T R Z Y D Z I E Ś C I
Ich weiß nicht, wie viele Minuten vergangen sind. Jegliches Zeitgefühl ist mir entglitten. Ich habe es nicht einmal geschafft, die Nebelwand aufzulösen, die sich weiterhin um den Verstand gelegt hat. Logische Ansätze kann ich somit nicht mehr machen. Ich hätte dies nicht vorgehabt. Ich hätte nichts vorgehabt. Gerne wäre ich den restlichen Abend über in diesem weichen Bett liegen geblieben. Wenn es möglich gewesen wäre, mit Cessy. Ihr Name verursacht einen schnelleren Herzschlag. Ich öffne die Augen und richte mich auf. Ignoriere das recht schnelle Herzklopfen.
Ich habe die Kräfte wiedererlangen können. Nicht vollständig, aber zumindest sind sie zum Teil da. Diese werden genügen. Irgendwie. Ich bin davon überzeugt. Ein leiser Seufzer rollt von meinen Lippen, als ich den trüben Schleier von den Augen nehme, um eine klare Sicht zu ermöglichen. Gedimmtes Licht flutet den Raum, die Kerzen sind längst erloschen. Selbst dieser schwere Geruch der Räucherstäbchen hat sich verflüchtigt. Unser eigener hat sich ebenfalls in Luft aufgelöst. Ich richte den Blick zu der Vierundzwanzigjährigen hin, welche auf der Bettkante sitzt und schweigend an der Bluse zupft. Ich setze mich mehr auf, vergesse für einen Moment, dass ich entblößt bin. Erst, als ein schwacher Schauder durch den Körper rennt, registriere ich dies. Ich schiebe mich eilig von dem Bett und beginne, die verstreuten Klamotten von dem Boden aufzulesen. Lege mir erst den BH an, schlüpfe in das Shirt. Dann folgen die restlichen Klamotten. Ein letztes Zupfen, und ich bin angezogen. Ich fahre mir mit der rechten Hand durch die Haare, ehe ich mich Cessy nähere. Dieser darbietende Anblick löst in mir eine Art Faszination aus. Cessy wirkt exotisch und anmutig. Elegant. Mir fällt dennoch eine Sache auf.
Sie glüht nicht mehr. Kein Feuer wütet mehr in ihr. Es ist erloschen. Genau wie bei mir. Ich befinde mich in einem ähnlichen Zustand. Keine Flammen züngeln, keine Hitze kriecht durch unsere Körper. Nur eine undefinierbare Kälte und ein mickriger Haufen Asche.
„Es war verdammt herrlich", erlaube ich es mir, die Stille zu zerschneiden. „Ich habe mich noch nie so gut gefühlt." Ich sehe die Tänzerin an. „Ich danke dir für diesen Abend." Ich trete einen halben Schritt nach hinten, als sie sich erhebt und sich mir zuwendet.
„Ich weiß. Ich habe es selbst sehr genossen", bekräftigt die Blondine, und für eine Sekunde hat sie ihre wohlgeformten Lippen zu einem Grinsen verzogen. „Es hat mir viel Freude bereitet, dich zu dominieren." Sie geht an mir vorbei. Wie von allein hafte ich mich an ihre Fersen. „Ich habe jede einzelne Sekunde ausgekostet, in der du mir hilflos ausgeliefert gewesen bist." Bei der Tür hält sie inne. „Ich finde, dass wir diesen Abend wiederholen sollten." Cessy dreht sich zu mir um. Stille. Ich erwidere ihren Blick ruhig. „Eine Nacht ist nicht genug."
Dieser Satz hat sogleich meinen Verstand geprägt. Hat somit die Nebelbank aufgelockert und schließlich vertrieben. Eine Nacht ist nicht genug. Damit hat sie sogar recht. Eine einzelne genügt mir nicht. Sie reicht uns beiden nicht aus. Es kann nicht bei einem einmaligen Ding bleiben; es muss sich wiederholen. Wir wollen erneut brennen. Wieder einmal in dem Feuer der Lust aufgehen. Diese wahnsinnigen Gefühle spüren. Uns binden. Uns gegenseitig Vertrauen schenken.
Ich bringe ein langsames Nicken zustande.
