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-26- ➳ Zu früh


Der nächste Tag startete früh.
Wir beschlossen weiterzuziehen, sodass wir unser provisorisches Lager hastig abbauten und bereits bei den ersten Sonnenstrahlen über den Asphalt liefen. Für einen kurzen Moment blieb ich stehen, hob meine Hand schützend über meine Augen und blinzelte der Sonne entgegen. Es war einer der ersten Tage, an dem ich sie, ungehindert von Wolken oder Dunst, aufgehen sehen konnte.
Und es war wunderschön.
Ihr Licht tauchte alles in ein warmes Orange und wärmte sachte meine Haut. Mein Blick wanderte über die leicht hügelige Gegend, über die Zerstörung, die so gar nicht zu diesem friedlichen Bild passen wollte, bis hin zu den anderen, die bereits einige Meter vor mir liefen.
Ich beeilte mich, sie wieder einzuholen.

Der Weg führte uns einmal quer durch die Vorstadt, wobei wir mehrmals umdrehen und einen anderen Weg einschlagen mussten, da anscheinend gesamte Landstriche regelrecht zerbombt wurden und metertiefe Krater hinterlassen haben, die wir unmöglich ohne mindestens einen Beinbruch überqueren konnten.
Die Stadt Willow hatte wohl doch mehr abbekommen, als wir noch vor zwei Tagen vermutet hatten.

Zum späten Vormittag erreichten wir wieder eine Autobahn, und gegen Mittag eine sogenannte Raststätte.
Das einzige, was von dieser noch übrig war, waren zwei vereinsamte Zapfsäulen und ein vergilbtes Schild, das auf einen Shop hinwies, den es bereits schon lange nicht mehr gab.
Wir lehnten uns gegen die Zapfsäulen und während wir unser Mittagessen von vorgekochten Reis und Trockenobst aßen, zog ich meine Schuhe aus, damit auch meine schmerzenden Füße etwas Erholung bekamen. Die letzten zwei Tage haben nicht gereicht, um alle Blasen und Schürfwunden heilen zu lassen.

Als die Sonne ihren höchsten Punkt des Tages erreicht hatte, keuchte ich nur noch und war damit beschäftigt abwechselnd den Schweiß von meiner Stirn zu wischen und mich darauf zu konzentrieren, nicht über meine eigenen Beine zu stolpern.
Ich hatte bereits mein Langarmshirt ausgezogen und nahm damit in Kauf, dass die Träger des Rucksackes sich durch mein dünnes Top hindurch in meine Haut schnürten und schmerzhafte rote Striemen hinterließen. Dennoch spürte ich von Minute zu Minute mehr, wie sich der Schweiß besonders an meinem Rücken sammelte. In diesem Moment vermisste ich die nasse Kühle aus dem Sektor 2b.

Wenn ich Niall richtig verstanden hatte, hatten wir für heute noch einen langen Weg vor uns, wenn wir nicht ungeschützt draußen übernachten oder im Dunkeln wandern wollten. Es grauste mir bei dem Gedanken noch immer über diese Autobahn zu irren, wenn die Sonne schon untergegangen war, denn ich erinnerte mich nur zu gut an all die mutierten Tiere, denen wir bereits schon begegnet waren.
Nicht zuletzt den Rehähnlichen Viechern, die erst vorletzte Nacht durch Willow gestreift waren und einem somit noch ein weiteres Mal bewusst gemacht haben, dass die Tiere nun diese Welt erobert haben und wir längst nicht mehr an erster Stelle der Nahrungskette standen.
Zumindest außerhalb der Skyscraper.

„Pass auf, Sophia, Sophia Smith!", rief Liam und griff nach meinen Arm, bevor ich selbst überhaupt realisieren konnte, dass ich mich mit meinem linken Bein in einem Drahtseil verfangen hatte.
Ich verlor beinahe das Gleichgewicht und ein kurzer Schmerz zuckte durch meine Wade, doch zu meinem Glück knallte ich nicht auf die Nase.
Ich bemerkte, wie Sam und Megs stehen blieben und sich fragend zu mir umdrehten, doch ich winkte nur schnell ab, um zu zeigen, dass alles gut war. Mehr als eine Schürfwunde würde ich nicht davon getragen haben.

