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T R Z Y D Z I E Ś C I T R Z Y

Ich habe mich auf einem der Stühle niedergelassen. Die Beine sind ausgestreckt, und den Blick habe ich auf die Knie gerichtet. Habe es immer noch nicht geschafft, etwas zu sagen. Ich kann nicht sagen, wie viel Zeit vergangen ist. Vielleicht sind erst Sekunden verstrichen oder aber Minuten. Die Stille wird so langsam unangenehm.

„Also ... wie gesagt", erhebt Jim seine tiefe Stimme und beschert mir somit einen leichten Schrecken, „ich bin ab heute dein neuer Partner, weil Vincent einen Antrag eingereicht hat, um einen Wechsel bewilligt zu bekommen. Ich ... habe gerne den Grund erfahren wollen, habe Charly diesbezüglich gefragt." Er sieht mich an. Ich starre dennoch auf meine Knie. „Na ja, eine Antwort habe ich leider nicht bekommen. Hat nur gemeint, dass Vincent seine Gründe gehabt hat." Ich schaue auf und sehe ihn an. Sage nichts. Bleibe stumm. „Ich denke, du musst ihn selbst fragen, warum er sich entschieden hat, den Partner zu wechseln."

Ich muss ihn nicht fragen, habe sogar eine Vorahnung. Die spukt seit einigen Minuten durch meinen Kopf und wirbelt die Gedanken mächtig durcheinander. Eigentlich will ich die nicht haben, aber ich kann sie nicht mehr loswerden. Ein Schulterzucken meinerseits, und ich richte mich mehr auf. Hebe den Blick.

„Mir bleibt nichts anderes übrig", sage ich leise und mustere Jim, welcher umher stolziert, dabei die Arme hinter dem Rücken verschränkt. „Ach na ja, dann ist es eben so. Ich meine, ich freue mich überhaupt nicht, zumal er mir nichts gesagt. Das ist einfach so geschehen." Ich lasse ein Seufzen erklingen. „Hm, ich hoffe doch, dass wir ein einigermaßen gutes Team sein werden." Ich spähe an ihm vorbei, direkt zu dem Fenster. Ich kann die Formen des gegenüberliegenden Gebäudes ausmachen. Eine graue Wand, geziert mit dunklen Flecken. An einigen Stellen mit schlechten Graffitis. Sie sehen so aus, als wären sie von Anfang an aufgegeben worden.

„Das ist verständlich. Ich hätte wahrscheinlich genauso ausgesehen, wenn ich erfahren hätte, dass mein Partner, mit dem ich sehr lange zusammengearbeitet habe, ohne jegliche Vorwarnungen einen Austausch unternommen hat." Jim bleibt stehen. „Ich hege keine Zweifel. Ich bin mir sicher, dass wir eins sein werden." Ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen. „Fährst du in der Mittagspause zu dir nach Hause oder suchst du irgendein Diner auf?"

Ich gehe stark davon aus, dass jeder wie ich reagiert hätte, spreche ich in Gedanken und fahre mit einem Finger über die Fingerknöchel. Niemand wäre begeistert gewesen. Warum sollte man sich auch freuen? Ich halte inne. Brauche etwas Zeit, um seine Frage aufzunehmen und zu verarbeiten. Ich klappe den Mund auf, bereit, irgendeine Antwort zu äußern. Es ertönen keine Worte. Ich blinzele langsam und suche fieberhaft nach irgendwelchen Worten.

„Nein, nein. Das schaffe ich in der Zeit nicht." Ich starre meine Hände an. Irgendwie, das ist mir soeben aufgefallen, versuche ich, meinen neuen Kollegen nicht anzusehen. Ich meide förmlich seinen Anblick. „Ich werde mir nachher ein Diner suchen. Wahrscheinlich werde ich zu dem hingehen, wo ich sonst auch immer hingehe." Eine kurze Stille tritt ein. „Ins Joey's."

Ich hoffe, dass Jim es nicht erkennt.