„Der Ansicht bin ich auch", spreche ich, nehme nicht den leisen Ton in der Stimme wahr. „Wir müssen es unbedingt wiederholen." Ein leichtes Beben erschüttert mich. Ich kneife etwas die Augen zusammen. Mache mir nicht die Mühe, es zu verbergen. Vorstellungen bilden sich und entfalten sich nach und nach. Dieses Mal wäre ich am Zug. Ich hätte Cessy ohne Hemmungen dominiert. Ich hätte ihr somit mein wahres Ich gezeigt. Ich verkneife mir Andeutungen von einem Grinsen. Die Bilder vermehren sich, dementsprechend habe ich es beinahe geschafft, die Blondine zu überhören.
„Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen ... oder aber, du überrascht mich. Für Überraschungen bin ich nämlich zu haben." Cessy geht in den Flur. Ich folge der Tänzerin. „Für kleine dreckige Überraschungen." Ihre Zähne bohren sich leicht in die untere Lippe. „Nun denn. So viel dazu." Sie sieht mich an. „Willst du bleiben und die Tänze der anderen sehen? Ich werde bis nach Mitternacht hier sein."
Ich habe darüber nicht nachgedacht. Ich wäre nicht abgeneigt, weiterhin in dem Lokal zu verweilen. Schließlich habe ich nichts geplant. Zumindest nicht für diesen heutigen Abend. Falten entstehen auf meiner Stirn. Ich will gerne bleiben, so könnte ich die Vierundzwanzigjährige im Auge behalten. Ich kann mich währenddessen nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass andere Gäste die Möglichkeit erhalten, ihren atemberaubenden Körper zu Gesicht zu bekommen. Ich forme die linke Hand zu einer Faust. Spüre, wie die Fingernägel sich leicht in die Handinnenfläche graben. Ich würde mich wohl mit dem Ärger herumschlagen müssen, wenn ich hierbleibe.
Ich schüttele den Kopf. Die Entscheidung ist gefällt.
„Nein", antworte ich und schaue an Cessy vorbei, den Flur hinauf. Am anderen Ende stehen zwei Tänzerinnen. Eine mit mexikanischen Wurzeln, die andere mit asiatischen. Die spärlichen Sachen der Frauen funkeln, wenn sie sich ein wenig bewegen. „Ich werde nach Hause fahren." Ich habe das Gefühl, dass man mir die Fähigkeit genommen hat, an Dinge zu denken. Oder überhaupt nachzudenken. „Aber ich werde dich überraschen. Bald. Sehr bald." Ich schaue wieder zu Cessy. „Dann werde ich an der Reihe sein, Kleine." Ich mache einen Schritt auf sie zu, schiebe die Hände um ihre Hüften und drücke ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Bis zum nächsten Mal, Cessy."
Ich lasse mich von der Tänzerin ab. Irre ich mich, oder hat etwas in mir einen Widerstand aufgerufen? Ich blinzele langsam und setze mich in Bewegung. Spüre, wie sich Cessys Blick in meinen Rücken brennt. Man könnte meinen, dass ein kleines Feuer über die Haut tanzt. Ich suche den nächsten Flur auf. Lasse die Vierundzwanzigjährige somit vollständig zurück. Und den Widerstand. Ich habe ihn mir also nicht eingebildet.
Ich atme laut aus. Mir wird eine Sache klar. Ich will nicht, dass andere Menschen Cessys halbnackten Körper sehen. Ich hätte Cessy mit mir genommen. Hätte sie aus dem Red Roses geholt. Hauptsache, ich hätte ihre Gestalt nur für mich alleine. Ich knirsche sehr leise mit den Zähnen, während ich den Ausgang aufsuche. Die Musik wird lauter. Ein Remix, welcher einen veranlasst, selbst Tänze auszuüben. Ich spähe durch den Perlenvorhang. Direkt zu dem ersten Plateau mit der Stange, die dank der Lichter schimmert. Da ist die Rothaarige wieder. Die Augenbrauen schießen in die Höhe.
Ich habe sie schon einmal gesehen. Im Flur, bevor ich zu Cessy gegangen bin. Die Blondine hat ihr, soweit meine Erinnerungen mir keinen Streich spielen, ein paar Dinge über mich erzählt. Ein undefinierbares Gefühl macht sich in mir breit. Es ist eine Mischung. Ich finde es weder gut noch schlecht.
