35. Kapitel - Lestrange und Black: Runde 'Keine Ahnung'
In diesem Moment war mir alles egal. Das konnte ich gut; so tun, als gäbe es nichts, das mich aus der Fassung bringen könnte. Damit meinte ich schwache Emotionen. Ja, es sollte nichts wie 'schwache Emotionen' geben, aber für mich gab es sie.
Um schwache Emotionen zu erklären, reichte es aus, die starken aufzuzählen. Wut war zum Beispiel eine starke Emotion, wie Gleichgültigkeit; alles, was mit Lügen zu tun hatte; doch auch Hinterhältigkeit, Schadenfreude, und sogar Eifersucht waren starke Emotionen. Alle anderen waren schwach.
Das letzte Jahr hatte ich mich zu oft von schwachen Emotionen kontrollieren lassen. Drei Erlebnisse waren mir dabei besonders in Erinnerung geblieben. Zuerst hatte ich mich mit Snape zerstritten, hatte deswegen sogar geweint - ja, das war überaus schwach von mir gewesen -, doch auch die vielen kleinen Momente, in denen ich anderen Personen - Phil ausgeschlossen - einen Einblick in mein Inneres gegeben hatte, waren schwache Momente gewesen. Wie nach dem Angriff auf Hogsmeade.
Klar, ich war wütend gewesen, ohne Frage, aber ich war auch verzweifelt gewesen. Eine schwache Emotion. Anschließend hatte ich mich Black gegenüber verletzlich gezeigt. Eine weitere schwache Emotion.
Gut, vielleicht ist genau das mein Problem; dass ich eine Liste von Momenten habe, in denen ich schwach gewesen bin.
Es war keine Lüge, dass Elizabeth Lestrange zum Teil eine Kunstfigur war. Nicht, dass ich in echt nicht ebenfalls brillant wäre, weil das war ich, aber meine Persönlichkeit für die Öffentlichkeit war lauter als meine eigene. Phil kannte beide Seiten von mir. Selbst Severus hatte sie gekannt, zumindest ein wenig.
Die wahre Persönlichkeit von Elizabeth Lestrange war schwach. Sie zeigte eine junge Frau, die in eine kaltherzige Familie hineingeboren worden war, und deswegen für immer alleine sein wollte. Sie gehörte einer Frau, dessen Wunsch Ruhe war, ein Leben ohne Pflichten zu führen. Sie wollte jedem einen Schlag ins Gesicht verpassen, der etwas an ihr auszusetzen hatte.
Sie wollte schreien, alles in ihrer Umgebung zerstören, obwohl sie diese Emotionen als abstoßend ansah. Gefühle waren ekelhaft; sie machten einen angreifbar, verletzlich. Elizabeth Lestrange war aber stark. Sie war wie eine Statue, die jeden Sturm überleben konnte. Nun, das wünschte sich Elizabeth zumindest.
Wäre sie diese Statue nämlich, hätte sie sich wie ihr großer Bruder Rodolphus an ihre Familie angepasst. Sie wäre die kaltherzige Person, der alles egal war, die sie gerne sein wollte. Die Person, von der man Abstand hielt, wenn man einen Raum betrat, weil sie eine gewisse Ausstrahlung hatte.
Elizabeth Lestrange war jedoch streitsüchtig, impulsiv, aufdringlich, paranoid und sie hatte ein kleines Herz - sehr klein -, um einige ihrer Eigenschaften aufzuzählen. All diese Emotionen waren schwach; so hatte man es ihr beigebracht.
Diese Emotionen waren aber der Grund, warum Elizabeth Lestrange genau an diesem Punkt in ihren Leben angekommen war, an dem sie gerade stand. Warum sie ihrer Familie den Rücken zugewandt, sich dazu entschlossen hatte, ihr Leben so zu leben, wie sie es wollte. Warum Elizabeth damit in Kauf nahm, im bevorstehenden Krieg von ihrer Familie umgebracht zu werden.
Ja, scheiß Leben, doch kommen wir zurück in die Gegenwart.
In dieser hatte ich nur die Wahl zwischen schwachen Emotionen, weswegen ich mich für Gleichgültigkeit entschied. Ich tat so, als hätte mich nichts bewegt, was in den letzten Augenblicken passiert war, während mich Black durch die dunkle Winkelgasse führte.
»Ich hab' keine Lust, mit den Auroren reden zu müssen«, erklärte er mir, als wir in eine Seitengasse einbogen, »Es gibt Besseres, als ihnen als Black erklären zu müssen, warum ein Bombarda eine Hauswand zerstört hat.«
Ich konnte Black nicht widersprechen; er hatte recht. Meine Anwesenheit als Lestrange würde die Sache nur verkomplizieren, obwohl die letzten Zauber unserer Stäbe beide ein Protego gewesen waren. Alleine eine Anhörung im Ministerium wäre mühsam, vor allem mit den vielen Todessern, die durchgehend für Unruhen sorgten. Niemand wollte unschuldig verurteilt werden.
Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf unsere Umgebung. Wir gingen über unebene Pflastersteine durch eine dunkle Seitengasse, nur von einigen gelb-leuchtenden Straßenlaternen erhellt. Einige Eulen flogen durch den sich stetig verfinsternden Himmel, und ich musste zugeben, dass ich diese Gegend der Winkelgasse nicht kannte.
Da mich ein Sirius Black jedoch nicht in einer düsteren Seitengasse umbringen würde, hinterfragte ich ihn nicht. Ich hatte keine Lust auf eine weitere Diskussion - mit Sirius Black konnte ich schließlich über alles diskutieren.
Sein Ziel stellte sich jedoch schnell als ein heruntergekommenes Gebäude heraus. Gut, es war nicht am Verrotten, doch die Fassade hatte bereits bessere Tage gesehen.
Als Black die schwere Eingangstüre öffnete, ließ er mein Handgelenk los, doch griff wieder danach, um mich ins Treppenhaus zu führen.
Meine Interpretation dieser Geste war, dass Sirius Black nicht wollte, dass ich abhaute. Wahrscheinlich wollte er, dass ich ihm erzählte, was ich mit drei Todessern zu schaffen hatte.
Wieso würde er mich sonst festhalten?
Das Treppenhaus roch nach Treppenhaus. Die grauen Wände waren mit Rissen durchzogen. Bei einer dunklen Eingangstüre im zweiten Stock blieben wir stehen, die Sirius Black abermals öffnete und dabei mein Handgelenk losließ. Dieses Mal griff er nicht mehr danach, sondern deutete mir, in die Wohnung einzutreten.
Mit einem Schulterzucken und verschränkten Armen vor meiner Brust ging ich dieser Aufforderung nach.
Uh, ein Abenteuer...
Ich hatte natürlich schon realisiert, dass mich Black zu sich nach Hause mitgenommen hatte. Warum, war mir gleichgültig.
Im engen Flur angekommen, schloss Black die Tür hinter uns. Er zog sich seine Schuhe und Mantel aus, griff danach nach der Einkaufstüte, die er dafür abgestellt hatte, und schritt links an mir vorbei.
Im angrenzenden Raum ging gedimmtes Licht an und mit einem Seufzen zog ich meine hohen Stiefel aus. Ich wurde fünf Zentimeter kleiner, war also nicht mehr so groß wie Black, und auch mein Mantel landete am Garderobenständer.
Mein Zauberstab landete in der Halterung auf meinem Oberschenkel, wo mein Rock einen Beinschlitz hatte, der eine schwarze Strumpfhose zeigte, welche meine Beine einhüllte. Ich strich meine Bluse glatt, dann meine Haare und folgte Black in einen geräumigen Raum, der Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer gleichzeitig war.
Links neben mir tauchte eine kleine, kurz geratene Küche auf, mit grauer Steinplatte versehen. Black stelle gerade die Einkaufstüte neben der Spüle ab, tat so, als wäre es ganz normal, dass ich mich in seiner Wohnung befand.
Ich schritt über den Holzboden hinweg, inspizierte die Wohnung weiter. Wenn ich schon die Gelegenheit dazu bekam, würde ich mir eine solche als neugierige Person nicht entgehen lassen.
Black hatte eine kleine Lampe in der Küche angemacht sowie eine auf einer langen Holzkommode, die rechts neben mir an der Wand stand, die den Flur vom Rest der Wohnung abtrennte. Darüber hing ein interessantes schwarz-weißes, magisches Bild von einer großen Gebirgskette, dessen Wolken sich im Wind bewegten.
Neben der Kommode am Ende des Raumes stand ein Bett. Es war halbherzig gemacht worden und die zwei Metallplatten an der Wand deuteten darauf hin, dass es sich um ein Schrankbett handelte.
Einen Moment musterte ich die dunkelrote Bettwäsche, die frisch gewaschen zu sein schien, da sie unzählige Falten aufwies. Als Nächstes glitt mein Blick nach links, wo zwei große kahle Fenster in die Winkelgasse zeigten.
Black scheint also kein Fan von Vorhängen zu sein.
Auffallend waren jedoch die drei bunten, hässlichen Tontöpfe am äußersten inneren Fensterbrett, die eindeutig von Phil stammten. Ich war nämlich dabei gewesen, als sie sie auf einem Muggel-Flohmarkt gekauft hatte und dreißig Pfund dafür ausgegeben hatte. Phil hatte sich vom Verkäufer übers Ohr ziehen lassen, da die drei Töpfe maximal zehn Pfund wert waren, fünfzehn nach guter Verhandlung.
In den Töpfen hatten ein kleiner Baum, ein Kaktus und eine lederne Pflanze ihr Zuhause in Sirius Blacks Wohnung gefunden. Sie teilten sich das Fensterbrett mit einem schwarzen Aschenbecher sowie ein paar Kerzen, die auch auf dem zweiten Fensterbrett und der dunklen Kommode zu finden waren.
