IV
Es hatte ihn viel Überwindung gekostet herzukommen.
Das wusste sie.
Noch mehr Überwindung hatte ihn die kleine Rose in seiner Hand gekostet, welche er ihr hinhielt.
Denn schließlich machte man ihm Geschenke und nicht umgekehrt.
Und auch dessen war sie sich bewusst, als sie ihn belustigt musterte, wie er sie verkniffen anstarrte.
,,Für dich."
,,Für mich?"
,,Ja doch."
,,Wofür eine Rose?"
,,Als kleine Geste.. der Entschuldigung", seufzte er und schuckte feste, hielt ihr die Blume dann noch demonstrativer vor die Nase.
,,Und wofür entschudigst du dich?"
,,Ich bin ein größeres Arschloch gewesen, als ich es normalerweise bin."
Sie legte den Kopf leicht schief.
Sie verschränkte die Arme und sah ihn einfach an.
Eines musste sie ihm lassen, er hatte mehr Eier in der Hose, als sie geglaubt hatte.
Aber er schien auch ein ehrlicher Mensch zu sein.
Ein aufrichtiger Mensch.
Jedenfalls hinter seiner Fassade.
Hinter der Fassade, hinter die sie sehr gerne schauen wollen würde, wenn er sie nur ließe.
,,Also gibst du es zu?"
,,Ich habe es nie verleugnet."
Seufzend nahm sie dann die Rose an, zupfte leicht an den Blütenblättern, ehe sie diese in ein Glas mit Wasser tat, welches sie neben die Kasse stellte.
,,Dankeschön."
,,Keine Ursache", meinte er schulterzuckend, grinste dann frech.
,,Und jetzt mach mir einen Kaffee."
Sie sah ihm seufzend hinterher, während er sich auf die Sitzbank hinten in die Ecke setzte.
Sie wusste, dass man von dort alles gut im Blick hatte.
Besonders die Kasse.
Sie fing an ihm seine Tasse Kaffee aufzubrühen, schüttelte nebenher den Kopf.
Manche Dinge änderten sich anscheinend nicht.
Arrogant und eingebildet war er noch immer.
Dennoch war sie froh, ihn wieder zu sehen.
Vermutlich war er die Tage, in denen er verschwunden war, seinen Trieben nachjagend beschäftigt gewesen.
Doch daran mochte sie nicht denken.
Jetzt war er hier, wartete auf seine Bestellung.
Normalerweise legte sie sich nicht fest, doch er war ihr liebster Kunde.
Sie legte einen kleinen Keks in Form einer Blume auf die Untertasse, bevor sie seine Bestellung zu seinem Platz brachte und ihm mit einem Lächeln seinen Kaffee gab.
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