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44. Kapitel - Jiayi Jin

Elizabeths Sicht:

Frischer Wind wehte mir entgegen. Nicht zu stark und eine sanfte Note von Regen - klassisch englisches Wetter.
Die Einkaufsstraße lag still da, nur hin und wieder durchbrach das Geräusch von Schritten auf dem feuchten Kopfsteinpflaster die Ruhe. Kleine Gassen zweigten von der Hauptstraße ab, ihre engen Durchgänge von alten, verwitterten Backsteinhäusern gesäumt. Der Himmel war ein undurchdringliches Grau, die Wolken hingen tief und ließen kein Sonnenlicht hindurch. Es war später November und die Mittagsstunde brachte keine Wärme, sondern nur eine feuchte Kühle, die durch die Kleidung drang.
Die Luft roch nach nassem Laub und einem Hauch von Rauch, als ob irgendwo ein Kamin in Betrieb war. Sie schmeckte frisch und klar, mit einem Anflug von Bitterkeit, der an Holz und Erde erinnerte. Die Geräusche der Stadt wirkten gedämpft. Autos und Busse in der Ferne klangen wie ein entferntes Rauschen, vermischt mit dem gelegentlichen Klappern von Geschirr aus einem der kleinen Cafés.
In den kleinen Läden entlang der Straße schimmerten die Auslagen unter der matten Beleuchtung. Ein alter Buchladen zeigte seine Waren im Schaufenster, alte Bücher, vergilbte Landkarten und abgenutzte Regale. Der Duft von Kaffee und frisch gebackenem Brot zog aus einer Bäckerei, eine willkommene Einladung in der kalten, feuchten Luft.
Muggels gingen ihre Wege, in dicke Mäntel gehüllt und leise Gespräche führend, ihre Atemwolken im kalten Novemberhauch sichtbar.

Eine interessante Gegend, ging es mir durch den Kopf, während ich alle Eindrücke einnahm.

»Wo sind wir?«, fragte ich dann doch, und zwar Lily.
Ich hatte mich dazu überreden lassen, mit Phil und Lily shoppen zu gehen. Zum Glück liebte ich shoppen, Phil hasste es, aber Lily Evans war genau wie ich. Einkäufe mussten immer abgewogen werden. Ausführlich.
Zwar hatte ich nicht vorgehabt, heute etwas zu unternehmen, da erst gestern Abend Phils Rudel - ihre zu vielen Freunde - bei uns gewesen waren. Als jedoch Lily Evans heute gegen Mittag in unserer Wohnung aufgetaucht war und Phil eingeladen hatte, mit ihr den Tag zu verbringen, hatte Lily begonnen zu erklären, dass Dorcas Meadowes ebenfalls anwesend sein sollte, doch diese hatte kurzfristig absagen müssen - eine elendige Lüge der hinterhältigen kleinen Evans.
Selbstverständlich war mir nicht entgangen, wie sie gespielt geseufzt und Meadowes Abwesenheit zutiefst bedauert hatte. Grüne Kulleraugen waren auf mich gefallen, Elizabeth Lestrange, die nur ihren dritten Kaffee trinken hatte wollen.

Und was soll ich groß sagen?
Evans hat mich überredet, Phil und sie zu begleiten...