„Du musst dich ein bisschen besser konzentrieren, Sophia." Liams Stimme klang nicht anklagend, obwohl ich wusste, dass er darauf hinauszielte. Der Druck seiner Hand auf meinen Arm ließ nach, als ich mich aus dem Seil befreit hatte und zum ersten Mal an diesem Tag musterte ich ihn.

Liam sah müde und abgekämpft aus.
Tiefdunkle Augenringe zierten sein Gesicht und die ehemals so zurecht gemachten Haare fielen ihm nun in Strähnen in die Stirn.
Sein Gesicht sah etwas dunkler aus und automatisch fragte ich mich, ob dies die Wirkung der Sonne war, wie ich einmal vor langer Zeit gehört hatte.
Und, ob ich auch schon brauner war.

Seine Augen hingegen waren wie immer wachsam, seine Lippen leicht geöffnet und sein Tshirt nass vom Schweiß. Ich war also nicht die einzige, die unter der brutalen Hitze zu kämpfen hatte.
Er bemerkte meinen Blick und legte daraufhin leicht seinen Kopf schief. So, wie er es bereits immer schon gemacht hatte und schnell schüttelte ich meinen Kopf und setzte mich wieder in Bewegung.

„Hast du mich verstanden, Sophia, Sophia Smith?"

„Ja", antwortete ich nur knapp, wobei ich mir ein Augenverdrehen nicht verkneifen konnte. Wenn ich die Augen schließen würde und weder ihn, noch die Umgebung, in der wir uns befanden, sehen könnte, hätten wir nun auch in einem der vielen Zimmer seines Apartments sein können. Sein Tonfall war der gleiche wie damals, als ich ihm noch den Kamillentee bringen musste.

Seit diesen Tagen hatte sich aber vieles verändert.
Ich erinnerte mich wieder an die gestrige Nacht und an das, was ich mitbekommen hatte.
Niall hatte Liam gratuliert.
Liam hatte heute Geburtstag.

Ich zögerte und warf ihm einen Seitenblick zu, während wir die wenigen Meter zu den anderen wieder aufschlossen.

„Wenn du mich weiterhin anstarrst, wirst du das nächste Mal wirklich hinfallen", äußerte sich Liam, ohne den Kopf in meine Richtung zu drehen. Ich merkte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss, wendete jedoch nicht den Blick ab.

„Warum hast du nicht erwähnt, dass du heute Geburtstag hast, Liam?"
Ich bemerkte, wie er leicht in seiner Bewegung stockte und dann langsamer wurde.
Dann traf sein Blick auf meinen und seine braunen Augen erschienen mir wie so oft unergründlich.

„Es erscheint mir nicht relevant, Sophia, Sophia Smith", antwortete er schließlich und wendete seinen Blick dann wieder auf den Weg vor uns.
Während wir einen kleineren Krater umrundeten und schlussendlich über zwei in einander verkeilte Autokarosserien klettern mussten, bot er mir seine Hand als Hilfe an und als ich sie annahm, entgegnete ich: „Glückwünsche kosten selbst hier im Exil nichts, Liam."

Ich bemerkte, wie er die Stirn runzelte.

„Und was sollen sie mir bringen, Sophia, Sophia Smith? ‚Herzlichen Glückwunsch zum 21. Geburtstag, zumindest stirbst du somit nicht mehr mit zwanzig hier draußen'? Es ist nur ein weiterer Tag, den wir hier draußen überleben müssen. Es ist mir bewusst geworden, als du mir erklärt hast, warum die...", er stockte für einen kurzen Moment, räusperte sich und sprach dann weiter: „...die Beerdigung bei euch anders ablaufen."

Er hatte Recht und ich wusste es bereits, aber daran, wie er die anderen, die vor uns liefen, nun musterte, erkannte ich, dass es noch einen anderen Grund hatte.

„Und du willst nicht, dass die anderen es mitbekommen, habe ich Recht?"

Er seufzte und bestätigte mir somit schon meine Vermutung.

„Ja, das auch."

„Warum?"

Nun fing er an zu lachen. „Du fragst warum, Sophia, Sophia Smith?"
Er schüttelte den Kopf und betrachtete mich von der Seite, während er die Hände unter die Rucksackträger schob, um seine Schultern etwas entlasten zu können.

