Ringo
Ich saß mit meinem Buch in meinem Sitzsack,da kam Rings rein.
Mir fielen zum Glück meine Haare ins
Gesicht sodass er nicht sah was passiert war.
„Was ist passiert? Heute morgen warst du noch so fröhlich und mittags wolltest du noch nicht Mal klingeln?"
Ringo wirkte besorgt.
Ich merkte wie wieder dieses Gefühl in mir aufstieg,sich in mir verbreitete
und mich fast zum würgen brachte.
Ringo setzte sich zu mir.
„Sky?", flüsterte er und strich mir die Haare aus dem Gesicht.
Das war's.
„ICH HASSE SIE!ICH HASSE DIE LEHRERIN!!ICH HASSE DIE SCHULE!!!"
„Sky...?"
„NEIN!!!DU BRAUCHST ES GAR NICHT PROBIEREN,DU KANNST MIR NICHT HELFEN!!!LASS MICH EINFACH IN RUHE!!!"
Kaum hatte ich das gesagt,bereute ich es bereits.
Ringo's Augen flackerten verwirrt und verletzt.
Mir schossen Tränen in die Augen und ich rannte aus dem Raum.
Was hatte ich getan?
Ich habe Ringo verletzt.
Er wird bestimmt George erzählen,dass ich ihn angeschrien habe. Und das gibt George einen Grund mich rauszuschmeißen.
Ich komm wieder in das Kinderheim.
So lief es immer. So läuft es immer. So wird es immer laufen.
Ich habe für wenige Wochen eine Familie,dann mach ich etwas falsch und komm wieder ins Waisenhaus.
Die Jungs haben etwas besseres als mich verdient.
Insbesondere Ringo...
Den Rest des Tages ging ich Ringo aus dem Weg. Er soll sich nicht nochmal mit seiner Kindheit konfrontiert sehen.
George sah auch mein Verhalten.Doch er sagte nichts und dafür war ich ihm dankbar.
Anstatt die Geschichte von Ringo erzählt zubekommen, blätterte ich in meinem Buch.
Nebenbei lief die CD aus dem Buch.
Es war wirklich beruhigend Ringo's Stimme zu hören und die Geschichte zu verfolgen.
Ich bin in der Schule. Die Lehrerin bringt uns gerade Bruchrechnung bei.
Sie nimmt verschiedene Schüler dran,die dann nach vorn zur Tafel gehen um die Aufgabe zu lösen.
Doch weil ich hinten sitze kann ich die Lehrerin kaum hören.
Also Frage ich meine Freundin,die vor mir sitzt.
Die Lehrerin tadelt uns weil wir reden und meine Freundin erklärt warum wir reden. Plötzlich wird der Raum in die Länge gezogen und ich rutsche Kilometer von der Klasse weg.
In meinem Kopf höre ich die Lehrerin sagen:
„Wenn du nicht vernünftig zuhören kannst dann verlass die Schule. Bleib halt Zuhause für immer,aus dir wird so nie etwas!!!"
Ein Junge aus meiner Klasse liegt auf einmal vor mir auf dem Boden.
Die Klasse tuschelt und zeigt auf mich.
Ein Mädchen flüstert:„Sie hat ihn getötet! Er bewegt sich nicht mehr. Ich hab's genau gesehen"
Die Klasse verschwindet und Ringo sitzt neben mir. Er stellt mir Fragen warum meine Augen gerötet sind.
Doch ich komme nicht zum Antworten,denn meine Hände werden zu Klauen und ich schlage sie direkt in seine Brust,genau da,wo das Herz ist.
Ringo's Augen blicken mich traurig an
Und er haucht das Wort »Monster«.
George steht plötzlich hinter Ringo und fängt ihn als er zusammensackt.
Ich spüre seinen Hass mir gegenüber.
Im Türrahmen stehen Paul und John.
Paul drückt sich angsterfüllt in John's Arme. John schüttelt entsetzt und enttäuscht den Kopf.
