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Kapitel 67

• V A L E N T I N •

Die Türen des Aufzugs öffnen sich und vor mir erstreckt sich ein langer Flur. Ich trete hinaus und sehe mich um. Die Wände sind in einem schlichten Beige ton gehalten, die Torbögen wie der Teppich aber runden es mit einem schicken Rot ab. Mich wundert es nicht, dass es selbst in den Fluren wie diesem teure Gemälde aufgehängt worden.

Seufzend suche ich nach der Tür, die zum Appartement meines Vaters führt.

Durch Mums Anwälte war es einfach herauszufinden, wo er untergekommen ist. Ich habe allerdings mit einem Hotel gerechnet, in welchem er sich verwöhnen kann und sich jeder bei ihm einschleimt, so wie er es gern hat.

Aber dafür lebt er nun in einem luxuriösen Appartement.

An der Tür schließlich angekommen, nehme ich mir einen Moment, um nochmal tief Luft zu holen.

Wäre Anton nicht gewesen, würde ich wahrscheinlich gar nicht hier stehen. Ich wollte mit der Problematik um meinen Vater abschließen, immerhin war nun endlich Ruhe. Und vor allem scheint Mum glücklich.

Er aber hat mich oft darauf angesprochen, ich solle wenigstens ein letztes Mal mit ihm reden. Immerhin wäre er mein Vater. Danach könnte ich einen Schlussstrich ziehen.

Also springe ich über meinen Schatten. Obwohl mir nicht wohl damit ist und ich nicht weiß, ob es ein Fehler ist, hier zu sein.

Ich hebe meine Hand und klopfe gegen die Holztür und warte. Womöglich ist er gar nicht da, vielleicht auf einem Geschäftsessen. Ich habe mich nicht vorher angekündigt, woher sollte Dad also wissen, dass ich herkomme?

Wenn er aber mir die Tür vor der Nase zuwirft, habe ich meine Antwort darauf, wie es hiernach weitergehen soll. Wenn er das tut, wird jeglicher Kontakt abgebrochen. Wenn es nicht nach all den Ereignissen in der Vergangenheit das Beste wäre.

Zu meiner Überraschung öffnet mein Vater aber die Tür und mustert mich überrascht, als er mich vor ihm stehen sieht. "Valentin, was tust du hier?"

Er klingt nicht verärgert, sondern einfach nur verwundert.

"Komme ich ungelegen? Ich hätte vielleicht vorher anru-"

"Nein, nein. Komm rein, bitte." Dad tritt zur Seite, damit ich durchgehen kann.

Mein Blick wandert umher. Mir gefällt die Wohnung. Ein echter Hingucker ist natürlich das Panoramafenster, wodurch man einen tollen Ausblick auf die Stadt hat. Auch hier ist die Einrichtung eher schlicht gehalten. Dunkle Wände, graue und beige Möbel. Vor dem Kamin könnte man entspannte Abende verbringen. Die offene Küche ist sehr geräumig, am Esstisch hätte eine Großfamilie Platz. Eine Treppe führt nach oben.

"Das entspricht deinem Stil ziemlich gut", meine ich, während ich weitergehe. Er bleibt hinter mir, weiß offenbar nicht so recht, was er sagen soll. "Mir gefällt das Appartement", füge ich hinzu und wende mich ihm zu, "Ich wundere mich nur, dass du nicht in einem Hotel wohnst."

"Naja", er kratzt sich am Hinterkopf, "ich habe etwas größeres rausgesucht, falls, ähm, du und deine Schwester mal zu Besuch kommen solltet." "Aha", erwidere ich nur und bemerke dann einen merkwürdigen Geruch, "Was riecht hier denn so?" "Mist, meine Nudeln!", ruft Dad aus und rennt an mir vorbei in die Küche.

Auf der Herdplatte steht ein Topf und eine Pfanne. Was das auch immer ist, es ist jetzt wahrscheinlich verbrannt. Das sind sicherlich keine Nudeln.