„Ja, genau das frage ich, Liam, Liam Payne", versuchte ich so selbstbewusst wie möglich entgegen zu bringen und hob mein Kinn an.

Er musterte mich ein weiteres Mal von der Seite. „Du weißt es eigentlich ganz genau. Ich bin oben aufgewachsen, hatte alles in Überfluss, musste nie hungern oder mir über Geld sorgen machen. Ich habe mich über die Schule beschwert, anstatt sie vom ganzen Herzen wert zu schätzen. Zu meinen Geburtstagen wurde immer ein riesen Tamtam veranstaltet, ich hatte nicht nur eine, sondern gleich mehrere Torten und bekam so viele Geschenke, dass ich mir manchmal gar nicht erst die Mühe gemacht habe, sie alle auszupacken. Die anderen wissen das auch und wie würden sie wohl reagieren, wenn ich nun damit herausplatzen würde, dass ich Geburtstag habe?" Ohne mir Zeit zum Antworten zu geben, sprach er weiter: „Richtig – sie würden davon ausgehen, dass ich gefeiert werden möchte, so wie es die letzten zwanzig Jahre war. Doch hier draußen ist es nicht relevant, ob mir jemand alles Gute wünscht, denn wir wissen alle nur zu gut, dass wir hier draußen mehr brauchen, als nur Worte, Sophia."

Als er endete, keuchte er noch mehr, so als würde er sich aufregen und schnell sah er wieder weg. Seine ehrlichen Worte waren wie ein Faustschlag in mein Gesicht.

Lange Zeit blieb es still zwischen uns und Gesprächsfetzen der anderen wehten uns herüber.
Ich dachte über seine Worte nach. Er hatte Recht und eigentlich wusste ich es von Anfang an. Man konnte hier draußen keinen Geburtstag feiern, aber es noch einmal aus seinem Mund zu hören, zeigte, dass auch er sich darüber Gedanken gemacht hatte, wie unterschiedlich für uns Geburtstage waren.
Genauso wie Niall, der ihm zwar in der Nacht gratuliert hatte, nun aber wieder an der Spitze ging und Liam keines weiteren Blickes gewürdigt hatte.

Beiden Brüdern war von Anfang an bewusst gewesen, dass es die anderen, besonders Mason, nur als weiteren Reiz aufgreifen würden.
Aber dennoch hatte Niall gratuliert.

Bevor ich mir noch mehr Gedanken darüber machen konnte, blieben die anderen vor einer Abfahrt stehen und riefen uns zu, dass wir endlich mal die Füße in die Hand nehmen und aufschließen sollten.

Sofort beschleunigte ich meine Schritte und war sogar etwas schneller als Liam.
Kurz bevor ich die anderen erreichte, drehte ich mich im Laufen halb um und meinte: „Ach, Liam: Vielleicht macht es keinen Unterschied, aber vielleicht ist ein zweites ‚Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag' nicht schlecht."

Er antwortete nichts, da wir die anderen erreicht hatten, aber sein leichtes Lächeln war mir Antwort genug.

Ich stellte mich neben Sam und drückte seine Hand, als ich Megs zuhörte, die davon sprach, dass wir in Kürze zwar die nächste, höchstwahrscheinlich dem Erdboden gleich gemachte Stadt erreichen würden, aber nach einer kurzen Pause das Risiko eingehen würden und weiterwandern würden.
Bei dieser Verkündigung runzelte ich nur die Stirn und warf einen Blick in die Runde. Denn keiner von uns sah fit genug aus, um es bis zur Abenddämmerung in die zweite Stadt zu schaffen.
Jenias Hose hatte an den Knien löchern und darunter leuchteten rote Schürfwunden auf. Sie musste hingefallen sein.
Niall hielt krampfhaft seinen Arm und bei seinen angestrengten Gesichtszügen fiel mir wieder ein, dass er immer noch mit seiner Schusswunde zu kämpfen haben musste.
Und selbst Masons Haltung war nicht mehr die stolze und unnahbare, die sie heute Morgen noch gewesen war.
Diese Außenwelt zwang jeden von uns in die Knie.

Dennoch fragte ich nicht nach, warum wir nicht schon gleich, in der ersten Stadt unser Nachtlager aufschlagen konnten, denn ich wusste ganz genau, dass Niall immer noch nach weiteren Schwachpunkten an mir suchte, um mich als schwächstes Glied dieser Gruppe zu kennzeichnen.
Und diese Schwächen wollte ich ihm nicht geben.