Ich sehe sie nach wie vor an. Die Rothaarige hat sich auf die Knie niedergelassen und fährt mit den Händen über den eigenen Körper. Die drei Männer, die verteilt um das kleine Plateau sitzen, beobachten sie genau dabei. Keine Geste oder Bewegung geht an ihnen vorbei. Ich schaue weg und setze den Weg fort. Ich kann mich nicht länger hier aufhalten. Weiß Gott, warum ich dies nicht mehr kann.
Die Fingernägel gleiten über den Stoff der Innentasche hinweg, während ich mich dem Ausgang nähere. Vor mir streifen zwei junge Männer umher. Der eine dient dem anderen scheinbar als Stütze, denn er hat seinen rechten Arm auf die Schultern des Freundes gelegt. Dieser wiederrum setzt die Schritte wankend und unsicher. Ich denke nicht länger nach und stehle mich an ihnen vorbei. Sie stoßen ein heiseres Gelächter aus, was nun zu willkürlichen Worten wechselt. Sie reden wohl aneinander vorbei.
Ich weiß nicht, was heute in mich gefahren ist, denke ich und gehe nach draußen. Die Luft wird drückend, und die angenehmen Temperaturen des Lokals tauschen das Dasein mit den warmen der Nacht. Es dauert nicht lange, und schon habe ich die ersten Reaktionen des Körpers festgestellt. Ich meine, diese Nummer ... die ist verdammt heiß gewesen. Die beste, die ich hatte. Das steht außer Frage. Ich blende die Menschen aus meinem Wahrnehmungsfeld aus. Rede mir ein, dass ich vollkommen allein unterwegs bin. Ich habe zum ersten Mal eigene Erfahrungen in Sachen Unterwerfung gemacht. Das ist tatsächlich noch nie vorgekommen, dass ich mich einer anderen Person unterworfen habe. Normalerweise bin ich es gewöhnt, diejenige zu sein, die die Zügel in den Händen hält. Ich stoppe am Straßenrand. Warte. Schaue gelegentlich in beide Richtungen. Keine Seite gelangt zur Ruhe. Ich verspüre keinen Drang der Eile. Ich habe nichts dagegen, wenn ich mich hier mehrere Minuten aufhalten muss.
Die Zeit sickert unachtsam und macht sich einen eigenen Weg. Sie geht langsam voran. Ich kann somit keinen Hauch der Hektik vernehmen. Nichts. Ich schließe die Augen und tauche für einen Moment in die Schwärze ab. Lasse jedes kleinste Detail noch einmal Revue passieren. Erst das Aufgehen im Feuer, zum Schluss die Rückstände in Form der Asche. Wir haben gebrannt, geglüht und sind schließlich erloschen. Wir haben mit dem Feuer gespielt, was uns danach erfasst hat.
Bei diesem Gedanken fängt die Haut an zu prickeln. Ich öffne die Augen und starre meine Arme an. Streiche mit zwei Fingern über die warme Haut. Ich nehme diese flüchtige Geste intensiv wahr. Lasse die Finger sinken und kann nicht den Blick von dem Arm lösen. Das Prickeln bleibt bestehen.
Ich denke, ich sollte so langsam nach Hause fahren. Ich reiße den Blick los und sehe über die Straße. Die Ampel für die Fahrzeuge ist auf Rot gesprungen, und ich gehe schnellen Schrittes über den Asphalt. Die stickige Luft blockiert ein wenig die Lungen. Mir fällt es schwer, ruhige Atemzüge zu praktizieren. Es ist auch wie eine eigene Welt. Ich habe mein graues Fahrzeug erreicht. Die Finger tasten nach den Schlüsseln. Zücken sie währenddessen hervor. Betritt man das Red Roses, taucht man in eine neue Welt ein. Eine Welt mit eigenen Regeln. Dort ist die Zeit irgendwie stehengeblieben. Ich sperre den Wagen auf und steige ein. Deshalb überrascht es mich weniger, dass es jetzt kurz nach zehn Uhr ist. Ein kurzer Blick auf das Handy, was ich im Folgenden in die Ablage geschoben habe, hat mir dies bestätigt. Ich rühre mich nicht, eher bleibt der Blick an dem leuchtenden Schriftzug des Lokals hängen. Ein verrückt heißer Abend. Mehr kann man dazu nicht sagen.
Ich werde diesen Aufenthalt für mich behalten. Es braucht niemand zu erfahren, dass ich hier gewesen bin und mich einer Tänzerin hingegeben habe. Die Finger legen sich um das Steuerrad. Der Motor des Wagens brummt leise. Nicht meine Schwester. Nicht Vincent. Niemand. Der Rücken streift die Lehne, und ich beginne, den Wagen aus der Parklücke zu lenken. Noch habe ich freie Bahn.
