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5: Southampton Dock

Ich wachte am nächsten Morgen genau zwei Minuten bevor der Weckruf kommen würde auf, was mir genug Zeit gab, dazu liegen und unglaublich Stolz auf mein Chor und mich zu sein. Die Standing Ovations vom Abend zuvor, waren immer noch frisch in meinen Gedanken, und ich grinste schläfrig.

Um genau 8:00 Uhr kam der Weckruf. Das Telefon klingelte laut, von seinem Platz auf Janes Nachttisch. Mit immer noch geschlossenen Augen, streckte Jane ihre Hand aus und schnappte sich den Hörer.

„Hallo?“ sagte sie benommen.

Man hörte ein leises Gemurmel am anderen Ende, von dem ich annahm, dass es eine abscheuliche 'Das-ist-ihr-Weckanruf''-Aufnahme war. Jane versuchte den Hörer wieder auf die Station zu schlagen, und schlug dabei das komplette Telefon vom Nachttisch. Klasse. Wirklich klasse.

Brigid stöhnte, drehte sich um und legte sich ihr Kissen auf ihren Kopf. Sie sagte etwas (das vom Kissen gedämpft wurde) das verdächtig nach 'Fick dich' klang.

„Komm schon, Frischling.“ erwiderte Eden scherzhaft und riss die Decke von Brigid weg, die sich in eine fetal Position zusammen rollte. Ihr Kopf steckte immer noch unter dem Kissen.

„Eden, warum gehst du nicht zuerst Duschen und lässt Brigid noch ein wenig dösen.“ schlug ich vor.

Eden verdrehte ihre Augen. „Gut.“ erwiderte sie. „Aber ihr seit besser alle auf, wenn ich raus komme!“

'Das sollte leicht sein.' dachte ich bei mir. Eden brauchte ewig in der Dusche.
—————-

Um 9:30 Uhr – geduscht, angezogen, 'aufgehübscht', gepackt und bereit abzureisen – kamen meine Freunde und ich in der Hotel Lobby an. Mr. Faulkner stand an der Rezeption, kratzte sich verwirrt am Kopf und versuchte das Auschecken ab zu schließen. Verschiedene Leute standen im Raum herum oder faulenzten in ihren jeweiligen 'Gruppen' auf der Couch oder den Sesseln herum. Ihr Gepäck neben ihnen auf den Boden gestapelt.

Nachdem sie den Raum einmal schnell mit ihren Blick überflogen hatte, hatte Eden Matt, der ziemlich wach aussah (blöde Frühaufsteher) auf einer Couch lokalisiert, und fröhlich mit Elliot, Adam, Bryce, Luke (der, der mit Jane auf der Party getanzt hatte) und (ugh) Kurt quatschte, die alle um ihn herum auf der Couch und ein paar Sesseln verstreut waren.

Eden die so tat, als hätte sie nicht gerade Ausschau nach einem bestimmten Jungen gehalten, wie eine Mittelstufenschülerin mit einer Schwärmerei für den High School Star Quarterback oder so, gab vor, ungemein interessiert an ein Gemälde von Big Ben, das an der Wand hing, zu sein.

„Hey, Lotte.“ sagte sie so ganz nebenbei. „Lass uns zu der Couch da drüben gehen.“ Sie nickte in die vage Richtung von Matt und Co. Ich lächelte wissend. „Sicher.“ antwortete ich.

Wir verließen Jane und Brigid, die darüber diskutierten ob Deutsche oder Russische Jungs heißer waren (definitiv deutsche Jungs, aber hey, ich bin voreingenommen, und Russen sind ebenfalls ziemlich sexy), und machten uns auf den Weg zu den Jungs. Matt schaute, wie ich mit einem lächeln bemerkte, auf, sobald er einen Blick auf den wunderschönen Rotschopf (und ihrer blonden Freundin) erhaschte, der sich näherte. Er lächelte breit.

„Hey.“ grüßte er.

„Hi.“ grüßte Eden errötend zurück.

Ich nickte als Gruß und biss mir auf die Lippe, und versuchte, nicht hysterisch wegen ihrer niedlichen Unbeholfenheit loszulachen. Ich konnte ebenfalls spüren, wie sich meine Wangen röteten. Aus irgendeinem seltsamen Grund, ließ mich das beobachten von niedlichen Romantischen Momenten (selbst wenn ich nichts damit zu tun hatte) erröten.

„Wow, Lotte, du bist so rot.“

Vielen lieben dank Luke, das du darauf hingewiesen hast.

„Sie errötet nur, weil sie in der Gegenwart von jemanden so attraktiven wie mir ist.“ sagte Kurt, grinste und legte seinen Arm, auf eine Weise hinter seinen Kopf, das sein Shirt über seine (gut entwickelten) Brustmuskeln spannte.

Ich merkte das ich starrte und errötete sogar noch mehr, funkelte ihn dann böse an und erwiderte: „Das hättest du wohl gerne!“ Kurt zwinkerte mir zu. Blöder Arsch.

Eine peinliche Stille folgte. Alle rutschten unbehaglich hin und her. Luke, der versuchte jedermann einen gefallen zu tun und die Stille zu beenden, bevor wir alle explodierten, beschloss einen Witz zu machen. „Wisst ihr, jedes Mal wenn es eine peinliche Stille gibt, wird ein Homosexuelles Baby geboren.“

Die peinliche Stille, wurde sogar noch peinlicher, als Kurt seine braunen Augen gefährlich zusammen zog und sich in seinen Sessel nach vorne beugte. „Wirklich?“ sagte er.

Auch wenn ich nie die genaue Emotion in Kurts Augen erkennen konnte, wusste ich doch, das diese definitiv eine schlechte war, so etwas wie Wut oder Ärger.

„Äh...“ erwiderte Luke, und hatte dabei eine Art Reh-in-Scheinwerferlicht-Ausdruck auf seinem Gesicht.

„Mein jüngerer Bruder ist Homosexuell.“ knurrte Kurt. „Und ich schätze derartige Kommentare wirklich nicht.“

Ich war hinreichend Überrascht. Ich wusste nicht einmal, das Kurt einen jüngeren Bruder hatte. Luke hatte nun auch eine unschöne Rotfärbung angenommen. „Es, es tut mir leid, Mann.“ stammelte er. „Ich wollte nicht...ich hab nur versucht...oops?“

Kurt schien sich etwas zu beruhigen und lehnte sich zurück. „Ist in Ordnung.“ sagte er. „Du hast nur versucht, das Schweigen zu brechen. Ich weiß.“ er seufzte resigniert.