Dass Phil nur aufgrund der Schokoerdbeeren mitgekommen war, die Lily ihr an einer U-Bahn-Station als Bestechung gekauft hatte, ignorierte ich. Phil war sowieso wie ein kleiner Hund, den man überall mitnehmen konnte und sich freute, einfach dabei zu sein.
Ich jedoch hatte eigenen Ansporn, einen Abstecher in die Muggel-Welt zu machen. Nicht, weil mich die seltsamen Muggel-Dinge sonderlich begeisterten, doch ich wollte Einkäufe erledigen und am besten seltsame Antiquitäten finden. Letztens hatte ich mit Phil ein ausgestopftes Frettchen gefunden, das ich nicht hatte mitnehmen dürfen.
Fies.
»Wir sind in Bloomsbury«, antwortete mir Evans.
Phil neben ihr war währenddessen von einer Katze eingenommen, die im Wohnhaus nebenan am Fensterbrett hinter geschlossenem Fenster lag und sich ihre weiße Pfote leckte. Ein schrecklicher Anblick, da ich gegen Katzen allergisch war und Tiere hasste.
Ich war fast gegen alle Tierhaare allergisch. Katzen waren die schlimmsten; bei den anderen bekam ich nur eine verstopfte Nase. Ein Geheimnis, das ich versuchte, so lange wie möglich vor Köter zu hüten, da dieser ein echter Köter war.
»Bist du hier öfters?«, fragte ich Lily, um nicht mehr an Köter zu denken.
Die Rothaarige schüttelte ihren Kopf. »Nein, aber ich kenne die Gegend. Ich war letztens mit Marlene und Alice hier. Wir waren in einem Katzencafé. Sollten wir auch 'mal machen. Das wär' sooo toll, oder?«
Phil, die Lily zugehört hatte, nickte. Meine Augen hingegen wurden dezent größer, dann meinte ich: »Nicht nötig, da bekommt man Katzenhaare in seinen Tee.«
Lily dachte über meine Worte nach, während Phil mich mit funkelnden Augen ansah. Ja, meine Präsenz hatte einen schlechten Einfluss auf sie. Aber auch die der glorreichen Rumtreiber - Phil war in Hogwarts überaus unschuldig gewesen, okay, das stimmte nicht ganz. Trotzdem.
»Ich hab' gerne Katzenhaare in meinem Tee, solange ich süße Katzis streicheln darf.«
»Bitte, Lily, sag nie wieder das Wort 'Katzis'.«
»Warum?«
»Einfach so«, gab ich mit einem Schulterzucken zurück. Phil hingegen flüsterte Lily zu, dass sie nicht mehr das Wort 'Leckerli' sagen durfte, was ich mit einem Schnauben kommentierte.

Weil es ein bescheuertes Wort ist.
Ganz einfach.

Wir gingen über einen Zebrastreifen, bogen rechts ab und spazierten die Straße nach unten. In der Gegend fuhren wenig Autos und an einem Café vorbeigehend, bemerkte ich, dass ich etwas essen könnte. Da ich mich aber geweigert hatte, fünf Pfund für Schokoerdbeeren auszugeben, sowie vier Pfund für einen Cupcake, den Lily sich gekauft hatte, würde ich noch warten müssen, bis wir ein Restaurant aufsuchten.
Lily und Phil strebten keinen spezifischen Laden an, weswegen wir einstweilen nur in zwei Boutiquen gewesen waren. Phil hatte sich ihren dritten Schal dieses Jahr kaufen müssen, der mit seinen braunen Streifen noch hässlicher als der mit den Schneeflocken war.
Warum?
Keine Ahnung.
Dass Phil nun den braunen Schal zu ihrem braunen Mantel und der dunkelblauen Mütze trug, musste ich nicht kommentieren. Alleine Evans knallrote Handschuhe waren schlimmer.
Ich sah wie immer fantastisch aus. In meinen schwarzen Mantel gehüllt, meine Haare offen und kein Schal, nur ein hochgeschlossener Pullover und schwarze Lederhandschuhe, die zu meinen hohen Stiefeln passten. Die Absätze erzeugten klackernde Geräusche, die jedoch vom Trubel einer Stadt verschluckt wurden.
Da jedoch nur ich perfekt sein konnte, dachte ich nicht länger über Kleidung nach. Das lag zum einen daran, dass ich versuchte, Menschen weniger zu verurteilen; aber mehr daran, dass ich im nächsten Moment Liebe auf den zweiten Blick erlebte. Liebe auf den ersten Blick galt bis heute meiner Kaffeemaschine.
Der Grund meiner großen Augen wurde ein alter Laden, mit schwarzer Fassade, auf der sich Efeu hinaufschlängelte. Selbst das metallene Ladenschild, oben auf der Hausmauer befestigt, schien aus dem Mittelalter zu stammen. Es zeigte einen Geldsack.

