
Kapitel 50
Ich zwang mich zur Ruhe, als wir letztendlich die persönlichen Räume des Sith Lords betraten. Nun gab es kein zurück mehr und ich hatte die Vermutung, dass diese Gemächer das Letzte sein würden, was ich sah. Anakin hatte das Zusammentreffen mit Dane mit keiner Silbe erwähnt, doch etwas hatte sich geändert. Er schien noch wütender zu sein als vorher, auch wenn ich nicht sagen konnte auf wen er nun wütend war; ob er auf mich, auf Dane oder auf sich selbst sauer war, konnte ich selbst durch die Macht nicht herausfinden.
Angespannt blieb ich gegenüber des imposanten Stuhls stehen, dessen Lehne denjenigen versteckte der, sowohl die Separatisten, als auch die Republik fest im Griff hatte. "My Lord, Anakin Skywalker ist hier um mit Euch zu sprechen, wie Ihr es befohlen habt." Meine Stimme klang noch immer wie die einer unterwürfigen, braven Sith, die nach seiner Nase tanzte.
Die Stimme, die mir antwortete, bereitete mir Gänsehaut, wie jedes Mal wenn ich sie hörte.
"Gut...." Die Panik und Angst die mir den Nacken heraufkroch drängte ich mit aller Macht beiseite, ich durfte jetzt nicht schwach werden.
Darth Sidious drehte sich in seinem Stuhl zu uns um und kaum war das Gesicht des Sith Lords zu erkennen, spürte ich eine Welle des Schocks und des Unglaubens von Anakin ausgehen. Natürlich war er schockiert, immerhin blickte er gerade in das Gesicht des Kanzlers der Republik, welcher ebenso mein Boss und somit der herrschende Sith Lord war.
"W... Was...? Wie...? Kanzler?!" Anakin schien das alles nicht begreifen zu wollen und alle Zweifel, Wut und Hass stürmten erneut auf den jungen ehemaligen Jedi ein. Doch dieses Mal richteten sich diese Gefühle ausnahmsweise nicht gegen mich, sondern gegen seinen einstigen Mentor und Freund.
Auch Darth Sidious hatte diese Änderung in der Macht gespürt und sah nun mich an. "Lady Tano, Euer Auftrag ist hiermit erledigt, Ihr könnt nun gehen. Ich denke Anakin und ich haben noch viel zu bereden." Als würde er gar nicht erst in Erwägung ziehen, dass ich mich weigern könnte, sah sofort wieder Anakin an, welcher den Sith Lord noch immer ungläubig betrachtete.
"Nein!"
Ich trat einen Schritt vor, verschloss meine Miene mit einem unnachgiebigen Blick und schirmte somit ebenfalls Anakin vor den mörderischen Blicken des Sith Lords ab.
"Wie bitte?" Sidious' Stimme war bedrohlich leise, doch dieses Mal ließ ich seine Drohungen nicht an mich heran. Sollte er mich doch töten, ich hatte sowieso nichts zu verlieren.
"Ich werde nicht gehen. Und ich werde nicht zulassen, dass Ihr Anakin irgendwelche Gräueltaten und Tricks auftischt! Er gehört nicht zu uns und es war ein Fehler, ihn anzulügen nur um ihn auf die dunkle Seite zu ziehen!" Ich konnte Anakins Gesicht nicht sehen und ich war zu sehr auf Darth Sidious konzentriert um spüren zu können, was er gerade fühlte, während ich alle Karten offen legte. "Ihr habt mich dazu gezwungen, ihn zu verführen und ihm das Herz zu brechen, nur damit er Euch gehört! Aber wisst Ihr womit Ihr nicht habt rechnen können, weil Euer Herz schon lange verrottet ist?! Dass Anakin mir wichtig ist, weil ich ihn verdammt nochmal liebe, als das ich es zulassen würde, dass Ihr ihn für eure Schreckensherrschaft missbraucht!"
Schwer atmend sah ich meinem neuen Feind in die rotgelben Augen und blieb auch bei seinen Blicken, die einen qualvollen Tod versprachen, noch immer unnachgiebig.
"Ihr könnt mich töten, könnt mich foltern, wenn Ihr wollt, aber niemals werde ich den Fehler noch einmal machen und den Mann, den ich liebe zu verletzen, nur um mein eigenes Leben zu retten!"
Plötzlich erschien ein fieses Grinsen auf dem Gesicht des Sith Lords, was mich kurz stutzen ließ, doch ich wusste was nun folgen würde...
"Denkt Ihr wirklich, Lady Tano, dass Eure kleine Ansprache etwas ändern könnte, außer dass ich Eurem erbärmlichen Leben nun ein Ende setzen werde?" Ich presste die Lippen zu einem Strich zusammen und blieb trotz allem entschlossen, ich wusste worauf ich mich dabei einlassen würde.
"Tut was Ihr tun müsst, Kanzler! Ich würde lieber sterben als ihn Euch einfach so zu überlassen!" Kurz warf ich einen Blick über die Schulter und erhaschte einen kurzen Blick auf Anakins, vor Überraschung weit aufgerissene, gelbe Augen.
Mit einer fließenden Bewegung zog ich mein Lichtschwert und konzentrierte mich wieder komplett auf meinen ehemaligen Boss. Dieser lachte nur, als ich die rote Klinge zündete und mit einem Machtsprung meinen Angriff startete. Jedoch kam ich nicht einmal wirklich dazu anzugreifen, da mich eine Salve von Machtblitzen wieder nach hinten schleuderte. Mein Körper schmerzte und meine Muskeln fühlten sich seltsam steif an, als ich mich stöhnend wieder aufrappelte. "Nun das war zwar sehr amüsant, aber ich habe keine Zeit für Spielchen." Darth Sidious schien nun die Geduld zu verlieren und dies bekam ich sofort zu spüren. Mir fiel mein Lichtschwert aus der Hand, als mich die nächsten Machtblitze trafen. Der Schmerz war so heftig, dass ich mir beinahe die Seele aus dem Leib schrie. Blaue Funken zischten über meinen gesamten Körper, bis sie kurz stoppen und ich nach Luft ringend auf die Knie fiel. Doch er gab mir nur wenigen Sekunden lang eine Atmenpause, bis die nächste Ladung durch meinen Körper schoss, diesmal noch stärker, sodass mein Herz ins Stolpern geriet. Ich bekam keine Luft mehr, konnte meine Lungen nicht mehr dazu bringen Sauerstoff einzusaugen und der Schlag meines malträtierten Herzens pochte laut in meinen Ohren. Wie in Trance nahm ich wahr, dass der Abstand zwischen dem Pochen immer länger wurde, bis....
...die Machtblitze plötzlich stoppten... Kraftlos und ohne Kontrolle über meinen schwachen Körper sackte ich zu Boden. Die Welt stand auf der Seite, wie durch einen Schleier nahm ich das Bild, dass sich mir bot, in mich auf: Anakin, dessen leuchtend blaue Klinge aus der Brust des Sith Lords ragte. Der Jedi deaktivierte sein Lichtschwert und drehte sich in meine Richtung um... dies war das Letzte was ich wahrnahm, bevor das Pochen in meinen Ohren verstummte.
Ich hoffe das war ein würdiges Finale ;-) Der Epilog kommt am Wochenende.
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