1. Kapitel
„DRIIING! DRIIING!”
Ich suchte mit meiner Hand nach dem Wecker der auf meinem Nachttisch neben meinem Bett stand und gab einen genervten Ton von mir, denn es war vier Uhr morgens.
Genervt fand ich den Wecker und schaltete ich ihn aus.
Ich quälte mich aus meinem Bett, zog mir mein Outfit an, was ich mir schon gestern bereit gelegt hatte und ging ins Bad um mich fertig zu machen. Ich schaute kurz in meinen Spiegel und das erste was mir auffiel waren meine Augenringe und meine ungekämmten dunkelbraunen Locken, die in den Spitzen ein paar helle Highlights hatten. Ein paar kleine Sommersprossen zeigten sich auf meiner Nasen und meinen Wangen. Sie passten zum Glück gut zu meinen grünen Augen.
Ich kämmte mir schnell meine Haare, was um ehrlich zu sein echt schmerzhaft war. Das Einzige was ich heute an Make-Up benutzte war Concealer. Ich trug ich auf meine Augenringe auf und verblendete es schnell.
Viel Make-Up benutzte ich meistens generell schon nicht, weil ich einfach keine Zeit hab und es mich nicht stört ungeschminkt raus zu gehen. Ich putzte mir schnell meine Zähne, ging auf die Toilette und warf noch einen letzten Blick in den Spiegel.
Heute ist der erste Tag von den Sommerferien und meine Eltern haben entschieden, dass wir sechs Wochen im Norden von Spanien verbringen würden. Was ich davon halten sollte, wusste ich auch nicht so genau.
Zwar bedeutete der Urlaub Strand und warmes Wetter, was hier in Deutschland gerade nicht so angesagt war, aber dafür kann ich sechs Wochen lang meine beste Freundin nicht sehen. Ändern könnte ich den Urlaub sowieso nicht, denn ich war noch 17 und musste also mitkommen. Im nächsten Moment bekam ich eine Nachricht von Lou (meine beste Freundin).
„Na, auch schon wach?” [04:19]
„Ja, leider. Warum bist du eigentlich schon wach?” [04:20]
„Ähm, naja. Eigentlich bin ich noch nicht mal schlafen gegangen.” [04:20]
„Dein Ernst?” [04:20]
„Jap, kennst mich doch. Serien sind nun mal spannender und Schlaf ist doch sowieso überbewertet. Aber ich geh jetzt pennen. Gute Nacht.” [04:21]
„Gute Nacht, schlaf gut haha.” [04:21]
Im nächsten Moment war sie auch schon wieder offline.
Ich nahm meine Koffer und meinen Rucksack und schleppte beides gleichzeitig die Treppe runter, da ich es hasste zweimal zu laufen.
In der Küche erwarteten mich schon meine Eltern und mein großer Bruder Alec, der genau wie ich, bald 18 wird.
Ich begrüßte alle mit einem „Guten Morgen” und setzte mich zu ihnen an den Esstisch.
Mein Frühstück bestand nur aus einer kleinen Schüssel Müsli, da frühs generell kaum was runterbekam. Meine Eltern unterhielten sich über 'Santander'. Das war die Stadt direkt an der Küste, in die wir reisen würden.
Nach dem Frühstück brachte mein Vater auch schon alle Koffer ins Auto eines Kumpels, der uns zum Flughafen fahren würde.
Ich stieg schon vorher ins Auto, da ich ganz genau wusste, das meine Eltern noch eine Weile wie wild herum wuseln würden und kontrollieren würden, ob wir auch nichts vergessen hatten. In der Zeit holte ich schonmal meine Kopfhörer aus meinem Rucksack und fing an auf Spotify Musik zu hören.
Das erste Lied, was ich sofort erkannte war "Half A Man" von Dean Lewis. Drei Lieder später, stiegen dann auch meine Eltern und Alec ein, worauf wir kurze Zeit später auch schon losfuhren.
