outro
Das Leben ist zu kurz, um manche Sachen bis an das Ende zu bereuen.
Das Leben ist zu kostbar, um es ausschließlich mit Reue und Demut zu gestalten.
Man sollte es aus diesem Grund nicht wegwerfen.
Man sollte es leben, wie man eben ist.
Als die Person, die man geboren wurde, als die Person zu der man erzogen wurde, von seinen Freunden und seinem Umfeld geformt wurde und zu wem man sich schlussendlich entwickelt hat.
Denn eine Lüge zu leben, unter der Illusion des perfekten Daseins seine Zeit zu verbringen, würde auf Dauer nicht gut ausgehen, im schlimmsten Fall auch so einige andere Dinge zu verschulden haben.
Diese Sachen haben er und auch sie erfahren und gelernt.
Gemeinsam standen sie dies alles durch, stehen nun an einem Punkt, an dem sie das Glück ihrer Liebe zu ihrem Alltag zählen durften.
Ava hatte gekündigt und ihr eigenes kleines Café aufgemacht, in welchem sie zusammen mit Taehyung arbeitete.
Dieser hat seit jenem Tag nicht auch nur einen winzigen Blick in die Richtung anderer Frauen geworfen.
Denn er hatte seine Frau gefunden, schon vor sehr langer Zeit.
Überraschenderweise zögerte er auch nicht lange und machte ihr einen Antrag, sodass die Beiden einander nun Verlobte und bald auch Ehepartner nennen konnten.
Ob sie sich einen Hund, ein gemeinsames Haus, ein Kind oder doch erstmal eine gemeinsame Topfpflanze anschafften - sie waren glücklich.
Mehr als das.
Sie waren zusammen.
Nach so viel Leid, so vielen Tränen und noch mehr Höhen und Tiefen waren sie nun endlich eines der vielen Paare dieses perfekt unperfekten Universums.
Beide wussten, dass sie bestimmt noch vor einige Hürden gestellt würden.
Aber beide wussten, dass sie einander hatten, sich auf den anderen verlassen konnten.
,,Rote oder doch lieber weiße Rosen?", fragte sie ihn.
Er schmunzelte.
Sie saßen zusammen auf der Couch.
Ihre Beine lagen über seinem Schoß.
Sie kaute auf einem Bleistift herum, stöberte durch eines von unzähligen Hochzeitsmagazinen.
Er sah fern.
Oder tat so als ob.
Stattdessen schielte er aus den Augenwinkeln immer wieder zu seiner Zukünftigen.
Sie saß so entspannt da, in seinem weißen Shirt und ihrem Slip.
Sie hatte vorhin geduscht, ihre Haare waren noch nass.
Und duften tat sie so wunderschön, nach dem neuen Schmapoo, dass sie sich gekauft hatte.
Er seufzte leise.
Als würde sie ein Traum sein.
Als würde er gleich aufwachen.
Doch diese Angst wurde beiseite geschoben, als sie aufsah und ihn angrinste.
,,Oder Beides gemischt?"
,,Beides gemischt", antwortete er lächelnd, sein Herz raste.
Ihr Lächeln war bezaubernd, bezauberte ihn immer wieder aufs Neue.
So erging es ihr auch.
Sie versuchte sich auf die Planung zu konzentrieren, kam aber nicht drum herum sich immer wieder mit den Gedanken bei ihrem Verlobten zu verlieren.
Wie wunderschön er doch war.
Wie lieb er zu ihr war.
Wie glücklich er sie machte.
Mit den ganz kleinen Dingen brachte er sie zum Schmelzen, schmeichelte einer hoffnungslosen Romantikerin mit seinen eigenen Ideen.
Sie war in ihn verliebt, würde ihm für immer gehören wollen und solange man es zuließe, ihm auch ihre Liebe jeden Tag zugestehen.
,,Du Tae?"
,,Hm?"
Sie lächelte.
Seine Augen lagen auf dem flimmernden Bildschirm.
Seine Hand streichelte ihre nackten Beine auf und ab.
Sie schlug das Magazin zu und schob alles von sich, um zu ihm zu krabbeln.
Er lachte auf, als sie plötzlich auf seinem Schoß saß, legte seine Hände auf ihre Hüfte.
,,Ich liebe dich. Ganz doll."
,,Ich liebe dich noch mehr", flüsterte er.
Dann beugte sie sich vor und küsste ihn.
Ihre Hände fuhren in sein Haar und zogen sanft daran.
Er liebte es, wie sie ihn noch süchtiger nach ihr machte.
Wie sie mit ihm umging.
Wie sie mit ihm spielte, ihn verführte.
Er liebte es so sehr: er liebte SIE so sehr, dass er nicht verstehen konnte, wie er sie vor einigen Wochen noch so verletzen konnte.
Er konnte noch immer nicht nachvollziehen, wie er damals getickt hatte, dass er so viel falsch gemacht hatte.
Dass er es geschafft hatte, in einem solchen Ausmaß zu sündigen.
Er war froh, dass sie ihm verziehen hatte.
Mehr braucht er nicht, nur sie.
Und er würde nicht mehr sündigen, nie wieder würde er das.
Doch es gab eine kleine Ausnahme.
Denn er wusste ganz genau, dass wenn die Liebe zu ihr ein Vergehen war:
Dann würde er sich stolz einen Sündiger nennen wollen.
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