Ich kaute in Gedanken versunken auf meiner Lippe herum. Ich konnte verstehen, warum Kurt sauer war. Es war nicht lustig, wenn jemand eine Beleidigung oder einen Witz über deine Familie machte. Das wusste ich aus eigener Erfahrung.

Einmal, als ich noch auf der Grundschule war, hatte mein Vater einen Ausflug beaufsichtigt, und ein kleiner Bastard in meiner Klasse hatte ihn, wegen seines Akzents, Nazi genannt. Mein Vater war danach auf Toilette verschwunden und blieb für zwanzig Minuten dort, und ich hatte den leisen Verdacht, das er tatsächlich geweint hatte. Meine Vater hat ein paar Probleme was den zweiten Weltkrieg angeht.

Sein Psychologe sagte, das es ein 'Schuld-Komplex' sei. Er redete nicht wirklich gerne darüber, also ließ ich in der Regel die Sache in Ruhe. Als ihm jedoch der kleine rassistische Bastard beleidigt hatte, konnte ich das jedoch nicht. Die ganze Sache endete in einen Faustkampf, von dem ich ein blaues Auge und eine blutige Lippe erlangte. Ich hab den Balg jedoch die Nase gebrochen, also hatte ich das Gefühl, das es das Opfer Wert gewesen war. Versteht mich nicht falsch, ich bin normalerweise überhaupt keine gewalttätige Person. Beleidigt aber jemand, den ich liebe und ich bin mehr oder weniger hinter eurem Blut her.

„Lotte? Hallo?“ riss mich Bryce Stimme aus meiner Träumerei.

„Jup?“ fragte ich und drehte mich zu ihm.

„Du stehst da und starrst seit drei Minuten auf die Rückenlehne von Elliots Stuhl.“

„Wir haben schon angefangen Wetten abzuschließen, ob du Narkolepsie hast oder nicht.“ fügte Adam humorvoll hinzu.

Ich kicherte. „Nein, nein, mir geht’s gut. Es ist einfach, du weißt schon, noch früh.“

Elliot hob misstrauisch eine Augenbraue. „Okay, dann...“ er verstummte. Alle starrten mich noch neugierig an. Ich rutschte unbehaglich hin und her und wollte gerade eine dumme Bemerkung über das Wetter oder so etwas von mir geben, als Mr. Faulkner in die Hände klatschte um unsere Aufmerksamkeit zu erlangen. Gott sei dank.

„So, zusammen.“ begann er, hob seine Arme in die Luft, wirbelte damit herum und zog dabei aus versehen sein Hemd aus der Hose. „Zu aller erst, fantastisches Konzert gestern Abend. Ihr hab einen wunderbaren Job gemacht. Gönnt euch selbst reine Runde Applaus.“

Wir klatschten alle verlegen.

„Jetzt.“ fuhr Mr. Faulkner fort. „Werden wir etwa zwei Stunden mit den Bussen nach Southamton fahren, wo ein Kreuzfahrtschiff auf uns wartet. Und nein,“ fügte er hinzu, als er die begeisterten Gesichter von Alicia und Georgiana sah. „Wir machen keine Überraschungs-Kreuzfahrt auf die Bahamas. Wir nehmen das Schiff nur, für eine zweitägige Fahrt nach Bergen, Norwegen. Von dort, werden wir zwei Hochgeschwindigkeitszüge nehmen: einen nach Oslo und von dort, einen nach Stockholm. Wir werden Montag dort ankommen.“

Ich hob meine Augenbrauen. Heute war Samstag. Montag dort anzukommen, bedeutete zwei Tage unterwegs zu sein. Bäh.

„Ich weiß, das soviel Reisen ein wenig anstrengend erscheint.“ sagte Mr. Faulkner, als ob er mein Unbehagen gespürt hätte. „Aber, der größte Teil davon wird auf dem Schiff sein, und es soll wirklich schön sein. Wenn ich mich nicht irre, gibt es einen Pool, eine Sauna, einen Whirlpool, eine kleine Bowling Bahn und sogar ein Kino, von dem ihr alles kostenlos benutzen könnt.“

Ein aufgeregtes Gemurmel machte seinen Weg durch die Menge. Kino bedeutete Knutscherei-Dates. Knutscherei-Dates bedeutete begeisterte, geile Teenager. So läuft nun mal das Leben.

„Jedenfalls, das Schiff läuft um fünf in Southamton aus, und ich möchte frühzeitig dort ankommen, damit ihr alle genug Zeit habt, um etwas zu Essen und vielleicht noch ein wenig erkunden könnt. Also, lass uns alle bitte in die Busse steigen.“

Auf seine Bitte hin, begannen wir alle unsere Koffer zusammen zu suchen und nach draußen zu gehen. Ich übergab den Busfaher meine Koffer, damit er sie verstauen konnte und stieg in den Klimatisierten Bus (was sich ziemlich gut in der Sommerhitze anfühlte). Das hier war einer dieser genialen Busse, der alle paar Sitze einen Fernseher hatte und ich nahm an, weil die fahrt nach Southampton lang war, wir uns etwas ansehen würden.

Natürlich nahm ich mir den Platz mit dem besten Blick auf den Fernseher, den ich finden konnte. Eine oder zwei Minuten später, ließ sich Eden neben mich fallen.

„Was, sitzt du heute nicht mit Loverboy?“ Ich gab ihr einen kleinen Schubs.

„Er sitzt mit Elliot.“ antwortete sie schmollend.

„Na ja, es ist wahrscheinlich gut für dich, einige Zeit von ihm entfernt zu verbringen. Andernfalls würdest du wie ein Stalker oder so aussehen.“

Sie warf mir einen bösen Blick zu.

„Was?“ fragte ich unschuldig. „Es ist wahr.“

Eden verdrehte nur die Augen und grinste dann. Mr. Faulkner stieg als letzter in den Bus und überprüfte die Anwesenheit aller. Schließlich davon überzeugt, das keiner unerlaubt Fehlte, setzte er sich. Der Bus setzte sich in Bewegung und wir begannen unsere Reise. Nachdem wir ein paar Minuten auf den belebten Londoner Straßen unterwegs gewesen waren, tauchte Mr. Faulkner erneut auf und begann mit den DVD Spieler, vorne im Bus, zu hantieren. Alle warteten gespannt. Der Fernseher stotterte ein wenig. Dann begann er, Gott sei dank, ordnungsgemäß zu laufen und der Vorspann von 'Harry und Sally' begann.

