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P I Ę Ć D Z I E S I Ą T C Z T E R Y

Keine Ahnung, welche Ziffern die Uhr mir offenbart. Es ist spät. Sehr spät. Dunkelheit hat mich überschwemmt und droht, mich in die schier unendlichen Tiefen zu ziehen. Noch dümpele ich mich einer schwachen Orientierung auf der Oberfläche herum. Aber es wird nicht mehr dauern, bis ich mich der Dunkelheit hingebe. Spätestens jetzt. Die Müdigkeit bahnt sich einen Weg durch meinen schweren Körper. Ich bin kaum noch fähig, die Zahnbürste in der Hand zu halten. Ich habe auf einen freiwilligen Blickkontakt mit meinem Spiegelbild verzichtet; ich brauche keinen Blick zu riskieren. Bin mir bewusst, dass der Tag seine Spuren an mir hinterlassen hat. Tiefhängende, dunkel gefärbte Augenringe. Fahles Braun. Die gebräunte Haut, die sich förmlich über den Schädel spannt. Ich habe das Gefühl, dass, sobald ich ein Lächeln andeute, hauchdünne Risse die Haut durchziehen. Nicht, dass ich lächele - die Kräfte besäße ich nicht einmal -, aber was wäre wenn?

Ich drehe mich zu dem Spiegel, nehme die letzten hygienischen Maßnahmen in Angriff. Die Zahnbürste zurück in den Becher, etwas Wasser in das Gesicht. Mit der Hand ein letztes Mal durch die strähnigen Haare fahren. Keinen Blick in den Spiegel riskieren. Bisher habe ich es gut gemeistert. Ich schäle das vor Schweiß triefende Oberteil von meinem Körper, werfe es in den Wäschekorb, welcher etwas entfernt von der Waschmaschine steht. Dass Zoë es zum wiederholten Mal nicht geschafft, alle Klamotten in den Korb zu werfen, lasse ich außen vor. Ich ärgere mich nicht mehr darüber, mit der Zeit habe ich mich gut damit arrangieren können. Die letzten Sachen, welche meinen Körper einhüllen, landen im Korb. Vollkommen entblößt verlasse ich das Badezimmer. Lösche das Licht. Schlage den Weg zu meinem Schlafzimmer ein. So etwas mache ich nicht oft. Splitterfasernackt durch das Haus laufen. Es ist eher ziemlich selten. Eigentlich tue ich dies nur, wenn die Dunkelheit alles und jeden verschluckt oder aber, die Hitze treibt ein gemeines Spiel mit mir.

Ich husche in mein Schlafzimmer. Der Flur liegt wie ausgestorben da. Meine Schwester ist schon längst am Schlafen. Wenn ich ganz leise bin, kann ich sie schnarchen hören. Ihre Tür ist geschlossen, das will ich nicht vergessen anzumerken. Etwas über die Tatsache amüsiert, fische ich die Schlafsachen von meinem Bett und streife sie mir über. Übe ein leichtes Zupfen am übergroßen Shirt aus, ziehe die Schlafshorts ein wenig höher. Die Haare, noch feucht wegen der raschen Dusche, hinterlassen auf dem oberen Rücken einen unübersehbaren Fleck. Ein leises Gähnen entfährt mir, und ich blicke den Lichtschalter an. Für den Bruchteil einer Sekunde haben die Augen angefangen zu brennen - ich habe mich sehr schlecht auf dieses Licht eingestellt. Ich murre tonlos und schalte die Lampe aus. Die Schwärze verspeist mich, ich schlurfe zurück zum Bett. Die Beine sind schwer wie Blei, der Körper ähnelt irgendwie einem Wrack. Nur mit Mühe und Not kann ich ihn in das weiche Bett schleppen. Ich seufze erleichtert, als ich mich rücklings auf die Matratze fallenlasse. Starre nun einen willkürlichen Punkt an der Decke an. Was sollte ich auch groß erkennen? Alles ist schwarz. Dunkel. Einfarbig.

