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CeCe

Mein Kopf kam gar nicht so schnell hinterher, wie es passiert war. Schon hatte sich etwas in meine Handfläche gebohrt. Meine Knie schmerzten ebenfalls. Ganz zu schweigen von meiner linken Seite.

Autsch!

Ich versuchte mich aufzurappeln, doch da ließ sich bereits jemand neben mir auf den Asphalt fallen und fasste mir an die Schulter. „Sorry, das wollte ich nicht. Hast du dich verletzt?"

Langsam hob ich den Kopf, noch immer leicht benommen und auf den Schmerz konzentriert, der in meinem Körper wütete. Dann sah ich in weit aufgerissene grüne Augen. Nur diese Augen, mehr nicht. Was war passiert?

„Tut dir irgendetwas weh?"

„Es geht schon ...", murmelte ich. Diese Augen hatten fast die Farbe von Seetang, so intensiv grün schimmerten sie. Sie nahmen mich gefangen und erinnerten mich an etwas längst Vergessenes. Ein Bild, das in meinem Verstand auftauchte.

„Es tut mir wirklich leid", hörte ich eine Stimme sagen. Das Bild verblasste. „Das war keine Absicht. Du bist mir plötzlich vor's Rad gelaufen, und ich konnte nicht mehr ausweichen."

Ehrlich. Ich hörte die Worte, konnte sie aber gar nicht richtig verinnerlichen. Ich versuchte mich aus dem Bann der faszinierenden Augen zu lösen und wandte mit aller Macht den Blick ab. Schließlich erkundete ich meine unmittelbare Umgebung. Ein teuer aussehendes Fahrrad lag auf dem Gehweg und war am Vorderreifen ziemlich eingedellt.

Weil immer mehr Passanten auf uns aufmerksam wurden und stehenblieben, wurde es mir von Sekunde zu Sekunde peinlicher, hier auf dem Gehweg rumzuliegen. Ich startete den Versuch, mich langsam aufzurichten, ächzte aber, als der Schmerz erneut durch meine Hand schoss. Die grünen Augen gehörten zu einem blonden Typen, der mir vorsichtig unten den Rücken griff und mir dabei half mich aufzusetzen. Seine Berührung löste ein leichtes Prickeln auf meiner Haut aus.

„Ist wirklich alles okay?", fragte er erneut.

Mir schwirrte nach wie vor der Kopf, aber ich nickte. Ich straffte die Schultern und warf einen vorsichtigen Blick auf meine schmerzende Hand. Dort waren viele kleine Glassplitter, die mir im verblassenden Sonnenlicht entgegen glänzten. Jammernd legte ich den Kopf in den Nacken.

Wieso heute?

Ich hätte laut aufheulen können. Wieso musste gerade mir das passieren? Morgen war das Spiel und damit auch unser Cheerleader-Auftritt, auf den wir so lange hingearbeitet hatten. Eine Verletzung dieser Art konnte ich mir gerade wirklich nicht leisten. Ich durfte nicht ausfallen.

„Zeig mal", forderte der Typ mich auf und nahm meine Hand sachte in seine, bevor ich überhaupt protestieren konnte. Seine Haut war warm und angenehm, und mein Herz begann leicht zu flattern.

Was war denn jetzt plötzlich los? So sollte mein geschundener Körper auf keinen Fall reagieren.

„Es sieht zwar nicht besonders tief aus, aber die Wunde muss auf alle Fälle gereinigt werden."

Ich nickte langsam und schielte ebenfalls auf die Wunde an meiner Hand. Blut tropfte auf den Asphalt. Um mich endlich den neugierigen Blicken der Leute zu entziehen, verlagerte ich das Gewicht auf mein schmerzendes Knie und versuchte gemächlich aufzustehen. Gequält verzog ich das Gesicht, weil meine linke Seite so sehr wehtat. Ich atmete mehrmals tief durch und konzentrierte mich auf seine Arme, die meine unterhakten und mir dabei halfen. Wenn auch etwas wackelig, stand ich schließlich auf den Beinen und seufzte schwer.

So etwas peinliches war mir noch nie passiert.

„Geht es?" Seine Stimme klang besorgt.