Megs Augen trafen auf meine, als sie schließlich rief, dass wir weitergehen würden.
Mason und Niall liefen gleichzeitig los, immer noch im Wettstreit, wer nun die Spitze bilden würde.
Megs hingegen wartete auf mich und als ich auf ihrer Höhe angekommen bin, fragte sie: „Alles in Ordnung bei dir, Sophia?"

Ihre Frage überraschte mich und im ersten Moment wusste ich nicht, wie ich darauf antworten sollte.
Mein Blick glitt umher, streifte Sam, der mit Christopher in einem Gespräch verwickelt war und traf dann auf Liams Rücken, der neben den beiden vor uns lief.

„Den Umständen etnsprechend: Ja", antwortete ich schlussendlich und warf ihr einen kurzen Blick von der Seite zu.
Sie hatte ihre Haare zu einem zotteligen Dutt hochgebunden, der ihre Gesichtsknochen noch kantiger hervorspringen ließ und ihr dünnes Leinenshirt bis über ihre Ellenbogen hochgekrempelt. Ihre Hände waren voller Dreck und Staub, der auch Teile ihres Gesichtes bedeckte. Dennoch leuchteten vereinzelt Sommersprossen auf ihrer Nase auf, die ich bisher noch nicht bei ihr bemerkt hatte.

„Wir leben immerhin noch, nicht wahr?" Ihre blauen Augen trafen auf meine. Ich nickte als Antwort und für einen kurzen Moment musste ich meine Augen schließen und einmal tief durchatmen, als vor meinem inneren Auge Jordan und Harry auftauchten.
Die beiden lebten nicht mehr.
Wir hingegen schon.

Als sich die Umgebung um uns herum veränderte, schwiegen wir weiter.
Wir ließen die Autobahn mit all ihren Trümmern, aufgeplatzten Asphalt und zerfallenen Autos hinter uns und schlugen uns durch Kniehohe, gelbe Grasflächen hindurch.

Vereinzelt wuchsen knorrige Bäume aus dem Erdboden und wir alle mussten unsere volle Konzentration darin legen, nicht in einen versteckten Krater zu treten.
Auch konnte ich die Anspannung nicht von meinen Schultern schütteln, die die Angst, dass jederzeit irgendein mutiertes Tier aus den hohen Gräsern vor uns springen könnte, verursachte.

Nach und nach tauchten immer mehr Trümmerteile zwischen den Gräsern auf und als schlussendlich die Stadtgrenze am Horizont erschien, atmete ich erleichtert auf.
Zwar wusste ich, dass wir noch weiter, in die nächste Stadt laufen müssten, aber ich freute mich auf die kleine Pause, die wir hier machen wollten.
Der Weg durch diese unebene Landschaft raubte mir die letzten Kraftreserven und jeder Muskel in meinem Körper schien nach Ruhe und Schlaf zu schreien.

„Megs, wollen wir sicher noch weiter oder-", fing ich gerade vorsichtig nachfragend an zu sprechen, als Jenia vor uns urplötzlich stehen blieb und ich ihr somit in die Hacken lief.
„Ups, tut mir leid, Jenia, was-"

Sie unterbrach mich, in dem sie die Hand hob und sich suchend umdrehte.
„Was ist das für ein Geräusch?", fragte sie verwirrt und sah sich weiter um.

Was meinte sie?

Auch die anderen blieben nun stehen und horchten.
„Was willst du gehört haben?", fragte Mason. In seiner Stimme schwang dieses Mal nicht der sonstige Spott und Hohn mit, sondern etwas, was mich um so viel mehr verunsicherte.
Nämlich Anspannung und Vorsicht.

„Ich weiß nicht, es ist jetzt weg. Ich höre nichts mehr...", murmelte Jenia, schien sich aber selbst nicht sicher, ob dies ein gutes oder ein schlechtes Zeichen sein sollte.
Automatisch ging ich ein paar Schritte auf Sam zu.

„Ich höre auch nichts", äußerte sich Christopher und in der darauffolgenden Stille versuchte jeder von uns angestrengt horchend etwas Ungewöhnliches zu vernehmen.
Aber da war nichts als sanfter Wind, der durch die Gräser strich und unser aller keuchender Atem.
Und für einen kurzen Moment etwas, was sich wie Flattern anhörte.
War das ein Vogel?

