Kapitel 59
Es tut mir schrecklich leid, dass das Kapitel so spät kommt. Meine Familie fand es ganz toll, mich von jeder Seite anzuquatschen... 😂
Mit diesem Kapitel endet auch der Lesenachmittag.
Viel Spaß beim Lesen!!
• A N T O N •
"Du hast diese eine Gelegenheit, mir alles zu erklären, Valentin", sage ich ihm, "Also überlege dir ganz genau, was du sagen wirst."
Ich höre ihn neben mir seufzen, während wir am Wasser entlanglaufen. Es ist derselbe Weg, den wir vor einem halben Jahr gegangen waren. Nach dem Charité Event, als ich unbedingt zum Jahrmarkt wollte und er nur mitgekommen war, weil er mir einen Gefallen tun wollte.
Damals kam mir sein Verhalten schon so seltsam vor. Wenn ich standhaft geblieben wäre, hätte das irgendwas geändert?
Wir bleiben am Geländer stehen und beobachten, wie sich der Sonnenuntergang im Wasser wiederspiegelt. Es sieht wunderschön aus. Wie eine Parallelwelt, in der es keine Sorgen gibt. Das liebe ich an der Sommerzeit. Dass es am späten Abend noch hell ist. Die warmen Farben des Himmels erwecken eine verträumte Atmosphäre.
"Ich liebe dich, Anton."
Mit geweiteten Augen sehe ich in das Gesicht meines Gegenübers. Er sieht allerdings nicht so aus, als würde er scherzen.
"Warum sagst du das? Bist du bescheuert?" Valentin tritt auf mich zu und greift nach meiner Hand, die auf dem Gelände liegt. Mir wird augenblicklich warm, als wir uns berühren.
"Seit unserer Trennung habe ich jeden einzelnen Tag an dich gedacht."
Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich beiße mir auf die Lippe und schaue verstohlen Valentin an. Es ist, als würde ich plötzlich einem anderen Menschen gegenüberstehen. Nicht meinem Exfreund, sondern dem Jungen, der mich so glücklich gemacht hat, wie es keiner zuvor konnte. Oder es jemals könnte.
Er funkelt mich voller Liebe an, ein Ausdruck, den ich so sehr vermisst habe. Und der mir glatt das Herz in der Brust in Stücke reißt.
Von all dem darf ich mich nicht täuschen lassen.
"Valentin, lass mich nicht bereuen, Jesse sitzengelassen zu haben, um mir von dir so ein Liebesgesülze anzuhören." Ich ziehe meine Hand aus seiner heraus und weiche auch einen Schritt zurück, um wie vorhin im Kino, Distanz zu schaffen.
"Am Abend des Charité Events habe ich mit meinem Vater gesprochen-" "Worüber du nicht reden wolltest, ich weiß." "Genau. Und das war ein Fehler gewesen. Wäre ich damals nicht so dämlich stolz gewesen und hätte mich dir anvertraut, wie man es in einer Beziehung tut, wären wir noch ein Paar."
Verwundert schaue ich auf und auch Valentin hebt im selben Moment den Kopf, dass sich unsere Blicke treffen. Sie halten einander fest wie zwei Magnete.
"An diesem Abend hat er mir ein Ultimatum gestellt. Ich solle mit dir Schluss machen. Oder aber..." Als er nicht antwortet, wende ich mich nun vollkommen ihm zu. "Womit konnte er dich bedrohen, Valentin? Er war dir doch immer egal gewesen! Warum also hatte er diese Macht über dich?" "Weil er dich angreifen wollte. Dich und deine Familie."
Mir stockt der Atem, als er seine Hand auf meine Wange legt und mit seinem Daumen über sie streicht. Leise seufzend schließe ich die Augen. Mein Herz flattert in meiner Brust. Als sein heißer Atem meine Lippen trifft, weiß ich, dass, wenn ich jetzt die Augen öffnen würde, sein Gesicht vor meines sehen würde.
Er legt seine Stirn gegen meine, umschlingt im selben Moment meinen Körper mit seinem freien Arm.
