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Sechzehn

Sin blickte durch die Crew. Nev und Rekek waren leicht verletzt und Cem hatte einen blutigen Arm, aber keine der Wunden waren tödlich. Leilani kümmerte sich bereits um sie und dem Rest schien es soweit ganz gut zu gehen. Als er sicher war, dass es seiner Mannschaft gut ging, sah er zu Delilah, die sich vom Netz auf das Deck schwang. In ihrem Haar hing eine Feder des Vogels, der sie gerade alle gerettet hatte. Sie grinste ihm entgegen.

Er hätte sie am liebsten umarmt, vielleicht sogar geküsst, aber stattdessen grinste er einfach zurück. "Gut, dass Malik und Amir dich nicht erschossen haben."

Sie starrte ihn kurz an, bevor sie an ihm vorbeiging um sich ebenfalls in der Crew umzusehen. Die Männer und Leilani erwiderten ihren Blick stumm. Zumindest so lange, bis Amir sich auf eine Kiste stellte und alle auffordernd ansah.

"Delilah hat uns gerade schon wieder unser verdammtes Leben gerettet! Es wäre also eine schlechte Idee, sie zu erschießen oder ins Meer zu werfen, oder?", schrie er lachend.

Zustimmende Rufe und Gejohle ging durch die Reihen, nur Sin blieb stumm. Er hätte sie töten lassen, wenn sie ihre Hilfe verweigert hätte. Vielleicht hatte sie Recht und er war doch mehr ein grausamer Pirat, als er zugeben wollte.

Noch während die anderen Delilah anerkennend auf die Schulter klopften, verzog Sin sich in seine Kajüte. Sicher, er hätte sich auch bei ihr bedanken können. Aber die Aussicht, sein seltsames Gefühl mit Rum hinunterzuspülen, gefiel ihm dann doch besser.

Ja, ein Pirat durch und durch

***

"Sin?"

Ein Klopfen und Maliks kratzige Stimme ließen ihn aus seinem Halbschlaf hochschrecken.

"Hau ab!", brummte er und erschrak über seinen dröhnenden Kopf.

So betrunken war er wirklich selten gewesen. Die Tür ging auf und Malik riss ihm die Flasche aus der Hand.

"Reiß dich mal wieder zusammen, Junge! In drei Tagen erreichen wir St. Muerde! Also den größten Schatz unseres Lebens und du hast nichts Besseres zu tun, als dich allein zu betrinken! Uns fehlt da draußen ein Käpt'n!"

Sin starrte ihn finster an. "Was braucht ihr mich!?", fragte er mit einer Mischung aus Zorn und Müdigkeit. "Ihr habt doch die wunderbare Delilah!"

"Bei allen Meeresgeistern! Du bist doch wohl nicht ernsthaft auf eine Diebin eifersüchtig, nachdem sie uns alle schon so oft gerettet hat!"

Sin mied den Blick seines ersten Maats. Er war nicht eifersüchtig, weil Delilah eine Diebin war. Er war überhaupt nicht eifersüchtig. Vielmehr machte er sich Vorwürfe. Er hätte seine Crew beschützen sollen. Er hatte gar nicht erst diesen Deal machen. St. Muerde verurteilte sie alle früher oder später zum Tod. Aber wenn er das Vorhaben abbrach, würde niemals jemand von ihnen frei sein. Keiner der Männer oder Leilani könnten je nach Hause zurückgehen, denn dort würden sie in den Gassen verhungern. Viele hatten ihre Familie oder jemand Wichtigen durch Armut oder Krankheit verloren. Sie hatten nichts mehr außer ihrem Leben auf der Silbertiefe und brauchten das Geld. Sin und Malik waren wohl die einzigen, die wirklich für das Piratenleben gemacht waren.

"Delilah hat uns vielleicht gerettet, aber sie hat mehr Schaden angerichtet, als sie von Nutzen ist."

Er stand schwankend auf. Malik machte einen Schritt auf ihn zu, aber Sin winkte ab und stolperte zur Tür. Draußen ging bereits die Sonne unter. Die Männer saßen in kleinen Gruppen um Laternen herum und tranken und lachte miteinander. Delilah lehnte neben Leilani an der Reling und unterhielt sich leise mit ihr. Entschlossen ging Sin auf die beiden zu, wobei er darauf achtete, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Der Alkohol hatte seinen Kopf bereits in Watte verwandelt.

"Sin?", fragte Leilani vorsichtig, als er direkt vor ihnen stehenblieb und sich an der Reling abstützte. "Bist du betrunken?"

Delilah sah ihn stirnrunzelnd an. "Er ist betrunken.", stellte sie fest.

Sin ließ sich nicht beeindrucken und straffte die Schultern.

"Ich will, dass du verschwindest, Delilah.", flüsterte er mit einer Ruhe, die ihn selbst überraschte. 

Delilahs Ausdruck verdunkelte sich. Nur sie und Leilani hatten die Worte gehört, aber Delilahs Mimik verriet wohl jedem an Bord, was Sin soeben gesagt hatte. 

"Du willst doch sowieso nicht nach St. Muerde.", sagte er, als sie nichts erwiderte. "Also los! Ich gebe dir die Chance, zu verschwinden!"

Delilah straffte die Schultern und baute sich gerade vor ihm auf. "Du willst, dass ich abhaue?", fragte sie ebenso gefährlich leise wie sein Tonfall. "Wie oft muss ich deinen Arsch noch retten, bis du einsiehst, dass ihr mich braucht? Oder ist es das gar nicht? Nein..." Es kam ihm vor, als könne sie plötzlich in seinem Gesicht lesen, wie in einem offenen Buch. Vielleicht konnte sie das ohnehin schon längst. "Du hast Angst, Pirat.", stellte sie schließlich fest. 

"Ich hab Angst um meine Männer. Ich will ihr Leben nicht aufs Spiel setzten, wegen etwas, dass ich einer kleinen Diebin versprochen habe!", zischte er. Er zog die Halskette, die er ihr am ersten Tag abgenommen hatte, hervor und warf sie ihr zu. 

Geschickt wie immer fing sie sie auf und starrte sie an wie eine Fata Morgana.

"Hau ab, Delilah. Bis Sonnenaufgang bist du weg oder ich werfe dich eigenhändig über Bord."

Den letzten Satz sagte er so laut und deutlich, dass jeder ihn hören konnte. Niemand wagte es, Sins Befehl etwas entgegen zu setzten oder sich ihm in den Weg zu stellen, als er ohne sich umzudrehen in seine Kajüte stampfte.


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