„Ah, okay." Wieder Stille, und wieder fühle ich eine Spur Unbehagen. Gerade hege ich den Drang, mich wortlos zu erheben und aus dem Büro zu gehen. Vorzugsweise aus der Station. Ich möchte nicht hier sein, zumindest nicht heute. Hier kann ich nicht für einen klaren Kopf sorgen. Das schaffe ich nur, wenn ich zu Hause bin. „Was hältst du davon, wenn wir beide dorthin fahren?"

Warum habe ich diese Frage kommen sehen? Und wieso kann ich nicht sofort ablehnen? Ich presse ein wenig die Lippen aufeinander. Zucke mit den Schultern. Es klingt keineswegs schlecht. Schließlich hätte ich die Chance, mehr Dinge über ihn zu erfahren. Doch in diesem Augenblick bin ich nicht fähig. Bin sogar zu nichts fähig.

„Kann ich es als ein Ja annehmen?", hakt er nach, nach wie vor entspannt. Nicht aufdringlich.

Ich seufze leise, schaue auf. Sehe ihn unverwandt an.

„Kannst du ruhig tun", antworte ich schließlich und stehe schwerfällig auf. Ich gehe zu der Tür. Mir platzt beinahe der Kopf. Er ist vollgestopft mit verschiedenen Gedanken. Aber sie haben allesamt das gleiche Zentrum; sie drehen sich um die Sache mit Vincent. Warum kann man nicht den Kopf abschalten? Wieso gibt es dafür keinen Knopf? „Ich muss ... los. Ein paar Dinge erledigen. Wir ... sehen uns nachher beim Ausgang."

Ich nehme mir nicht die Zeit, um auf eine Antwort zu warten. So, als würde ich in Eile sein, verlasse ich das Büro und schließe hinter mir die Tür. Ich habe gar nicht die Anspannung realisiert, welche mich im Griff hat. Ich nehme schleunigst den Versuch in Angriff, diese abzuwerfen, während ich zu der Treppe gehe.

Ich stelle mir gerade die Frage, warum ich überhaupt zugestimmt habe, fange ich an, mit mir selbst zu sprechen und stoße die Tür auf. Schlüpfe durch den schmalen Spalt. Ich habe mich ziemlich schwergetan. Ich vermute, dass Jim es selbst erkannt hat. Aber dass er mich nicht darauf angesprochen hat. Das ist seltsam. Ich schätze, das ist eine Sache der Höflichkeit gewesen. Ich bleibe stehen und spähe aus dem Fenster. Die Sonne lugt längst hinter der Skyline hervor. Einige Strahlen zwängen sich durch die Lücken und kitzeln mein Gesicht. Ich kneife etwas die Augen zusammen und wende den Blick weg. Gehe weiter. Ach, selbst wenn er mich darauf angesprochen hätte; es wäre keine große Sache gewesen. Ich bin schließlich kein Spießer.

Ich befinde mich nun in der Etage, in welcher sich mein Büro befindet. Ohne groß zu fackeln, suche ich meines auf. Treffe eine damalige Bekanntschaft von mir an. Ich würdige sie keines Blickes. Erreiche soeben mein Büro und betrete es im Anschluss. Die Luft hier ist schwer, und ich kann behaupten, dass man nur einen scharfen Gegenstand in die Höhe halten muss, um zu sehen, wie dick sie ist, und wie leicht man sie zerschneiden kann. Ich suche das Fenster auf, klappe es an. Eine feine Brise drängt sich durch den Spalt und gleitet durch das Büro. Regt die losen Blätter auf dem Tisch zum Flattern an.

„Na dann, los geht es mit dem wunderbaren Arbeitstag", spreche ich trocken und suche den Platz auf. Lasse mich auf den Stuhl fallen. Ich räuspere mich laut und realisiere, dass die letzten Züge der guten Laune sich in Luft aufgelöst haben. Ich bin von jeglicher Motivation befreit worden und pflege den Drang, wieder nach Hause zu fahren.

Na ja, wenigstens kann ich mich nachher etwas herunterfahren, denke ich und spiele mit einigen Blättern herum, die ich vergessen habe, wegzuräumen. Und mich ein wenig entspannen. Ich gehe zwar davon aus, dass mir dies schwerfallen wird, aber Hoffnungen kann man ja pflegen. Ein ziemlich schiefes Lächeln macht sich auf den Lippen breit. Schlimmer kann der Tag sowieso nicht mehr werden.