An den Wänden hatten verteilt schwarze Regalleisten ihren Platz gefunden, auf denen Black Bücher platziert hatte. Ja, er konnte lesen - was eine Überraschung.
Das letzte Ziel meiner Aufmerksamkeit wurde sein schwarzes Sofa unter einem Fenster. Vor diesem stand ein schwarzer Glastisch und links daneben ein dunkelroter Lehnsessel. Auf dem Tisch stand eine alte Teetasse, daneben drei Magazine von irgendwelchen Motorrädern.
Blacks Wohnung ist also eine Repräsentation eines typisch jungen Mannes, der zum ersten Mal in seinem Leben alleine lebt und wenig Geld besitzt oder keinen Wert auf Stil legt.
Nicht, dass ich etwas anderes erwartet habe.
Seltsam war, dass Blacks Wohnung sich wie ein Zuhause anfühlte. Alles hier repräsentierte einen Teil von seiner Persönlichkeit, was immer besser als kalte Häuser und Wohnungen war, dessen Mobiliar nur dazu gut war, um vor anderen protzen zu können. Hässliche Häuser von reichen Familien eben.
»Eine Galleone für deine Gedanken?«, stichelte eine Stimme hinter mir.
»Die sind weitaus mehr wert.«, ich drehte mich langsam um.
Black stand immer noch in der Küche. Ohne seinen Mantel sah ich, dass das von mir angenommene schwarze Hemd dunkelblau war und wie immer hatte Black zwei Knöpfe zu viel offen. Seine Haare befanden sich in einem unordentlichen Knoten, durch den er seinen Zauberstab gesteckt hatte. Eine interessante Art, seinen Stab zu verstauen.
»So viel Geld ist es mir dann doch nicht wert«, antwortete er trocken, setzte sich in Bewegung. Zuvor holte er zwei Butterbierflaschen aus der Einkaufstüte, dann ging er zum Sofa. Er warf die Magazine auf den roten Lehnsessel, stellte die zwei Flaschen ab und setzte sich links auf die Couch.
Graue Augen symbolisierten mir, dass ich mich neben ihn setzen sollte, was mich zum Seufzen brachte. Da ich jedoch schon in seiner Wohnung war, ließ ich mich folgend auf der Ledercouch nieder, lehnte mich zurück und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.
Ich starrte das Bild an der Wand an, fragte: »Was jetzt?«
»Was meinst du?«
»Warum bin ich hier?«
»Weil du mir gefolgt bist.«
Ich konnte ein Augenrollen unterdrücken, denn ich hatte mir selbst mit meiner Frage ein Bein gestellt. Fakt war, dass ich Black wirklich gefolgt war. Ein Fehler, wie sich gerade herausstellte.
»Besser formuliert: Warum bist du in deine Wohnung gegangen?«, ich schenkte dem Jungen einen Seitenblick. Graue Augen trafen grüne, dann zuckte er mit seinen Schultern und griff nach seiner Butterbierflasche.
»Gute Frage«, begann er und zischend öffnete sich die Glasflasche, »meine Wohnung war einfach in der Nähe und du hast mir nicht so gewirkt, als würdest du gerne zu dir in die Wohnung und mit Phil Kürbisse schnitzen.«
»Hm...«
Bedauerlicherweise hatte Black recht; ich konnte mir viele Dinge vorstellen, die ich lieber tun würde, anstatt einen Kürbis zu schnitzen. Vor allem, weil die Wohnung mit Phils Freunden gefüllt wäre.
»Willst du keine Kürbisse schnitzen?«, fragte ich.
»Ich bin zwar ein wahrer Künstler, aber die anderen werden mir einen aufheben.«
»Du bleibst also hier sitzen?«
»Ja? Es ist meine Wohnung.«
»Leider...«
Boah, das ist zu seltsam, ging es mir durch den Kopf.
In den nächsten zehn Sekunden hörte ich, wie Black zwei Schlücke von seiner Flasche nahm, was mich aggressiv machte. Warum sagte er nichts?
»Bitte, stell' mir irgendeine Frage. Ich halte dich sonst nicht aus!«, zischte ich, »Du hast sonst auch immer dein Mundwerk offen.«
»Was willst du von mir hören? Willst du ausgelöchert werden, warum du dich mit deinem Bruder getroffen hast? Bitte«, sein Blick traf meinen, »warum habe ich dich in der Winkelgasse gesehen, wie meine Cousine den Folterfluch auf dich hetzen wollte? Komm, erläutere es mir. Und wer war der andere Mann mit den blonden Haaren?«
Die Fragen von Black zu hören, nervten, obwohl ich ihn dazu gedrängt hatte. Ein tiefes Seufzen verließ meine Kehle, dann griff ich nach der Butterbierlasche, öffnete sie und nahm einen großen Schluck.
»Weißt du was, es ist besser gewesen, als du nichts gesagt hast.«
»Dein Problem; jetzt hab' ich die Fragen schon gestellt.«
»Warum sollte ich antworten?«
»Weil Reden hilft? Und bestimmt nicht einmal Phil von deinem kleinen Ausflug weiß, oder?«, er traf ins Schwarze.
»Ha...«, stieß ich aus, nahm einen weiteren Schluck.
Wieder trat Schweigen zwischen uns ein, bis ich langsam sagte: »Weißt du, ich werde dir davon erzählen, aber nur damit du kein falsches Bild von mir bekommst, gut?«
»Natürlich«, eine fette Portion Sarkasmus war herauszuhören.
»Und du erzählst Phil nichts davon; das mache ich selbst, verstanden?«
»Verstanden.«
»Gut«, begann ich, »Meinen Bruder und deine Cousine hast du erkannt. Der andere war Adrian Prince.«
Natürlich musste ich Black nichts von der Familie Prince erzählen. Sie waren eine reinblütige Zaubererfamilie - Teil der 28 -, bekannt für ihre große Repräsentation am Immobilien-Marktplatz. Ihre Mitglieder wurden meistens von zuhause aus unterrichtet, doch diejenigen, welche Hogwarts besucht hatten, waren alle in Slytherin gewesen.
Als Sirius Black nur nickte, erzählte ich die ganze Geschichte in knappen Sätzen: »Adrian ist mein Ex. Unsere Familien wollten, dass wir uns verbinden. Daraus ist nichts geworden - du weißt schon, mein grandioses letztes Jahr auf Hogwarts und so. Vor einiger Zeit ist mir Adrian aufgelauert, dann hab' ich Briefe bekommen. Ich hab' gewusst, dass mein Bruder etwas damit zu tun hat. Zusammengefasst, ich hab' ein letztes Angebot bekommen, in meine Familie zurückzukehren. Was meine Wahl gewesen ist, kannst du dir selbst zusammenreimen.«
Ich hatte viel ausgelassen, doch mehr würde ich Black nicht erzählen. Er müsste nicht die Einzelheiten meiner Beziehung zu Prince erfahren, wie er auch nicht hören müsste, wie ich mich wegen allem fühlte. Dass ich hier neben ihm saß, verdeutlichte bereits, dass ich nicht in Ordnung war, ein wenig zumindest, ganz wenig.
»Hm«, machte Black einfach neben mir, »Willkommen im Blutsverräter-Klub, würde ich 'mal behaupten.«
Ich rollte mit meinen Augen. »Das ist nicht lustig.«
»Nein, nur ein wenig.«
Ich schüttelte meinen Kopf, doch ich verstand Sirius Black; schließlich hatte unsere Geschichte unter komplett anderen Bedingungen als die jetzigen begonnen.
Ich hab' früher immer gesagt, dass ich keine Blutsverräterin werde, wie Black, aber siehe da...
»Es ist maximal absurd«, erwiderte ich, »aber nicht lustig. Ich kann mir jetzt einen neuen Job suchen und muss jedes Mal Angst haben, dass man mich umbringt. Meine Eltern werden nicht zögern, aus mir ein Beispiel für meine Brüder zu machen. Selbst Rodolphus hat mir mit meinem Tod gedroht. Überhaupt nicht lustig also.«
Diese Worte auszusprechen, fühlte sich wie ein Schlag ins Gesicht an. Ich hatte nie gewollt, eine Zielscheibe zu werden; ich wollte nur meine Ruhe haben. Mit dem heutigen Tag hatte ich diese Ruhe verloren.
Black erwiderte nichts auf meine Worte. Er stand auf, ging in die Küche und kam mit der Einkaufstüte zurück, die er auf den Tisch stellte. Anschließend setzte er sich wieder, meinte: »Die Situation verlangt mehr als eine Flasche Butterbier. Feuerwhisky ist auch noch da. Leider gibt es nichts, was dagegen hilft, und ich mach' dir auch keine Vorwürfe, dass du dich mit deinem Bruder getroffen hast. Wenn mein Bruder plötzlich mit mir reden will, würde ich auch zustimmen. Familie kann man sich nicht aussuchen, aber es ist immer noch Familie.«
»Liebst du deinen Bruder?«
Ich musterte Sirius Black, wie er sich mit seinem rechten Ellenbogen an der Sofalehne abstützte und abwesend mit den Ringen auf seinen Fingern spielte. Die fast leere Butterbierflasche befand sich in seiner linken Hand, die er auf seinem linken Oberschenkel abstützte.
»Regulus ist ein Feigling«, sagte er plötzlich, »Als Kinder waren wir uns sehr nahe, weil er nur ein Jahr jünger als ich ist. Er ist aber schon immer ruhiger als ich gewesen, weniger impulsiv und er hat sich nie getraut, sich gegen unsere Eltern zu stellen. Mittlerweile glaube ich, dass es daran liegt, dass er immer mitbekommen hat, welche Strafen meine Handlungen mit sich gebracht haben, er Angst bekommen hat. Regulus ist schon immer sensibel gewesen, aber kurz habe ich geglaubt, ihn überredet zu haben, dass auch er in ein anderes Haus als Slytherin kommt. Nicht unbedingt Gryffindor, aber Ravenclaw hätte zu ihm gepasst, wahrscheinlich sogar Hufflepuff. Als Kind konnte er nämlich nicht einmal ein Insekt töten. Stattdessen hat er sich unter seiner Decke versteckt.«
Bei der Erinnerung musste Black leicht lachen. Ich hatte ihm interessiert zugehört, da Regulus Black schließlich der beste Freund von meinem Bruder Rabastan war.
Ich musste meinem Nebenmann jedoch recht geben; für mich hatte Regulus nie nach Slytherin gepasst - er war zu ruhig gewesen, hatte sich nie in typische Slytherin-Sticheleien eingemischt.
»Um deine Frage also zu beantworten: Regulus ist mein kleiner Bruder und ich hege geschwisterliche Gefühle für ihn, aber er ist nie ein wirklicher Bruder gewesen. Ich mache mir mehr Sorgen um ihn. Ich bin froh, dass er noch ein Jahr in Hogwarts ist, um seinen Abschluss zu machen, bevor er sich den Todessern anschließen wird...«, Black trank das letzte Bisschen von seinem Butterbier aus, »Erst durch James weiß ich, was ein richtiger Bruder ist. Wir haben uns sofort verstanden, als wir uns im Hogwarts-Express kennengelernt haben und ich ihm erzählt habe, dass ich als Black nach Gryffindor will. Als mich meine Eltern in den Sommerferien vor der Sechsten enterbt haben und ich von zuhause abgehauen bin, haben mich James' Eltern aufgenommen. Dieser Abend wird wohl einer der schlimmsten und zugleich schönsten meines Lebens bleiben. Wie ich durchnässt im Regen vor James' Haus gestanden bin, zuvor mit dem Fahrenden Ritter zu ihm gekommen bin, dabei das letzte Geld in meiner Jackentasche ausgegeben habe. Ich hatte nichts mehr, außer die Sachen, die sowieso schon bei James gewesen sind, weil ich oft in den Ferien bei ihm gewesen bin, aber sonst, alles weg. Das Ding ist, dass es davor auch schon nichts gegeben hat.«
Hat man wirklich etwas verloren, wenn man nichts zu verlieren gehabt hat?
»Ich hab' immer geglaubt, dass du dein Elternhaus schon früher verlassen hast«, sagte ich und kratzte das Logo auf der Butterbierflasche ab, während Black sich eine neue aufmachte.
»Nope«, meinte er, »ist erst zwei Jahre her, aber ich war oft bei meinen Freunden in den Ferien, also bei James. Peters Mutter will keinen Besuch und Remus' Eltern sind, ähm, jaaa, eine Kategorie für sich. Was ich damit aber sagen will, ist, dass man keine Familie braucht. Ich mein', schau dich 'mal um, in welcher luxuriösen Wohnung du gerade sitzt, mit Butterbier, das im Angebot gewesen ist, weil es übermorgen abläuft.«
»Pf«, stieß ich aus, um ein Lachen zu unterdrücken. Es gelang mir nicht, warum ich einen Schluck von meinem Butterbier nahm.
Ich spürte den Blick von Black auf mir ruhen. Er sah mich mit einer Mischung aus Neugier und Heiterkeit an, da er mich zum ersten Mal zum Lachen gebracht hatte, also fast.
Zwar hatte ich schon oft in Blacks Gegenwart gelacht, viele Male hatte ich mich sogar konzentrieren müssen, dass mein falsches Lachen nicht zu einem echten mutierte, aber jetzt war mir das erste Mal ein ehrliches Lachen herausgerutscht.
»Bild' dir darauf jetzt nichts ein.«
»Wie könnte ich?«, seine rechte Hand landete auf seiner Brust über seinem Herzen, »Ich war bloß überrascht, dass du wirklich lachen kannst.«
»Mitleid hat aus mir gesprochen, für dich«, hielt ich dagegen, »Du hast dir nämlich die falschen Freunde ausgesucht. Hättest du dich von Phil adoptieren lassen, würdest du jetzt woanders leben.«
Und dieses Mal musste Black auflachen. Er deutete zu den drei Pflanzen, sagte: »Ich hab' genug Phil-Essenz in meinen vier Wänden, danke. Und Phil adoptiert niemanden; das haben wir anderen gemacht. Remus, James, Peter, Lily, ihre Freundinnen, ich und du.«
»Bist du dir sicher, dass Phil nicht ihre kleine Armee an Freunden erschafft?«
»Du hast recht, dass Phil die Verbindung zwischen uns allen ist, aber sag' du's mir. Wer hat eure Freundschaft begonnen?«
»Das interessiert dich schon seit Hogwarts, nicht?«
Black zuckte mit seinen Schultern, doch sein Gesichtsausdruck war Beweis genug. Er tat jedoch so, als wäre ihm die Antwort auf seine Frage egal. Ich wollte die Frage schon verwerfen, aber da er mir so viel von sich erzählt hatte, seufzte ich leise.
»Um ehrlich zu sein, weiß ich den genauen Grund nicht. Klar, ich hatte nie etwas gegen Phil, aber erst, als sie den Unterricht besucht hat, ist sie interessant geworden. Du weißt schon, meine Liebe, anderen Menschen auf den Sack zu gehen. Phil war neu, interessant und es hat euch Idioten genervt, dass ich mit ihr rede. Aber wie gesagt, ich habe am Anfang selbst nicht gewusst, wohin es führen wird. Dass Phil mich jedoch nicht wie Elizabeth Lestrange, sondern Elizabeth behandelt hat, ist meine erste Erfahrung im Leben gewesen, wo jemand nicht meinen Nachnamen gesehen hat. Es war erfrischend. Oh, und ich hab' in Phil jemanden gefunden, um mich an euch für all die Streiche zu rächen.«
Gegen Ende wurden mir meine Worte zu kitschig, warum ich spottend sagte: »Tut mir leid, dass es keine Schurkengeschichte ist.«
Mein Blick fiel auf den Jungen neben mir, der mich während meiner Erzählung durchgehend angestarrt hatte.
Ja, überaus gruselig.
»Schon gut«, erwiderte er schulterzuckend, »in diesem Punkt habe ich gerne Unrecht.«
»Gibst du also zu, dass du mich ungerecht behandelt hast?«
»Als ob!«, rief er aus, »Du bist all die Jahre eine Schlange gewesen. Du nervst mich seit der Ersten.«
»Na, na«, machte ich, »Du hast damals im Zaubertränke-Unterricht angefangen, als wir zusammenarbeiten mussten.«
»Bitte, erläutere.«
»Du hast dein Gesicht verzogen, als Slughorn deinen und meinen Namen aufgerufen hat.«
»Deswegen hast du den Ziegendarmsaft auf meine Hose tröpfeln lassen? Weil ich mein Gesicht verzogen habe?«
»Es war eine gute Rache. Konnte keiner ahnen, dass du mich sofort als Schlange beleidigen wirst. Danach hast du mich an meinen Haaren gezogen.«
»Du warst die erste Person, die mich jemals Blutsverräter genannt hat.«
Ich verzog mein Gesicht, da ich mich daran erinnerte, dass dieses Wort unseren ersten Streit zum Überkochen gebracht hatte. Unser Trank war in derselben Stunde explodiert und wir hatten an unserem ersten Tag in Hogwarts unser erstes Nachsitzen bekommen.
Ich nahm einen weiteren Schluck Butterbier, starrte wieder das magische Bild an und murmelte: »Ja, gut, vielleicht hätte ich das nicht tun sollen. Ich hab' mir durchgehend Gedanken darüber gemacht, was meine Eltern zu mir sagen werden, wenn ich dich nicht verachte.«
»Warum hätten sie etwas sagen sollen?«
Weil sie vollkommen durchgeknallt sind, lieber Blacky.
»Weil sie mir nach deiner Einteilung in Gryffindor eine Drohung per Brief gesendet haben, dass ich ihnen keine Schande bringen darf, wie du sie deiner Familie gebracht hast. Meine Eltern haben es geliebt, das "Fehlverhalten" anderer für ihre Moralpredigten zu benutzen. Die fünf Nächte am Boden knien in den ersten Weihnachtsferien, um mich und meinen Bruder Rabastan daran zu erinnern, wie dankbar wir sein sollten, eine ehrenvolle Familie zu haben, habe ich dir übelgenommen. Ja, ich war mir bewusst, dass du nichts dafür konntest, aber meine Eltern haben dich als schlechtes Beispiel benutzt.«
Ich erinnerte mich, wie ich Black nach den ersten Weihnachtsferien besonders verachtet hatte, um ja nicht so wie er zu werden.
Bedauerlicherweise hatte ich schnell bemerkt, dass wir ein ähnliches Streitverhalten hatten, und es Spaß machte, ihn zu provozieren.
»Was?«, fragte ich verwirrt, als ich Blacks Blick bemerkte. Ich verstand nicht, warum er mich plötzlich so bescheuert anglotzen musste, als wären mir zwei weitere Köpfe gewachsen.
»Deine Eltern haben dich meinetwegen bestraft?«
»Hast mir nicht zugehört, duh? Ich sag's dir, dir steigt das Butterbier in den Kopf. Schwächling.«
Auf diese Worte hin öffnete ich mein zweites Butterbier, während in Blacks Kopf eine Ader zu platzen schien. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass meine Eltern einen der höchsten Plätze an Grausamkeit innehielten.
»Erstens, ich bin kein Schwächling, und zweitens, ich weiß nicht, was ich auf deine Worte sagen soll.«
»Pass auf, dass du kein Mitleid bekommst«, stichelte ich, »obwohl, wenn du es schon hast, dann...«
»Was willst du?«
»Weltfrieden.«
»Was willst du wirklich?«
»Was ist deine Animagus-Gestalt?«
»Nein!«, lachte Sirius Black auf, während er sich erhob, »Ich bin kein Animagus.«
Ich folgte ihm in die Küche, in der er begann, einige Schränke durchzusuchen. Als er Kekse fand, warf er sie mir zu und ich fing sie auf. Anschließend stellte er zwei leere Gläser auf die graue Steinablage neben der Spüle ab.
Black schloss den oberen Küchenschrank, dann kniete er sich auf sein rechtes Knie und öffnete einen Schrank neben dem Kühlschrank.
Ich kniete mich neben ihn, sagte: »Du verleugnest es schon seit Vollmond. Wir wissen beide, dass ich recht habe.«
»Du hast nicht recht«, kam die Antwort und Black drehte sein Gesicht zu mir.
Es war ganz alleine meine Schuld, dass sich unsere Gesichter plötzlich nahe waren. Ich schrak jedoch nicht zurück, sondern blickte in seine grauen Augen.
Wie kann man so reine, graue Augen haben?
»Und wie recht ich habe«, hielt ich dagegen, »auch musst du eine praktische Animagus-Gestalt haben, weil du Phil zweimal ohne Potter begleitet hast. Was ist es? Wenn du Hund sagst, würdest du mich zur glücklichen Frau dieser verdammten Welt machen.«
Ich wusste nicht, ob Blacks zuckendes Auge ein Zeichen der Bestätigung war, oder ob er sich einfach nur zurückhielt, mich nicht umzubringen.
»Warum ein Hund?«, fragte er stattdessen ruhig.
»Dein Patronus ist einer. Auch wäre es praktisch, wenn du einen Werwolf verfolgst. Oh, und ich könnte dich für immer Köter nennen.«
»Das tust du schon die ganze Zeit.«
»Ja, aber ich hätte dann einen wirklichen Grund.«, ich nickte eifrig.
Einen Augenblick musterte mich Black eingehend. Die Nähe zu ihm war nicht einmal unangenehm; wir waren uns schon näher gewesen. Auch war ich noch nie eine Person gewesen, die sich aus Nähe etwas machte. Klar, die Nähe der meisten Personen war ekelhaft, aber am Ende waren es nur Berührungen.
»Was willst du dafür haben?«, fragte ich weiter, »Ein Gedicht, wie toll du bist? Da würde ich natürlich viel erfinden müssen, aber wenn es dein Wunsch ist. Obwohl, mein letztes Gedicht, als ich dich auf den Weihnachtsball einladen wollte, hast du dir nicht einmal zu Ende angehört. Was willst du sonst haben? Ein Küsschen? Ich mach' alles, außer betteln.«
»Aber genau das wollte ich gerade vorschlagen. Du auf deinen Knien, hm?«
»Kannst du auch einen Tag nicht zweideutig denken?«
»Du hast Küssen erwähnt«, musste Mister Rammler erwidern, was mich meine Augen verdrehen ließ.
Nach seinen Worten holte er endlich das heraus, was er im Schrank gesucht hatte. Es handelte sich um eine Flasche Feuerwhisky, die er neben die Gläser stellte, als er sich erhob. Ich tat es ihm nach.
»Was willst du?«
»Dass du aufhörst, mich danach zu fragen.«
»Du reagierst nur so, weil du unregistriert bist, oder?«
Der folgende Blick brachte mich zum Lachen. Es war kein echtes Lachen, mehr mein klassisches Auslachen. Als ich damit fertig war, öffnete Black die Glasflasche und füllte in ein Glas eine erstaunliche Menge von der roten Flüssigkeit. Es war ein wenig mehr als die Hälfte eines klassischen Glases.
»Trink das in weniger als fünf Sekunden aus, ohne dich anzukotzen, und ich sag' dir, ob du recht hast.«
Ich hob meine rechte Braue, dann zuckte ich mit meinen Schultern und kippte den Feuerwhisky in drei Schlücken meine Kehle hinab. Als ich ein Brennen in meinem Gehirn spürte, meine Augen zu tränen begannen und ich drohte, an einem Hustenanfall zu sterben, stellte ich das Glas ab.
»Du bist wirklich wahnsinnig!«, rief Black aus und drückte mir ein Glas Wasser in die Hand.
Ich wusste natürlich, dass man Feuerwhisky nur in Shots oder in großen Mischungen trank, aber bitte, wenn ich die Möglichkeit bekäme, so eine Antwort zu bekommen, hätte ich die ganze Flasche ausgetrunken.
Ja, ich habe ein Problem in diesem Aspekt, also mit meinem Ego.
In den nächsten Augenblicken verdeutlichte sich das, als ich mich mit der linken Hand an der Theke abstützte, während Black meine rechte Hand mit dem Wasserglas an meine Lippen führte, bis ich es austrank. Das Brennen in meinem Kopf wurde nur langsam besser, ich war mir mehr als bewusst, dass meine Wangen rot sein mussten. Mein Husten hörte zum Glück nach fünf Minuten auf und ich würgte nur einmal.