„Okay.“ sagte ich und lehnte mich in meinen Sitz zurück.. Harry und Sally war einer meiner Lieblingsfilme.

„Ich liebe diesen Film.“ seufzte Eden und lächelte ihr Ich-liebe-schnulzige-Romanzen-einfach-und-hoffe-das-mir-eines-Tages-auch-soetwas-passiert Lächeln. Es war ein Blick, den sie jedes Mal, wenn wir einen Romantischen Film schauten trug. Sie behauptete, das ich manchmal auch diesen Ausdruck hatte. Ich wäre ehrlich gesagt nicht überrascht.

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Wie näherten uns Southampton, als die letzte Szene des Films lief. Ich wartete gespannt auf meinen Lieblingsspruch:

Ich liebe es, dass du bei 20 Grad Wärme frierst. Dass du ewig brauchst um ein Sandwich zu bestellen. Ich liebe das Fältchen, wenn du mich ansiehst wie einen Irren. Ich liebe den Geruch deines Parfüms an meinen Kleidern. Und dass du die Person bist, mit der ich vor dem Einschlafen reden will. Und es ist nicht, weil ich einsam bin oder weil Silvester ist. Wenn du merkst, dass du den Rest deines Lebens mit jemand verbringen willst, dann willst du möglichst schnell damit anfangen.“

Siehst du? Das ist wieder mal typisch, Harry. Du sagst solche Sachen, für die ich dich unmöglich hassen kann! Aber ich hasse dich, Harry. Ich hasse dich wirklich....Ich hasse dich....“

Als Harry und Sally sich endlich leidenschaftlich küssten, quietschten Eden und ich vor Freude und umklammerten einander in unserer Verzückung. Die Zehntklässler, die uns zufällig im Gang gegenüber saßen, schauten uns an, als wären wir Psychopathen. Als ob uns das stören würde. Wir hatten den Film tausend Mal gesehen, aber wir bekamen noch immer jedes Mal am Ende davon, dieses warme, flauschige Gefühl im Inneren. Dieses Gefühl, musste natürlich mit einem Quietschen freigelassen werden.

Das Timing des Films hätte nicht perfekter sein können. Der Abspann lief über den Bildschirm, genau als wir in Southampton von der Autobahn fuhren. Wir fuhren ein wenig durch die Straßen, und hielten schließlich, was wie der Hauptteil der Stadt aussah, an.

„In Ordnung, hört Mal alle zu.“ sagte Mr. Faulkner und stand auf. „Den Nachmittag habt ihr für euch, um etwas Essen zu gehen und die Gegend zu erkunden. Es ist jetzt....“ er schaute auf seine Uhr. „....12 Uhr, also seit um vier wieder zurück, damit wir runter zum Hafen fahren und vor fünf auf das Schiff steigen können.“

Damit öffnete sich die Tür des Busses und wir stiegen aus. Als wir auf den Bürgersteig standen, schauten Eden und ich uns, nach unseren Freunden um. Jane stand an der Seite und flirtete wie wild mit Luke. Brigid plapperte fröhlich mit Bryn Calhoun, ein lächerlich großer Freund von ihr, aus der Zehnten. Matt und Co. (mit Ausnahme von Luke natürlich) waren bereits auf den Weg ihre Erkundung zu starten.

„Wie wäre es mit einer schönen Lotte-Eden Zeit?“ schlug ich vor.

Eden strahlte. „Ich Liebe Lotte-Eden Zeit!“

„Wollen wir?“ fragte ich und hielt ihr meinen Arm hin.

„Allerdings, wir wollen!“ antwortete Eden und hackte sich bei mir ein.

Wir zwei hüpften vergnügt davon, um die Gegend zu erkunden.

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Eden und ich kamen gerade aus einer süßen, kleinen Boutique auf der East Street, als wir in den zweiten schmierigen Typen des Tages liefen. Er schien Mitte zwanzig zu sein und hatte schwarze Haare, die vom Gel ganz Steif waren, dunkel braune Augen und eine Haut so blass, das man sich fragte, ob er unter einen Stein Lebte. Ich glaubte nicht an Vampire, aber wenn ich jemanden als einen bezichtigen müsste, dann wäre er es.

„Hallo!“ sagte er grinsend und schaute direkt zu mir. „Wie heißt du, Schätzchen?“

„Meine Name ist Verpiss dich, Schwachkopf.“ antwortete ich genervt.

Der Widerling musterte mich einmal kurz von oben bis unten. Was für eine Frechheit. „Fluchen ziemt sich für so eine....“ er hielt inne und leckte sich über seine Lippen. „reizende junge Frau wie dich nicht.“

Ich erschauderte bei der Art, wie er mich mit seinen Augen auszog. „Nimm ne kalte Dusche, du Freak.“ erwiderte ich, schnappte mir Edens Hand und schob mich an ihm vorbei.

„Dein Verlust!“ rief er hinter mir her, als ich davon eilte.

„Als ob.“ murmelte ich.

„Igitt, was für ein Ekel.“ sagte Eden und rümpfte ihre Nase.

„Wem sagst du das!“ antwortete ich.“ Das ist schon der zweite heute.“

Wir begannen wieder dahin zurück zu gehen, wo wir vorhin aus den Bussen gestiegen waren. Es war fast vier Uhr, und wir mussten langsam zurück. Wenn wir nicht pünktlich da wären, würde Mr. Faulkner wahrscheinlich eine Herzattacke bekommen. Als wir uns den Bussen näherten, sahen wir die meisten unserer Freunde bereits schon dort warten. Bryce kam zu uns, um uns zu grüßen.

„Hey Leute.“ sagte er fröhlich.

„Wo zum Teufel bist du gewesen?“ fragte ich. „Wir haben dich den ganzen Tag nicht gesehen. Wir hätten dich wirklich gebrauchen können.“

Bryce zog eine seiner dunklen Augenbrauen fragend in die Höhe. „Wieso?“

„Im Wesentlichen wurden wir von zwei Widerlingen belästigt.“ erklärte Eden.

„Du hättest da sein sollen, um sie zu verscheuchen. Was hat man davon wenn man einen Linebacker als Freund hat und er nie da ist wenn man ihn braucht?“  schmollte ich gespielt.

Bryce lachte herzlich. „Tut mir leid, das ich nicht da war um dich vor den bösen Männern zu beschützen, Lotte.“

„Das sollte es auch.“ grinste ich.

