zum Gehen auffordernde Geste. Ich presste nur meine Lippen zusammen und versuchte mein wild pochendes Herz zu ignorieren. Niall hatte seine Leute mitgebracht. Das änderte definitiv etwas.

Niall lief auf meiner Höhe, blieb aber still. Als wir am ersten Müllberg vorbei waren, sah ich mich argwöhnisch um.

„Wir lassen uns nur sehen, wenn wir gesehen werden wollen, meine Hübsche. Nur so überlebt man in dieser Welt. Lektion eins." Teilte mir Niall mit ohne mich überhaupt anzusehen.
„Was willst du von mir, Niall?" fragte ich leise und Hoffnung, dass er mich nur ärgern wollte, macht sich in mir breit, als ich bereits den Fahrstuhl entdeckte.

„Sophia, wusstest du, dass man mehr gemeinsam hat mit seiner Familie als man glaubt? Vielleicht hasst du einen Teil deiner, aber im Endeffekt hasst du somit nur ein Ebenbild deines Selbst." Er sah mich immer noch nicht an.

„Was meinst du damit?" ich verschränkte meine Arme und blickte ihn misstrauisch an, während wir vor den Türen des Fahrstuhls stehen blieben. Das Licht flackerte und mehrmals musste ich blinzeln, um mich um die etwas düsteren Lichtverhältnissen gerecht zu werden.

„Ich meine damit, dass deine Familie wohl mehr verheimlicht als du glaubst. Jeder hat seine Geheimnisse. Was ist denn mit deinem Dad? Meinst du, er wird heute Abend wieder in der Bar sitzen und morgen früh schnarchend auf der Sitzbank liegen? Bist du wirklich so naiv das zu glauben?"

Ich erstarrte und drehte mich vollkommen zu ihm um. „Was weißt du über meinen Vater?"
Er wendete seinen Kopf zu mir und zuckte grinsend die Schultern. Dann drückte er den Knopf für den Fahrstuhl.
„Was. Weißt. Du. Über. Meinen. Vater? Wo ist er?" knurrte ich und musste mich zusammen reißen nicht an seinen Schultern zu rütteln. Tot nützte ich meiner Familie nämlich rein gar nichts.

„Die Welt von heute ist nur noch in schwarz und weiß aufgeteilt. Doch manchmal ist die eigene Seele schwärzer als man glaubt, meine Hübsche." Mit einem Klingeln kam der Fahrstuhl an und knarzend öffneten sich die Türen. „Voila, die Dame." Er machte eine einladende Geste, doch ich dachte gar nicht daran, mich zu bewegen. Daraufhin ließ Niall seine Hand sinken und das Grinsen verschwand. So sah er sogar noch furchteinflößender aus.

„Das ist deine einzige Chance, Sophia. Ansonsten sorge ich dafür, dass du nicht mehr nach oben kommst. Megs würde sich sicher über so eine Jacke wie deine freuen..."

Ich wusste nicht ob er bluffte, aber wenn er wirklich der Anführer der kriminellen Welt war, wollte ich nichts riskieren. Doch als ich im Fahrstuhl stand, konnte ich es mir nicht verkneifen zu rufen: „Welche Sorte von Schwarz hat dann deine Seele, Niall?"
Bevor sich die Tür ganz schließen konnte, sah ich sein leichtes Grinsen während er antwortete: „Ich bin das schwarze Schaf der Familie, was glaubst du denn? Das schwärzeste Schwarz oder vielleicht auch das strahlendste Weiß...."

Dann setzte sich der Lift ruckelnd in Bewegung und mit jedem Meter, den ich mich mehr von Niall entfernte, desto erleichterter wurde ich.

Doch was mir nicht behagte war, dass Niall nicht einfach nur aus Spaß zu mir gekommen war. Er wollte etwas. Und er wusste was mit meinem Dad war.
Vielleiht stimmte es ja, dass Vater etwas wusste. Aber das hieß, dass auch Niall es wissen musste...
Ein Ruck ging durch meinen Körper, als der Lift in der Etage sieben zum Stehen kam und mich mit einem Klingeln daran erinnerte, dass ich hier aussteigen musste.

Ich stürmte regelrecht in unsere Wohnung, da ich auf dem Heimweg Angst hatte, dass einer von Nialls Leuten mich verfolgte. Einerseits hasste ich mich für meine neue Angst, denn Niall war definitiv ein Problem, für das ich gerade überhaupt keine Zeit hatte, anderseits redete ich mir ein, dass ich keine Angst haben brauchte, da bereits ein Wachmann in unserem Korridor patrouillierte und mir nur einen mahnenden Blick zu warf, da ich nur noch ein paar Minuten bis zur Ausgangssperre hatte.