Ich habe nicht gedacht, in der Muggel-Welt so ein Juwel zu finden, dachte ich.

Lily und Phil waren vergessen. Alles war vergessen, unwichtig, nicht mehr da. Das Klackern meiner Absätze wurde lauter, schneller, unregelmäßig. Im Schnellschritt bog ich nach links in eine schmale Gasse, marschierte über die Pflastersteine und las den Namen des Ladens: Golden Heritage by Jin.
Ich war eine gesittete, wohlerzogene junge Frau, doch als ich feststellte, dass es sich um einen Antiquitätenladen handelte, ballte sich meine rechte Hand zu einer Faust. Sie in die Luft streckend, verließ meiner Kehle ein: »Wuhu!«
In der Gasse wehte der Wind stärker und ließ mich kurz frösteln, als ich vor dem Antiquitätenladen stand. Die Kälte ignorierte ich.
Mein Blick klebte förmlich an der staubigen Scheibe, die wie eine trübe Membran zwischen mir und dem Innenraum wirkte. Mein Atem hinterließ einen flüchtigen Nebel auf der Oberfläche, als ich hineinspähte.
Dahinter, im Inneren des Ladens, lag ein stilles Chaos, das trotz der Unordnung eine unheimliche Ordnung hatte. Alte Bücher, vergilbte Papiere und Gegenstände, die schon lange niemand mehr gebraucht hatte.
In der Auslage hinter dem Schaufenster standen zwei chinesische Vasen. Beide dunkelrot, doch die eine mit einem goldenen Drachen, die andere mit schwarzen Blumen. In der Mitte lagen Armreifen.
»Ich hab' echt keinen Schimmer, wie du es schaffst, immer solche Läden zu finden...«
»Zusätzlicher Sinn«, antwortete ich Phil knapp, die neben einer grinsenden Lily Evans stand.

Gruselig, ich weiß.
Selbstverständlich war mir nicht entgangen, dass sie versuchte, sich mir anzufreunden, seitdem wir Hogwarts verlassen hatten. Seit einiger Zeit hatte ich nachgegeben, was sie wohl als Erfolg ihrerseits betrachtete.