„Mach dir keine Sorgen", sagte ich und vermied es, den Typen anzusehen. Ich wollte ihn loswerden und aus dieser überaus peinlichen Situation rauskommen. Es war so furchtbar erniedrigend, dass mir dieser Unfall passiert war, und ich fühlte mich wie ein vierjähriges Kind, das man nicht allein vor die Haustür lassen konnte, ohne irgendwelche Katastrophen hervor zu rufen. „Dich trifft nicht die geringste Schuld. Im Gegenteil. Ich hätte besser aufpassen müssen, wo ich hinlaufe. Ich bin dir direkt vor's Rad gelaufen."

„Aber ...", wollte er erwidern, doch ich fiel ihm bereits ins Wort.

„Ehrlich", versicherte ich mit einer Überzeugung in der Stimme, die ihn kurz innehalten ließ.

Der Typ holte tief Luft und schwieg einen Moment. „Gut." Er nickte und fuhr sich durch die blonden Haare. „Aber ich bringe dich zu einem Arzt, der sich die Wunde an deiner Hand und vielleicht auch an deiner Hüfte anschaut, okay?"

„Nein." Ich winkte ab. „Nicht nötig. Ich wohne nicht weit von hier. Es geht schon." Eigentlich wollte ich mich umdrehen und die paar Straßen bis zu unserem Haus zurückhumpeln, das Treffen mit Amber konnte ich jetzt sowieso vergessen, als er mich an der Schulter festhielt.

„Wie du meinst", sagte er und sah mir dabei fest in die Augen. „Aber ich begleite dich nach Hause. Das ist das mindeste, was ich tun kann. Du bist schließlich verletzt."

Diese Augen duldeten keinen Widerspruch. Es war nett gemeint, und ich hätte vielleicht sein Angebot annehmen und mich von ihm umstimmen lassen sollen. Fakt war, dass ich wahrscheinlich sowieso nicht allein nach Hause kommen würde, ohne an der nächsten Ecke ohnmächtig zusammenzuklappen. Aber ich haderte mit meinem Schicksal.

„Nein." Heftig schüttelte ich den Kopf und spürte den erneuten Schwindel, der in meinen Ohren sauste. Ich konzentrierte mich und sah ihm fest in die Augen. Wieder versuchte ich all meine Überzeugungskraft in die nächsten Worte zu legen, um ihn endgültig loszuwerden. „Ich schaffe das allein. Halt dich von mir fern, so vermeiden wir weitere Unfälle."


~~~


NOAH

Mit meinem verbeulten Rad dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, um wieder nach Hause zu kommen. Es schleifte und quietschte ziemlich laut, so dass es mir peinlich war, die Stille der Gegend mit dem Geräusch zu durchbrechen. Das Mädchen hatte sich klar ausgedrückt. Sie wollte keine Hilfe von mir, sie wollte nicht mal, dass ich in ihrer Nähe war. Also hatte ich sie gehen lassen und ihr hinterher gesehen, wie sie sich humpelnd entfernte.

Erst dann war ich ebenfalls den Rückweg angetreten. Das war der mit Abstand schlimmste Tag in meinem Leben! Der Umzug in dieses Kaff und dann fuhr ich auch noch das erstbeste Mädchen über den Haufen. Ich konnte nur hoffen, dass ich sie wirklich so schnell nicht wiedersehen würde.

„Das ging ja schnell", rief mir mein Onkel entgegen, als ich in den Hausflur trat. „Du warst nicht mal eine Stunde weg."

„Keine Lust mehr", ließ ich ihn wissen, warf den Schlüssel auf die Kommode und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Zum Glück sagte mein Onkel nichts mehr. Und wenn er es tat, hörte ich es zumindest nicht.

Ich schmiss mich auf mein Bett und fischte mein Handy aus der Hosentasche. Dann entsperrte ich den Bildschirm und begann durch die Sozialen Medien zu swipen. TikTok lenkte mich immer ab. Es war stupide, aber es ließ mich vergessen, in welcher beschissenen Lage ich mich gerade befand. Ein Video nach dem anderen wischte ich durch, sah Menschen, die andere parodierten, Menschen, die ihre Meinung zu bestimmten Themen äußerten oder auch welche, die einfach nur Sprüche posteten. Am meisten gefielen mir die Videos, in denen Typen wie ich Kunststücke auf ihren Bikes zeigten. Da blieb ich jedes Mal hängen und likte eins nach dem anderen durch. Manchmal schrieb ich sogar einen Kommentar dazu oder speicherte das Video ab, wenn ich der Meinung war, dass ich einen ähnlichen Stunt selbst einmal versuchen wollte.

Schließlich schloss ich TikTok und rief Instagram auf. Ich checkte, ob jemand etwas Neues gepostet hatte. Scheinbar hatten meine Freunde in meinem alten Leben eine Party gefeiert. Mein Kumpel Bryan hatte ein Foto von einer Badewanne gepostet, die voll mit Bierflaschen stand, meine beste Freundin June eins mit einem Herz aus Flaschen und dem Hashtag #WemissyouNoah. Ich vermisste sie auch, und dabei war ich gerade mal erst zwei Tage weg. Meine Uhr zeigte 19.43 Uhr an. Ich wusste, es war spät in der Nacht in Großbritannien, aber ich musste es einfach probieren. Schon startete ich WhatsApp auf und wählte den Videoanruf.

Es dauerte eine Weile, aber dann baute sich eine Verbindung auf. „Hey Bro!", rief mein bester Kumpel auf dem Bildschirm.

„Ey Bryan!", sagte ich.

„Alles klar?"

„Klar ist alles klar, und bei dir?"

Laute Musik war zu hören, es flackerte, und Bryan drehte sein Handy so, dass ich die Umgebung besser sehen konnte. Zweifelsohne war er gerade auf einer Party bei irgendwem zuhause. Das Licht war gedimmt, hier und dort standen Leute im Raum in Grüppchen zusammen und hielten Pappbecher in den Händen. Einige tanzten. Andere diskutierten wild gestikulierend. Schließlich tauchte sein Gesicht wieder auf.

Er fuhr sich mit der Hand darüber. „Houseparty bei Libby", informierte er mich. „Ich bin ganz schön betrunken."

Ich lachte. „Dann will ich dich gar nicht lange aufhalten."

„Tust du nicht, Bro." Wieder wackelte der Bildschirm. Bryan änderte seine Sitzposition. Sein Gesicht war jetzt noch näher. „Wie ist es dort so?"

Ich zuckte die Schultern und richtete mich ächzend auf. „Ist ganz okay."

Bryan lächelte. „Das ist doch super. Amerika, Mann! Ich bin sowas von neidisch."

Na ja.

„Wir vermissen dich, Alter." Jetzt zwinkerte er. „Besonders June. Sie wollte dich morgen anrufen."

Ich musste die vor Rührung aufkommenden Tränen wegblinzeln. „Ich euch auch."

„June und ich haben schon gesagt, dass wir in den nächsten Ferien nach Amerika kommen und dich dort besuchen", informierte er mich. „Wir werden das Land auseinandernehmen."

Ich lachte auf. „Das wäre cool ..." Jetzt bildete sich auch noch ein dicker Kloß in meiner Kehle. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, ihn anzurufen? Ich wollte vor ihm nicht zugeben, dass sie mir mehr fehlten, dass ich mein altes Leben vermisste, obwohl ich noch nicht mal lange hier war.

„Und bis dahin whatsappen wir und checken gegenseitig unsere Instagram-Profile", redete er weiter.

Tapfer schluckte ich den Kloß herunter, nickte und lächelte. „Das machen wir."

„Ey Party-Tiger!", hörte ich im Hintergrund jemanden rufen. „Wir brauchen hier mal dein Fachwissen!"

„Okay", rief Bryan. „Bro, ich muss auflegen. Die Mädels wissen nicht, wie sie richtig exen. Da muss der Fachmann ran."

„Alles klar." Ich grinste, doch es fühlte sich eher nach einer verzehrten Fratze an. Es war vielleicht wirklich besser, den Videoanruf zu beenden. Von Sekunde zu Sekunde sank meine Laune. „Wir telefonieren einfach wieder."

„So machen wir das, Bro." Damit schielte er ins Telefon und beendete den Anruf. Das Bild meines besten Freundes auf dem Handy-Display verschwand.

Eigentlich hatte ich gedacht, ich würde mich besser fühlen, wenn ich ihn anrief, aber genau das Gegenteil war der Fall. Ich vermisste sie alle nur noch mehr. Und hier am Arsch der Welt fühlte ich mich einsamer als je zuvor.


~~~

Wie hat euch das Kapitel gefallen? Lasst mir gerne einen Kommentar da.

Und was erwartet ihr als nächstes?

Bin gespannt auf eure Vermutungen :)

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