Kapitel 1
Da sind wir schon beim ersten Kapitel. Hier erfahren wir ein wenig über Louis, bevor wir in Kapitel 2 endlich erfahren, was im Prolog passiert ist.
Wenn ihr Wünsche habt, was für euch unbedingt nicht fehlen darf, schreibt mir gerne. Noch kann ich vieles mit einbauen😽
Jetzt viel Spaß und kommentiert fleißig. Ich liebe es, eure Kommentare lesen zu können :)
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Louis
Etwas nervös betrete ich die riesige Halle und schaue mich um. An den Wänden im Eingangsbereich hängen Werbeplakate und Informationen sowie der Plan für die Leopards, die dieses Jahr im Stanley Cup Finale sind. Es ist lange her, dass sie in den Finals waren und dieses Jahr ist es endlich wieder soweit.
Als mein Schwager Matt mir davon erzählt hat, konnte er es nicht lassen, mich in eine Umarmung zu ziehen, bei der ich vom Boden abgehoben bin. Er hat sein Team das erste Mal in die Finals gebracht und redet seitdem von nichts anderem mehr. Dass ich jetzt ebenfalls hier anfange, kann er wahrscheinlich noch weniger glauben als ich. Wir beide bei den Leopards, davon konnten wir als kleine Kinder nur träumen.
Eigentlich soll ich erst in der nächsten Saison hier anfangen, wurde von Matt jedoch gebeten, schon heute hier zu sein. Er möchte, dass ich bei seinem bedeutendsten Spiel dabei bin, weil seine Frau, meine Schwester, seit einem Monat in Mexiko ist. Sie wollte versuchen, heute anwesend zu sein, jedoch hat es nicht funktioniert. Patienten warten auf niemanden, das steht fest.
Wir beide sind nach unserem Abschluss Ärzte geworden. Eli hat sich als Kinderärztin spezialisiert und hilft in einem Krankenhaus in Mexiko aus, während ich Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin sowie Sportmedizin bin. Ich liebe es, mit Sportlern zu arbeiten, aber ein Eishockeyteam ist etwas Neues für mich. Ich weiß, dass dieser Sport Karrieren zerstören kann, bevor sie erst richtig angefangen haben. Ein falscher Schlag und die Karriere ist vorbei. In den nächsten Jahren werde ich dies bei den Leopards so gut wie möglich verhindern. Mein Ziel ist es, jeden der Spieler nach genügend Ruhe und Training wieder vollkommen funktionstüchtig aufs Eis zu lassen.
Ich habe mit Matt abgesprochen, dass wir uns in seinem Büro treffen, bevor er mir hier alles zeigt. Der Aufbau eines Stadions ist mir nicht neu, in diesem war ich trotzdem noch nicht. Vielleicht lerne ich auch schon ein paar meiner neuen Kollegen kennen, mit denen ich in den nächsten Jahren zusammenarbeiten werde. Mit Glück kann ich mir heute auch schon ein erstes Bild der Spieler machen. Mir wurde gesagt, dass einer der Abwehrspieler eine Verletzung erlitten hat und ich darauf achten soll, dass er die richtige Behandlung bekommt. Meine Vorgängerin ist im Ruhestand und soll in der letzten Zeit ihren Job nicht mehr so ausgeführt haben, wie es eigentlich der Fall sein sollte.
Das soll sich ab heute wieder ändern. Wenn die Spieler wollen, dass ich jedem von ihnen einen Plan erstelle, wie man Verletzungen vorbeugen kann, werde ich es in meiner Freizeit machen. In meiner Jugend hätte ich diesen Komfort gebraucht. Jetzt stehe ich hier und bin der neue Teamarzt der Leopards.
»Louis!« Erschrocken drehe ich mich um und erblicke Matt, der mit einem breiten Grinsen auf mich zu kommt und mich in eine Umarmung zieht. »Matt, schön dich zu sehen.« Ich klopfe ihm auf den Rücken und schlage mit ihm ein, nachdem wir uns voneinander gelöst haben.
»Ich freue mich, dass du es geschafft hast. Die Männer warten unten auf dich.« Ich winke nur ab und schaue mich einen Moment im Flur um, ehe ich nicke und laut ausatme.
Wenn ich Matt gleich folge, werde ich die Menschen kennenlernen, mit denen ich in den nächsten Jahren am meisten zu tun habe. Es kann sein, dass sich mein Fokus ändern wird, aber die Menschen bleiben die gleichen.
»Ich weiß nicht, wie viel dir vorher erzählt wurde, aber Johnson, einer der Abwehrspieler hat sich vor ein paar Spielen verletzt und es wäre toll, wenn du dich vor dem heutigen Spiel mit ihm treffen könntest. Er ist heute nicht auf dem Eis, trotzdem wäre es toll, wenn ihr heute anfangt, einen Plan zu machen.« Sofort nicke ich und folge meinem Schwager durch die vielen Gänge, bis wir im Untergeschoss ankommen und nach und nach Stimmen wahrnehmen. Die der Spieler, die sich im Fitnessstudio aufhalten müssten. Es sind noch ein paar Stunden zum Spiel, was ihre Anwesenheit erklärt. Ein paar fahren gleich sicherlich noch einmal nach Hause, bevor heute Abend das Finale stattfindet.
»Ich würde gerne mit dem Physiotherapeuten des Teams sprechen, damit ich eventuell mit ihm zusammenarbeiten kann. Ist er heute hier oder erst in der nächsten Saison?« Darauf bleibt Matt stehen und kratzt sich unbeholfen am Hals.