„Und was habt ihr so getrieben?“ fragte Eden.

Bryce wollte gerade etwas sagen, als Elliot neben ihm auftauchte und für ihn antwortete: „Oh, Bryce hier, war damit beschäftigt unten bei den Geschäften, mit süßen britischen Mädchen zu flirten. Es war ein ziemliches Schauspiel.“ Er zwinkerte.

Bryces dunkle Wangen färbten sich in ein tiefes Rot und er schubste Elliot. „Halt die Klappe!“

Lachend fuhr Elliot fort. „Er hat diese schreckliche Wasserball Anmache abgezogen. Ihr wisst schon, die wo du einen auf diesen machst 'Habt ihr meinen Wasserball gesehen? Der ist ungefähr so groß'!“ Dabei spannte Elliot seine Arme vor seinen Körper an und tat so als würde er seine Muskeln zeigen. Eden und ich fingen an zu lachen.

„Ist das dein Ernst?“ fragte ich und versuchte wieder zu Atem zu kommen. „Das hast du ernsthaft gesagt, Bryce?“

„Das ist ein neues Tief.“ sagte Eden, schüttelte ihren Kopf und lachte noch etwas mehr.

„Bryce, wir wussten das du nicht in der Lage bist zu flirten, aber das ist einfach nur traurig.“

Bryce schmollte empört. „Als ob du das besser könntest, Ms. Ich-bin-total-hin-und-weg-von-Matt-Aber-werde-verdammt-nochmal-nichts-machen.“

Edens Wagen färbten sich pink. „Bryce!“ zischte sie und schaute sich hektisch um, aus Angst dass das Objekt ihrer Zuneigung vielleicht lauschte.

„Du weiß das es stimmt, Eden.“ stimmte Elliot zu.

„Ich nehme mir nur Zeit, okay?“ verteidigte sie sich selbst. „Tut mir leid wenn euch das alle stört.“

„Schon in Ordnung, Eden.“ beruhigte ich sie und legte meinen Arm um ihre Schultern. „Nimm dir all die Zeit die du brauchst. Nur gib uns nicht die Schuld, wenn du am Ende eine Episkopale Nonne wirst.“ Eden warf mir einen bösen Blick zu.

"Es gibt sie, weißt du.“ fuhr ich fort.

Ihr Blick verfinsterte sich darauf hin nur noch mehr.
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„Das ist irre Cool!“ quietschte Brigid aufgeregt, als sie unsere Koje sah. „Das hier wird mein Bett.“ sie sprang auf das obere Bett auf der rechte Seite des Zimmers. Ich lächelte nur über ihren Eifer.

„Ich liebe dich, Frischling.“ teilte ich ihr liebevoll mit. „Und ich liebe dich, Senior.“ erwiderte sie.

Ich nahm mir einen Moment, um die Koje, oder das Zimmer 212, zu begutachten. Es gab ein Bullauge, in der Mitte der hinteren Wand, das auf den Hafen blickte (wir legten erst in ungefähr zehn Minuten ab), ein kleines Bad an der Seite, mit einer Toilette, einen Waschbecken und einer Dusche, und vier Betten, die aus den Seitenwänden geklappt waren: zwei oben und zwei unten.

Ich zuckte mit den Schultern, und warf meinen Rucksack auf das oberste Bett, auf der linken Seite und stopfte mein Gepäck in die Ecke.

„Nicht schlecht.“ sagte Jane und schaute sich anerkennend um.

„Ich bin nur froh, das wir ein Fenster haben.“ sagte ich. „Ihr wisst doch, ich hab doch da diese Sache mit natürlichen Tageslicht.“

Jane verdrehte die Augen. „Du bist so schräg.“ neckte sie mich.

„Und du liebst mich deshalb nur noch mehr.“ erwiderte ich und grinste breit.

„Hey Leute, habt ihr was dagegen wenn ich die Toilette benutze?“ fragte Eden und schmieß ihre Sachen auf das Bett unter meinen.

„Nur zu.“ antwortete ich.

Als sich die Badezimmer hinter Eden schloss, erklang ein lautes, dumpfes Geräusch, begleitet von einem gedämpften 'Oh Scheiße', aus dem Zimmer neben unseren. Besorgt und immer neugierig, beschloss ich dem nachzugehen. Ich ging also auf dem Flur hinaus und klopfte an der Tür von Zimmer 214. Sie öffnete sich und enthüllte einen keuchenden Matt, der versuchte sein Lachen unter Kontrolle zu bringen.

„Hey Lotte.“ brachte er hervor. „Was ist los?“

Verwirrt hob ich eine Augenbraue. „Ähm...Ich hab ein Geräusch gehört....und...ja.“

Matt schnaubte und brach in erneutes Gelächter aus. Er wurde von zwei weiteren Stimmen begleitet. Als ich an ihm vorbei ins Zimmer schaute, sah ich Adam ausgestreckt auf dem Bett liegen und sich seine Seiten halten, und Elliot, der sich vor lachen gegen die Wand stütze, um nicht um zu fallen. Kurt saß in der Mitte auf dem Boden und schmollte wie ein Kleinkind, seine Arme vor der Brust verschränkt. Er war der einzige, der nicht lachte.

„Okay...“ ich brach ab und begann erneut. „Also, was genau ist so lustig?“

Adam beruhigte sich und setzte sich mit einem breiten grinsen, in seinem Bett auf. „Siehst du das Bett?“ fragte er und zeigte auf das obere Bett auf der linken Seite, das einzige, das nicht aufgeklappt war.

„Ja?“ fragte ich und fragte mich, worauf er hinaus wollte.

„Nun, das ist Kurts Bett.“ Er kicherte ein wenig, fasste sich dann aber wieder. „Er wusste nicht, das es ein Murphy-Bett ist und begann darauf herum zu hüpfen.“

„Murphy-Bett?“ fragte ich und runzelte die Stirn.

„Ja, du weißt schon, eins dieser Betten das aus der Wand kommt und auch wieder zurück schnellen kann?“

„Oh ja, okay.“

„Also ja, Kurt fing an darauf herum zu hüpfen......“ er hielt kurz inne, um zu lachen. „....und das ganze Ding klappte einfach zurück in die Wand! Und Kurt ging fliegen!“

Daher das dumpfe Geräusch und das 'Oh scheiße' das ich gehört hatte. Alle im Zimmer, mit Ausnahme von Kurt, fingen wieder lauthals an zu lachen. Ich kicherte ein wenig mit.

