Kapitel 30
• A N T O N •
Valentin spannt sich an, als es nochmals an der Tür klopft. "Prinzessin, bist du da?", erklingt nochmals die Stimme meines Vaters.
Ich sehe meinen Freund an, der wiederum verunsichert, aber auch ein wenig belustigt meinen Blick erwidert. "Und was jetzt, Prinzessin?", sagt er leise und schaut wieder zur Tür. "Ich komme gleich herunter, Daddy", rufe ich ihm zu und richte mich auf. "Wir haben eine kleine Überraschung mitgebracht", meint er daraufhin. Einen Moment später hören wir Schritte, die sich entfernen.
Hinter mir atmet Valentin erleichtert auf. "Das war knapp. Ich habe nicht erwartet, deine Eltern gleich zu treffen, sobald ich dich besuche", murmelt er und legt seine Arme wieder um mich. Ich lehne mich mich an seine muskulöse Brust und verschränke unsere Finger miteinander. "Wenn du Glück hast, erwarten sie erst beim nächsten Mal einen Heiratsantrag", spaße ich, woraufhin er anfängt, mich zu kitzeln. Lachend zapple ich hin und her, er hat mich aber im Griff.
"Lass das, Valentin", schnappe ich nach Luft, "I-ich kann nicht mehr atmen!" "Bist du dann auch brav?", fragt er lachend, stellt seine Folter allerdings nicht ein. Ich versuche, mich zu ihm zu drehen, und sehe ihn mit großen Augen und Schmollmund an. "Na gut, ich will mal nicht so sein", fügt er dann hinzu und lehnt sich schmunzelnd zu mir. Als sich unsere Lippen berühren, seufze ich.
Es ist alles so perfekt. Als wären wir beide in unserer eigenen kleinen Welt, in der uns keiner etwas anhaben kann.
Am liebsten würde ich die Zeit stoppen und immer mit ihm diesen Moment genießen...
"Ich sollte mal kurz nach unten gehen und nachschauen, was meine Eltern wollen", murmle ich an seinem Mund und löse mich widerwillig von ihm. Er beobachtet mich, als ich aus dem Bett steige und scheint zu überlegen. Ich bin mehr als überrascht, als er Anstalten macht, mir zu folgen.
"Was hast du vor?" "Deine Eltern kennenlernen", erwidert er und greift nach meiner Hand. Verblüfft sehe ich ihn an, kann aber nicht verhindern, zu lächeln. "Bist du dir sicher?" Er streicht mit dem Daumen über meinen Handrücken. "Irgendwann werden wir sowieso diesen Schritt gehen, nicht wahr?"
Mein Herz macht einen Hüpfer, als er die Tür öffnet und mich auf den Flur zieht. "Und bist du nicht nervös?" "Oh doch und wie. Aber schlimmer als meine Eltern kann ja wohl keiner sein", scherzt er. Ich drücke ihm die Hand, bevor wir gemeinsam nach unten gehen. Geräusche in der Küche veranlassen uns dazu, dort zuerst nachzuschauen. Und tatsächlich treffen wir meine Eltern an, die uns im Moment noch den Rücken zugekehrt haben.
Der Geruch von Pizza steigt mir in die Nase.
"Mum, Daddy?" "Schätzchen, wir haben Pizza mitgebracht. Ich hoffe, das geht in Ordnung", hören wir meine Mutter sagen. Ich merke, wie sich Valentin neben mir ein wenig anspannt. Aufmunternd lächle ich ihm zu. "Ich würde euch gerne jemanden vorstellen", informiere ich die beiden, woraufhin sie sich gleichzeitig umdrehen.
Ünerrascht mustern sie meinen Freund, lächeln einen Moment später erfreut. "Wer ist denn dieser junge Mann?" Der angesprochene geht auf meine Eltern zu und streckt ihnen mutig die Hand hin. "Ich bin Valentin, Antons Freund. Schön, Sie kennenzulernen", stellt er sich nervös vor und schüttelt beiden die Hand.
"Prinzessin, seit wann hast du denn einen Freund?", fragt mein Vater, der diesen noch immer misstrauisch anschaut. Er ist immer ganz schön vorsichtig, wenn es um mich geht. Und natürlich traut er Lenny erstmal nicht. "Wir sind noch nicht lange zusammen, Daddy."