»Was das angeht, ich habe gehofft, mit dir in der neuen Saison darüber reden zu können.« Verwirrt blicke ich ihn an und warte darauf, dass er weiterspricht. Gibt es ein Problem mit dem Physiotherapeuten? Ist er vielleicht krank und deshalb nicht hier?
»Uhm, Stella, unsere Physiotherapeutin, hatte ein paar mentale Schwierigkeiten und ist jetzt in Kalifornien in einer Klinik. Mit ihr ist nicht mehr zu rechnen und ihren Job haben wir noch nicht neu vergeben. Da kommst du ins Spiel. Du hast die Qualifikation zum Physiotherapeuten und das Team wäre dir sehr dankbar, wenn du uns unterstützen könntest, bis wir einen Nachfolger haben.« Noch mehr Arbeit?
»Du wirst natürlich auch dafür bezahlt und kriegst Boni. Du würdest uns damit immens unterstützen, Louis.« Für einen Moment schaue ich Matt einfach nur an, bevor ich seufzend nicke und mir durch die Haare fahre. Ein paar Stunden mehr Arbeit werden wohl nicht schaden. Zu Hause wartet niemand auf mich und Matt sehe ich in der Arena. An den Tagen, an denen keine Spiele stattfinden, werde ich sicherlich Zeit für meine Hobbies haben. Und wenn ich nur in meinem Büro sitze, kann ich andere Dinge nebenbei machen.
»Wenn es zu viel wird, muss ich zurücktreten. Du weißt, ich brauche meinen Sport, sonst könnt ihr euch in wenigen Monaten einen neuen Teamarzt suchen.« Vor knapp neun Jahren hatte ich einen Unfall und kann seitdem mein Bein nicht mehr richtig bewegen. Meine Muskeln sind verkürzt und wenn ich mich nicht fit halte, kann ich das Gehen vergessen. Würde ich nicht jeden Tag auf dem Laufband stehen, hätte ich schon längst einen Krückstock an meiner Seite. Jetzt habe ich glücklicherweise nur an ein paar Tagen im Monat Probleme mit meinem Bein.
»Wenn das Fitnessstudio frei ist, kannst du dich austoben. Aber wenn wir trainieren, würde ich dich bitten, die Jungs allein zu lassen.« Sofort verstehe ich und drehe mich zu einer Stimme, die Matts Namen sagt.
»Ist das der neue Doc?« Ein Mann in seinen zwanziger Jahren steht vor uns und fährt sich durch seine pechschwarzen Haare, die er sich mit einem kleinen Zopfgummi im Nacken zusammenbindet, bevor er mir die Hand hinhält. »Nathan Crosby, Sir.« Lächelnd erwidere ich seine Begrüßung und schaue dann zu meinem Schwager, der mir auf den Rücken klopft und dann zu seinem Coach schaut.
»Komm, ich will euch allen euren neuen Arzt vorstellen. Sind alle anwesend?« Wir gehen zu dritt bis zum Fitnessraum, in dem ein Dutzend Männer trainieren. »Lucky Punch fehlt, ansonsten sind alle anwesend.« Matt nickt verständnisvoll und schließt die Tür hinter mir, bevor er sich laut räuspert und nach wenigen Sekunden der gesamte Raum mucksmäuschenstill ist.
»Kommt alle näher, auch du, Sinclair!« Nach und nach versammeln sich die Männer um uns herum und scheinen mich neugierig zu mustern. Matt gibt ihnen diesen Moment, bevor er seine Hand auf meine Schulter legt und mich anlächelt.
»Das ist der Bruder meiner Frau. Benehmt euch, sonst könnt ihr in der nächsten Saison das Spiel von der Bank aus beobachten.« Dann bedeutet er mir, mich vorzustellen und tritt einen kleinen Schritt zurück.
»Ich bin Doktor Louis Åberg, aber nennt mich, wie ihr wollt. Ich werde in der nächsten Saison für euch gesundheitlich zur Seite stehen. Wenn ihr Schmerzen habt, kommt rechtzeitig zu mir und wir können einen Plan erstellen, damit ihr gezielt trainieren könnt. Scheut euch nicht, mich bei minimalen Anzeichen aufzusuchen. Ich bin Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, sowie Sportmedizin. Ich weiß, wie ihr euch fühlt und stand vor ein paar Jahren genau da, wo ihr jetzt steht. Kommt nicht zu spät, sonst werdet ihr den Rest eures Lebens die Spiele nur noch neben dem Eis verfolgen können.« Ich drehe mich seitlich und präsentiere ihnen die dicke Narbe, die mich jeden Tag an mein frühzeitiges Karriereaus erinnert. Sie ist eine der Gründe, wieso ich heute nicht mehr auf dem Eis stehe.
»Ich würde gleich gerne mit Johnson sprechen?« Ich schaue mich in der Runde um und nicke lächelnd, als ein rothaariger Mann die Hand hebt. In den letzten Wochen hätte ich mich mehr auf die Spieler vorbereiten sollen. Ein paar kenne ich von den Spielen und wenn Matt zu Hause über sie spricht. Aber Gesichter habe ich selten dazu.
»Gut, habt ihr sonst noch Fragen an mich?« Ich schaue mich einen Moment in der Menge um und kriege mit, wie ein paar anfangen zu tuscheln, ignoriere es jedoch und wende mich dann lächelnd an Matt.
»Super, Johnson, du bleibst hier, alle anderen verschwinden und sind nachher pünktlich wieder hier. Das Training ist beendet.« Er klatscht einmal in die Hände, bevor sich der Raum nach und nach leert, bis nur noch wir drei zurückbleiben.
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