"Du hast gekocht?", frage ich ehrlich überrascht. Stöhnend lässt er den Kopf hängen. "Ich habe es zumindest versucht. Hat nicht so gut geklappt", murmelt er und lächelt mich schulternzuckend an. "Ich habe das Alleinewohnen wohl noch nicht so kapiert." "Lass mich mal", meine ich kopfschüttelnd und schiebe ihn beiseite. "Du musst nicht-" "Ich habe auch noch nichts zu Abend gegessen. Setz dich hin", fordere ich ihn auf und deute auf einen der Hocker.

"Also...du wirst mir wahrscheinlich nicht glauben, aber ich freue mich, dich zu sehen, Valentin", murmelt er, als ich mich von ihm abwende und nach etwas Essbares suche. In einem der Schränke werde ich schnell fündig.

"Auch wenn ich wirklich überrascht über deinen Besuch bin. Woher wusstest du-" "Deine Adresse stand in den Unterlagen von Mums Anwälten. Ich musste nicht lange suchen", unterbreche ich ihn und entsorge seinen miserablen Versuch zu kochen im Müll. Dann fülle ich den Topf neu mit Wasser und füge erst Salz, dann Nudeln hinzu.

"Hast du ein Schneidebrett?", frage ich und suche in der Schublade, auf die er deutet. "Mein Sohn kann also kochen?", bemerkt er schmunzelnd, als er mich beobachtet, wie ich eine große Karotte in dünne Streifen schneide und mich anschließend um die Lauchzwiebel kümmere. Schulternzuckend hacke ich das Gemüse und konzentriere mich dann als nächstes auf eine Knoblauchzehe. "Anton hat mir ein paar Dinge gezeigt."

"L-läuft es gut mit ihm? Ich meine...seid ihr glücklich miteinander?"

"Dad, du musst nicht über uns sprechen, wenn es dich so viel Überwindung kostet."

"Valentin, ich habe viele Fehler gemacht. Vor allem in den letztem Jahr, nachdem ich euch nach Hause geholt habe. Ich habe unsere Familie zerstört."

Ich gebe das geschnittene Gemüse in eine große Pfanne und brate es in Öl an, und suche nach Sojasoße, gebe meinem Vater die Anweisung, auf das Essen zu achten. Er stellt sich an den Herd und rührt in der Pfanne herum.

"Macht er dich glücklich? Anton, meine ich."

Mit der gesuchten Soße in der Hand drehe ich mich zu ihm um und muss nicht lange über meine Antwort nachdenken: "Durch ihn fühle ich mich...lebendig. Als hätte ich das, was ich schon immer gesucht habe, endlich gefunden", ein kleines Lächeln umspielt meine Lippen, "Anton ist das beste, das mir passieren konnte."

"Du liebst ihn wirklich, nicht wahr?" Dad mischt die Nudeln zwischen das Gemüse und lässt mich dann wieder zurück an den Herd. "Es tut mir leid, dass ich so vieles falsch gemacht habe. Ich war ein grauenvoller Vater." "Und jetzt nicht mehr?" Er lehnt sich an den Kühlschrank. "Nun, ich habe meine Familie verloren. Kann ich mich da überhaupt noch als Vater bezeichnen?"

Wir sehen uns schweigend an, es herrscht für einige Zeit Ruhe zwischen uns. Nur das Geräusch der zischenden Pfanne füllt den Raum.

"Dad, ich möchte ehrlich mit dir sein. Es war nicht meine Idee, zu dir zu kommen. Anton wollte, dass wir uns aussprechen." "Er scheint ein guter Junge zu sein." "Ist er. Und unglaublich herzlich. Selbst nach all dem Chaos, das zwischen uns herrschte, möchte er mit mir zusammen sein. Und er hat mir geraten, zu dir zu gehen. Und irgendwie...hat er Recht. Du bist nun mal mein Vater, das kann und werde ich nicht abstreiten."

"Was bedeutet das?"

Gebe ich ihm noch eine Chance? Hat er sie nach diesen schlimmen Zeiten verdient? Wahrscheinlich nicht. Aber ich möchte nicht wie er sein. Silvan Bishop würde jemanden von sich stoßen und aus seinem Leben verbannen. So möchte ich nicht sein. Das wurde mir nach den Gesprächen mit Anton bewusst.

"Ich werde den Kontakt zu dir nicht vollständig abbrechen. Unter ein paar Bedingungen."

Er überlegt kurz, nickt dann aber, dass ich fortfahren soll.

"Ab sofort lässt du mich mein Leben leben, wie ich es für richtig halte. Ich werde das tun, was ich möchte, werde also nicht in das Familienunternehmen einsteigen", er verzieht keine Miene, "Außerdem wirst du dich nicht in meine Beziehung drängen. Anton tut mir gut und bedeutet mir unglaublich viel. Verstanden?"

"Valentin, ich werde es akzeptieren. Wenn du mir diese zweite Chance wirklich schenken wirst, werde ich alles Mögliche tun, um dich nicht nochmal zu enttäuschen."

"Gut, das führt mich zum letzten Punkt." Ich schalte den Herd aus und gebe die gebratenen Nudeln auf zwei Teller. Einen davon stelle ich ihm vor die Nase, mit dem anderen laufe ich um die Arbeitsplatte und setze mich neben ihm hin.

"Lass Mum in Ruhe", er zuckt zusammen, als er nach seinen Essstäbchen greift, "Eure Ehe hat keinen Sinn mehr, Dad. Siehe das ein. Sie kann das nicht mehr so weiter führen. Und es hilft euch beiden nicht, darüber hinweg zu kommen, wenn du sie jeden Tag versuchst zu kontaktieren."

"Ich liebe deine Mutter, wirklich."

"Es ist vorbei. Da gibt es nichts mehr zu retten. Denke nicht, dass es ihr leicht fällt, ihr Leben ohne dich zu leben, aber sie versucht es. Und sie ist stark, sie wird es schaffen", ich zögere, bevor ich ihm auf den Rücken klopfe, "Du solltest also aufgeben."

Mit einem Mal wirkt er müde. Seinen Kopf mit einer Hand gestützt sieht er mich von der Seite an und nickt schließlich. "Das ist wohl der Preis dafür, ein mieses Arschloch zu sein. Ich hätte mit meinem Verhalten beinahe euch allen massiv geschadet. Zum Glück aber gehst du charakterlich sehr nach deiner Mutter, dass dir bewusst ist, wie man mit Gefühlen umzugehen hat."

Ich lache auf und breche die Stäbchen auseinander, rühre damit die Nudeln um. "Ich habe mehr von dir, als du vielleicht glaubst, Dad." "Meinen Kampfgeist besitzt du auf jeden Fall. Und den Wunsch, unabhängig zu sein", meint er und lächelt leicht. "Ich hätte niemals geglaubt, dass wir beide eines Tages so miteinander reden könnten, mein Sohn." "Wir sind anscheinend beide so kaputt, dass es wohl zu klappen scheint."

"Du bist alles andere, als kaputt, Valentin", er legt seine Hand auf meine und drückt sie leicht, "Ich bin mächtig stolz darauf, was aus dir geworden ist. Du bist zu einem jungen Erwachsenen geworden, der die Menschen, die er liebt, mit allen Mitteln zu beschützen weiß."

Ehe, dass ich etwas dagegen kann, erwidere ich seine Geste. In meinem Inneren spüre ich tatsächlich so etwas wie eine Art Wärme.

So eine Unterhaltung haben wir noch nie geführt. Mein Vater hat in meinen beinahe 18 Jahren niemals gesagt, dass er stolz auf mich wäre. Unser Verhältnis war immer wahnsinnig angespannt.

Soll das nun eine zweite Chance sein?

Ich wäre bereit, diesen Schritt zu gehen. Wenn auch langsam.

Denn wenn mich eines die letzten Monate gelehrt hat, dann ist es das, dass man verzeihen sollte. Immerhin habe ich mich auch wie ein echtes Arschloch verhalten und Anton, der Mensch, der mir am wichtigsten ist, hat mir verziehen.

Dann sollte ich es doch auch versuchen, dasselbe mit meinen Vater zu machen.




















Vater und Sohn nähern sich ein wenig an. Valentin ist tatsächlich dazu bereit, seinem Vater eine Chance zu geben. Wer hätte damit schon noch gerechnet?

Auch wenn ich Silvan nicht mag, finde ich diese Szene echt schön...

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