- 37 -
Jin POV
Ich war so froh. Froh darüber, dass Namjoon mich als seine Bezugsperson sah und sich mit, was dieses Thema betraf, anvertraute. Ich freute mich wirklich darüber.
Nur leider konnte ich was das betraf ihm nur zuhören. Wirklich gute Ratschläge hatte ich leider nicht. Jedoch war ich fest entschlossen ihn bei all seinen Problemen zu unterstützen und für ihn da zu sein. Das war doch schon mal was oder?
Ich hörte ihm zwar aufmerksam und konzentriert zu, aber als er mir ihn die Augen sah und das mit der Person erwähnte mit der er sein ganzes Leben verbringen wollte, wurde mich warm ums Herz. Wieso schaute er mich dabei an?
Klar war ich froh zu hören, dass nicht diese Ailee diese Person zu sein schien, doch wieso hatte ich auf einmal Herzrasen, als er mir dabei tief in die Augen sah? Ich war zwar in ihn verliebt, doch ich wusste doch, dass er mich nicht wollte. Dass er sich von mir eigentlich ekelt. Dass er mich als Schwuchtel bezeichnet und mich verachtet hatte.
Also, wieso hatte ich in diesem Moment ein wenig Hoffnung? Diese Hoffnung konnte ich mir doch sonst wohin stecken.
Es reicht, wenn Namjoon sich nicht mehr vor mir ekelt, mich verachtet oder sonst was. Das war vorbei. Wir waren nun sowas wie... Freunde oder? Klar, war ich sein Lehrer, aber dennoch fragte er gerade mich um Rat.
Als er mich dann noch fragte und mich bat Haesoos Patenonkel zu sein, hätte ich vor Freude aufquieken können. Aber dennoch hielt mich irgendetwas ab, weshalb ich zögerte. „I-Ich?"
Namjoon nickte. „Ich sagte ja, ich könnte mir niemand anderen vorstellen.
„A-Aber was ist mit Haesoos Mutter? Sie würde doch auch diesbezüglich Mitspracherecht haben wollen."
„Ganz ehrlich Jin. So wie sie sich momentan benimmt, benimmt sie sich alles andere als eine Vorzeigemutter. Außerdem hätte sie das schon längst in die Hand nehmen können. Hat sie aber nicht. Also?"
Nachdenklich biss ich mir aus Angewohnheit auf die Lippen. Doch nach kurzem Überlegen schenkte ich meinem Gegenüber ein Lächeln und nickte.
„Nichts lieber als das Namjoon. Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll ehrlich. Sie ist so süß und in so einer kurzen Zeit mir so ans Herz gewachsen."
Ich könnte den ganzen Tag über die Kleine schwärmen. Denn sie war es definitiv wert. Genauso könnte ich aber auch über den wundervollen Vater dieser kleinen Prinzessin schwärmen.
Könnte, tue ich aber nicht. Denn ich musste ihn endlich versuchen aus meinem Kopf zu bekommen.
Er hatte schon genug Probleme. Ich wollte nicht, dass er sich auch noch mit einer Klette wie mir rumschlagen muss, nur weil ich meine Gefühle nicht unterdrücken konnte. Jetzt wo wir uns gerade wieder so verstehen, musste ich nicht schon wieder alles kaputt machen.
Sanft lächelte ich ihn an. „Komm, du kannst dich schon mal zu Haesoo in mein Bett legen. Ich werde auf dem Schlafsofa in meinem Zimmer schlafen. Wenn Haesoo in der Nacht wach wird, dann übernehme ich das okay? Ich kümmere mich um sie. Ich werde morgen dann nicht zur Schule gehen. Dann kannst du wenigstens dich auf die Schule konzentrieren. Musst du morgen Arbeiten?"
„Nein, da morgen Freitag ist und die Werkstatt zum Wochenende hin früher schließt, würde es sich nicht lohnen."
„Okay, also wie gesagt, ich bleibe dann zu Hause"
„Aber darfst du das einfach so überhaupt?"
Ich fing an zu grinsen. „Auch Lehrer melden sich ab und zu mal krank, wenn sie nicht wirklich das Bedürfnis spüren, nicht in die Schule zu gehen. Außerdem braucht Haesoo einen Aufpasser. Und solange wir noch nicht wissen, wie wir das machen, wenn wir beide in der Schule sind, werde ich den Part des Babysitters einfach übernehmen."
Er dankte mir noch einmal mit einem strahlenden Lächeln. Ach Namjoon, für dich würde ich alles tun. Und für die kleine Haesoo genauso.
„So und jetzt wirklich. Ab ins Bett mit dir. Morgen nach der Schule werden wir wieder viel lernen müssen." Noch bevor er jammern konnte unterbrach ich ihn dabei.
„Heul nicht rum. Hör auf mich. Später wirst du mir dafür danken", gab ich neunmalklug von mir.
Grinsend ging ich in die Küche und räumte das Geschirr in die Spülmaschine. Als ich dann die letztens Sachen aus dem Wohnzimmer in die Küche brachte und diese noch wegräumte, ging ich zu Namjoon und Haesoo.