Ich schiebe mich unter die dünne Decke. Ziehe sie bis zu meiner Brust hoch. Etwas hindert mich daran, in den Schlaf zu gleiten. Ist es dieser Kurzfilm, der schier ununterbrochen vor meinem geistigen Auge abläuft? Ich kann ihn nicht abstellen. Irgendwie will ich es nicht tun. Der Schluss gefällt mir immer wieder. Der Abend bei Cessy.

Cessy.

Der lieblich klingende Name, der mein Herz zu einem wilden Sprung veranlasst. Ein kaum vernehmbares Schlucken meinerseits, und die Temperatur des Körpers fährt schon wieder hoch. Ich gleiche einem glühenden Stück Kohle, das man vergessen hat, mit Wasser zu übergießen. Die Müdigkeit hat einen winzigen Hänger erlitten; die Augenlider sind nicht mehr schwer. Sie drohen nicht, urplötzlich zuzufallen. In meinem Kopf hallt der Name der anmutigen Schönheit tausendfach wider. Wie ein nicht endendes Echo.

Ich drehe mich auf die Seite und schließe die Augen. Aber an Schlaf ist nicht zu denken. Das Abbild der Blondine erlaubt es mir nicht. Hält mich vom Schlafen ab. Klar und deutlich ist es, jeder Zug, jede noch so feine Kontur, alles ist unübersehbar. Sogar die Sommersprossen auf der Nase. Ihre blonden Haare fallen wie ein Schleier über ihre Schultern. Die stechend grünen Augen funkeln wie zwei kostbare Smaragde. Ihre markanten Gesichtszüge sind entspannt, die vollen und wohlgeformten Lippen haben sich zu einem leichten Lächeln verzogen. Unter der makellosen Haut wölben sich die Sehnen und Muskeln, sobald Cessy sich bewegt. Dann die prächtigen Brüste, versteckt von einem schwarzen BH, der wiederrum von einem karierten Hemd bedeckt wird. Eine knappe Hose, die gerade noch ihr knackiges Gesäß überzieht. Eine zu starke Bewegung, und man es würde hervor blitzen.

Ein Kunstwerk der Natur. Prächtig, voller Anmut und Schönheit. Ein Werk, das jedem den Atem raubt und in die Sprachlosigkeit versetzt. Die Gedanken verstummen, selbst der Herzschlag setzt für eine Sekunde aus. Man ist wie in Trance, aus der man sich erst lösen kann, sobald Cessy sich regt. Doch selbst ihre Bewegungen scheinen irgendeine Wirkung zu agitieren. Zumindest mich. Ich fühle mich wie unter Hypnose, sobald ich die Tänzerin beobachte. Langsam und doch fesselnd. So langsam, dass keine Bewegung übersehen wird. Alles wird beobachtet und verfolgt.

Und ich stehe kurz davor, dieses Kunstwerk ein für alle Male in den eigenen Händen zu halten. Gänsehaut breitet sich aus, und ich drehe mich zurück auf den Rücken. Nur ich allein, und niemand anderes. Nicht ein Stammgast aus ihrem Lokal. Nicht einmal Vincent. Mir ist nach Lachen zumute, dennoch unterdrücke ich es. Vincent, dieser komische Kauz. Ich weiß es immer noch nicht richtig handzuhaben. Das Faktum, dass er eifersüchtig auf mich ist. Eifersüchtig, dass ich mit Cessy liiere - falls man dies als liieren bezeichnen kann. Ich bin im Inbegriff der Fähigkeit, mehr Privilegien zu genießen als er. Es ist absurd.

Ich treffe bei dem einen auf Eifersucht und bei dem anderen auf eine bizarre Ablehnung. Fast hätte ich behauptet, Männer seien seltsame Wesen. Die Eifersucht könnte das Band kurz vor dem Zerreißen spannen - es sogar zerstören -, und die Ablehnung könnte das Verhältnis kippen. Für schlechte Luft sorgen.

„Hm. So gesehen, ist jeder Mensch seltsam", hauche ich, begleitet von einem Gähnen. Mir fallen die Augen zu. „Einer übertrifft den anderen." Ich nehme den letzten Rest der Anspannung, werfe ihn ab. Die Schwere durchzieht ungehindert meinen Körper. Jetzt ist das Wrack vollständig untergegangen.