„Das ist nicht lustig.“ brummte Kurt.

„Komm schon, Kurt, entspann dich.“ ermahnte ich. „Lach ein wenig über dich selbst.“

Er verdrehte die Augen, grinste jedoch leicht.

Von irgendwo über uns hörte man ein lautes Horn. Alle im Raum schauten zur Decke, als ob sie das Geräusch gemacht hätte.

„Ähm...“ begann Elliot zu fragen und zog eine Augenbraue in die Höhe.

„Legen wir ab?“ fragte Adam.

„Vielleicht.“ antwortete Matt mit einem Schulter zucken. Keiner der vier Jungs bewegte sich. Faules Pack.

„Also, ich werde aufs Deck gehen, um zu sehen, was los ist.“ sagte ich und öffnete die Tür. Nur Adam winkte schwach. Die anderen drei waren immer noch zu sehr damit beschäftigt, verwundert an die Decke zu starren.

Ich verdrehte die Augen über die Dummheit des männlichen Geschlechts und begann den Flur, in Richtung Treppen, hinunter zu laufen. Ich konnte aufgeregte Stimmen von den oberen Decks hören, und beschleunigte meine Schritte, weil ich nichts verpassen wollte. Ich begann die Treppen hinauf zu stürmen.

Sagen wir einfach mal, dass wenn ich in Eile bin, ich nicht dazu neige, irgendetwas anderem meine Aufmerksamkeit zu schenken, außer der Tatsache, das ich in Eile bin. Dieser Mangel an jeglichem Sinn meiner Umgebung, könnte, für die gemeine Nummer die ich abzog, während ich zum Deck eilte, als praktische Entschuldigung in Erwägung gezogen werden.

Ich bemerkte das große, Menschen förmige Objekt nicht, das auf mich, von der anderen Seite zuraste, bis ich mit besagten Objekt Frontal aufeinanderprallte.

Scheiße!“ schrie ich das erste Wort, das mir durch den Kopf schoss raus, als ich begann Rückwärts die Treppen hinunter zufallen. Ein paar Hände schossen von dem Menschen förmigen Objekt, in das ich gerannt war, nach vorne, packten mich hastig an der Taille und retteten mich wahrscheinlich davor, mir den Kopf aufzuschlagen. Jetzt erst bemerkte ich, das die Hände die mich hielten zu einer männlichen Person gehörten: einen unglaublich großen, unglaublich blonden, unglaublich blauäugigen und unglaublich hinreißenden männlichen Wesen.

Er grinste breit. „Du sprichst Deutsch?“ fragte er und sah begeistert aus.

Ja.“ ich war ziemlich verblüfft. Woher zum Teufel wusste er das?

Er lächelte. „Dachte ich mir, als ich dich fluchen gehört habe.“

Oh, Na ja. Das erklärte wohl, woher er es wusste. Dahin ging meine Gedankenleser Theorie....

Kommst du aus Deutschland?“ fragte er.

Ich starrte ihn einen Moment lang mit offenen Mund an. Hier war dieser hinreißende Kerl, der mich immer noch an der Taille festhielt, und redete mit mir in meiner Muttersprache und ich war zu Wachs in seinen Händen mutiert. Der Typ hob seine Augenbraue, um mich daran zu erinnern, das er eine Frage gestellt hatte.

Ja.“ antwortete ich schließlich, holte mich damit selbst in die Realität zurück und schenkte den Fremden ein Lächeln. Er erwiderte mein Lächeln, merkte dann, dass er mich immer noch festhielt, räusperte sich etwas verlegen, schob mich zu einer sichereren Stelle auf der Treppe und ließ mich dann los. Es war wirklich schade. Ich mochte seine Hände irgendwie.

Woher?“ fragte er und versuchte wieder am vorherigen Gespräch anzuknüpfen.

Aschaffenburg.“ antwortete ich.

Ach ja, in Bayern, richtig?

Ja, aber nicht ganz soweit von Frankfurt entfernt.

Cool.“ erwiderte er und nickte anerkennend. „Ich komme aus Köln.“

Toll.“ mein lächeln wurde breiter, Köln war eine Wahnsinns Stadt. Außerdem kam ich nicht umhin glücklich darüber zu sein einen anderen Deutschen an einen zufälligen Ort zu treffen. Wer hätte gedacht, das ich buchstäblich in einen Treppenhaus auf einem Kreuzfahrtschiff in Southampton, in einen (sehr heißen) deutschen Kerl hinein renne?

Ich erinnerte mich an meine Manieren (und hoffte ebenfalls herauszufinden wer dieser Hengst war), und beschloss mich vorzustellen. „Ich bin Lotte.

Er Lächelte und hielt mir seine Hand hin. „Nils.

Seine Hand war groß, warm und ein wenig schwielig, als ich sie schüttelte. Meiner schöner Moment sentimentalen Schmalzes, wurde von Kurt ruiniert, der die Treppen hinauf hechtete und zwei Stufen unter mir stehen blieb. Blöder Arsch.

„Lotte, gehst du aufs Deck oder was?“ er funkelte Nils böse an.

„Ja, ja.“ ich seufzte gereizt. „Ich bin in einer Minute da.“

Empört schnaubend, eilte Kurt die restlichen Stufen nach oben und außer Sichtweite.

Wer war das?“ fragte Nils, und deutete mit den Kopf in die Richtung, in die Kurt verschwunden war.

Schulkamerad.

Aus Aschaffenburg?“ fragte er verwirrt. „Warum hast du auf Englisch mit ihm gesprochen?

Ich beschloss meine Situation zu erklären. „Nein, nein, er ist ein Schulkamerad, aber aus Amerika. Ich wurde in Aschaffenburg geboren, aber wohne seit ich sieben war in Massachusetts. Wir sind ausgewandert.

Ah, ich verstehe.“ Nils lächelte.

Ein weiteres Mal erklang das laute Horn von oben, und erinnerte mich an den Grund, warum ich in erster Linie, die Treppen hinauf gegangen war.

Kommst du mit nach oben?“ fragte ich.

Nils schien enttäuscht. „Ich kann nicht.“ sagte er bedauernd. „Ich muss was erledigen.“

Oh...“ erwiderte ich und versuchte verzweifelt nicht unbehaglich zu wirken und scheiterte kläglich.

...Vielleicht sehen wir uns später?“ es war mehr eine hoffnungsvolle Frage, als eine Aussage, als ob er um meine Erlaubnis oder sowas fragte. „Im welchen Zimmer bist du?