„Was ist passiert?" Mum sah mich erschrocken und verwirrt zu gleich an. Auf ihrem Schoß lag Strickzeug und ich erkannte, dass sie eine neue Mütze für Clovy strickte.
„Nichts." Tat ich mit keuchendem Atem ab. „Ich musste mich nur wegen der Zeit beeilen."
Daraufhin nickte Mum und deutete mir, dass ich meine Schuhe und Jacke ausziehen sollte.
Ich tat es und setzte mich zu ihr an den Tisch. Für ein paar Minuten sah ich ihr einfach dabei zu, wie sie mit ihren dürren Fingern flink immer wieder die Nadel weiter führte und beruhigte mich somit etwas. Die nackte Glühbirne über unserem Kopf schaukelte sanft hin und her und ließ mich vermuten, dass Mum sie wohl schon wieder ausgewechselt haben musste. Das Licht war viel heller.

„Mum? Kann ich dich etwas fragen?" brachte ich schließlich hervor und ohne aufzublicken nickte sie. „Na klar, mein Schatz. Brauchst du Hilfe beim Lernen? Sam ist sicher noch wach und könnte..."

Ich unterbrach sie: „Wusste Dad irgendetwas?"

Sie erstarrte in ihrer Bewegung und als sie nichts sagte, wurde ich nervös. „Mum?" fragte ich drängender nach. Langsam legte sie die Nadel beiseite und hob den Blick.
„Was soll das werden Sophia?"
Verwirrt starrte ich sie an. Was meinte sie damit? Wusste sie etwa auch etwas?
„Mum, du weißt es auch, habe ich nicht Recht?" Meine Stimme wurde mit jedem Wort lauter und wütend ballte ich meine Hände zu Fäusten.

Jeder hatte Geheimnisse, das hatte Niall gemeint.

„Sophia, ich weiß nicht wovon du sprichst." Sie presste ihre Lippen aufeinander und verächtlich schüttelte ich den Kopf. Irgendetwas stimmte hier ganz klar nicht...
Seit wann hatten wir uns als Familie so weit entfernt?

„Du weißt ganz genau, dass ich von Dads Festnahmegrund rede..."
„Er wurde wegen Trunkenheit und Beamtenbeleidigung festgenommen, Sophia..."
„Das ist eine Lüge und du hast sie mir eben mit deiner Reaktion bestätigt!" hielt ich dagegen und sprang auf.

„Sophia..."
„Mum! Was passiert hier!"
„Hier passiert nichts! Dein Vater hatte keine Ahnung wovon er sprach. Du kennst ihn, du weißt wie er ist. Und du weißt, wie sehr er die Regierung hasst. Er hat Stuss geredet und dafür wurde er mitgenommen."

Ich schüttelte nur den Kopf und ging ein Schritt zurück und stieß gegen die Wand. „Tu nicht so unwissend, Mum."
„Sophia! Nun höre mir mal zu," sie stand auf und kam mir näher. Auf einmal wirkte sie ganz und gar nicht mehr wie eine müde Frau, die jeden Tag 14 Stunden arbeitete, sondern eine Mutter, die definitiv Einfluss auf das Leben ihrer Tochter hatte, „manchmal ist Unwissenheit sicherer und Wissen tödlicher. Egal ob das was er wusste Lügen waren oder nicht, eins ist klar: er ist nun weg. Und ich will nicht morgen von der Arbeit kommen und einen von der Regierung hier sitzen zu haben, der mir erzählt, dass meine Tochter mit komischen Fragen angekommen war und daraufhin mitgenommen wurde, klar? Und nun geh ins Bett, es ist schon spät, Sophia."

Mit diesen Worten drehte sie sich um und rauschte in das Bad. Ich jedoch stand wie versteinert immer noch an der Wand und fragte mich, wie Mum so naiv sein konnte.

„Naivität schützt nicht..." wiederholte ich leise Nialls Worte und schüttelte dann den Kopf. Ich musste nicht auf Nialls Worte hören.
Auch wenn sie in Mums Fall treffend waren.

Langsam ging ich ins Schlafzimmer und war dankbar dafür, dass Sam mir nur leise Gute Nacht wünschte und weder wegen dem Streit mit Mum nachfragte, noch nach meiner langen Abwesenheit. Eins war auf jeden Fall klar: Dad musste wirklich etwas gewusst haben. Und vielleicht war Niall der einzige, der es auch noch wusste...

~

(20.09.2015)



Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro