Er sah sie einfach an.
Er wusste, das sie wusste, dass er das tat.
Aber sie schaute ihn nicht an.
Mit Absicht.

,,Jungkook also?"

Sie antwortete nicht.
Ihre Augen waren auf den Abwasch vor ihr fokussiert.
Es war kurz vor Ladenschluss.
Es war kurz vor acht.
In einer Stunde würde sie sich mit ihm treffen.
Mit dem Jungen, der besser als er selbst war.

,,Ava, ich hab mit dir geredet."

Es war niemand mehr im Laden, sie zwei waren alleine.
Also ging er um die Theke herum, direkt zu ihr hin.
Er stellte sich genau hinter sie.
Er schloss für einen kleinen Moment die Augen.
Ihr Haar roch so wunderbar.
Er konnte sich fast schon vorstellen, wie er seine Nase darin vergrub, wenn er sie umarmte.

Doch dann drängte sich die Realität in seine Gedanken.

Jungkook würde dies alles tun.
Er würde sie umarmen, wie er es tun sollte.
Er würde sie behandeln, wie er es tun sollte.
Er wird ihr Worte sagen, die er ihr eigentlich sagen sollte.

Und diese Tatsache, die Feststellung, dass das eine, einzige Mädchen, dass ihn in einer Art und Weise faszinierte und interessierte, ihm direkt vor seinen Augen von einem Anderen weggenommen wurde, zerstörte sein Verständnis für diese Welt.

Er bekam doch sonst immer, was er wollte.
Und sie war genau das, was er immer wollte.
Nur leider hat er das viel zu spät realisiert.
Und jetzt würde er vermutlich nie das sein, was sie immer wollte.

Er taumelte leicht zurück.
Ava sah ihn nicht einmal an.
Sie mied seinen Blick.
Sie sah ihm nicht in die Augen.
Die Augen, die sie so liebevoll und verletzt ansahen, wie es für Kim Taehyung niemals möglich gewesen wäre.
Und dann hat er sie getroffen.
Und jetzt war alles anders.

Sie ging und lies ihn alleine zurück.
Als würde das Karma ihn nun dafür bestrafen, so oft jemanden sitzen gelassen zu haben, dass ihm nun ebenfalls so geschieh.
Und dieses Gefühl, nein, dieser Schmerz in seiner Brust war wie ein kleiner pulsierender Dolch, direkt in seinem Herzen.