Trotz aller Gedanken an Cessy; diese Nacht bleibt frei von Träumen und Bildern, die die heimliche Sehnsucht darstellen.

-

„Ach, Mensch. Lass' mich in Ruhe!" Eine Drehung auf den Bauch. Ich brumme laut und versuche, das unnachgiebige Stechen zu ignorieren. „Mann, jetzt verpiss dich endlich aus meinem Zimmer. Du nervst, und ich will weiterschlafen!" Ich hebe einen Arm und schlage nach Zoë. Es ist ein sinnloses Herumfuchteln in der Luft, ich erwische sie nicht. „Zieh ab oder ich werde den Scheißwecker nach dir werfen!" Ich stoße ein lautes Knurren aus und ziehe die Decke über mich. Kneife die Augen fest zusammen, als Zoë an der Decke zerrt. „Zoë!"

Ich habe es wohl erneut geschafft. Verschlafen. Der Wecker hat nicht seinen Zweck erfüllt. Ich habe ihn überhört. Und jetzt habe ich meine Schwester an der Backe, die diese Rolle übernimmt. Mich überrascht es nicht mehr. Jetzt kann ich meine morgendlichen Gedankengänge nachvollziehen. Ich habe des Öfteren die Vorstellung auf die Beine gestellt, den verfluchten Wecker aus dem Fenster zu werfen - der dabei entstehende Schaden ausgeschlossen.

„Du musst nicht ständig meinen Namen wiederholen", gibt die Blonde zurück und nimmt den Versuch, mir die Decke von dem Kopf zu ziehen, ein zweites Mal auf. „Ich weiß, wie ich heiße." Ein genervter Laut entflieht ihr, als sie realisiert, dass ich nicht nachgebe. „Val, beweg' doch mal deinen verdammten Arsch aus dem Bett. Du hast schon wieder verpennt. Mann, komm' jetzt. Das Frühstück wird sonst kalt, und kaltes Frühstück ist echt ... eklig." Sie stoppt. „Das kann man nicht mehr genießen." Meine Finger haben sich weiterhin fest um den Stoff der Decke geklammert. „Ehrlich, wie schaffst du es überhaupt, den Wecker zu überhören? Wie ist so etwas möglich? Weißt du was?" Zoë geht einen Schritt nach hinten. „Ich werde es wie früher machen. So habe ich dich nämlich immer aus dem Bett bekommen."

Ich reiße förmlich die Augen auf. Werfe die Decke von mir und setze mich kerzengerade auf. Wende den Blick direkt zu Zoë. Erst ertönen keine Worte. Meine Schwester hebt ihre schmalen Augenbrauen. Wartet auf eine Antwort.

„Bringst du diesen Scheiß, wirst du den Böller in deinem Arsch wiederfinden", brumme ich und überhöre schwerfällig ihr lautes Gelächter. „Echt, ich meine es ernst. Den Piss wirst du nicht wieder bringen, das ist unnötig wie sonst was." Ich erhebe mich und versetze meiner Schwester einen leichten Stoß, sodass sie ein wenig nach hinten taumelt. „Die Zeiten sind vorbei, klar? Muss man nicht wieder auferstehen lassen. Diese Phase bleibt weg. Komplett weg. Nie wieder solche scheißdummen Streiche." Ich verlasse das Schlafzimmer. „Außerdem habe ich keine Lust, einen neuen Kochtopf zu kaufen. Die Teile sind nicht gerade billig."

„Wenn ich aber merke, dass du nicht aus dem Bett kommst, sehe ich mich leider gezwungen, dich mit solchen Mitteln wachzukriegen", kontert sie und verbirgt nicht den belustigten Ton, der ihre fröhliche Stimme untermalt. „Scheiß' auf den einen Topf, ich kann dir gerne einen neuen besorgen. Hauptsache, du bist richtig wach." Ich halte mitten auf der Treppe inne und werfe Zoë einen vernichtenden Blick zu, den sie amüsiert erwidert. „Du siehst auch viel wacher aus. Und das in nur zehn Sekunden. Dein neuer persönlicher Rekord." Sie schließt zu mir auf, doch ich drehe mich genervt um und bewältige die letzten Stufen. „Ja, ja. Mit siebzehn war man ziemlich gut drauf, nicht wahr?"