Ich werfe einen Blick über die Schulter. Vergewissere mich, dass sich nichts und niemand hinter dem Wagen aufhält, ehe ich im Anschluss über die Straße gleite, um mich der Ampel zu nähern.
Jetzt geht es nach Hause, spreche ich in Gedanken und überquere die Kreuzung. Schließe zu einem weißen Fahrzeug auf. Klein, gedrungen wie die Fahrerin selbst. Ich merke gerade, wie die Kräfte sich dem Ende zuneigen. Als hätte mein Körper auf diesen Gedanken gewartet, schickt es ein leises Gähnen nach draußen. Ich räuspere mich kurz. Ja, ich bin definitiv am Ende mit den Kräften. Aber das ist gerecht.
Die Stille breitet sich im Innenraum aus. Ich muss mich etwas zusammenreißen, die Lider offenzuhalten. Nicht, dass ich plötzlich vor dem Steuer einnicke. Ich will mir nicht die Folgen vorstellen. Ich linse zu dem Radio. Löse die rechte Hand von dem Lenkrad und drehe an dem Knopf herum. Am Anfang ertönt ein statisches Rauschen. Ich ziehe die Stirn kraus und stelle den nächsten Sender ein. Ein Mann spricht, allerdings nicht in der Sprache, die ich bevorzuge. Die ganzen ausgesprochenen Worte sind spanisch. Ich stoße einen Laut aus. Fasse den Beschluss, diesen Sender laufen zu lassen. Es ist nicht so, dass ich diese Sprache überhaupt nicht verstehe – dank meiner Schullaufbahn verstehe ich beinahe alles ohne Schwierigkeiten -, aber mit einem englischen Sender hätte ich wesentlich mehr vorliebgenommen.
„Aber sei's drum. Spanisch ist mein zweites Englisch", gestatte ich mir die Bemerkung und nehme das Tempo ab, als die nächste Ampel auf Rot gesprungen ist. Ich befinde mich relativ weit hinten. Wenn ich schlechte Karten haben sollte, müsste ich noch eine rote Ampel in Kauf nehmen. „Hm, jetzt, wo ich darüber nachdenke; ich kann mich glücklich schätzen, dass ich damals in der High-School einen Abschluss aus Sprachen und Sport gemacht habe. Die anderen paar Pflichtfächer lasse ich außen vor."
Ich schaue mich um. Mustere die meterhohen Palmen, die strahlenden Laternen, die funkelnden und glitzernden Lichter der unzähligen Shops, Cafés, Bars und der Wohnhäuser. Das Meer an Lichtern, das sich auf den Straßen ausgebreitet hat. Überall herrscht Bewegung. Ich wage zu behaupten, dass man nirgends einen Ort findet, wo man die Ruhe auskosten kann. Das Alleinsein. Ich schaue zu der anderen Seite, direkt Richtung Strand. Das Wasser ist mit dem dunklen sternenlosen Himmel verschmolzen. Wie ein schwarzes Loch, was darauf wartet, die ganzen Lichter zu verschlucken. Ich mustere die flackernden Lichter, die über dem Strand verteilt die unmittelbare Umgebung erstrahlen. Anscheinend muss jemand dort ein Lagerfeuer entzündet haben.
Dieser Anblick fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Ich sehe durch die Frontscheibe. Der Wagen ruckelt ein wenig, ehe er mit einem kleinen Satz nach vorne losfährt. Manchmal kann ich ihn nicht beschreiben. Ein unglaubliches Spiel aus Farben und Lichtern. Der Sprecher hat mittlerweile das Reden eingestellt. Ein Lied – wahrscheinlich aus den momentanen Favoritenlisten – fließt aus dem Radio und verdrängt vollständig die Stille . Somit auch die anfängliche Müdigkeit, die mich gepackt hat. Jetzt fühle ich mich etwas wacher. Die Mundwinkel erbeben leicht, und ich fahre mir mit der rechten Hand durch das Gesicht, so, als müsse ich kontrollieren, ob wirklich keine Rückstände der Müdigkeit vorhanden sind.