Und ich stehe da wie versteinert, bin überwältigt von all den Gedanken und Gefühlen, die plötzlich auf mich einwirken. Dieser kleine Moment mit Valentin ist so viel intimer als alles, was wir bisher erlebt haben. Ich weiß nicht, was das alles hier zu bedeuten hat, aber mir bedeutet es so unglaublich viel.
"Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Ich wollte dich immer an meiner Seite haben, egal was passiert. Doch an diesem Tag traf es mich, dass ich womöglich zu egoistisch war. Ich habe nur an mich gedacht, dass ich mit dir zusammen sein wollte um jeden Preis. Der war aber zu hoch", er drückt mich enger an sich, "Du hättest mir wahrscheinlich nie verziehen, wenn deinen Eltern etwas passiert wäre. Und das nur, weil mein Vater mich nicht glücklich sehen kann."
Wie kann er sowas nur denken? Wir hätten doch gemeinsam eine Lösung finden können! Gemeinsam mit meiner Familie.
"Also dachtest du dir, dass es besser wäre, dich von mir zu trennen..." Es schmerzt, an diesen Moment zurückzudenken.
"Wenn du mich so sehr hassen würdest, hättest du nicht so sehr um mich getrauert. So dachte ich es mir tatsächlich. Deshalb wollte ich dir auf die schlimmste Art und Weise das Herz brechen." "Nur ging dein Plan nicht auf. Ich habe dich all die Monate regelrecht verabscheut. Mir wäre es sogar lieber gewesen, wenn zu zurück nach Massachusetts gegangen wärst. Aber verdammt, vor allem habe ich mich gehasst, weil ich Idiot dich einfach nicht vergessen konnte."
Seine Hand streift sachte meine Hüfte. Diese kleine Berührung lässt einen Stromstoß durch mich hindurchfahren.
"Ich wollte all das nicht, Anton. Das musst du mir glauben, bitte. Wenn du mir meine Worte von damals nicht verzeihen kannst oder das Leid, das ich dir zugefügt habe...dann lass mich bitte wenigstens wissen, dass du mir glaubst, dass es mir so unendlich leid tut."
Es dauert einen Moment, bis ich mich von ihm löse und aufschaue. Direkt in seine leuchtenden, mit Tränen gefüllten Augen. Vorsichtig, als wäre er zerbrechlich, lege ich meine Hand an seine Wange, streiche mit dem Daumen über deine vollen Lippen. Leise seufzend schmiegt er sein Gesicht gegen meine Hand.
Meine andere Hand lasse ich über seinen Hals aufwärts wandern. Mein Herz klopft so sehr, dass ich das Gefühl habe, es springt mir gleich aus der Brust.
Ich spüre seinen Atem an meiner Lippe, den er zittrig ausstößt. Nur noch wenige Millimeter trennen uns. Und dann ist sein Mund auf meinen, vorsichtig, ganz zart und behutsam. Als wären sie Federn.
Er ist alles, was ich immer wollte und so viel mehr. Während seine Lippen unaufhörlich meine streifen und seine Finger anfangen, durch mein Haar zu streichen, denke ich daran, dass ich ihm schon längst verziehen habe.
"Ich liebe dich so sehr", haucht er, "Es tut mir so unglaublich leid-" "Du bist so ein verdammter Idiot", sage ich, fahre dabei seine Lippen mit meinem Finger nach, "Du hättest mit mir reden sollen! Was kümmert mich dein Vater? Und meine Eltern, sie würden ihn zum Frühstück verspeisen."
Valentin schmiegt sich schniefend an mich, legt seinen Kopf auf meinem ab. "Ich bin ein dämlicher Versager, der das Wertvollste in seinem Leben weggeworfen hat." "Und das nur, um mich und meine Familie zu schützen. Das würde nicht jeder tun", ich drücke seine Hand, "Nur mein wundervoller Freund."
Hier setze ich wieder einmal einen schönen Cut 😏
Und nun teilt eure Gedanken mit mir...
Die Aussprache ist sicherlich noch nicht beendet, aber der große Schritt ist getan! 😄
Und.....
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SIE HABEN SICH GEKÜSST!!!!
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