Ich ziehe die Schultern hoch und knirsche kurz mit den Schultern.

„Ja. Für dich", steuere ich bei, durchquere das Wohnzimmer. Die weißen Vorhänge flattern schwach im Wind. Vögel stimmen ihre Lieder an und halten ein heillos chaotisches Konzert ab. „Du hast mich permanent abgefuckt. Deine Streiche, sag' ich nur." Der reich bedeckte Küchentisch kommt in Sicht, und ohne zu zögern nehme ich meinen gewohnten Platz ein. Fahre meine Beine aus und hole die Tasse heran. Weiße Fäden tänzeln empor. „Die kann man gar nicht vergessen."

Sie erscheint und setzt sich mir gegenüber. Zoë lässt den Blick über mich schweifen. Ich räuspere mich scharf, als ich Anzeichen eines Grinsens registriert habe. Meine Schwester hält ihr aufkommendes Gelächter in Schach.

„Tja, für dich war es blöd, für mich hingegen nicht." Der Blick segelt über die Nahrungsmittel. Ich greife nach einem Croissant. „Aber hey, sieh es positiv; jetzt bist du wach und wirst nicht zu spät zur Arbeit kommen, um die zweite Abmahnung zu kriegen." Die Entscheidung ist auf ein dunkles Brötchen gefallen. „Behalt' bloß deinen Job. Ich kann darauf verzichten, wenn du den verlierst."

Ich winke ab.

„Mach' dir darüber keine Sorgen", steuere ich bei und verteile großzügig Schokolade. „Das wird nicht passieren. Kann ich dir jetzt schon sagen." Ich verdrehe die Augen, als ich ihren Blick, welcher nur so vor Zweifeln strotzt, wahrgenommen habe. „Wirklich, Zoë. Wie sagt man so schön? ‚Den gleichen Fehler macht man nicht zweimal. ' Ich habe den einmal gemacht, ein zweites Mal wird's nicht vorkommen."

„Ich hoffe es für dich. Ich meine, wenn ich das mache, ist es etwas anderes. Vorlesungen kann man gut und gerne schwänzen." Zoë erlaubt sich den ersten Bissen. Setzt sich mehr auf, und ihr linker Arm ruht auf der Tischplatte. „Ach, ja. Das ist mir gerade eingefallen, jetzt, wo ich so darüber nachdenke."

„Ich ahne nichts Gutes", sage ich und führe das Croissant zu meinem Mund. „Wenn du schon so ankommst, dann ist es nie und nimmer etwas Gutes."

Sie zuckt mit den Schultern. Jetzt, das fällt mir soeben auf, ertönt keine Musik. Sie hat anscheinend vergessen, das Radio anzuschalten. Ich nehme einen Bissen zu mir, lege das angefangene Croissant zurück auf den Teller, erhebe mich. Spüre Zoës Blick in meinem Rücken, während ich mich dem Gerät nähere.

„Ansichtssache", entgegnet sie ruhig.

„Dann schieß' mal los." Ich spiele an dem Knopf herum. Erst rauscht es. Ich verziehe ein wenig die Augenbrauen und versuche es mit dem nächsten Sender. „Mann, so ein Scheiß. Es kann doch nicht überall dieses Scheißrauschen sein."

„Wenn das Radio versucht, 'n ausländischen Sender zu empfangen, dann ist es auch kein Wunder. Und so'n mexikanischer Sender zählt nicht, den kriegt man 'rein." Die Blonde verfällt für einen Augenblick dem Schweigen. „Wie sieht's aus? Kann ich dich wegen gestern ansprechen?"

Ich habe damit gerechnet, dass die Frage mich berühren würde. Nichts. Kein ruckartiges Verkrampfen, kein Absinken der guten Laune. Wie eine Frage, die man beiläufig gestellt hat.

„Mach' doch, ich habe damit kein Problem", antworte ich gelassen und habe es endlich geschafft, einen lokalen Sender einzustellen. „Ha, siehst du? Es geht doch. Valary mit ihren Wunderhänden schafft auch alles." Wohlgefühl zeichnet sich in meinem Gesicht aus, als Zoë kurz lacht. „Na ja, zumindest können wir Musik hören." Ich gehe zurück und setze mich hin. „Gestern. Ja. War ein bescheiden schöner Tag."