Ich musste mir eingestehen, dass ich die Wirkung des Feuerwhiskys unterschätzt hatte, doch als das Brennen in meinem Kopf und Kehle langsam nachließ, in meinen Magen wanderte und ich meine Augen wieder öffnen konnte, erfüllte mich langsam das Gefühl von Triumph. Und nach einem weiteren halben Glas Wasser sowie den Worten von Black, dass er mich nicht als so waghalsig und dumm eingeschätzt hätte, bekam ich mich endgültig unter Kontrolle.
Ich hatte schon weitaus Schlimmeres erlebt, weswegen ich mir nur kaltes Wasser ins Gesicht spritzte. Nach einem Räuspern, krächzte ich: »Ich h-hoffe, d-du bist ein Mann, der zu seinen Worten steht.«
»Wirklich jetzt?«, Black beäugte mein langsam sterbendes Ich.
Ich nahm einen weiteren Schluck vom Wasser, ignorierte den beginnenden Schwindel hinter meinen Augen. »Ja, wirklich.«
Sirius Black wirkte in diesem Moment so, als würde er mich umbringen wollen, doch nach einem überaus tödlichen Blick, knurrte er beinahe: »Gut, du hast recht!«
»Mit beiden Annahmen?«, fragte ich lieb, grinste.
»Ja!«
Das Leben ist schön, hach...
»Zeigst du mir deine Köter-Gestalt?«
»Ha, das musst du dir erst verdienen.«
Black griff nach dem Feuerwhisky, dann nach dem Glas und den Keksen. Er schritt zurück in sein kleines Wohnzimmer und ich folgte; ich war nämlich der Meinung, dass Kekse meiner Kehle helfen würden. Kekse, die Black mit sich genommen hatte.
»Du wirst es mir schon zeigen«, sagte ich und griff nach der Kekspackung, die folglich auf dem schwarzen Glastisch lag. Black hatte sich wieder hingesetzt, während ich zwei Kekse aß. Sie waren mehr als trocken, doch ich hatte nichts anderes erwartet, da es Kekse waren, die man normalerweise in Schwarztee tunkte.
Als ich weiteres Wasser trank, um die Wüste in meinem Mund zu entfernen, hörte ich plötzlich ein Klopfen an Glas. Auch Black sah auf, dann erhob er sich. Zusammen gingen wir zum hinteren Fenster. Ein tiefes Seufzen entfloh meiner Kehle.
»Diese scheiß Eule...«
»Nougat ist keine scheiß Eule«, verteidigte Black den Vogel, der sogar zu klein war, um ihn zu essen.
»Du würdest ihn auch hassen, wenn er dich jeden Tag aufweckt, weil Phil ihn immer in der Nacht 'rauslässt, um Mäuse zu jagen.«
Black erwiderte auf meine Worte nichts, sondern ließ den Waldkauz hinein. Als er auf dem Fensterbrett saß, ließ er gleich zwei mini Briefe fallen, die am Boden landeten.
»Wir haben Post bekommen, bitteschön«, ich bekam einen Brief in die Hand, der an mich adressiert war, »Wahrscheinlich machen die anderen sich Sorgen um uns.«
»Sie wissen nicht, dass ich bei dir bin.«
»Wahrscheinlich hat Phil gleich zwei Briefe geschickt, um uns beide zu erreichen. Obwohl, mein Brief ist von James. Das kann nur seine Sauklaue sein.«
Während Black sich dazu entschloss, seinem Freund zu antworten, dass er nicht gestorben war, öffnete ich meinen Brief.
Wo bist du?
Bist du tot?
Phil
Mehr stand nicht drinnen. Wahrscheinlich hatten Phils Freunde ihr Angst gemacht, dass Black etwas zugestoßen sein könnte, warum sie an mich gedacht hatte. Schließlich hatte ich Phil nicht erzählt, wo ich heute hingegangen war. Ich hatte ihr nur gesagt, dass ich nicht zum Kürbisschnitzen kommen würde.
Aus diesem Grund nahm ich Phils Paranoia hin und antwortete mit dem Satz: 'Ich bin nicht tot', dann machte ich ein neues Wachssiegel. Auch Black antwortete, anschließend schickten wir Nougat weg. Interessanterweise schien Black nicht vorzuhaben, zu seinen Freunden zu gehen. Mir war es egal, ich dachte sogar nicht mehr daran, als sich die Wirkung des Feuerwhiskys zeigte.
Ich wollte an nichts denken, was mich an den heutigen Tag erinnern könnte. In Sirius Blacks Wohnung zu sein, ihm währenddessen am Arsch zu gehen - ihn Köter zu nennen -, war genau das, was ich gerade brauchte. In Blacks Gegenwart gab ich es natürlich nicht zu. Also bitte, ich war nicht lebensmüde.
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