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Prolog

Mit geschlossenen Augen stand sie an der Reling des Segelschiffes und genoss den salzigen Geschmack auf den Lippen. Der Wind, das Meer, die Wellen. Und eine neue Heimat fern des Rheins, der Ungeheuer und der Verfolgung – all das würde auf Loreley warten, wenn sie an der Seite von ihrem Geliebten in England ankommen würde.

Wenn.

In diesen Gedanken versunken holte sie ihren goldenen Kamm aus der Tasche des zerrissenen Kleides. Er war der einzige Besitz, der ihr nach der Flucht geblieben war. Aber sie würde sich ein neues Leben fern ihres alten aufbauen und von vorne beginnen. Ohne Geschichten, die über sie erzählt wurden, ohne leises Getuschel hinter ihrem Rücken, wenn die Leute dachten, sie würde es nicht hören.

Loreley würde frei sein.

Die ersten leisen Töne verließen ihre Lippen. Mit einem seligen Lächeln kämmte sie langsam ihre blonden, langen Haare, die im Licht der Sonne nahezu golden schimmerten. Sie spürte den Blick ihres Geliebten auf sich ruhen, der wie ein angenehmes Streicheln über ihren Körper glitt. Gerne hätte sie diesen Moment für immer festgehalten.

Er war ihr Retter. Alles hatte er gegeben, um sie von den Ketten zu lösen, die sie an die Rheinfelsen gefesselt hatten. Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben hatte er alles für sie geopfert und schließlich seinen Kapitän überzeugt, das zum Tode verurteilte Mädchen mit an Bord zu nehmen.

War es ein Fehler gewesen?

Strähne für Strähne glitt der Kamm durch ihr Haar, während sie ihr Gesicht in die Sonne hielt, die Augen schloss und sang. Eine wundersame Melodie, die mit jedem Atemzug lauter und lauter wurde. Im Wind und im Rauschen des Meeres schwoll sie an und erfüllte die Luft.

Und mit ihr erhoben sich die Wellen. Mehr und mehr türmen sie sich auf. Das Schiff begann bedrohlich hin und her zu schwanken.

Loreleys Stimme hallte durch die Köpfe der Seefahrer. Ob sie es nun wollte oder nicht, sie wusste, dass sich jeder einzelne von ihnen auf sie konzentrierte und schlagartig alles um sich herum vergaß. Sie würden tun, was sie wollte.

Es war ihr Fluch.

Auch ihr Geliebter war gebannt vom lieblichen Klang ihrer Stimme und sah das Unheil nicht kommen. Keiner sah es. Es interessierte sie nicht, dass das Meer sich aufbäumte, dass das Wasser bereits über die Reling preschte, dass der Wind zunahm und an ihren Kleidern und den Haaren zerrte. Alles war vollkommen egal, solange nur ihre Stimme durch ihren Verstand klang. Nur das erfüllte die Menschen mit Glückseligkeit.

Ein Sturm zog auf.

Unheilvoll und alles in sich hineinreißend.

Der Sturm erfasste Seeleute und Schiff, während Loreley unbeirrt weiter ihr Lied von sich gab. Mit geschlossenen Augen und einem Lächeln auf den Lippen sang sie immer weiter.


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