Der Gedanke an Vincent beeinflusst mich nicht. Mit der Zeit habe ich mich damit abgefunden. Besser gesagt, in binnen kürzester Zeit.

„Aha?" Sofort ist Zoë hellhörig geworden. Hat etwas gefunden, an dem sie sich festhalten kann. Derweil fokussiere ich mich auf die Musik. Irgendein billiger Track. Gut durchdacht ist er nicht; meiner Meinung nach hat man zu viele stereotypische Elemente eingebaut. „Ich höre."

„Wenn's darum geht, hörst du gerne hin, was?" Ich ernte einen Tritt gegen das linke Schienbein, und ich ziehe automatisch die Beine ein. „Jaja, du Trampel." Hastig schiebe ich den Stuhl nach hinten, als sie den Tritt wiederholen will. „Mensch, das reicht jetzt." Ich stemme die Füße auf den Stuhl. Schlinge den rechten Arm um die Beine. Meine Schwester starrt mich entgeistert an. „Willst du es nun hören oder lieber ein Gesicht ziehen, Schmolli?" Zoë sagt nichts. Isst mit angespannten Gesichtszügen weiter. Ich grinse knapp und greife mit der anderen Hand nach dem Croissant. Ich fasse ihr stures Schweigen als indirekte Aufforderung auf. „Um es ganz kurz zu machen; ich habe durch Cessy erfahren, dass Vince eifersüchtig auf mich ist." Ich zucke mit keiner Wimper, als ich erkenne, dass Zoë mich erstaunt ansieht. „Und nein, das ist kein Scherz. Es ist die Wahrheit." Ich beiße ein Stück ab. Kaue nachdenklich, ehe ich ergänze: „Ich habe aber ähnlich wie du reagiert. Ich meine, wir reden hier von Vincent, der wegen so etwas gleich eifersüchtig wird." Ich lasse einen verächtlichen Laut ertönen. „Das ist doch kaum zu begreifen. Vince ist eifersüchtig auf mich. Nur weil ich mehr mit Cessy mache und machen darf." Ich betrachte das halbaufgegessene Croissant. „Na ja, mehr gibt es nicht zu sagen. Der Rest ist nichts im Vergleich zu dieser Tatsache."

Ich studiere Zoës Gesicht. Vor Erstaunen weit aufgerissene Augen, Sprachlosigkeit, die sie ausmacht. Ich schnaube leise und konzentriere mich wieder auf das Frühstück.

„Äh ..." Sie versucht, die Sprache wiederzuerlangen. „Was?"

Ich schlucke den Bissen herunter. Irgendwie ähnelt sie mir, nur am vergangenen Tag. Ein schräger Zufall.

„Du bist nicht taub", meine ich und schiebe den leeren Teller zurück. Nehme einige Weintrauben und knüpfe sie ab. „Und ich verarsche dich nicht. Ich meine es ernst. Vince ist auf mich eifersüchtig. Ich schätze mal, dass er ... auf Cessy steht." Dass ich das Gleiche für die Tänzerin empfinde, erwähne ich nicht. Mit höchster Wahrscheinlichkeit weiß Zoë es längst. Dennoch will ich nicht das Risiko eingehen. „Aber Cessy empfindet nichts für ihn. Macht die Situation nicht besser, aber na ja."

„Was für eine Wendung." Mehr steuert die Blonde nicht bei. Ich zucke mit den Schultern und lasse den Blick über ihre Haare schweifen. Die recht hellen Haare fließen bis zu ihren schmalen Schultern, wirken seidig. Scheinbar hat Zoë sich für den Tag zurechtgemacht; die Frisur wirkt nicht unordentlich, das gewohnte Make-up schon längst aufgetragen. Bei den Wimpern nachgeholfen, die schmalen Augenbrauen mehr betont. Die wenigen Pickel kaschiert. Die Lippen glänzen matt.