Ich sollte mir diesbezüglich nicht so sicher sein. Schließlich kann immer noch irgendetwas passieren. Der Tag hat erst angefangen, und das Ende ist noch längst nicht in Sicht.

-

Was ich bisher getan habe? Nichts. Rein gar nichts. Absolut nichts. Ich habe durchgehend in meinem Büro gesessen, inmitten der unangenehmen Stille. Habe gelegentlich einige Wortwechsel vernommen, welche auf dem Flur stattgefunden haben. Kein Klient hat mich aufgesucht. Ich habe also keine Fälle aufnehmen müssen. Eine Seltenheit. Ich habe mich mit der Langeweile herumschlagen müssen. Ich gebe zu, dass ich für einige Zeit mit meinem Handy gespielt habe. Irgendwie muss ich die Zeit totschlagen. Ich habe mich nach Nachrichten von Vincent umgesehen. Er hat mir keine zukommen lassen. Nur meine Schwester hat mir eine geschickt. Sie hat mir geschrieben, dass sie heute Abend zur Kirmes gehen wird, welche sich beim Pier befindet. Ich habe nicht gezögert, habe ihre Frage, ob ich mitkommen will, bejaht. Ein Abend inmitten des Trubels würde mich auf andere Gedanken bringen. Würde dafür sorgen, dass ich für einen begrenzten Zeitraum nicht über Vincent nachdenke.

Die Uhr läutet die ersehnte Mittagsstunde ein. Ich stehe auf, schalte den Computer in den Ruhemodus und verlasse den Arbeitsplatz. Habe währenddessen etwas Geld und das Handy eingesteckt. Ehe ich nach draußen gehe, lasse ich den Blick ein letztes Mal durch das Büro schweifen. Die Blätter sind verschwunden, die restlichen Aufträge abgearbeitet. Ein flüchtiges Nicken von mir, und ich verschwinde nach draußen in den Flur. Ich erwische mich, wie ich einen verstohlenen Blick zu Vincents Büro werfe. Die Tür ist geschlossen, es dringen keine Geräusche nach draußen. Ich bin versucht, zu ihm zu gehen. Einfach mal, um nach ihm zu sehen. Ich beuge mich dieser Versuchung und begebe mich fluchtartig zu der Treppe. Lasse die einzelnen Stufen nach und nach zurück, bis ich unten angekommen bin.

Ich kann seine schmale Gestalt längst ausmachen. Er wartet dort, wo er mich abgefangen hat, um mir mitzuteilen, dass Vincent mich ausgetauscht hat. Ich atme tief durch und nähere mich ihm. Setze ein mühseliges Lächeln auf die Lippen, Jim berührt als Antwort meinen rechten Arm. Wir gehen gemeinsam los. Ich sehe mich um, die schwache Hoffnung besitzend, dass ich den Blonden antreffen würde. Oder dass er sich zumindest hier aufhalten würde. Die Hoffnung verblasst. Ich kann ihn nirgends ausfindig machen.

„Und? Wie ist dein Vormittag bisher gewesen?", beginnt er, ein Gespräch zu starten, während wir nach draußen gehen. Ich streiche mir mit der linken Hand durch meine Haare, um einige Haarsträhnen aus meinem Gesicht zu holen. „Genauso entspannt wie meiner?"

Ich nicke langsam und sehe geradeaus. Typische Mittagszeit, typische Szene. Überall Getümmel, überall ein Schieben, ein Drängen, Stoßen. Scharfe Bemerkungen, hastige Entschuldigungen, die undeutlich geäußert werden.

„Ist er gewesen", antworte ich und halte mich dicht bei dem Braunhaarigen, um nicht von der Masse mitgerissen zu werden. „Niemand hat mich aufgesucht, dementsprechend habe ich keine neuen Fälle aufnehmen müssen. Ich habe in Ruhe die restlichen Aufträge aus vergangenen Tagen vollständig abarbeiten können." Ich sehe Jim an. Begegne seinem grün – braunen Blick. „Und nachher geht's wohl auf Streife, was?"

Er lächelt ein wenig.