Die folgenden Minuten ziehen ohne Weiteres an mir vorbei. Ich habe die Ampel hinter mir gelassen. In diesem Augenblick hat sie das Signal ausgetauscht. Ich drücke das Gaspedal mehr durch, um eilig über die breite Kreuzung zu kommen. Ich lasse zu, wie die Musik mich einlullt. Spüre, wie ich ruhiger und ausgeglichener werde.
Aber wären da nicht die Gedanken, die einen Strich durch die Rechnung ziehen. Es ist dieser eine Satz, der mir eine abrupte Starre beschert hat. Die Fingerknöchel deutlich sichtbar hervorstechen lässt.
Eine Nacht ist nicht genug.
Ich drücke die Lippen fest aufeinander. Habe sogar die Schultern hochgezogen. Die Fingernägel haben sich in das weiche Leder des Lenkrads gebohrt. Das sind Cessys Worte gewesen. Jetzt haben sie meinen Verstand geprägt und die Gedanken beeinflusst. Sie hat die Wahrheit gesagt. Eine einzige Nacht genügt nie und nimmer. Besonders nicht für uns. In einer Nacht kann man nicht das vollständige Gefühl ausleben. Kann nicht das ganze Programm mitempfinden.
Ich bemühe mich, mich zu lockern. Lasse die Schultern sinken und rolle die Lippen ein und aus, um den leichten Schmerz hinfort zu jagen. Ich strecke die Finger aus, ehe ich das Steuerrad erneut packe.
Aber Cessy hat recht. Eine Nacht reicht nicht aus. Nicht, um die vollständige Leidenschaft zu erleben und die hungrige Lust vollständig zu stillen. Ich puste eine Haarsträhne aus meinem Gesicht. Helfe anschließend mit der Hand nach. Sie klemmt nun hinter dem linken Ohr. Wie ich es schon einmal gesagt habe; ich werde sie überraschen. Denn dieses Mal werde ich an der Reihe sein. Dieses Mal werde ich die Dominanz in den Händen halten.
Erste Anzeichen des Vororts erscheinen. Die Hochhäuser werden immer weniger, die Passanten ebenfalls. Der Großstadtwald lichtet sich nach und nach. Einfamilienhäuser tauchen auf und eine Handvoll kleiner Läden.
Vielleicht morgen. Vielleicht übermorgen. Vielleicht auch erst in einigen Tagen. Die Lippen haben sich zu einem Grinsen verzogen. Ich muss mir für dieses Zusammentreffen etwas ganz besonderes einfallen lassen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Cessy eine Frau ist, die nach neuen Dingen förmlich lechzt.
Ich werde mir definitiv einige neue Dinge einfallen lassen. Möglicherweise werden sie sogar ausgefallen sein. Aber ist es nicht das, worauf die Blondine steht? Ich bin fest davon überzeugt. Das Wichtigste für mich ist, dass Abwechslung herrscht.
Ich habe immerhin eine Sache neu erlernt. Ich kann jemand mein tiefstes Vertrauen schenken. Zumindest kann ich dies bei Cessy tun. Hm, wenn ich ehrlich bin, habe ich noch nie jemand so sehr vertraut. Nun gut, die momentane Situation ist schließlich ein entscheidender Faktor. Ich dringe in den Vorort vor. Spüre, wie das Wesen der Großstadt mich vollständig freigibt. Unser Handeln beruht auf tiefstes Vertrauen. Wie ich es schon einmal gesagt habe; das ist verrückt und gleichzeitig heiß.
Ich fahre langsamer und biege in eine kleine Straße ab. Sie liegt größtenteils im Dunkeln da. Laternen mit einem unregelmäßigen Abstand dienen als Lichtquelle. Ich treffe keinen an, der sich auf den Straßen aufhält. Alles liegt verlassen da und teils im Dunkeln. Selbst die meisten Häuser sind erloschen. Schwärze kennzeichnet sie.
Zoë schläft bestimmt schon. Ich durchquere die letzte Straße, die mich von meinem Haus trennt. Aber das soll sie. Es ist recht spät – Sie hat den Schlaf nötiger als ich. Das Grinsen ist fort. Ich werde dann auch gleich schlafen gehen. Länger schaffe ich es so oder so nicht mehr.
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Ab der nächsten Woche kann ich dem regelmäßigen Upload erneut nachgehen. Die Phase mit dem Sammeln an Punkten ist endlich vorbei. ^^
Und ein dickes Danke, dass ihr das Buch auf Platz 11 gebracht habt. 🙏❤
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