Er setzte sich auf und streckte sich, ächzte leise.
Sein Rücken schmerzte, sein Hals ebenfalls.
Diese Meena war nicht so unschuldig gewesen, wie es auf den ersten Blick schien.
Kratzspuren und Knutschflecken zierten seinen Körper, doch in dem schwachen Licht des Zimmers waren sie nur kleine Schatten auf seiner Haut.

Er stieg aus dem Bett und sammelte seine Kleidung vom Boden, zog sich an.
Er ging aus dem Zimmer und suchte die Küche, bediente sich ein wenig an dem Kühlschrank.
Es war halb drei, früher Morgen, wenn er der quietschgelben Uhr an der Wand Vertrauen schenkte.

Seufzend drehte er die Milchpackung wieder zu und stellte sie zurück, ehe er die Wohnung des Mädchens verließ, welches er erst heute kennengelernt hatte.
Auf dem Rückweg zu sich nach Hause zückte er sein Handy.
Er hatte eine ungelesene Nachricht.
Genau eine.
Und zwar von ihr.

Du hattest deine Chance, Taehyung.
Aber ich bin keine von deinen Bitches, ich will keine von ihnen sein.
Lebe Wohl.

Seine Hände zitterten als er die Nachricht las, die mit wenigen Worten sein Herz zum Stillstehen gebracht hatte.
Sie.. das Mädchen, welchem er am Meisten verfallen war, gab ihn auf.
Die Frau, der er seine Liebe zu feige war, zu gestehen, verlor er gerade.
Nein, hatte er bereits verloren.
In dem Augenblick, als er sich wieder von seinem Egoismus hat leiten lassen, und seine Triebe befriedigte, ohne auch nur einen kleinen Hintergedanken an die Gefühle der anderen Menschen um ihn herum zu verschwenden.

Er schaltete seine Handy aus und atmete schwer, wusste nicht, was er tun sollte.
Wütend, traurig und verzweifelt zugleich schaute er auf das Ding in seiner Hand, warf es dann zu Boden, als hätte es ihm gerade das Kostbarste genommen, was er besessen hat.
Denn genau das hat es auch.

Ava war das Kostbarste, die Einzige, die ihm das Gefühl gegeben hat, auch ohne seinen Charme und das Alles irgendeinen besonderen Wert zu haben.
Und er hat es sich selbst kaputt gemacht.
Mal wieder.