„Scheint wohl so." Jim schweigt für den Bruchteil einer Sekunde. „Nun, es wird sicherlich lustig werden." Er blickt an sich hinab. „Aber wir werden schon das Beste aus der Sache machen. Uns bleibt immerhin nichts anderes übrig."

„Da hast du allerdings recht." Mehr fällt mir nicht ein. Ich belasse das Gespräch. Selbst Jim weiß nichts mehr zu sagen. Somit macht sich die Stille zwischen uns breit. Ich verziehe leicht den Mund, löse die letzten Worte, die mir auf der Zunge brennen, in Luft auf. Die Stille ist mir ein wenig unangenehm.

So läuft es für die nächsten Minuten ab. Wir wechseln die Straße. Ich habe wieder einmal einen unsanften Stoß zwischen die Rippen bekommen. Und wieder einmal ist ein pochender Schmerz zurückgeblieben. Ich atme scharf aus und halte mich zurück. Jetzt eine scharfe, unbedachte Äußerung fallen zu lassen, wäre hirnrissig. Also enthalte ich mich. Zähle innerlich bis zehn, um den angestauten Frust abzubauen.

„Ich bin bisher noch nie im Joey's gewesen", bricht der Braunhaarige die schweigsame Atmosphäre. Ich blinzele langsam und schaue ihn flüchtig an.

„Ein Grund mehr, dass wir dort hingehen sollten", meine ich mild und richte den Blick zu der gegenüberliegenden Straßenseite. „Wir müssen gleich die Straße überqueren. Das Diner befindet sich nämlich auf der anderen Seite." Ich fahre mit dem Daumen über die Fingerknöchel. Spüre an einigen Stellen die Trockenheit der Haut.

Jim sagt nichts. Ich bleibe ebenfalls wortlos. Irgendwie hoffe ich, dass ich dort Vincent antreffe. Vielleicht hat er weiterhin den Beschluss im Griff, die Mittagspause in unserem gewohnten Diner zu verbringen. Das Herz vollbringt einen winzigen Sprung, den ich aber schnell ignoriere.

Aber ich kann mir gut vorstellen, dass er dort nicht sein wird, lege ich die Hoffnung wieder und trete mit Jim an den Straßenrand. Warten, bis der Verkehr sich etwas beruhigt hat, damit wir die Straße überqueren können. Ich meine, das wäre fast schon gelacht. Wenn er mich mir nichts, dir nichts austauscht, dann wird er mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht im Joey's sein. Wir vollbringen schnelle Schritte über die relativ schmale Straße. Jetzt hat eine rote Ampel den fließenden Verkehr zum Stoppen gebracht. Jetzt ist aber genug. Jetzt will ich nicht mehr darüber nachdenken. Ich will mich bemühen, die Sache abzuhaken. Zumindest für heute.

Jim und ich haben die andere Straßenseite erreicht. Ich kann die vertraute Stimme des Ladenbesitzers vernehmen, der die Aufmerksamkeit der anderen Menschen auf sich ziehen will. Ich werfe einen Blick über meine Schulter, mustere kurz den älteren Mann. Er steckt in hellen Klamotten. Das Oberteil spannt sich um einen deutlich sichtbaren Bauch. Ich schaue wieder nach vorne. Kann das Lokal erkennen.

Diese Atmosphäre gleicht sich etwas mit der, die bei Vince und mir gewesen ist. Zumindest von den letzten Tagen. Genauso still, wortkarg. Schon wieder diese verfluchte Stille. Ich weiß nicht, aber irgendwie habe ich dafür eine Art Talent. Das ist schon traurig.

Ich werde schon für eine kleine Wendung sorgen. Ungern will ich, dass sich das Gleiche abspielt. Zumindest bei Jim will ich mich bemühen, ein Gespräch am Leben zu erhalten. Ein Wortwechsel wird die Situation auflockern. Diese kann ich nämlich gut gebrauchen. Vor allem jetzt, wo sich ein dichter Nebel um meinen Verstand gelegt hat. Mir werden schon ein paar Dinge einfallen, und selbst wenn es unbrauchbare und sinnlose Fragen sind; wichtig ist für mich, dass wir miteinander sprechen.

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