„Eine voraussehbare Wendung." Ich esse die wenigen Weintrauben auf, bevor ich die Tasse mit dem Kaffee zu mir hole. „Irgendwie hätte ich es kommen sehen müssen. Cessy ist keine gewöhnliche Frau. Zumindest empfinde ich es so. Wenn sie schon die Köpfe ihrer Kunden verdreht, dann macht sie es auch außerhalb ihrer Arbeit. Mich überrascht es also nicht, zumal sie nicht mit ihrer Schönheit geizt."

„Wenn es nach ihr ginge, könnte jeder nackt durch die Straßen rennen." Meine Schwester lacht trocken.

„Na, ich denke nicht. Cessy mag es zwar, freizügig durch die Gegend zu laufen, aber komplett nackt ... Ich schätze, da endet das Ganze auch bei ihr." Ich nehme einen kleinen Schluck zu mir. Der Kaffee ist glücklicherweise nicht mehr heiß. „Hey, sie nutzt nur die Vorteile, die man als Frau hat. Verwerflich ist das nicht."

„Jedem das Seine", spricht sie und bekräftigt die Worte mit einem Nicken. „Ich wüsste, dass ich so etwas nicht könnte. Mir wäre das Ganze unangenehm wie sonst was." Ihre dünnen Finger legen sich um die bunte Tasse. „Ich beneide sie um das Selbstbewusstsein, was sie hat. Hat nicht jeder."

Ich erwische mich dabei, wie ich ein wenig lächele.

„Besonders nicht in diesem Ausmaß." Der nächste Schluck. „Ja, sie ist eine echt bemerkenswerte Frau." Ich beschließe, nichts weiter zu sagen. Dem Thema will ich gerne aus dem Weg gehen. Nicht, dass ich auf falsche Abbiegungen stoße. Die Musik füllt meine Ohren vollständig aus. Ein Werbeblock ist eingeschoben worden. Gerade sind Getränke im Angebot.

Zoë hakt zum Glück nicht weiter nach. Auch sie widmet sich voll und ganz dem Frühstück. Innerlich gehe ich den möglichen Tagesablauf durch. Auf zum Revier. Das Büro aufsuchen. Die restlichen Berichte fertigstellen. Dann in die Mittagspause, mit Jim. Was er wohl zu erzählen hat? Ich hege Neugier. Danach ab auf die Straßen. Herumfahren. Ganz zum Schluss in den Feierabend gehen. Ein routinierter Tag, der schneller vorbeigeht, als es mir lieb ist.

Dennoch setze ich große Hoffnungen darin, Vincents Weg bestmöglich nicht zu kreuzen. Ich will ihm ungern unter die Nase kommen. Vorerst. Das gesamte Drumherum muss sich erst einmal beruhigen. Es soll sich alle Zeit der Welt nehmen. Ein Abstand würde uns beiden gut tun. Zumindest bin ich davon überzeugt.

Aber ich kann mich irren.

Wie so oft.

___________

So. Ab heute werde ich mich bemühen, jeden Tag ein neues Kapitel fertigzustellen. Mein Ziel ist es, dieses Buch in vier Wochen abzuschließen. Ich bin recht optimistisch. ^^

An dieser Stelle ein dickes Danke an all eure Unterstützung. Es freut mich immer wieder, dass ihr das Buch verfolgt. Und weil ich gerade sehe, dass ich eine bestimmte Nominierung zu erfüllen habe (okay, eher muss, aber das lassen wir außen vor), werden nun dreizehn "spannende" Fakten aufgelistet. Von mir. Nominierung, in das Leben gerufen von FvckyouHoney.

Fakt eins

Solange ich sieben oder acht Stunden Schlaf bekomme, überlebe ich den Tag.

Fakt zwei

Ich bin ein richtiges Arbeitstier. Ich kann zu Hause nicht nichts machen - ich muss mich permanent mit etwas beschäftigen. Die Arbeit/die Schule erfüllt mich.

Fakt drei

Nächstes Jahr habe ich meine Schullaufbahn offiziell beendet. Und ich fühle mich keineswegs reif und erwachsen. Ich schätze, das liegt auch daran, dass ich nicht einmal dementsprechend aussehe - in Prag wurde ich für dreizehn gehalten. Dreizehn. Ich habe Angst bekommen.