--- Am Flughafen ---
„Wie viel Zeit haben wir noch um den richtigen Check-In Schalter zu finden?”, fragte meine Mutter hektisch, weil sie mal wieder dachte, dass wir den Flug verpassen würden.
„Der Flug geht erst in fast zwei Stunden. Wir haben also noch Zeit.”, antwortete mein Vater leicht genervt.
„Meint ihr den Schalter?”, fragte ich meine Eltern und zeigte mit meinem Finger auf den Schalter.
„Ja, das ist er. Danke, Süße.”, antwortete sie erleichtert. Ich frag mich bis heute, wann sie endlich diesen Spitznamen abschaffen würde, immerhin bin ich bald erwachsen.
Wir stellten uns an das Ende der langen Reihe. Ich hasste es zu warten und holte kurz darauf meine Handy raus um zu schauen, ob ich neue Nachrichten bekommen hatte. Und tatsächlich hat mir Lou vor ein paar Minuten geschrieben.
„Na, seit ihr schon im Flugzeug?” [08:06]
„Bis jetzt noch nicht, wir sind noch beim Check. Dauert aber noch ewig.” [08:12]
„Schon ein paar hotte Typen gesehen?” [08:13]
„Warum sollten hier heiße Jungs sein?” [08:13]
„Weil an Flughäfen immer hotte Typen sind, also schau dich um.” [08:13]
„Na gut, warte kurz.” [08:14]
Ich warf einen Blick über die Mengen von Menschen. Auf der linken Seite war keiner dabei, der meinem Typ entsprach.
Auf der Rechten...
Warte.
Kurz nochmal zurück.
Auf der rechten Seite stand tatsächlich ein Typ mit schwarzen Locken. Er lehnte sich an eine Wand an. Ich sah ihn jedoch nur von der Seite. Jedenfalls bis eben, denn er stieß sich mit einem Fuß ab und drehte sich genau in meine Richtung. Der Junge bemerkte meinen Blick und starrte mich verwirrt an. Schnell wandte ich meinen Blick ab und schaute zurück auf mein Handy.
Er war irgendwie heiß, murmelte meine innere Stimme.
Jap, da stimme ich dir ausnahmsweise mal zu.
Auch mein Bruder bemerkte meinen Blick zu dem Jungen und fragte: „Uhhh, hat da etwa jemand nach Jungs Aussicht gehalten?”
„Genau.”, antwortete ich ironisch und zog dabei das 'e' etwas länger. Ich warf meinen Blick zurück auf mein Handy und schrieb Lou:
„Du hattest recht! Ich hab wirklich Jemanden entdeckt.” [08:19]
„Jemanden?? Beschreib ihn!” [08:20]
„Das einzige, was ich weiß, ist, dass er schwarze lockige Haare hatte. Die Augenfarbe konnte ich nicht wirklich erkennen, aber es war eher eine dunklere Farbe.” [08:21]
„Das hört sich gut an, weißt du bei welchem Check-In Schalter er stand? Vielleicht fliegt ihr ja mit dem selben Flugzeug!” [08:21]
„Weißt du eigentlich, wie unwahrscheinlich das ist? Davon abgesehen stand er bei keinem Schalter.” [08:22]
„Och man. Aber vielleicht stellt er sich ja doch noch zu deinem Schalter.” [08:22]
„Kann sein, aber ich werd ihn sicherlich nicht die ganze Zeit bis zum Flug stalken!” [08:22]
„Jaja, aber sag mir sofort Bescheidenheit, wenn du ihn im Flugzeug siehst!” [08:23]
„Mach ich. Bye, bis nachher.” [08:23]
„Bye!” [08:23]
Nach dem Check-In ging es in die Sicherheitskontrolle. Leider hab ich den Typ mit den schwarzen Haaren, nennen wir ihn mal Blacky, nicht mehr gesehen.
Pünktlich um 09:15 durften wir ins Flugzeug. Kurz nachdem ich in den Gang des Flugzeugs kam, sah ich es auch schon.
Beziehungsweise besser gesagt: Ich sah ihn.
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