»Antiquitäten sind supi, Phil. Sag' nichts gegen sie.«
»Solange du kein totes Tier kaufst...« Phil hatte ihre Arme vor ihrer Brust verschränkt und musterte den Laden so, als würden sich darin Geister verstecken. Ich hoffte es.
»Erinnert mich an einen Laden der Winkelgasse«, verließ es Lilys Kehle, als sie den Laden musterte.
Ich zuckte meine Schultern, sagte: »Ist mir egal«, dann bewegte ich mich zum Eingang und griff nach der schweren Tür. Sie knarrte leise, als ich sie aufstieß, und das Geräusch der alten, rostigen Ladenglocke begrüßte mich mit einem hohlen Klingeln.
Der Geruch, der mir entgegenschlug, war unverkennbar: eine Mischung aus Staub, altem Leder und von Weihrauch. Es war der Geruch der Vergangenheit, der Geruch von etwas, das lange geruht hatte.
Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als in den Laden trat. Das Innere war schwach beleuchtet und das fahle Tageslicht spiegelte sich in den verstaubten Oberflächen der Möbel, in den abgenutzten Rahmen der Gemälde und in den unzähligen Glasvitrinen, die sich entlang der Wände reihten, wider. In einer dieser Vitrinen lag eine Sammlung alter Uhren, jede einzelne angehalten - Endzeiten eingefroren.
Ich war in meinem Element, sah mir alles genau an. Phil und Lily entdeckten Porzellan, während ich meinen Weg fortsetzte. Der Laden war geräumiger als von draußen angenommen. Gegenüber der Tür gab es sogar noch eine Wendeltreppe, die in den Keller zu führen schien. Rechts und links waren viele Tische, Möbel und Bilder aufgereiht. Selbst von der Decke hing manch alte Lampe.
Die Holzdielen unter meinen Füßen knarrten bei jedem Schritt, als ich tiefer in den Laden eindrang. Die Luft war kühl und trocken, fast abgestanden, als ob hier seit Jahren niemand mehr richtig gelüftet hätte. Auf einem kleinen Tisch in der Mitte des Raumes standen Kerzen, längst ausgebrannt; ihre Wachsreste waren zu knorpeligen Formen erstarrt.
An den Wänden hingen Spiegel mit teils rostigen Rahmen. Mein Spiegelbild und das des Ladens verfolgte mich bei meiner Reise durch die Antiquitäten. Der Boden war bedeckt mit einem alten, abgetretenen Teppich, dessen Muster kaum noch zu erkennen war.
»Die ist hübsch!«, kommentierte Lily eine dunkelblaue Vase und hielt sie in ihren Händen.
Phil, die bereits einen gelben Blumentopf aus Ton in ihren Händen hielt - also bereits mental gekauft hatte -, nickte und sah sich mit Lily weiter das Geschirr an.

Ich hab' keine Ahnung, wie Phil es schafft, so viele Blumentöpfe zu besitzen...

Als ich meinen Weg fortsetzte, fiel mir nicht einmal auf, dass der Ladenbesitzer nicht anwesend war. Auch war es mir so lieber, da ich mir in Ruhe Antiquitäten ansehen konnte, ohne einen nervigen Verkäufer im Nacken atmend zu haben.
Ich entschloss, die Wendeltreppe hinabzugehen, und gelangte in einen weiteren Raum, noch dunkler und kälter als der vorherige. Hier roch es nach modrigem Holz sowie vergilbtem Papier, und die Regale waren überladen mit alten Dokumenten, Landkarten und längst vergessenen Briefen, deren Tinte an den Rändern verblasst war.
Der Keller wurde von einigen Standlampen beleuchtet, die ebenfalls zum Verkauf angeboten worden. Ich musterte eine metallene Lampe, die nervig flackerte, dann schaltete ich sie aus. Nur ich befand mich im kleinen Keller, der im Zentrum einen alten Tisch mit Büchern hatte. Der Boden war aus Beton, die Wände weiß, wo sie nicht vollgestellt waren.
Die Stille des Raumes wurde nur durch das gelegentliche, leise Ticken einer Uhr unterbrochen, die ich nirgendwo sehen konnte. Es war, als hätte dieser Laden einen eigenen Puls, einen Herzschlag. Und obwohl mir ein leichter Schauer über den Rücken lief, konnte ich nicht verhindern, dass mein Herz höher schlug.
Ich liebte alte Dinge, wusste nicht einmal, warum. Der Gedanke, dass all diese Gegenstände älter als ich waren, was sie alles gesehen hatten, wo sie überall gewesen waren, faszinierte mich.

Alte, schäbige Dinge sind nie perfekt, ging es mir durch den Kopf, als ich daran dachte, dass meine Eltern immer die perfekte Tochter gewollt hatten.
Vielleicht gefielen mir deswegen Antiquitäten so gut, weil sie eben nicht neu und perfekt waren.