Ich lächelte. „212.“

Super. Bis später.“ Er grinste und zwinkerte mir nochmal kurz zu, drehte sich dann um, lief die Treppe weiter hinunter und ließ mich dort zurück und mich wegen seiner niedlichen Art erröten,

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„Wer war das?“ fragte Kurt, als ich auf dem oberen Deck auftauchte. Ich machte mir nicht Mal die Mühe ihn zu fragen, warum er oben an der Treppe auf mich gewartet hatte.

„Wer?“ fragte ich zurück.

„Der blonde Typ auf der Treppe?“

„Du meinst Nils?“

„Nein, ich meine einen der anderen fünfzig Kerle, mit denen du auf der Treppe gequatscht hast.“

Ich schaute ihn einen Moment lang verwirrt an, bevor ich den Sarkasmus bemerkte und meine Augen verdrehte.

„Ich bin in ihn hinein gerannt, er hat mich aufgefangen, wir haben geredet, Ende der Geschichte!“ Ich hatte nicht das Bedürfnis mich jemanden zu erklären, und schon gar nicht Kurt.

„Du bist tatsächlich in ihn hinein gerannt?“ höhnte Kurt. „Wie trampelig kannst du noch werden, Lotte?“

Ich warf ihn einen verärgerten Blick zu und machte mich auf zur Reling, wo sich eine Menge Leute versammelt hatten, um ihren Freunden, Familien und zufälligen Passanten, die sie nicht einmal kannten, zum Abschied zu winken. Ich hatte niemanden den ich winken konnte, aber ich dachte mir, das es genauso schön wäre zuzusehen, wie wir abfuhren, um, ihr wisst schon, mich von England zu verabschieden oder so.

Ich spürte, wie sich jemand neben mich stellte, schaute hinüber und fand Adam vor, der ebenfalls auf die Docks und Kais von Southampton schaute.

„Hey Adam.“ grüßte ich freundlich. „Ich dachte du bist zu beschäftigt an die Decke zu starren, um hier herauf zu kommen.“

Er schaute amüsiert zu mir. „Also, so interessant die Decke auch ist, Lotte, dachte ich mir, das Southampton vielleicht ein wenig besser sein könnte.“

Ich kicherte. „Ein wenig mehr ästhetisch Ansprechender?“ schlug ich vor. Ja, für einen Einwanderer, hab ich einen großen Wortschatz. Verklagt mich doch.

„Sicher.“ antwortete er gutmütig.

Ich warf einen Blick hinter mich, um zu sehen, ob Kurt immer noch dort war. Und natürlich war er das, er lehnte an der Wand, gleich neben der Tür, und winkte mir spöttisch zu und schenkte mir ein Sarkastisches Grinsen. Ich funkelte ihn böse an und drehte mich zurück zu Adam.

„Warum hängst du überhaupt mit Kurt ab?“ fragte ich ihn.

„Wow, das kam aus dem nichts.“ antwortete Adam leicht überrascht. „Was meinst du damit?“

„Was findest du nur an ihm?“ versuchte ich es weiter zu erklären.

Adam zuckte mit den Schultern. „Er ist ein wirklich toller Typ.“

Ich stemmte meine Hände in die Hüften. „Nein ist er nicht.“

„Doch das ist er wirklich.“

„Also, ich denke das nicht.“

„Lotte Leisch, du bist das Dickköpfigste Mädchen der Welt.“

Ich schmollte. „Das nehme ich dir Übel.“

„Aber es stimmt.“ Adams Mundwinkel verzog sich in ein amüsiertes Halb-grinsen. „Du bist so darin festgefahren Kurt zu hassen, das du ihm keine Chance gibst, dir zu zeigen, das er ein anständiger Kerl ist.“

„Nun, das stimmt nicht.“ Verteidigte ich mich selbst. Es stimmte auch nicht. „Ich mag vielleicht Dickköpfig sein, aber ich gebe den Leuten den Vorteil des Zweifels. Ich habe Kurt sich anständig benehmen sehen, und ich merke definitiv auch, das er ein guter Kerl ist. Ich bin nicht blind. Es ist nur so, dass er immer, wenn er etwas nettes für jemanden getan hat, er sich gleich umdreht und sich mir gegenüber wie ein Arsch benimmt. Es ist, als würde er mich herauspicken.“

„Das tut er.“

„Warum?“ Ich warf meine Hände fragend und etwas verärgert in die Luft. „Warum macht es soviel Spaß, sich mir gegenüber wie ein Arsch zu benehmen?“

„Er hat seine Gründe.“ antwortete Adam und ein kleines Grinsen zupfte an seinen Lippen.

Na wenn das mal nicht geheimnisvoll war....

„Und was für Gründe wären das?“

Adam setzte einen gespielt ersten Ausdruck auf und drehte sich zu mir. „Ich würde es dir sagen, aber dann müsste ich dich töten.“

Adam mochte vielleicht ein sehr netter Kerl sein, aber er konnte einen ganz sicher auch auf die nerven gehen.

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„Ich habe noch nie.....“ Elliot schaute nachdenklich an die Decke. „....mit jemanden rum gemacht, dessen Namen ich nicht kannte.“

„Verdammt.“ murmelte Jane, als sie einen Finger runter nahm. Ah, Aufriss-Spiele wie 'Ich habe noch nie...' (auch bekannt als 'Das Zehn Finger Spiel') waren ja so unterhaltsam. Am Ende fand man immer so viel über seine Freunde heraus. Manchmal, fand man sogar Dinge heraus, die man gar nicht wissen wollte.

Im Grunde funktionierte das Spiel wie folgt: Jeder beginnt mit allen zehn Fingern. Und immer im Kreis, sagt man Dinge, die man noch nie getan hat. Wenn jemand das getan hat, was immer es auch war, muss er einen Finger runter nehmen. Sobald alle deine Finger unten sind, hast du verloren.

Es war so gegen Mitternacht, wir saßen in meiner Koje und wir hatten gerade erst angefangen zu spielen. Elliot war als erstes an der Reihe. Ich warf einen Blick in die Runde. Adam hatte noch alle seine Finger oben, genauso wie Brigid, Matt, Eden, Luke, Kurt, Elliot (offensichtlich), Bryce und ich. Tatsächlich war Jane die einzige die bereits einen Finger unten hatte. Typisch. Jane verlor bei diesem Spiel immer. Sie hatte bereits viel zu viel Mist für ihr eigenes Wohl gebaut, das Ergebnis strenger und überfürsorglicher taiwanesischer Eltern, gegen die sie gerne rebellierte.

