Gestresst ziehe ich den Koffer neben mir her und krame aus meiner Hosentasche die Packung Zigaretten heraus. Das war's wohl mit meinem Vorsatz, dass ich aufhören möchte.

Diese verfluchten Verspätungen und dann muss neben mir noch ein Mädchen sitzen, das mich die ganze Zeit angestarrt hat und das, obwohl ich demonstrativ noch meine Kapuze hochgezogen habe.

Ich verdrehe meine Augen und laufe etwas schneller, um rechtzeitig noch ein Taxi zu bekommen. Ich habe ja noch keine Ahnung, wie der Verkehr hier in England ist.

„Hey, so sieht man sich wieder", werde ich gerade angesprochen, als ich mir eine Zigarette anzünde.

Ich schaue das blonde Mädchen vor mir an und verkneife mir ein Seufzen. Denn das ist das Mädchen, welches mich die ganze Zeit ununterbrochen angestarrt hat und dabei rot geworden ist. Sie hat ein gemustertes Blümchenkleid an, ihre blonden Haare hat sie zu einem hohen Zopf gebunden und starrt mich nun mit ihren grünen Augen an.

Ich ziehe ein weiteres Mal an meine Zigarette und schaue mich nach einem Taxi um. „Tut mir leid, aber ich stehe unter Stress", versuche ich sie abzuwimmeln und entdecke ein freies Taxi ein paar Meter rechts von mir. „Auf Wiedersehen." So schnell wie möglich drücke ich die Zigarette auf dem Boden aus und schmeiße sie in den Mülleimer neben mir, bevor ich zu dem Taxi eile.

„Hey, warte Mal!", ruft das Mädchen mir hinterher.

„Entschuldigung, könnten Sie mich zu der Adresse fahren?" Ich zeige dem Fahrer die Adresse auf meinem Handy.

Der freundlich aussehende Taxifahrer nickt. „Natürlich, brauchen Sie Hilfe beim Gepäck?" Ich verneine und laufe selbst zum Kofferraum, wo ich meinen Koffer verfrachte.

„Wie heißt du denn?" Ich versuche, nicht genervt aufzuseufzen. „Wollen wir uns ein Taxi zusammen teilen? Musst du auch in Richtung London?", fragt sie mich aus.

Der Taxifahrer steigt schon ins Auto, während ich mich langsam zu der Blondine umdrehe. „Tut mir leid, aber ich muss in eine ganz andere Richtung. Auf Wiedersehen", sage ich erneut, dieses Mal zwischen zusammen gebissenen Zähnen und steige schließlich ein.

„Ich bin übrigens Stacy Max", ruft sie mir nach.

Der Taxifahrer fährt los und lacht dabei auf. „Werden Sie immer von hübschen Frauen verfolgt?", fragt er mit einem leichten russischen Akzent.

Ich seufze auf. „Leider kommt es nicht selten vor." Und dabei will ich nicht arrogant rüber kommen, doch viele Frauen versuchen, mich um den Finger zu wickeln.

Ich hole mein Handy aus meiner Hosentasche und tippe eine Nachricht an Harley und Blaze, bevor ich auf Google gehe und „Jimmy Neutron" eingebe. Im Flugzeug hatte ich schließlich kein Internet, um das nachzuschauen.

Gerade will ich mir eine Folge auf YouTube anschauen, als ich angerufen werde von Harley. Dass die Frau mich auch immer belästigen muss.

„Was?" Genervt gehe ich ans Telefon.

„Ey, sei mal ein bisschen nett", macht mich Harley auch direkt an. „Kannst du bitte Bescheid sagen, wenn du mit Skye geredet hast?", fragt sie nach.

Harley klingt traurig, was ich verstehen kann, denn sie hatte in Skye eine beste Freundin gesehen und Harley ist jemand, der nicht jeden an sich ran kommen lässt.

„Ja, mache ich und mach dir keinen Kopf", rate ich ihr etwas liebevoller.

„Danke, Jax." Sie legt auf.

„Ihre Freundin?", fragt der neugierige Taxifahrer nach.

Ich schüttele meinen Kopf. „Meine beste Freundin", korrigiere ich ihn schmunzelnd und kann mir ein Gähnen nicht verkneifen.

Ich bin gespannt, wie Skye reagieren wird, wenn sie mich sieht.