Ich hielt mich noch lange im Keller auf, kam später mit einem Buch über Kartografie-Techniken der Muggels sowie einem Buch über U-Bahnen für Phil nach oben. Lily und Phil gingen gerade durch ein altes Notizbuch, als rechts von mir neben dem Verkaufstresen eine Tür aufging.
Zuerst konnte ich nur einen Stapel Kartons sehen, der sich wie von selbst zu bewegen schien, bis ich realisierte, dass eine Person sie vor sich balancierte.
Logisch, da Muggels keine Magie benutzten. Als Hexe fand ich schwebende Gegenstände jedoch nicht seltsam.
Als ich schon dachte, von Kartons erschlagen zu werden, da der Stapel bedrohlich schwankte, setzte die Person die drei Umzugskartons am Verkaufstresen ab. Mein Blick schweifte nach unten, wo ich eine junge Dame, Mädchen, in unserem Alter entdeckte. Dem Namen des Ladens gerecht, schien sie chinesischer Abstammung zu sein. Ihre pechschwarzen, glatten Haare reichten ihr bis zu den Schultern, in der unteren Haarschicht leuchteten violette Strähnchen hervor.
Sie trug einen schwarzen engen Pullover, dazu eine einfache Jeanshose und pinke Sneaker. Sie war etwas kleiner als Lily, also knappe 1.60m und wie Phil gebaut - kleine Oberweite und wenig Hüfte. In ihrem Gesicht entdeckte ich ein dezentes Nasenpiercing, das zu silbernen Ohrringen und dem dezenten Eyeliner passte.
Zweifelsohne arbeitete sie im Laden, doch sie schien nicht glücklich darüber zu sein, da sie sich ihren Nacken rieb und Beleidigungen gegen die Kisten murmelte. Zumindest, bis ihre dunkelbraunen uns entdeckten.
Ovales Gesicht; Stupsnase; ein kleiner, voller Mund; und Augen, die einen an eine Katze erinnerten - nicht aufgrund der Pupillen, mehr die Form.
»Kann ich behilflich sein?«, fragte sie uns und weg war ihre Genervtheit, »Willkommen bei Golden Heritage by Jin. Mein Name lautet Jiayi Jin.«
Es schien ein Satz zu sein, den sie mehrmals am Tag wiederholen musste; sie sprach ihn mit wenig Begeisterung aus. Sie nickte jedoch zufrieden, als sie feststellte, dass jeder von uns etwas kaufen würde. Ich meine Bücher, Phil den hässlichen Topf und Lily hatte eine Katzentasse in der Hand. Das Hellbraun schlug sich extrem mit ihren roten Handschuhen.
»Danke der Nachfrage, aber wir sind gut zurechtgekommen«, erwiderte Lily Evans, die die Gesprächige unserer Gruppe war. Wahrscheinlich gab es auch eine Muggel-Muggel-Verbindung.
»Ich habe diese entzückende Tasse gefunden!«, Lily war in ihrem Element und marschierte zum Verkaufstresen, hinter dem sich Jiayi Jin eingefunden hatte und auf einem Hocker saß. Sie schien jede sich bietende Gelegenheit zu nutzen, irgendwo zu sitzen.
Braune Augen musterten die Tasse, dann eine lächelnde Evans. »Eine gute Wahl.«
Man sah der jungen Frau jedoch an, dass sie kein Fan der Tasse war. Höflichkeit sprach aus ihr, vor allem als Lily sich dazu entschloss, ein Gespräch mit ihr über den Laden zu beginnen.

Ja, Lily ist eine Hausnummer für sich, vielleicht sogar ein ganzer Block.