Bryce war jetzt an der Reihe. Er kratzte sich nachdenklich am Kopf. Seine Augen leuchteten auf, als ihm etwas einfiel. „Ich habe noch nie, äh, mich auf einer öffentlichen Toilette selbst befriedigt.“

Ich rümpfte angewidert meine Nase. Also, das war schlechtes Kopfkino. Verlegen, nahm Elliot einen Finger runter. Der Raum brach in Gelächter aus.

„EW!“ kreischte Brigid. „Das ist so ekelhaft!“ Da musste ich ihr zustimmen.

„Das ist eine lange Geschichte....“ murmelte Elliot und errötete.

„Eine, die ich persönlich nicht hören will.“ sagte Matt schnell.

„Ich hatte nicht vor sie zu erzählen...“

„WEITER MACHEN.“ sagte ich laut und versuchte das Thema zu ändern. Ich war sowieso an der Reihe. „Ich habe noch nie Marihuana geraucht.“

Luke, Bryce und Jane (natürlich), nahmen alle einen Finger runter.

„Ich war noch nie Nacktbaden.“ sagte Adam.

Ich nahm einen Finger runter. Ich war die einzige die das tat.

„Wann bist du jemals Nacktbaden gewesen, Lotte?“ fragte Eden überrascht darüber, das es etwas von mir gab, das sie nicht wusste.

„Es gibt FKK Strände in Deutschland, weißt du.“ erwiderte ich. „Ich bin einmal nur aus Spaß, mit meiner Cousine zu einem hin.“

„Bist du viel angemacht worden?“ wollte Brigid wissen.

Ich grinste verschmitzt. „Vielleicht.“

Brigid lachte. „Okay, ich bin dran.“ sagte sie dann. „Ich habe mir noch nie Pornographie im Internet angesehen.“

Alle Jungs senkten einen Finger. Wer hätte das gedacht.

„Ich habe noch nie....äh....“ Matt dachte darüber nach. „ Ich war noch nie betrunken.“

„Wirklich?“ fragte ich und nahm einen Finger runter, genau wie Brigid, Adam, Luke, Kurt, Elliot, Bryce und Jane.

„Ja, wirklich.“ erwiderte er schulterzuckend. „Ich schätze, ich wollte das einfach noch nie wirklich.“

„Verständlich.“ antwortete ich mit einem lächeln. „Eden, du bist dran.“

Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum und schaute nachdenklich auf. „Ich bin noch nie geküsst worden.“ sagte sie schließlich.

Alle anderen schauten geschockt drein, während sie einen Finger runter nahmen. Ich wusste bereits über Edens Romantischen Status Bescheid, also überraschte mich das nicht.

„Du bist noch nie geküsst worden?“ fragte Matt.

„Noch nie.“ wiederholte Eden, und schien nicht das kleinste bisschen verlegen dewegen. Ich konnte sehen, das Matt derjenige sein wollte, der Eden ihren ersten Kuss gab. Der anbetungswürdige Blick auf seinem Gesicht, verriet ihn. Ich widerstand den Drang zu gurren.

„In Ordnung.“ rief Luke, als er bemerkte das er an der Reihe war. „Ich hatte noch nie...Sex in einem Flugzeug.“

Niemand, nicht einmal Jane, nahm einen Finger runter.

„Also, ähm, das ist schön zu wissen.“ sagte ich etwas unbeholfen.

Da Jane das schweigen, das folgte wohl nicht zu gefallen schien, machte sie weiter. „Ok. Ich habe noch nie....“ sie hielt inne und versuchte an etwas zu denken. Das war nie eine leichte Aufgabe für Jane, die so ziemlich alles getan hatte, was es zu tun gab. Sie sah sich in der Runde um. Plötzlich fixierte sich ihr Blick auf mich und sie grinste. „Ich bin noch nie in einer Schlägerei verwickelt worden, um meinen Vater zu verteidigen.“

„Nicht Fair.“ sagte ich empört und nahm einen Finger runter. „Das war direkt auf mich gezielt.“

„Jup.“ erwiderte sie und lachte wie verrückt. Ich warf ihr einen bösen Blick zu. Kurt räusperte sich. Er war an der Reihe. „Ich hatte noch nie...“ begann er. „...ein Blind Date.“

Eden nahm ihren ersten Finger runter. Ich zuckte zusammen, als ich mich an 'das Date' erinnerte. Ich hatte es eingefädelt. Es war nicht sehr gut gelaufen, um es gelinde auszudrücken. Es fing ganz gut an, aber Eden erwähnte Religion. Der Typ hatte daraufhin eine lange antichristliche Rede losgelassen und als Eden leise erwähnte, das sie Christin sei, hatte er fünf Minuten damit verbracht sie und ihren Glauben zu beleidigen. Sie war Tränen überströmt aus dem Restaurant gerannt.

Ich war danach mit einem Riesen Karton Ben und Jerrys, einer DVD von Der Schönen und das Biest (wir schauten uns immer kitschige Disney Romanzen an, wenn wir Jungs Probleme hatten) und dem versprechen sie nie wieder auf ein Blind Date zu schicken, zu ihr hinüber gegangen. Selbst jetzt, wo wir auf den Boden unserer Koje saßen, warf ich ihr einen entschuldigenden Blick zu. Sie fing meinen Blick, lächelte leicht und nickte, und vermittelte so Wortlos, das sie mir schon lange vergeben hatte. Eden war eben einfach so ein Engel.

Wir waren jetzt einmal durch und Elliot war wieder an der Reihe. Er dachte einen Moment darüber nach bevor er sagte: „Ich hatte noch nie Sex.“

Es herrschte Totenstille. Also das war peinlich. Wollten wir uns wirklich gegenseitig unseren jeweiligen Sexual Status eingestehen? Langsam senkte Luke einen Finger und biss sich dabei nervös auf die Unterlippe. Als wir erleichtert feststellten, das wir nicht die einzigen in der Gruppe sein würden, die keine Jungfrauen mehr waren, folgten Jane, Adam und ich, und senkten ebenfalls einen Finger.

