Kapitel 2 》Wir haben etwas Wichtiges mit euch zu besprechen《
》Don't worry about hard times because the most beautiful things we have in life came from changes or mistakes.《
Am nächsten Morgen, ich habe mal wieder verschlafen, sitzt meine gesamte Familie am Frühstückstisch. Merkwürdig, das ist sonst nie so, obwohl es Samstag ist. Der Tisch ist gedeckt, es duftet nach frischen Brötchen, Schinken und Rührei. Eine Note von Kaffee kann ich auch vernehmen. "Guten Morgen, Schatz", begrüßt meine Mutter mich. Ich nicke ihr zu "Morgen." Ich lasse mich auf einen Stuhl fallen, schnappe mir ein Brötchen und belege es mit einer Scheibe Käse, Schinken und Ei. Bei dem Versuch, es zu essen, fällt die gesamte Konstruktion vom Brötchen, was mir einen kritischen Blick von meinem Vater einbringt.
"Wir haben auf euch gewartet, weil wir etwas Wichtiges mit euch zu besprechen haben", ergreift mein Vater wieder das Wort. Mit "wir" meint er meinen Bruder, zehn Jahre alt, somit 7 Jahre jünger als ich, und mich. "Ja, was ist denn", mampfen wir beide mit vollem Mund. "Es ist so, dass ich einen neue Anstellung gefunden habe. Meine Firma eröffnet dort eine neue Verwaltungszentrale und ich wurde als Leiter vorgeschlagen, ist das nicht toll?" Stille. "Ja, das ist super, aber wo ist "dort beziehungsweise denn die neue Zentrale?", frage ich blass und entsetzt. Mir gehen sämtliche Szenarien durch den Kopf. Ich denke an Lea, ihren Bruder, die tolle Stallgemeinschaft. Aber am Schlimmsten: Der Kader! Mein Ziel, es ist jetzt so nah, nie hatten wir so gute Chancen. "Ganz nah bei Hamburg, schön gelegen, aber dennoch nicht abseits", mischt sich meine Mutter ein. "Hamburg! Was soll den aus meinen Freunden werden?" Ich bin verzweifelt. "Naja, du kannst sie bestimmt in den Ferien besuchen, es gibt gute Zugverbindungen." Ich lasse mein Frühstück stehen, renne in den Flur und ziehe mir meine Schuhe an. Draußen schnappe ich mir mein Fahrrad und sprinte mit einem "Tour-de-France" Sprint zum Stall.
Ich schließe mein Fahrrad an und gehe zum Paddock. Wenn ich hier bin, bin ich immer so ruhig. Cookie kommt mir brummelnd entgegen und ich stecke ihr einen Möhre zu, die ich vorher noch aus der Futterkammer geholt habe. Ich stecke sie ihr zu und halftere sie. Cookie folgt mir am langen Strick, als ich das Tor öffne. Ich führe sie zum Putzplatz, lege ihr den Strick über den Hals und beginne sie zu putzen. Als ich fertig bin, hole ich Sattel, Trense und Helm und sattele sie. Nachdem ich mir meine Stiefel angezogen habe, folgt auch die Trense. Ich führe sie auf den Hof, steige auf und reite am langen Zügel vom Hof.
Im Wald ist es angenehm kühl, als ich Cookie die Hilfen zum Antraben gebe. Sie reagiert prompt und ich lobe sie. Um uns rum zwitschern die Vögel und die Bäume rauschen im leichten Wind. Ich grinse. Aber plötzlich vergeht es. Der Umzug. Klar, haben meine Eltern gesagt, wir hätten Mitsprachrecht, aber letztendlich entscheiden sie es doch sowieso. Ich pariere Cookie durch und seufze. Das Leben ist manchmal echt nicht einfach. Es kommt wieder federnder Sandboden und ich gebe Cookie die Hilfen zum Antraben und gleich darauf zum Galopp. Wir fliegen nur so dahin. Ich pariere sie am Ende des Weges durch und lobe sie. Es geht mir wieder besser.
Am Stall angekommen sattele und trense ich sie ab, spritze sie ab und mache ihr die Hufe und stelle sie dann auf die Wiese.
Ich trete kräftig in die Pedale, um noch pünktlich bei Lea zu sein. Wir wollen noch "Die Pferdeprofis"
gucken.
Ich erzähle ihr nichts von dem geplanten, aber noch nicht feststehenden Umzug. Wer weiß, vielleicht klappt es ja doch, dass wir hierbleiben. Hoffe ich jedensfalls. Aber eigentlich ist es ja so, dass wir als Minderjährige, oder auch darüber, je nachdem, ob man noch bei den Eltern wohnt, der demokratischen Monarchie der Eltern verfallen ist. Oder halt der monarchistischen Demokratie. Kommt auf's gleiche raus.
Zum Abschied umarme ich meine beste Freundin. Zum Glück waren, wie sonst eigentlich auch, keine Springreiter im Fernsehen dabei. Das bedeutet aber auch, dass wir nicht lästern konnten. Ist aber auch ganz schön, mal einfach nur auf's Fachliche konzentriert zu sein. Ich stopfe mir die Zeitung über die Dressur-Studien, die mit dem Springreiter auf dem Titelbild, in die Tasche. Lea hat sie gestern noch fertig gelesen, um sie mir zu leihen, damit ich Top vorbereitet für die Kadersichtung bin.
Ich schließe die Haustür auf und schleiche mich leise in mein Zimmer. Ich will heute nichts mehr von dem Umzug hören und auch nicht zuhören, wie meine Eltern nebst meinem Bruder im Internet nach Häusern in Hamburg suchen. Ich ziehe die Zeitung aus der Tasche und fange an zu lesen.
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