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Achtzehn

Delilah hatte das Feuer schon von Weitem gesehen. Sie hatte alle eingesammelt und dabei nicht ein Wort gesagt. Leilani wollte im Gegensatz zu ihr wohl nicht schweigen.

"Sin ist noch auf der Silbertiefe.", erklärte sie brüchig und ließ sich von Malik eine Jacke um die Schultern legen.

Delilah zuckte nur mit den Schultern und vermied es, zu dem brennenden Wrack zu sehen. Denn an der Reling stand eine Gestalt, der sie nie wieder in die Augen blicken wollte. Verdammter Pirat! Die Männer schwiegen und Leilani drehte sich weg; vermutlich, damit niemand ihre Tränen sah. Delilah würde nicht nachgeben. Trotzdem sah sie doch nochmal zu der einsamen Gestalt. Sin sah sie genau an. Aus der Entfernung konnte sie seinen genauen Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber seine blitzenden Augen funkelten im Schein der Feuermassen.

Er hatte sie weggeschickt. Weggesperrt.

Aber er hatte sie auch vor den Sirenen gerettet. Und wie oft hatte sie ihn schon gerettet?

Delilah fluchte lautstark, sprang ins Wasser und schwamm zur Silbertiefe. Amir und Leilani schrien ihr hinterher, aber sie ignorierte die beiden. Stattdessen zog sie sich an der Seite angebrachten Leiter hoch und lief zu Sin.

"Hast du sie noch alle!?" brüllte er. "HAU AB!"

"Nicht ohne dich, du Idiot! Es ist nur ein Schiff!"

Sie wollte Sin zur Reling schieben, aber er packte sie und zog sie zum Rand. Er wollte sie hinüber heben, aber sie trat so lange um sich, bis sie ihn erwischte und er sie loslassen musste. Er wollte wieder zu schreien beginnen, als das Schiff sich beugte und eine Kiste genau auf Sins Kopf zuflog. Sie traf ihn und er fiel bewusstlos ins Wasser. Delilah sprang sofort hinterher. Keine drei Sekunden, nachdem die Oberfläche sie beide verschluckt hatte, erreichte das Feuer die Alefässer und das Schießpulver. Delilah hörte den Knall unter Wasser kaum. Sie konzentrierte sich auf Sin, der langsam auf den dunklen Grund sank. Sie tauchte ihm nach und zog ihn unter den Armen hoch. Mehr als erschöpft holte sie wieder über den Wellen Luft und paddelte mit dem ohnmächtigen Sin auf das Rettungsboot zu. Malik und Amir zogen ihren Käpt'n hinein, während Cem und Leilani nach Delilah griffen.

"Er wollte dich loswerden.", sagte Amir tonlos, während sie auf eine Insel zuruderten. "Du hättest mit ihm in die Luft gehen können. Warum hast du ihn gerettet?"

Delilah sah ihn nicht an, sondern starrte auf die sanften Wellen, die das Boot schaukeln ließen. Sie wusste es nicht.

*

Sin wurde von warmen Sonnenstrahlen geweckt. Sein Kopf dröhnte, als hätte er vier Flaschen Rum getrunken. Wenigstens lag er auf etwas Weichem. Sand? Er blinzelte gegen das grelle Tageslicht und setzte sich stöhnend. Sofort drehte sich alles und er ließ sich langsam wieder zurück sinken.

"Er ist wach!", rief eine junge, aufgeregte Stimme. Nev?

Die Welt wurde klarer und er sah seine Crew versammelt an einem Strand sitzen. Einem Strand auf einer winzigen Insel. Einer winzigen Insel im Nirgendwo und von der Silbertiefe keine Spur. Seine Erinnerungen kamen schleichend zurück.

Das Feuer.

Seine Crew im Rettungsboot.

Delilah, die ihn retten wollte und es offensichtlich auch getan hatte. Nachdem er sich versichert hatte, dass es seinen Leuten gut ging, suchte er den Strand nach Delilah ab. Er fand sie allein auf der anderen Seite der Insel, den Blick auf das klare, blaue Wasser gerichtet. Er stellte sich neben sie, aber sie sah ihn nicht an.

"Delilah..."

Der Schlag ins Gesicht kam unerwartet. Sofort kehrten die Kopfschmerzen zurück und Sin taumelte ein paar Schritte zurück.

"Du beschuldigst mich, dass ich keinen Wert auf das Leben lege!", schrie sie. "Aber du willst deines wegen einem Schiff wegwerfen!"

Ohne ein weiteres Wort stampfte sie davon. Er sah ihr hinterher und musste gestehen, dass sie Recht hatte. Er drehte sich um und bemerkte, dass die gesamte Crew die Szene beobachtet hatte.

"Hat jemand was zu sagen!?", blaffte er.

Die Crew schwieg.

*

Sie wollte ihn umbringen. Jetzt mehr denn je. Aber sie mussten von dieser Insel runter und ein Käpt'n war immer zu gebrauchen. Malik war ihm erfahrungsgemäß vier Jahrzehnte voraus, aber er war eindeutig kein Anführer. Genauso wenig wie einer der anderen. Sie brauchten Sin und Delilah konnte sie nicht im Stich lassen. Die Crew hatte ihr nichts getan. Vor allem nicht Leilani oder Amir oder Cem und Nev. Sie musste sich was überlegen. Nachdenklich starrte sie auf das ruhige Wasser, als ihr eine Idee kam. Es gab eine Beschwörung. Bei der eine Rhaji ihre Seele dem Meer gab und dafür etwas vom Meer bekam. Wenn sie ihre Seele verkaufte, bekamen sie die Silbertiefe zurück. Aber wollte sie das? Sie hatte Sin dafür angeschrien, dass er sein Leben für die Silbertiefe geben wollte und nun hatte sie dasselbe mit ihrer Seele vor. Sie dachte daran, was sie außer ihrer Seele zu verlieren hatte. Ihre Familie war nicht mehr am Leben und kein Zuhause wartete auf sie. Sie hatte längst zugeben müssen, dass das Meer ein Teil von ihr war und sie vielleicht sogar ein Kind des Meeres war. Sie hatte akzeptiert, eine Rhaji zu sein und auf der Silbertiefe Leute gefunden, dir ihr nicht egal waren. Denen sie nicht egal war. Ein Hand auf ihrer Schulter riss sie aus ihren Gedanken. Amir stand neben ihr und hielt ihr etwas entgegen. Ihre Rhaji-Perle.

"Ich hab sie in Sins Kajüte gefunden. Ich dachte, er hätte sie dir auch gestohlen."

Delilah blickte auf die Kette, die Sin ihr zurückgegeben hatte, bevor er sie aufgefordert hatte, das Schiff zu verlassen. Sie nahm dankbar nickend die Perle, befestigte sie an dem Lederband und atmete tief durch. Sie war eine Rhaji und das Meer war ein Teil von ihr. Sie hatte nichts zu verlieren, nur zu gewinnen.

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