»Was hast du da?«
Ich zuckte zusammen - innerlich. Mein Herz wollte nach achtzehn langen Jahren zu schlagen aufhören. Ich war zu sehr auf Lilys Folter fokussiert gewesen, dass ich Phil nicht bemerkt hatte, die indessen links neben mir stand. Natürlich hatte sie irgendwie erschnüffelt, dass das eine Buch in meiner Hand nicht für mich war.
»Boah, erschrick mich nicht so!«, zischte ich, doch dann überreichte ich Phil das Buch, »Hier, hab' ich unten gefunden. Es geht um U-Bahnen.«, und so einfach konnte man Phils blaue Augen zum Funkeln bringen.
»Der Laden gehört also deiner Großmutter?«, fragte Lily und war bereits bei Du mit der Verkäuferin. Diese erwiderte: »Zuerst meinem verstorbenen Großvater, davor seinem. Meine Nǎinai ist eine alte Frau, also helfe ich aus, zusammen mit meinem Vater. Es ist chaotisch; wir suchen sowieso nach einer Aushilfe.«
Und jetzt war mein Interesse geweckt worden. »Ab wann?«
»Jederzeit.«
Ich trat näher heran. »Wo darf man sich bewerben?«
Jiayi Jin musterte mich. Ich hatte mich heute weniger elizabethisch angezogen, da wir in der Muggel-Welt unterwegs waren, doch auch so sah ich wie eine Hexe aus. Für Muggels also wie ein Geschichte-Freak.
Ich schien jedoch Jiayis Musterung zu bestehen, denn sie antwortete: »Bei mir. Du machst einen Probetag. Nicht sonderlich kompliziert, weil hier nur verkauft wird. Wissen über vergangenes London und China ist von Vorteil, kann aber angelernt werden. Um den Erwerb von Antiquitäten kümmert sich mein Bàba, Mr. Jin. Wir brauchen also wirklich nur jemanden, der die Kassa bedient. Interesse?«
Lily und Phil sahen mich beide neugierig an, dann erwiderte ich: »Ja.«
Von Lily kam ein: »Elizabeth liebt Antiquitäten. Ihretwegen sind wir hier.«
Ich bildete mir ein, von Phil ein »Leider« zu hören, doch mit ihrem Buch und Blumentopf sollte sie sich nicht beschweren. Sie sollte meine Füße küssen.
Jiayi nickte, dann fragte sie mich: »Wann willst du anfangen, also mit dem Probetag?«
»So früh wie möglich.«
»Also morgen, perfekt!«, das Mädchen holte vom unter dem Tresen einen Kalender mit Glückskatzen hervor, schnappte sich einen Stift und sprach während dem Schreiben: »Morgen, neun Uhr, Elizabeth...«
»Lestrange.«
»Lestrange Probetag Punkt.« Jiayi Jin hatte keine Miene bei der Erwähnung meines Nachnamens verzogen, was sie als reinblütigen Muggel identifizierte.
Mir war es nur recht, denn ich durfte keine Aufregung in der Zauber-Welt erregen. Als Blutsverräterin hatte ich mein Todesurteil bereits unterzeichnet, aber ich bezweifelte, dass man mich leicht in Bloomsbury in irgendeinem Antiquitätenladen finden würde, der einer chinesischen Muggelfamilie gehörte. Auch hatte meine Familie meine Liebe für Antiquitäten missbilligt, weshalb ich sie nie erwähnt hatte. Man könnte mich also nur finden, wenn man mir auflauerte, doch es war schwer, schier unmöglich, mich zu verfolgen.
»Dann sehen wir uns morgen?« Eine Frage, da ich nicht wusste, ob ich Jiayi oder ihren Vater antreffen würde.
Sie nickte jedoch sofort. »Ja, ich bin wieder hier. Viel zu tun, da es gleich fünf Zwangsversteigerungen von Interesse gegeben hat. Diese Kartons hier«, sie tätschelte sie, »sind nicht die letzten.«

Funkeln ihre Augen gerade böse?

Ich beschloss, dass mir diese Jiayi Jin mehr als sympathisch war.
In den nächsten Augenblicken bezahlten wir jedoch, dann setzten wir unseren Einkauf fort, wobei ich Lily über Muggel-Dinge ausfragte, über Strom, Elektrizität und Telefone. Phil wurde währenddessen betrübt, da ich die Konzepte auf Anhieb verstand und ihr Lily als Gesprächspartnerin gestohlen hatte. Tja, nicht mein Problem.

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