Nun, bevor ihr irgendwelche Gedanken bekommt (wie 'Oh mein Gott, Lotte ist so eine Schlampe.'), denke ich, das es wichtig wäre, das ich meinen Nicht-mehr-Jungfräulichkeit erkläre. Von Anfang der Elften Klasse, bis hin zum Januar der Zwölften Klasse, war ich mit einem Typen Namens Sky zusammen. Sein richtiger Name war genau genommen Obadiah (Ich mach nicht einmal Witze – das war ein Prophet im alten Testament), aber wie Sky Masterson in Schwere Jungs – leichte Mädchen (dessen richtiger Name ebenfalls Obadiah war), nannte er sich Sky. Er war ein Jahr über mir und absolut großartig. Im Grunde genommen, war ich seit der zehnten Klasse in ihn verknallt gewesen.

Sky hatte blonde Haare, hellblaue Augen und war 1,96 m groß. Oh wow, ich hab was für große Kerle über. Fragt mich nicht warum, ich weiß es wirklich nicht. Jedenfalls war er in unserem Schul-Ruder Team und im Frühjahr meiner zehnten Klasse, begann ich zu jedem einzelnen Rennen zu gehen, nur um ihn Rudern zu sehen.

Wir kamen ins Gespräch und redeten viel im Sommer vor meinem Elften und seinem letzten Jahr, und fanden heraus, das wir tatsächlich eine Menge gemeinsam hatten. Jeder, den ich kannte, mochte ihn und feuerte mich an, mit ihm zusammen zu kommen. Meine Mutter verehrte ihn (natürlich), mein Vater befreundete sich mit ihm, auf die Art, wie Männer das nun mal taten, Eden war verrückt nach ihm, und all meine anderen Freunde schienen zu denken, das er und ich ein großartiges Paar abgeben würden. Genau genommen, war die einzige Person die mir einfiel, die Sky nicht mochte, Kurt. Es war vermutlich wegen irgendeiner komischen Männer-Wettbewerbs-Sache, weil Kurt ebenfalls im Ruder-Team war. Ich habe wirklich keine Ahnung.

Wie auch immer, als der September kam, bat mich Sky um eine Verabredung. Ich war so glücklich, ich hätte sterben können. Und natürlich sagte ich ja. Unsere Beziehung war absolut magisch. Sky tat alles was ein Freund tun sollte: er hielt meine Hand im Flur, überraschte mich bei besonderen Anlässen und wenn ich mich schlecht fühlte mit Rosen, brachte mir Suppe, wenn ich Krank war, und überschüttete mich mit der Art von Romantischer Liebe, von der jedes Mädchen träumte.

Ich versuchte ihm Gegenzug, die beste Freundin zu sein, die ich sein konnte: ich schrie mich heiser, wenn ich bei seinen Rennen für ihn Jubelte, ich besuchte ihn mit Schokolade und Monty Python Filmen, wenn er Krank oder schlecht drauf war, ich gab ihn Rückenmassagen, wenn er vom Training erschöpft war und erwiderte seine romantischen Aufmerksamkeiten mit Liebe und Hingabe.

In einer magischen Nacht im Sommer, bevor er aufs College ging, schenkte ich Sky meine Jungfräulichkeit. Ich hab es nie bereut. Ich kann mir keine würdigere Person, für ein solches Geschenk vorstellen.

Ich weiß das einige Beziehungen auseinanderfallen, sobald Sex mit ins Spiel kommt, aber ich glaube wirklich, das meine Beziehung zu Sky nur stärker wurde. Für den Rest des Sommers, waren wir praktisch unzertrennlich. Natürlich war ich ein Wrack, als er im Herbst aufs College musste. Wir versuchten diese ganze Fernbeziehungs-Sache, und ich schätze, das wir es den Herbst lang auch schafften. Aber nach einer Weile, war es einfach zu anstrengend, und wir trennten uns. Wir blieben jedoch Freunde, und ich fuhr sogar gelegentlich zu seinen Rennen, wenn ich den Zug zu seiner Schule nehmen konnte. Keinen Führerschein zu haben war wirklich ein Mist.

Obwohl ich verrückt nach Sky gewesen war, war ich über ihn hinweg. Sicher, ich sorgte mich immer noch um ihn, aber jetzt war es mehr eine schwesterliche Fürsorge. Ich nehme an, Abstand bringt sowas fertig.

Also, jetzt wo ich erklärt habe, warum ich keine Jungfrau mehr bin und euch hoffentlich davon überzeugt habe, das ich keine Schlampe bin, werde ich weiter machen.

„Ich bin dafür, das niemand Details über seinen Sexuellen Status abgeben muss.“ sagte Bryce.

„Dem schließe ich mich an.“ stimmte Luke zu.

„Gut.“ Bryce nickte mit Nachdruck. „Ok, ich habe noch nie....“ er dachte einen Moment lang nach. „Oh scheiße, ich hab zu viel gemacht. Mir fällt nichts ein.“

Ich verdrehte die Augen. „Komm schon Bryce, es muss etwas geben, das du noch nicht gemacht hast.“

Er biss sich nachdenklich auf die Lippe. Schließlich schien ihn etwas einzufallen. „Hab was. Ich habe noch nie die ganze Nacht durchgemacht.“

Adam, Matt, Eden, Kurt und ich, senkten alle einen Finger. Jetzt, wo ich an der Reihe war, beschloss ich an etwas zu denken, das direkt auf Jane gerichtet war, da sie zuvor einen auf mich gezielt hatte. Sagen wir einfach, das ich eine Vielzahl von Optionen hatte. Als mir etwas gutes eingefallen war, grinste ich.

„Ich bin noch nie bei Nacht Halb-Nackt wegen einer Mutprobe durch die Boston Gemeinde gestreift.“

Jane funkelte mich böse an. „Du bist blöd.“ sagte sie, als sie einen Finger runter nahm.

„Aber du liebst mich trotzdem.“ erwiderte ich strahlend.

„In Ordnung, ich bin dran.“ sagte Adam. „Ich habe noch nie Strip Poker gespielt.“

„Du hast noch nie Strip Poker gespielt?“ rief Brigid aus, als wäre es eine Art Verbrechen gegen die Menschheit.

„Nö.“ antwortete Adam.

„Wow, das kann ich nicht glauben. Das müssen wir spielen, Leute!“

Es gab ein Murmeln allgemeiner Zustimmung. Strip Poker war immer lustig, vorausgesetzt es ging nicht zu weit.

„Ich hab ein Kartenspiel in meinem Koffer.“ teilte Elliot uns mit. „Ich kann es holen gehen.“

„Klasse.“ rief Brigid

„Vielleicht sollte ich einen BH anziehen....“ murmelte Jane.

Es würde definitiv eine Interessante Nacht werden.

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