Mit einem Mal steht ein Spiegel vor mir und zeigt ein Monster. Im rechten Mundwinkel klebt Blut. Ringo's Blut.
In der Hand halte ich eine brennende Adoptionsurkunde.
Im nächsten Moment werde ich von George auf die Straße gesetzt.
Ich bin auf die Größe einer Maus geschrumpft. Ein Auto rollt heran. Der Fahrer sieht mich nicht. Er wird mich überfahren. Und George steht daneben und sieht zu. Gleichgültig.
Der Reifen ist schon über mir. Meine Beine sind bereits zerquetscht,die Knochen völlig zertrümmert und gesplittert. Doch das Auto hält,es Spürhunde wohl nicht den Widerstand meines kleinen,kümmerlichen Körpers. Auch meine Wirbelsäule fiel dem metallenen Ungetüm
Ich schreie.
„Sky!
Sky,wach auf! Du hattest einen Albtraum!",Ringo streichelte mir sanft über den Kopf.
Ich war nassgeschwitzt und zitterte.
Vorsichtig knöpfte ich Ringo's Schlafanzug etwas auf. Er blickte mich verwirrt an;sonst machte das nur George.
Unter meinen zitternden Händen spürte ich sein Herz kräftig schlagen.
Er hatte Recht,es war ein Albtraum gewesen.
Mir schossen vor Erleichterung die Tränen in die Augen und ich ließ mich
nach vorne in Ringo's Arme fallen.
Eine ganze Weile saß ich einfach nur da in seinen Armen. Ich spürte seine Wärme und seine Liebe für mich als seine Tochter.
Dieses wohlige Gefühl breitete sich wieder in mir aus. Ein Gefühl daß ich nie verspüren durfte und das genau jetzt einen Namen bekam.
Glück.
Mit den Beatles war ich glücklich.
Ringo wollte immer noch wissen warum ich gestern nicht ins Haus kommen wollte.
Also erklärte ich es ihm:
„Die Vertretungslehrerin,die wir im Moment haben, redete so leise dass ich sie kaum verstand,also fragte ich meine Freundin. Daraufhin tadelte sie mich und schickte mich zum Rektor.
Und Sport war auch beschissen.
Wir hatten Kampfsport und da ich das kleinste Mädchen der Klasse bin musste ich gegen den kleinsten Jungen kämpfen. Wir sind ungefähr gleich stark. Aus Verzweiflung schlug er mich dann ins Gesicht weil er gewinnen wollte. Aus Wut und Angst
hab ich ihn dann von der Matte gestoßen. Und das mit so viel Kraft,dass er kurz reglos liegen blieb."
„Und warum wolltest du dann nicht ins Haus kommen?
Weil du zum Rektor musstest?"
„Nein",mein blaues Auge musste jetzt deutlich zu sehen sein.
„George hat mir von deiner Kindheit erzählt. Dass du dich immer geprügelt hast weil dich keiner mochte.
Und ich...",ich musste schlucken.
„Ich wollte dich nicht an deine schreckliche Kindheit erinnern."
„Ach,Sky,das ist doch was ganz anderes. Ich liebe dich doch egal was passiert. Du bist meine Tochter und meine Kindheit ist Vergangenheit;ich
habe damit abgeschlossen."
„Das heißt ihr gebt mich nicht wieder ab?",fragte ich mit zitternder Stimme.
„Nein, natürlich nicht! Du bist doch kein Gegenstand den mach einfach so wieder umtauschen kann wenn er einem nicht gefällt. Wir haben dich adoptiert um dir ein liebevolles Zuhause zu geben und dir beim Erwachsenwerden zu helfen und für dich da zu sein. Wir haben dich adoptiert weil wir uns kein besseres Mädchen als dich vorstellen konnten."
„Ich... Ich darf also bleiben?",ich konnte es immer noch nicht fassen.
Ringo grinste.
„Willkommen auf dem gelben U-Boot!"
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