Mit einer fließenden Bewegung strich er sich das Haar aus der Stirn.
Ein beiläufiges Augenzwinkern an die Mädchen, die ihn anstarrten, seit er durch die Tür kam und das vertraute Gekichere stellte ihn zufrieden.
Gelassen ging er zum Tresen, lehnte sich vor und musterte die Bedienung frech lächelnd.
Im Kopf ging er seine Kriterien durch.
Sie war nicht zu groß, nicht zu klein.
Ihr Haar hatte eine tolle Länge.
Ihre Figur war auch ganz okay.
Dann schaute er auf, in ihr Gesicht, wurde mit einem Lächeln begrüßt.
Sie war hübsch, keine Frage.
Aber war sie hübsch genug für ihn?

,,Kannst du mir was empfehlen?", fragte er sie direkt und zwinkerte ihr zu, verfolgte amüsiert wie sie ihr Gewicht nervös von einem auf das andere Bein verlagerte.
Verständlich, bei einem so heißen Typen wie ihm.

,,Der doppelte Cappuchino soll ganz gut sein", meinte sie gerade so laut, dass er sie verstehen konnte.

,,Dann nehme ich den", grinste er und sie machte sich daran, ihm seine Bestellung zu zubereiten.

,,Und dein Name ist?", fragte sie und schaute aufmerksam wieder auf, strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr.

,,Den sag ich dir nachdem ich dich angerufen habe", meint er leise seufzend und zeigte dann auf den Becher, als sich ihre Stirn verwirrt in Falten legte.

,,Denn da schreibst du deine Handynummer drauf."

Bei ihrem überraschten Gesichtsausdruck war er sich sicher; wieder eine, die ihm verfallen war.
Sie wand ihren Blick auf und schrieb dann mit einem feinen Lächeln kopfschüttelnd mit dem schwarzen Marker etwas auf den Pappbecher des Kunden.

,,Ich ruf' dich dann an", meint er als er bezahlte und die Angestellte lächelte nur.
Er wusste, dass er es nicht machen würde.
Ihre Nummer war nur für sein Ego.
Sie wusste ebenfalls, dass er nicht anrufen würde.
Denn es war nicht ihre Nummer, die auf dem Becher stand.

,,Gibt es dich auch in heiß? ;)"

Seine Laune sank und er warf den Kaffebecher weg.
Sie hatte sein Ego, sein perfektes Sein bestritten.
Und sie war sich dessen bewusst, als sie ihm grinsend hinterhersah.