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III.

Das prasselnde Kaminfeuer wirft bizarr wirkende Schatten in den großen Raum in dem ich mich befinde. Mein Blick heftet sich an die Flammen, die sich um das Holz schlängeln und es Stück für Stück verschlingen. 

In meiner Hand halte ich ein Glas mit zwanzig Jahre altem Single Malt, während die angeforderten Akten aus dem Grace Darcy Fall auf meinem Schoss ruhen oder auf dem Boden vor mir verteilt liegen. 

Seit ich heute Morgen das Gefängnis verlassen habe, verfolgt mich diese Frau. Ihre Augen haben sich auf meine Netzhaut gebrannt. Stechend, fordernd und unglaublich schön. Ich schüttle über meine Gedanken den Kopf, leere das Glas in einem Zug und will aufstehen, als mir die letzten zwei Akten auf den Boden fallen.

„Scheisse!", fluche ich und beginne sie zusammen zu räumen. Dabei fällt mein Blick auf eine Kopie eines Polizeiverhörs vor einigen Jahren. Stirnrunzelnd betrachte ich sie und bevor ich weiß, weshalb ich das tue, hole ich meinen Laptop und schiebe die CD in den Datenträger und klicke auf Öffnen. 

Zum Vorschein kommt eine jüngere Version von der Grace Darcy, die ich heute Morgen getroffen habe. Sie sieht verwahrlost aus, strohiges, verfilztes Haar, schmutziges Gesicht, auch ihre Körperhaltung sieht verändert aus.

„Du musst mir schon deinen Namen sagen, Kleines, sonst kann ich deine Eltern nicht anrufen", ist die Stimme des Officers zu hören. Dem Zeitstempel nach zu urteilen, wurde dieses Verhör vor etwas mehr als sechs Jahren aufgenommen. 

Damals war sie siebzehn, also noch minderjährig und damit meldungspflichtig. Sie starrt auf die graue Tischplatte und dreht das Wasserglas hin und her, meidet den Blick des Polizisten und schweigt. Ich kremple mir die Ärmel nach oben und setze mich bequemer hin, ziehe den Notizblock näher, um mir gegebenenfalls einige Stichpunkte aufschreiben zu können.

„Kannst du mir denn nicht sagen, wieso du um ein Uhr morgens im Park aufgegriffen wurdest?"

 Die Stimme des Officers wird ungehaltener, verdenken kann ich es ihm nicht. Er macht nur seinen Job und dieses Mädchen macht es ihm nicht gerade leichter. 

Grace Atmung beschleunigt sich, genau wie heute Morgen, als er sie auf ihre Eltern anspricht. Er fragt sie, ob sie von Zuhause fortgelaufen sei oder ob sie rausgeschmissen wurde. Doch Grace schweigt noch immer, dabei zeigen sich immer mehr Anzeichen für eine Panikattacke, die meinen Verdacht weiter untermauern.

„Wir können erst in ein paar Stunden jemanden organisieren, der dich dem Jugendamt überstellt, in dieser Zeit müssen wir dich leider hier behalten", erklärt er das Prozedere und zum ersten Mal zeigt Grace eine Reaktion. 

Sie reißt die Augen auf und hört auf an ihrem viel zu großen Sweatshirt zu ziehen, welches auch schon bessere Tage gesehen hat und das mir irgendwie bekannt vorkommt. Als sie sich nach vorne beugt, sticht mir ein Detail ins Auge, das mir die Kehle zuschnürt.

„Das kann nicht wahr sein!", stoße ich geschockt aus und stehe so abrupt auf, dass der Stuhl nach hinten fliegt und krachend auf dem Boden liegt. Ich zittere am ganzen Körper und kann nicht glauben, was ich da sehe. 

Mein Herz pocht so heftig gegen meine Brust, dass ich das Gefühl habe, dass es gleich heraus springen müsste. Schwindel erfasst mich, weshalb ich mich auf der Tischplatte abstützen muss, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

Lou! Lou! Lou!

Ihr Name ist das einzige, was meine Gedanken beherrscht, alles andere wurde in den Hintergrund verdrängt und ist nicht mehr relevant. Ich schlucke, doch der Kloß in meiner Kehle erschwert dies erheblich. 

Noch immer hält der Schwindel an, doch ich muss jemanden anrufen, der Licht ins Dunkel bringen kann. Also kämpfe ich mich aus diesem Nebel heraus und wähle Julians Nummer.

„Heb schon ab, du Arsch!", knurre ich, als es klingelt und klingelt und klingelt. Bange Sekunden des Wartens ziehen an mir vorbei und verstärken nur die Symptome meiner Panikattacke, die mich beinahe in die Knie zwingt. Doch, als ich seine Stimme höre, lichtet sich das Chaos in meinem Innern etwas und ich kann mich etwas beruhigen.

„Ich brauche deine Hilfe und zwar jetzt!", sage ich, ohne ihn zu begrüßen und höre ihn seufzen.

„Ehrlich Arch, schon wieder?" Im Hintergrund höre ich etwas quietschen und dann das tippen einer Tastatur.

„Es geht um Lou!", presse ich hervor und halte die Luft an. Stille. Sie breitet sich so schnell aus, dass ich Angst habe, er hätte aufgelegt.

„Julian?", dränge ich ihn und verhalte mich dabei, wie eine hysterische Zicke.

„Ja, tut mir leid. Was soll ich tun?", fragt er und klingt, als hätte er gerade eben einen Geist gesehen, oder viel eher von einem gehört.

„Du musst etwas über eine Grace Darcy herausfinden", sage ich und tigere in meinem Loft auf und ab. Als wäre ich ein Tier, der sich vor den Blicken der Zuschauer versteckt.

„Und was hat diese Grace mit Lou zu tun?", meint er, während er sich gerade in irgendwelche Datenbanken hackt. Ich bleibe stehen, raufe mir das dunkelblonde Haar.

„Ich denke, sie weiß etwas über Lous Verschwinden!", sage ich und hoffe, dass ich falsch liege. Doch mein Bauchgefühl hat mich bis jetzt nicht im Stich gelassen und wird es auch bei dieser Sache nicht. Denn das haben schlechte Nachrichten so an sich, sie bewirken nie, dass man sich nachher besser fühlt.

(863 Wörter)

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Oh, oh! Was hat das zu bedeuten?

eure Amanda 

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