Ich runzelte die Stirn, schloss meine Augen, um mich voll und ganz darauf zu konzentrieren, doch bevor ich es noch einmal hören konnte, durchbrach Niall die Stille: „Okay, verdammt nochmal Leute, nun reißt euch zusammen. Selbst wenn da irgendetwas ist, sollten wir schleunigst die Füße in die Hände nehmen und in die Stadt gelangen. Es bringt uns rein gar nichts, hier zu stehen und-"

Weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment war das Geräusch, das ich als ein weit entferntes Flattern eingeordnet hatte, so laut, dass es jeder von uns hören konnte.

„Was zur Hölle ist das?", rief Jenia panisch und auch ich riss die Augen auf und sah mich um.
Es kam von oben, ohne Zweifel.

Durch Zufall streifte mein Blick Liam und ich blieb an seiner Miene hängen. Zuerst runzelte er die Stirn, dann trat so etwas wie Erkenntnis in sein Gesicht und als er meinen Blick bemerkte und erwiderte, erkannte ich in seinen Augen, was los war.

Es dauerte nicht einmal eine Millisekunde, damit er sich in Bewegung setzte, mir intensiv in die Augen sah und hastig flüsterte: „Sie sind zu früh. Viel zu früh, ich hatte mit mehr Zeit gerechnet, aber wie es scheint, ist es Dads persönliches Geschenk an mich."

Dann, etwas lauter, sodass ihn alle hören konnte, schrie er: „Rennt, wir müssen in die Stadt, das ist die Regierung!"

„Verdammte Scheiße, was?", entgegnete Niall, während Liam bereits Sam erreichte, ihn am Arm hinter sich herzog und mir über die Schulter die stumme Aufforderung gab, ihm zu folgen. Mein Blick hastete jedoch weiterhin über unsere ganze Gruppe, die sich immer noch panisch im Kreis drehte und versuchte, das Geräusch einzuordnen.

Und dann erschienen sie am Rande des Horizontes.

„Oh mein Gott", keuchte ich und stolperte sofort zwei Schritte rückwärts.
Während Liam nach mir rief, entdeckten auch die anderen das, was die flatternden Geräusche verursachten.

„Fuck, man!", hörte ich Mason rufen und im nächsten Moment rannten wir alle.

Mein ganzer Körper wurde mit Adrenalin zugeschüttet, das ich mehr als nötig hatte. Ich nahm nur stumpf die Schmerzen in meinen Füßen und im Rücken wahr und ignorierte auch das Gewicht meines Rucksackes.
Alles, was nun zählte, war, in einen der halb zertrümmerten Gebäude Schutz zu finden, bevor sie uns entdecken würden.

Während ich durch die trockenen Gräser rannte, warf ich immer wieder hastige Blicke über meine Schulter, um einen Blick auf die riesigen Metallkäfige zu haben, die ich bisher nur aus Erzählungen und ab und an aus den Nachrichten kannte.
Doch auf den flackernden Nachrichtenbildschirmen von Sektor 2b sahen sie weitaus weniger bedrohlich aus, als jetzt.

Am blauen Himmel erhoben sie sich wie schwarze, metallische Bestien.
Das Geräusch, was ich irrtümlicherweise für Flügelschlagen gehalten hatte, wurde von den, selbst von hier messerscharf aussehenden, Rotorenblättern verursacht, die im Sonnenlicht silbern glänzten.

Es waren gleich drei.
Der erste, wurde von zwei anderen versetzt flankiert.
Unnötigerweise bewarf mich mein Gehirn in dieser Fluchtssitusation mit dem passenden Begriff.

Helikopter.

So wie es aussah, hatte Liam Recht gehabt und sein Vater wollte ihn zurückholen.
Vielleicht sollte doch noch eine große Party stattfinden.
Das Problem war nur, dass wir anderen definitiv nicht auf der Gästeliste waren und auch sonst Marcus Payne nur im Weg standen.

Diesmal rannten wir zwar nicht vor mutierten Tieren weg, aber der Grund für unsere Flucht war der gleiche.
Wir rannten um unser Leben.
Und Liam rannte mit uns. 

~

(14.04.2017)


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