Fakt vier

Ich liebe Sprachen. Nicht nur Englisch, Französisch und Polnisch beherrsche ich, sondern auch Brocken Niederländisch - nächste Woche werde ich mir ein neues Buch besorgen, damit ich zumindest das A2 - Level sicher beherrsche.

Fakt fünf

Meine Liebe gilt Amsterdam. Ich liebe diese Stadt unbeschreiblich. Im Laufe des Lebens habe ich für mich die Entscheidung gefällt, mein restliches Leben dort zu verbringen. Ich weiß nicht, wieso, aber ich mag Deutschland nicht. Vielleicht liegt es am komplexen System oder an die Regierung allgemein.

Fakt sechs

Ich bin ein sehr gesprächsfreudiger Mensch. Wirklich, ich liebe es, mit diversen Menschen zu kommunizieren. Ich bin daher ständig offen für neue Kontakte. Vollkommen irrelevant, ob diese Person deutsch, englisch oder was weiß der Geier spricht; Hauptsache, sie kann sprechen.

Fakt sieben

Durch Wattpad habe ich wunderbare Menschen kennengelernt. Besonders blvckmary, _Rosewood_, lilwatchmaker und sunriserosie und die anderen aus der Gruppe haben es mir sehr angetan. An dieser Stelle: Ich hab' euch alle lieb, ihr seid kuhl und toll und wunderbar und voll gurkig. (Ende mit dem 'Rumschleimen)

Fakt acht

Mir ist seit einer kurzen Weile aufgefallen, dass die Genres auf Wattpad Menschen miteinander verbinden. Ja, dies habe ich sehr spät festgestellt. Ich benötige eben Zeit, um so etwas wahrzunehmen. Hier will ich Miss_Story001 und FvckyouHoney (Caira gehört zu Liron, die müssen einfach zusammenkommen; Dean ist doof!!! :c) erwähnen. Auch ihr seid echt coole Menschen. :P

Fakt neun

Mein Username hat einen speziellen Hintergrund. Ja, ich bin bisexuell. Und Bihörnchen ist entstanden, weil ich die Serie "Unter uns" regelmäßig verfolge. Seit sie LGBT - Charakter einbauen, ist die Serie mir extrem sympathisch geworden.

Fakt zehn

Ich bin ein Quellbrunnen an Ideen. Ständig habe ich Buchtitel und Ideen im Kopf. Allerdings muss ich mich mit dem Problem herumschlagen, sie irgendwie anzusetzen und anzufangen. Sogar wenn Sinner beendet sein wird, könnte ich fünf neue Ideen hochladen, wobei nur eine durchgezogen wird.

Fakt elf

Ich habe, als ich mitten in der Klausurenphase gesteckt habe, meinen Geschichtslehrer verarscht. Wir haben einen Test über den Marxismus geschrieben, und wir haben nur eine Blattseite schreiben dürfen. Viele aus meinem Kurs haben dies als Problem angesehen, ich hingegen habe mir ein A3 - Blatt mitgenommen und eine Seite vollgeschrieben. Hat zwar fast nicht gereicht (der Platz), aber es hat sich gelohnt. Mein Lehrer hat mich angesehen, als käme ich vom Mond, aber meine Kursleute haben sich köstlich amüsiert. Es hat sich gelohnt; 13 Punkte sind drinnen gewesen. Er hat gesagt, eine Seite. Was für eine Seite, hat er nicht gesagt.

Fakt zwölf

Seitdem ich meine Frisur wie mein Vorbild habe, werde ich ständig als Junge abgestempelt. Nun gut, mein Aussehen spielt ebenfalls einen gravierenden Faktor. Dadurch, dass ich jeden Tag Intervalltraining, Kraftsport und Ausdauersport betreibe (immer >45 Minuten), habe ich mehr Muskeln aufbauen und deutlich viel Körperfett verlieren können. Funfact: In Prag haben die mich nie auf die Damentoilette gelassen, weil jede/jeder Angestellte/Angestellter mich für einen Typen gehalten hat.

Fakt dreizehn

Ich besitze zweihundertsechsundachtzig Bücher, die ich allesamt durchgelesen habe. Davon sind ein Viertel englische Bücher und fünf sind französischsprachig.



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