Ich Vollidiot hatte immer die Angewohnheit ohne anzuklopfen ein Zimmer zu betreten. Weshalb ich auch ohne Vorwarnung zu einem Halbnackten Namjoon blickte. Wir beide rissen die Augen auf, weil keiner von uns mit dieser Situation gerechnet hatte.
„E-Entschuldigung", sagte ich total errötet und stotternd, ehe ich wieder blitzschnell aus dem Zimmer ging und im Flur vor der Tür wartete. Ich hielt mein Herz, welches viel zu schnell schlug.
„Du kannst reinkommen Jin", sagte Namjoon leise, als er die Tür öffnete und zu mir sah. Natürlich mussten wir flüstern, damit Haesoo nicht wach wurde. Ich versuchte mir zwar nichts anmerken zu lassen, doch da war diese peinliche Stille zwischen uns. Na toll. Hast du mal wieder super hingekriegt Kim Soekjin.
Egal. Jetzt heul nicht rum. Dafür hat er jetzt bestimmt keinen Nerv.
Lächeln wegen der peinlichen Situation betrat ich das Zimmer und ging auf den Schrank zu, um mir Bettzeug für das Schlafsofa herauszufischen. Als ich Probleme hatte an die Sachen heranzukommen, eilte Namjoon zu mir.
„Warte ich helfe dir" flüsterte er mir zu.
„Ich schaff das schon wirklich", sagte ich, weil ich ihm keine Umstände bereiten wollte, da er schon längst neben Haesoo im Bett lag.
Doch er beließ es nicht dabei und half mir. Gerade als ich ein Kissen zwischen dem ganzen anderen Bettzeug aus dem Schrank ziehen wollte, fiel sämtliche Bettwäsche auf uns beide, weshalb wir ungeschickt unser Gleichgewicht verloren und auf dem Boden landeten.
Ich mit dem Rücken auf dem Boden und er auf mir. Unsere Gesichter ganz nah beieinander und dem jeweils anderen tief in die Augen blickend.
Es war wie vor einigen Wochen, als er bei mir übernachtete. Wir waren in derselben Situation. Nur, dass ich mit ihm auf dem Bett lag, statt auf dem Boden. Danach, war er auch für einige Tage bei mir. Er hatte sich mir anvertraut. Wir sind uns näher gekommen. Zwar nicht auf körperlicher Basis, sondern auf gesellschaftlicher Ebene.
Doch danach hatte er mich alleine gelassen. Einfach ohne irgendwelche nachvollziehbaren Erklärungen verlassen. Und mich dafür verachtet und beleidigt, weil ich ihn mehr mochte, als ich sollte. Weil ich mir etwas einbildete, was gar nicht auf Gegenseitigkeit beruhte.
Genauso wie ich mir jetzt einbildete, dass sein Gesicht meinem immer näher kam. Ich merkte, wie meine Sicht sich immer mehr verschleierte. Und da ich mir bestimmt eh nur einbildete, dass er seine Lippen auf meine legen wollte, räusperte ich mich und versuchte mich aufzuraffen.
„Tut mir Leid. Das war nicht mit Absicht. Ich wollte dich nicht in so eine unangenehme Situation verwickeln", sagte ich und drückte ihn sanft von mir weg, um aufzustehen.
Ich drehte mich um, damit er nicht sah, dass ich schon fast wieder flennte. Auffällig unauffällig wischte ich mir mit dem Handrücken über meine nassen Augen und ging mit der Bettwäsche, die ich brauchte auf das Schlafsofa zu.
Ich schämte mich, dass ich ihn erneut in so eine Situation gebracht hatte. Ferade wo wir uns doch wieder verstanden, musste er nun wieder denken, dass ich ihn ‚anschwuchtele' so wie er es damals bezeichnete. Er war bestimmt gerade sauer auf mich. Jedoch wollte ich nicht, dass er es war, weshalb ich mich nicht mal mehr traute den Mund aufzumachen und irgendetwas mit ihm zu reden.
Ich legte mich nur lediglich ins Bett, nachdem ich mich fertig für das Bett machte, wünschte ihm schüchtern dennoch eine gute Nacht und schaute gedankenverloren hoch auf die Zimmerdecke.
Ich atmete leise tief ein und aus und zwang mich, nicht schon wieder einen Gefühlsausbruch zu erleiden.
Ich schaute in Namjoons und Haesoos Richtung. Ich war überglücklich darüber, dass Namjoon mich gefragt hatte, ob ich nicht Haesoos Patenonkel werden wollte.
Aber hätte er mich nicht fragen können, ob ich sein fester Freund und Haesoos künftiger Stiefvater sein konnte?
Doch ich wusste, dass es soweit niemals kommen würde.
________________________
Weil ihr dieses Mal noch länger warten musstet als sonst, war dies nun ein extrem langes Kapitel.
Über 1300 Wörter 😂
officialYehet hat sich auch „gefreut" 😂
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro