20: L'heure Exquise*
'Ich Liebe dich.'
Diese drei wunderbaren, magischen Worte hallten in meinem Kopf wieder. Die Zeit schien anzuhalten, als jeder und alles um mich herum zerrann, und nur uns beide, Kurt und mich zurück ließ. Mein Herz begann wie wild in meiner Brust zu schlagen, und die Unmengen an Schmetterlinge, füllten meinen Bauch mit ihrer Freude.
Ich fühlte mich, als wollte ich zur gleichen Zeit springen, schreien, singen, tanzen und weinen. Kurt liebte mich! Es gab im Moment keine Worte, die ich hätte sagen können, die meine Gefühle ausgedrückt hätten.
Eden und Jane versuchten beide mit mir zu reden, aber ich konnte kein Wort, das sie sagten verstehen. Ich musste irgendwie zu Kurt, nichts anderes war wichtig. Ohne überhaupt darüber nachzudenken, begann ich mir meinen Weg zum Anfang der Schlange zu schubsen, und ignorierte dabei völlig das wütende Grunzen und die Beschwerden, von den anderen wartenden Besuchern.
Als ich an der Kasse ankam, drückte ich den Kassierer einfach irgendwelche Euroscheine in die Hand und rannte wie eine irre zum Aufzug, nur war dieser gerade losgefahren. Davon ließ ich mich allerdings nicht im geringsten beirren, und begann die 328 Stufen bis zur ersten Ebene, so schnell wie ich konnte, hinauf zu sprinten.
Auf halben Weg, begannen meine Beinmuskeln zu schmerzen. Dennoch kämpfte ich mich vorwärts, mein Mantra 'Ich muss Kurt sehen' wiederholte sich ständig in meinem Kopf. Alles was ich tun wollte, war meine Arme um ihn zu werfen, ihm zu sagen das ich ihm gehörte und ihn zu küssen, als würde es kein Morgen geben. Dieser verzweifelte Wunsch, motivierte mich, trotz des pochenden Schmerzes in meinen Waden, weiter zu laufen.
Erschöpft und keuchend, erreichte ich schließlich die erste Ebene und suchte wie wild nach Kurt. Mein Herz flatterte aufgeregt, als ich ihn endlich am Geländer stehen und die Menge unten absuchen sah. Der riesige Verstärker stand neben ihn.
„Kurt!" rief ich, als ich auf ihn zu rannte. Ich musste ihm sagen, was ich empfand, aber ich war so außer Atem, das ich kaum ein Wort heraus bekam. „Ich....ich...."
Er drehte sich um, um mich liebevoll anzusehen und einen Finger sanft auf meine Lippen zu pressen. „Nein, Lotte, sag nichts. Ich muss das machen. Bitte, hör mir einfach nur zu." Er atmete einmal tief durch und fuhr dann fort. „Ich liebe dich schon, seitdem ich dich das erste Mal getroffen habe, bevor ich überhaupt wusste, was Liebe wirklich ist. Als Mrs. Huntoon dich zum ersten Mal, unserer zweiten Klasse vorgestellt hat, passierte einfach irgendwas mit mir. Ich weiß nicht was es war. Ich....fiel einfach. Erinnerst du dich an der Sache in der Cafeteria mit dem Sauerkraut?"
Ich nickte stumm, ich erinnerte mich daran, als wäre es erst Gestern gewesen.
„Ich war acht und dumm, und ich wollte einfach nur mit dir reden." gab er zu. „Und außer dieser Bemerkung, war die einzige andere Sache an die ich denken konnte, dir zu sagen, das wir definitiv eines Tages heiraten würden. Ich dachte jedoch, das so etwas von einem Jungen zu hören, den du noch nie zuvor getroffen hattest, dir Angst machen würde."
Ich musste daraufhin lächeln, und meine Reaktion, schien ihn zu ermutigen. „Die Dinge dich ich gemacht habe, habe ich gemacht, weil ich dich mochte. Ich hab an deinen Haaren gezogen, weil ich liebte, wie es sich anfühlt. Ich hab dich gejagt, weil du vor mir weggerannt bist, und ich wollte das du da bleibst. All die Male, die ich dich gehänselt habe, ich wollte ehrlich nur, das du mich bemerkst, einfach das du wahrnimmst, das ich da war." Er biss sich nervös auf die Lippe. „Ich...ich denke, ich hatte einfach nur Probleme mich auszudrücken. Außerdem," fügte er hinzu und lächelte dabei wehmütig. „Waren deine Reaktionen einfach so....liebenswert. Ich liebte es, wie du dich immer geärgert hast, also verhielt ich mich weiterhin wie ein Idiot. Ich realisierte nicht, das du anfingst mich dafür zu hassen. Als ich merkte, was du wirklich für mich empfandest, es hat...hat es mich fast umgebracht."
Er schaute wie ein gescholtener Hund auf seine Füße. Ihn so zu sehen, brach mir fast das Herz, und ich verspürte das verzweifelte Bedürfnis, etwas zu sagen, das seinen Schmerz entfernen würde. „Kurt, ich -"
Er schüttelte seinen Kopf. „Bitte, lass mich ausreden."
Seufzend nickte ich.
Er schluckte. „Nachdem was in Madrid passiert war, hab ich eine Menge nachgedacht. Ich denke, was du gesagt hast, hat mir schließlich klar gemacht, was für ein Arsch ich die ganze Zeit zu dir gewesen bin, und...oh Gott, es tut mir so leid, Lotte! Ich wollte dir nie weh tun, und ich würde alles tun, um alles zurückzunehmen, was ich getan habe."
Er streckte seine Hand aus und streichelte sanft, mit den Rücken seiner Finger über meine Wange. Meine Haut kribbelte bei seiner Berührung. „Du bedeutest alles für mich, Lotte. Ich machte ein Versprechen, das ich dir nie wieder weh tun würde, und dann mit der Sache in Rom....oh Gott, du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich dafür gehasst habe, das ich dich zum Weinen gebracht habe!"
Sein Blick traf meinen und zum ersten Mal, verstand ich die Emotion die in den haselnussbraunen tiefen, widergespiegelt wurden. Es war Liebe: reine, unverfälschte Liebe.
„Ich weiß, das ich nicht wirklich erwarten kann, das du mir in die Arme springst, nach....nun ja, allem, aber ich wollte einfach das du es weißt. Du bist das hübscheste und schönste Mädchen, das ich je getroffen habe, und ich weiß, das ich ohne dich nicht glücklich sein kann. Vertrau mir, ich habe es versucht. Wenn du nicht das gleiche empfindest, werde ich das verstehen und werde mich selbst irgendwie zusammen reißen. Ich hoffe das du mir verzeihen kannst, Lotte." redete Kurt immer weiter, seine Stimme jetzt mit einem flehenden Ton untersetzt. „Ich bin wirklich, wahrhaftig in dich verliebt und war es immer schon gewesen. Ich liebe dich so sehr, das ich es bis ans Ende der Welt schreien will! Ich will es von den Dächern schreien, bis die ganze Welt weiß, was ich fühle!"
Er griff hinunter, schaltete den Verstärker ein, der daraufhin ein leises summendes Geräusch von sich gab und schnappte sich das Mikrophon. Er lehnte sich über das Geländer und verkündete den warmen, leuchtenden Pariser Sonnenuntergang: „Ich, Kurt Matthews, bin total und unumstößlich Hals über Kopf in Lotte Leisch verliebt!"
Das war der Moment, der perfekte Moment für mich, meine Liebe für ihn, zum Ausdruck zu bringen. Bevor er protestieren konnte, schnappte ich mir das Mikrophon. „Und sie ist absolut und hoffnungslos in ihn verliebt." Mit diesen Worten, schaltete ich leise den Verstärker aus und legte das Mikrophon oben drauf.
Kurt hatte sich inzwischen zu mir gedreht und starrte mich ungläubig an, als ob er unbedingt glauben wollte, das die Bedeutung meiner Worte wahr waren, aber Angst hatte, sich Hoffnungen zu machen. „Lotte," flüsterte er. „Heißt das..."
Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich nickte. „Das tut es."
Seine Augen leuchteten auf, als ob irgendwo im inneren ein Feuer entfacht worden war. „Bitte, sag es für mich, Lotte. Ich hab seit ich acht war, davon geträumt, dich diese Worte sagen zu hören. Bitte, Lotte."
Ich fühlte mich viel beschwingter, als ich jemals für möglich gehalten hatte, fast so, als könnte ich fliegen. Ich sagte die drei Worte, die an sich, alle vorgefassten Vorstellungen und Vermutungen, die während der sechs Wochen zerschmettert worden waren und alle neuen Gefühle und Erkenntnisse, die sich gebildet hatten, vertrat. „Ich liebe dich."
Kurt sah so aus, als hätte er gerade im Lotto gewonnen, beugte sich langsam hinunter und legte seine Lippen auf meine. Er küsste mich sanft und zärtlich, und drückte mit seinen dezenten Bewegungen, die Schönheit und die Reinheit seiner Gefühle aus. Seine Arme legten sich sanft um meine Taille und ich legte meine in seinem Nacken zusammen.
Plötzlich zog er sich ganz leicht zurück, um mir in die Augen zu schauen. Die Liebe, die von ihm ausstrahlte, erfüllte meine Seele, bis ich mit Freude, überlief. Kurt lächelte warum, und legte erneut seine Lippen auf meine. Dieser Kuss war leidenschaftlicher als der erste, gefüllt mit Feuer und Sehnsucht. Ich erwiderte ihn begierig, bewegte meine Lippen gegen seine und versuchte zu zeigen, wie sehr ich seine Gefühle erwiderte.
Zärtlich fuhr er mit seiner Zunge an meiner Unterlippe entlang, und bat um Erlaubnis, den Kuss zu vertiefen. Ich willigte nur zur gerne ein und öffnete meine Lippen, um ihn hinein zu lassen. Seine Zunge streichelte zärtlich die meine, und zeichnete abstrakte Bilder von Linien und wirbeln auf ihre Oberfläche. Sein Geschmack – Kaffee und Pfefferminz – sorgte dafür, das meine Geschmacksnerven vor vergnügen kribbelten. Ich hob meine Hände, um sie durch sein hellbraunes Haar zu fahren, und erfreute mich an der Art, wie seine seidigen Locken durch meine Finger rannen.
Er zog mich näher an sich, unsere Körper formten sich perfekt zusammen, wie Puzzelteile, die von Gottes Hand geschnitzt wurden, um nur zueinander zupassen. Es war der Perfekteste Kuss, den ich mir jemals hätte vorstellen können. Leidenschaftlich, dennoch sanft, besitzergreifend, dennoch liebevoll – Kurt beanspruchte mich, aber nur, wenn ich auch bereit war, die seine zu sein.
Ich lächelte gegen seine Lippen, und versicherte ihm wortlos, dass ich das war und das für solange, wie er mich haben wollte. Die Hand die er hob, um meine Wange liebevoll zu streicheln, versprach mir, das es in der Tat, für eine sehr lange Zeit sein würde.
Als wir beide kurzatmig wurden, beendete er den Kuss, lehnte seine Stirn gegen meine. „Sei mein?"
Ich grinste. „Nur wenn du mein sein wirst."
Er brachte seinen Mund, dicht an mein Ohr. „Ich bin seit elf Jahren dein." flüsterte er. „Und das wird sich auch sobald nicht ändern."
Ich lächelte warm, und küsste ihn sanft auf die Lippen. „Ich bin dein, Kurt."
Er stieß einen Freudenschrei aus und schöpfte mich in seine Arme, drehte mich in der Luft herum und lachte dabei fröhlich. Erst als er mich wieder auf meine Füße stellte, schauten wir uns zufällig um.
Natürlich hatten wir eine Menge Aufmerksamkeit auf uns gezogen. Es überraschte mich überhaupt nicht, das uns jeder in unsere Nähe anstarrte. Was ich jedoch nicht erwartet hatte, war, das sie in Applaus ausbrachen. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sich für romantische Sagen irgendwelcher amerikanischer Teenager interessierten, aber hey, wer liebte schon kein Happy End?
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„„Bryce, du bist offiziell eine Niete im Leben."
„Es ist nicht meine Schuld!" betonte er und brach sein viertes Streichholz in zwei, als er versuchte, die Kerzen auf dem großen Kuchen, den wir für Kurt an diesem Nachmittag gekauft hatten, zu entzünden. „Die Dinger müssen beschädigt sein."
Jane verdrehte die Augen und schnappte sich die Packung aus seiner Hand. „Gib sie mir. Er wartet bereits seit zehn Minuten draußen im Flur!" Sie nahm geschickt ein Streichholz heraus, strich es an der Schachtel entlang und hatte beim ersten Versuch Erfolg. Nachdem sie die neunzehn Kerzen, die wir auf den Kuchen verteilt hatten, angezündet hatte, löschte sie es und schmiss es in den Papierkorb.
„Ich glaube, alles ist bereit." sprach Eden und stellte sicher, das der Kuchen in der Mitte des kleinen Tisches, im Raum der Jungs stand. „Adam, du kannst ihn jetzt herein lassen."
„Jane, glaubst du wirklich, das er überrascht sein wird?" fragte ich. „Ich meine, den Grund den wir im gegeben haben, aus dem Zimmer zu bleiben, war nicht gerade glaubwürdig."
„Hey!" protestierte sie. „Wir hätten wirklich gerade eine nackte Kissenschlacht machen können! Es ist total logisch, das wir uns erst wieder anziehen müssen, bevor wir ihn hinein lassen."
Adam öffnete die Tür zum Flur. „Kurt." rief er. „Du kannst jetzt rein kommen."
„Es ist nur schade, das ich den ganzen Spaß verpasst habe." Der Hauch von Sarkasmus der in der Stimme meines Freundes mitschwang, machte es deutlich, dass er uns unsere Entschuldigung, kein Stück weit abgekauft hatte. Dennoch, war er höflich genug, so zu tun, als wäre er überrascht, als er über die Türschwelle trat.
„ÜBERRASCHUNG!" riefen wir im Chor.
Ich konnte mich nicht zurück halten und rannte zu Kurt hinüber, sprang in seine Arme und gab ihn einen dicken Schmatzer auf den Mund. Wir waren gerade erst seit ein paar Stunden offiziell zusammen, aber ich war schon süchtig nach seinen Küssen.
Kurt schlang seine Arme um mich und drückte mich fest, bis Elliot sich räusperte und uns an den Grund erinnerte, warum wir überhaupt, in erster Linie in dem Zimmer waren. Kichernd, setzte Kurt mich ab, gab mir schnell einen Kuss auf meinem Kopf und schlang einen Arm um meine Taille.
„Bereit, Leute?" fragte Matt. „Eins...zwei...drei..."
Wir begannen alle zu singen.
„Happy Birthday to you,
Happy Birthday to you,
Happy Birthday Dear Kurt,
Happy Birthday to you!"
Kurt näherte sich dem Kuchen, als wir ein wenig für ihn jubelten, und ein schiefes grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
„Wünschst du dir heute noch was, Mann?" fragte Luke.
Kurt winkte ihn ab. „Ich denke drüber nach. Dieses Jahr wird es nicht einfach."
Wir warteten geduldig, als Kurt über seine Wunsch-Optionen nachdachte und klatschten, als er sich endlich entschlossen hatte und die Kerzen mit einem Atemzug ausblies.
„In Ordnung!" rief Bryce. „Lasst uns das Ding essen!"
Jane verdrehte die Augen und reichte Kurt ein großes Messer, von dem ich vermutete, das sie es aus der Hotelküche geklaut hatte. Strahlend drehte er sich zu mir.
„Lotte, würdest du mir die ehre erweisen, und die Torte zusammen mit mir anschneiden?"
Ich kicherte, wie das Liebeskranke Teenager Mädchen, das ich nun Mal war, und legte meine Hand auf die seine, die auf dem Griff des Messers ruhte. Gemeinsam schnitten wir die zuckersüße Herrlichkeit mit Schlagsahne, in gleichgroße Stücke.
Eine Stunde später, als wir immer noch alle bis zum Bersten mit Geburtstagstorte gefüllt waren, führte mich Kurt von unseren Freunden weg und auf den kleinen Balkon, der an dem Zimmer angrenzte. Er schloss schnell die Glastür hinter uns, und gab mir einen schnellen Kuss auf den Mund.
„Kann ich dir etwas erzählen?" flüsterte er und ruhte seine Stirn gegen meine.
Ich lächelte ihn warm an. „Du kannst mir alles erzählen."
Er kicherte. „Ich wusste wirklich nicht, was ich mir dieses Jahr wünschen sollte."
„Warum das?" fragte ich.
„Weil ich mir, seitdem ich Neun war, immer dasselbe gewünscht habe, und ich hab es endlich." Er strich mit seinen Lippen, über meine. Mein Herz flatterte glücklich als Erwiderung.
„Ich hab mir dich auch gewünscht." gab ich zu.
Er schien überrascht. „Wirklich? Wann?"
Ich grinste. „Am Trevi Brunnen."
Was auch immer ich für eine Reaktion erwartet hatte, es war sicherlich nicht das Kurt in Gelächter ausbrach. „Was ist so lustig'" fragte ich.
„Tut mir leid, ich denke nur, das es toll ist, das du diesen Wunsch gemacht hast, da ich mir dich auch gewünscht habe."
Ich sah den Humor in der Situation und kicherte ebenfalls. Als wir uns wieder beruhigt hatten, seufzte Kurt zufrieden. „Das ist der schönste Geburtstag, den ich je hatte."
Ich zog meine Augenbrauen in die Höhe. „Sogar besser, als der, wo du die Haus-Party geschmissen hast, und Giles Arden sich betrunken hat und in deinen Pool gefallen ist?"
„Sogar besser als der." kicherte er.
„Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendwas das hätte toppen können."
Er nahm meine Hand in seine. „Also, das Geschenk, das ich dieses Jahr bekommen habe, schlägt alle anderen, die ich je bekommen habe, mühelos."
„Oh!" rief ich, als ich mich plötzlich erinnerte, „Das erinnert mich. Ich muss dir noch das richtige Geschenk geben, das ich dir gekauft habe. Warte nur eine Sekunde." Ich hüpfte zurück ins Zimmer, ignorierte die fragenden Blicke meiner Freunde und holte das eingewickelte Päckchen, unter Adams Kopfkissen hervor, wo ich es für den Abend verstaut hatte.
„Hier ist es." verkündete ich, als ich wieder auf den Balkon trat und die Tür hinter mir schloss. Kurt strahlte, als ich es ihm übergab.
Er hielt es an sein Ohr und schüttelte es. „Hey, es klappert nicht!" protestierte er schmollend. Ich schlug ihn leicht gegen den Hinterkopf.
„Öffne es einfach, du Witzbold."
Kichernd, riss er eifrig das Geschenkpapier hinunter und enthüllte mein Geschenk. Er lächelte warm, als er sah, was es war. „Es ist wunderschön, Lotte."
„Darf ich dir sagen, warum ich es gekauft habe?" Er nickte. „Gestern." begann ich. „Spazierte ich am Montmartre umher, an dem Ort, wo all die Künstler herumhängen. Ich sah das Bild und ich war einfach hin und weg. Ich bin ein paar Mal zuvor an diesem Cafe vorbeigelaufen, aber ich hab es nie wirklich bemerkt. Erst als ich das hier sah, erkannte ich, wie schön es war. Und, na ja, ich dachte...das es irgendwie, wie du, ist." Ich lächelte verlegen. „Ich wollte es dir heute Abend geben, und es benutzen, um dir zu sagen was ich empfinde, aber du kamst mir irgendwie zuvor."
Worte hatten Kurt offenbar verlassen, da alles was er als Reaktion, nachdem er meine (zugegebener maßen kitschige) Erklärung gehört hatte tat, war, das Bild abzusetzen, seine Arme um mich zu schlingen und seine Lippen auf meine zu legen. Der Kuss begann gerade leidenschaftlicher zu werden, als uns ein klopfendes Geräusch ablenkte.
Verwirrt drehte ich mich herum, um nach Quelle des Geräuschs zu suchen, nur um Bryce wie ein Antennenwels an der Scheibe gepresst vorzufinden und ein paar eher unhöfliche Geräusche mit seinen Lippen machen zu hören.
Als ich meine Augen wegen der unreife meines Freundes verdrehte, griff Kurt nach dem Türgriff, um zu versuchen besagten Freund zu verjagen. Unglücklicherweise, bewegte sich die Tür nicht. Bryce hatte uns ausgesperrt.
Etwas an der ganzen Situation amüsierte mich köstlich, und während mein geliebter Freund anfing, an die Glastür zu klopfen (sehr zur Belustigung der Leute im Zimmer dahinter), brach ich in Gelächter aus.
„Verdammt." fluchte Kurt. „Was sollen wir jetzt machen?"
Immer noch vergnügt, entschied ich mich, ihn zu ärgern. „Wir könnten einfach unsere Klamotten ausziehen und gleich hier und jetzt liebe machen." schlug ich in der ernsthaftesten Stimme vor, die ich aufbringen konnte. Kurt wirbelte herum, um mich anzusehen und sah wie gelähmt aus.
„Was?" Quietschte er beinahe.
„Entspann dich." kicherte ich und legte eine Hand auf seinen Arm. „Ich hab nur Spaß gemacht."
Kurt schien gleichzeitig erleichtert und enttäuscht zu sein. „Oh." Plötzlich leuchteten seine Augen auf. „Hey, warum tun wir nicht einfach so, nur um sie zu erschrecken."
Ich hob eine Augenbraue. „Das willst du ernsthaft?"
„Sie werden uns auf jeden Fall zurück ins Zimmer lassen, wenn sie denken, das wir auf dem Hotel Balkon, ungeschützten Sex haben werden, und dazu noch für ganz Paris zu sehen." versicherte er.
Ich grinste. „In Ordnung. Ich bin dabei. Was machen wir?"
Er zuckte mit den Schultern. „Wir fangen an wie wild zu knutschen und lassen es so aussehen, als würden wir wirklich gleich loslegen, schätze ich."
„Guter Plan." stimmte ich zu.
Er nickte. „Okay, bist du bereit?"
„Bereit."
Er stürzte sich auf mich und fing meine Lippen in einen brennenden Kuss. Ich spielte mit und vergrub meine Hände in seinen Haaren, und übertrieb meine Bewegungen, damit unsere Freunde auch ja alles sahen. Kurt stöhnte lauter als nötig war und schob dann seine Zunge in meinen Mund. Ich bog meinen Körper gegen seinen und wanderte mit meinen Händen zu seiner Brust. Er löste sich von meinen Lippen und vergrub sein Gesicht in meiner Halsbeuge.
„Machen sie schon irgendwas?" murmelte er. Ich warf einen Blick durch die Glastüren. Sie saßen alle herum und unterhielten sich fröhlich, keiner von ihnen schaute in Richtung des Balkons.
„Sie haben es noch nicht Mal bemerkt." antwortete ich.
Er hauchte mir einen Kuss auf meinen Hals. „Stöhn richtig laut." Ich tat, wie er mir sagte.
Und tatsächlich, Brigids Kopf schnellte hoch und ihre Augen weiteten sich, zu der Größe von Golfbällen, als sie uns sah. Sie stupste Jane hastig gegen den Arm und gestikulierte wie wild in Richtung unserer kleinen Performance. Plötzlich waren alle Augen auf uns.
„Sie schauen jetzt." verkündete ich. „Mach es gut." Kurt hakte seine Arme unter meine Oberschenkel, wickelte meine Beine um seine Taille und trug mich hinüber zu den Glastüren, bis mein Rücken genau dagegen gepresst war. Ich beugte mich hinunter, um ihm einen Kuss zu geben, und er grinste schelmisch als Antwort darauf.
„Kommen sie?" fragte ich.
Er warf einen Blick über meine Schulter in das Zimmer. „Noch nicht. Sie starren uns alle irgendwie nur an."
„Perverslinge."
„Ich weiß, nicht wahr?"
„Ich könnte einen meinen gefälschten Orgasmen zum Besten geben." schlug ich vor. Kurt vergrub sich gegen meinen Hals.
„Ich glaube nicht, das wir schon an diesem Punkt sind."
„Dann lass dir was anderes einfallen."
Er tat genau das. Langsam begann er eine Hand von hinten unter mein Shirt zu schieben. Seine Berührung sendete einen Schauer über meine Wirbelsäule und ich war wirklich enttäuscht, das wir nicht wirklich einfach hier losgehen konnten.
Die Möglichkeit, das Kurts flinke Finger, den Verschluss von meinem BH fand, musste schließlich jemanden über die Grenze gebracht haben. Denn das nächste das ich wusste, war, das ich mit Kurt über mir, zurück stolperte, als die Tür hinter uns nachgab. Wir landeten mit einem lauten Knall, auf dem Teppich des Hotelzimmers.
„Hey!" schrie Jane, die offensichtlich diejenige war, die uns 'unterbrochen' hatte. „Lass mich nicht da raus kommen."
Kurt lachte nur.
„Endlich." seufzte ich. „Wir fingen langsam an zu glauben, das wir tatsächlich anfangen müssten uns auszuziehen, um jemanden dazu zu kriegen, die Tür zu öffnen."
Als die Bedeutung meiner Worte einsank, begannen verschiedene formen von kichern, lachen und glucksen, sich im Raum auszubreiten.
„So viel zur freien Porno-Show." grummelte Bryce und Brigid schlug ihn daraufhin.
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Als Kurt und ich, Hand in Hand, aus der Zollabfertigung und in den Ankunftsbereich des Logan international Flughafens liefen, war ich ehrlich gesagt vom schieren Mangel an Überraschung, auf den Gesichtern unserer Familien überrascht. Ich hätte gedacht, das es zumindest irgendeine Art von Schock zur Folge hätte, ihre Kinder die nie miteinander ausgekommen waren, Händchenhaltend zu sehen. Anscheinend, hatte ich mich geirrt.
„Lottchen!" quietschte meine Mutter, hüpfte zu mir hinüber und zog mich eifrig in eine erdrückende Umarmung. „Und Kurtilein!" sie gab meinen Freund die gleiche Behandlung. „Ihr seid zurück! Ihr seid zurück und ich koche heute Abend für alle Sauerbraten!"
Ich seufzte. Vertraut darauf das Mama die traditionelle deutsche Speise, die ich nicht essen konnte, auftischt, sobald ich nach Hause komme.
Mein Vater kam mit ausgestreckten Armen, für eine Umarmung, auf mich zu. „Meine Lotte! Ich bin froh das du wieder zu Hause bist!" Er umarmte mich und drückte mir einen Kuss auf die Wange, dann drehte er sich zu dem Jungen, dessen Hand immer noch die meine hielt. „Kurt!" rief er und klopfte den jüngeren Mann auf den Rücken. „Wie geht es dir? Hat dir die Reise gefallen?"
Kurt strahlte. „Oh ja, Mr. Leisch." antwortete er. „Sehr sogar."
Obwohl ich Kurts Familie nicht besonders gut kannte, erkannte ich sie, als sie ihren Weg zur unserer kleinen Gruppe machten. Ein großer, stattlicher Mann mit grauen Haaren und einem schelmischen Lächeln lief voran, gefolgt von einer fröhlich aussehenden Frau um die fünfzig und einen grübelnden, aber minuziös gepflegten Teenager Jungen.
Kurt ließ schließlich meine Hand los, als er seinen Vater umarmte. „Hi, Dad!"
„Schön dich wieder zuhaben, Kurt." verkündete Mr. Matthews und klopfte seinen Sohn liebevoll auf den Rücken.
Mrs. Matthews schubste ihren Ehemann schnell aus dem Weg. „Ich bin dran!" rief sie und warf ihre Arme um Kurt. „Oh, mein Baby, ich hab dich so vermisst." Ich konnte sehen, wie sich Kurts Wangen leicht röteten, aber er drückte seine Mutter dennoch leicht. „Ich hab dich auch vermisst, Mom."
Als die beiden sich schließlich voneinander lösten, drehte sich Kurt zu seinem Bruder. „Hey, Jack." grüßte er und verfiel mit den Jungen in eine 'männliche Umarmung'. „Schön dich zu sehen, Mann."
Jack grinste. „Ebenso, Bruderherz."
„Carola!" rief Mrs. Matthews plötzlich, offenbar hatte sie meine Mutter bemerkt. Sie waren alte Freunde und so weiter. „Es ist ewig her! Wie geht es dir?"
Meine Mutter umarmte ihre Freundin herzlich. „Mir geht es wunderbar, Katherine, wie geht es dir?"
Als aller Erwachsenen begannen sich untereinander zu unterhalten, schlang Kurt seinen Arm um meine Taille. Ich lächelte glücklich zu ihm hinauf. Wir standen ein oder zwei Minuten so da, und obwohl es offensichtlich war, das unsere Eltern gesehen hatten, das wir liebevoll miteinander umgingen, hatten sie dennoch immer noch nichts dazu gesagt. Die fehlende Reaktion, begann mir auf die Nerven zu gehen.
Ich gab schließlich meiner Frustration nach. „Mama!" rief ich.
Nachdem sie eine kleine Pause in ihrem Gespräch mit Mrs. Matthews erreicht hatte, kam sie fröhlich zu Kurt und mir hinüber. „Ja, Liebes?"
Für Kurt, entschloss ich mich die Unterhaltung auf Englisch zu führen. „Hast du denn gar nichts, du weißt schon, anderes an Kurt und mir bemerkt?"
„Ihr seit zusammen, ich weiß." erwiderte sie betont lässig.
Nun, das war sicherlich nicht das, was ich erwartet hatte. „Und, äh...wirst du nicht irgendwas tun? Du weißt schon, wie schreien, springen, ohnmächtig werden, einen Herzinfarkt bekommen...irgendwas?"
„Warum sollte ich?" kicherte sie. „Ich wusste schon für eine sehr lange Zeit, dass das passieren wird. Ich bin glücklich, ja, aber nicht überrascht."
„Du hast meinen Segen, Kurt." warf mein Vater ein. „Sorge nur dafür, das Lotte nicht schwanger wird, ja?"
„Ist das eine Geschlechtskrankheit oder so was?" murmelte Kurt.
Ich schnaubte. „Nicht wirklich."
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Es war ziemlich seltsam, wieder zu Hause zu sein, jedoch mit Kurt, als meinen Freund (Gott, wie ich es liebte, das zu sagen). Ich war umgeben von Dingen, die ich damit verband ihn zu hassen, und doch, da saß er, mit einem dämlichen Grinsen und braunen Augen, die nur für mich funkelten, auf meiner Bettdecke.
Wir konnten immer noch die Geräusche vom Abendessen, von unten hören, aber das war uns egal. Wir sind absichtlich der großen Familienfeier entflohen - die unhöflichen und anzüglichen Kommentare (meist mit freundlicher Genehmigung von Kurts Vater), waren einfach zu lästig geworden, um sie zu bewältigen.
„Verdammt." fluchte ich, als ich durch meine Sockenschublade wühlte. „Ich weiß das es hier irgendwo...."
Kurt seufzte. „Warum sagst du mir nicht einfach wonach du suchst?"
„Es ist nur dieses....blöde....Bild, das ich dir zeigen wollte..." brummte ich frustriert, als ich meine Nylons und Strümpfe beiseite schob.
Schließlich entdeckte ich das Bild, nachdem ich gesucht hatte, in der hintersten Ecke, unter den farbenfrohen Urlaubssocken, die meine Großtante mir so gerne schickte.
„Aha!" krähte ich triumphierend. „Hier ist es."
Ich drehte mich um, um es Kurt zu zeigen, aber er war in irgendeine Art von Buch, das er offenbar in der Schublade meines Nachttisches gefunden hatte, was daran zu erkennen war, weil diese noch offen stand, vertieft.
„Was ist das?" fragte ich. Das Buch kam mir bekannt vor, aber ich konnte es nicht einordnen.
Er grinste. „Dein Tagebuch aus der siebten Klasse."
„Und du liest es?"
Sein Grinsen wurde breiter. „Aber ja, das tue ich. Es ist sehr unterhaltsam. Hier, lass mich dir was vorlesen." Er räusperte sich dramatisch. „'Zwölfter Oktober. Heute war mein dreizehnter Geburtstag!' - Wow, Lotte, ich wusste gar nicht, das du kleine Smileys unter deinen Ausrufezeichen malst - 'Mama hat mir ihre spezial Pfannkuchen zum Frühstück gemacht und alle Kinder im Bus haben Happy Birthday für mich gesungen! Als ich in der Schule ankam, hat sich Jane hinter mich geschlichen, und mir diese alberne Kunststoff Krone aufgesetzt und gesagt, dass ich sie den ganzen Tag lang tragen müsste, da ich die Geburtstags-Königen sei. Ich wollte, aber dann hat der Blödian Kurt sie mir gestohlen. Ich musste ihn durch die ganze Schule, bis zu den Achtklässler Gebäude jagen, um sie wieder zu bekommen, und natürlich, waren alle Achtklässler nur What the F-Sternchen-Sternchen-Sternchen.' - Ich kann nicht glauben, das du dich in deinem eigenen Tagebuch zensierst. - 'Was hat der Kerl für ein Problem? Kann er mich nicht einmal an meinem Geburtstag in Ruhe lassen? Nein, er muss sich die GANZE verdammte Zeit wie ein Idiot benehmen.' - Wow, dieser Kurt Charakter klingt ja nach einem richtigen Mistkerl, nicht wahr? - 'Aber dann in der Mittagspause, hat er tatsächlich, als ob er es auch meinte, 'Alles Gute zum Geburtstag' zu mir gesagt, und mir ein Stück Schokolade gegeben. Ich meine, ich habe es gegessen und alles - hallo, es ist Schokolade - aber hat der Junge eine multiple Persönlichkeitsstörung oder so was? Er ist ernsthaft verrückt."
Zu dem Zeitpunkt, als Kurt mit lesen fertig war, brannten meine Wangen vor Scham. „Ja, entschuldige bitte...." murmelte ich.
Kurt schloss das Tagebuch und warf es zur Seite. „Hey, keine Sorge." er stand vom Bett auf, um mir einen beruhigenden Kuss auf die Wange zu geben. „Wir waren beide ziemlich dumm, als wir dreizehn waren."
Ich schmollte und tat so, als wäre ich beleidigt. „Wen nennst du hier dumm?"
„Dich." neckte er und schaute ziemlich selbstgefällig drein.
„Oh, du wolltest es ja nicht andres, Mister...." Mit diesen Worten schubste ich ihn, mit einen flump rückwärts auf Bett. Wir kabbelten uns ein wenig, lachten uns dabei kaputt und als wir schließlich müde wurden, lagen wir einfach nur nebeneinander da und kuschelten.
„Lotte." begann er und streichelte meine Haare. „Was war das für ein Bild, das du mir zeigen wolltest?"
„Oh das." erinnerte ich mich, verlagerte mich ein wenig, um das Ende des Bettes zu erreichen, wo ich das besagte Bild zwanglos hab fallen lassen. Ich schnappte es mir und übergab es ihn. „Hier ist es."
Er betrachtete es ein paar Augenblicke lang, bevor er kicherte. Die tiefen Vibrationen in seiner Brust, erreichten meinen Körper, an der Stelle wo ich gegen ihn lag, und erzeugten ein angenehmes Gefühl.
„Das ist unsere dritte Klasse. Da vorne bist du." er zeigte auf ein kleines Mädchen, mit blonde Zöpfen. „Und da bin ich, hinter dir."
„Du machst bei mir Hasenohren." teilte ich ihn grinsend mit.
Er küsste mich auf den Kopf. „Ich war so ein charmanter, kleiner Junge, nicht wahr?"
„So charmant, das du nur elf Jahre gebraucht hast, um dein Mädchen zu bekommen." neckte ich.
„Halt den Mund."
„Zwing mich doch."
„Mit Freude."
Und genau das tat er. Er presste seine Lippen auf meine und verbannte alle anderen Gedanken aus meinen Kopf und Worte aus meinen Mund. War ja auch nicht so, als hätte ich irgendwas wichtiges zu sagen. Alles was zählte, war der Junge der an meinen Lippen klebte und damit war ich voll und ganz zufrieden.
Ende
Und hiermit endet eine weitere meiner Übersetzung. Ich hoffe, das euch auch diese gefallen hat und dass ich euch bei meiner nächsten Übersetzung. Die nächste Woche beginnen wird, Wiederlesen werde. Vielen lieben Dank, für all eure lieben Kommentare und unzähligen Votes. ♥♥♥
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