Ich sage ihm lieber nicht, dass wir offiziell erst seit gestern zusammen sind.
"John, benimm dich. Du musst deinen Sohn nicht immer so bevormunden", sagt Mum augenverdrehend und gibt ihm einen Klaps auf den Arm.
Schmunzelnd schiebe ich Valentin zum Esstisch und sehe, wie das Anwaltsehepaar diskutiert. Uns blenden sie komplett aus. Mein Freund lehnt sich zu mir herüber. "Sind die beiden immer so?" Ich nicke. "Sie wollen nur mein bestes." "Dein Vater ist ganz schön angsteinflößend", murmelt er, während er diesen aus dem Augenwinkel mustert. "Er hängt gerne den knallharten Anwalt heraus-" "Der seinen fast volljährigen Sohn Prinzessin nennt", sagt er schmunzelnd, woraufhin ich ihm die Zunge herausstrecke.
Ich weiche zurück, als er mir durch die Haare strubbeln will. "Wolltest du nicht brav sein?" Grinsend zucke ich mit den Achseln und küsse ihn einen Moment später. Lächelnd erwidert er den Kuss und legt seine Hand auf meine Wange, mit der anderen ergreift er meine Hand.
Es ist verdammt aufregend, mit ihm zusammen zu sein. Wir können so locker miteinander umgehen, als würden wir uns seit langem schon kennen.
Wir schrecken zurück, als jemand geräuschvoll Teller vor uns ablegt. Daddy, der daraufhin das Besteck verteilt, lässt sich nichts anmerken. Mum schüttelt lediglich augenverdrehend den Kopf.
Ich sehe Lenny entschuldigend an und halte unter dem Tisch weiterhin seine Hand. "Valentin, nimm dir das Verhalten meines Mannes nicht zu Herzen. Unser Levi war schon immer sein Liebling." "Ich will ihn lediglich beschützen", versucht mein Vater sich beleidigt zu verteidigen, "Und da bin ich halt vorsichtig", er sieht zwischen uns hin und her, "Ist er etwa der Knackarsch, von dem du vor einiger Zeit so geschwärmt hast?" "Daddy!", rufe ich lachend aus.
Das hat er doch jetzt nicht wirklich gesagt! Und da fragen sich einige Leute, woher ich dieses Verhalten habe?
Lernt meinen Vater kennen, dann wisst ihr Bescheid.
"Also hätten wir gewusst, dass wir einen Gast haben, hätten wir selbstverständlich eine weitere Pizza mitgebracht", Mum lächelt uns entschuldigend an, "Ist es okay, wenn ihr euch eine teilt?" Wir erwidern ihr Lächeln und nicken.
Valentin legt mir ein Stück Pizza auf meinen Teller, bevor er sich selbst etwas nimmt. "Ihr seid ja schon sehr niedlich", schwärmt Mum, während sie sich neben ihren Ehemann setzt.
Meine Eltern müssen es aber auch immer übertreiben.
"Aber ich soll mich zusammenreißen, Ida", hören wir Daddy murmeln, der auf seiner Pizza herumkaut. "Leute, benehmt euch oder wir gehen nach oben und essen dort", warne ich meine Eltern und beiße von meinem Pizzastück ab.
Daraufhin entschuldigen sich beide und essen schweigend. Das Lachen meines Freundes lässt uns aber alle aufhorchen. Als wir ihn ansehen, beißt er sich auf die Unterlippe - was im übrigen verdammt scharf aussieht, wenn ich das einmal erwähnen darf - und greift dann nach meinem Glas, um daraus zu trinken.
Okay erstmal...das war mein Ginger Ale, den er da trinkt.
Und außerdem - was ist denn jetzt so lustig?
"Entschuldigung", sagt er dann auf einmal, "aber es ist wirklich herrlich, wie Sie miteinander umgehen in der Familie." Der Collister-Clan wechselt Blicke miteinander aus, bevor wir allesamt in sein Lachen einsteigen.
Selbst Daddy scheint sich nun etwas zu entspannen.
Ich fand die Idee irgendwie amüsant, dass Levi von seinem Vater "Prinzessin" genannt wird. Total niedlich 🙃
Er schien allerdings gerade nicht so begeistert von Valentin - da kommt wohl der Beschützerinstinkt durch.
Aber das Eis schien zuletzt langsam zu schmelzen 😉
Und so wirkt es auch in der Beziehung zwischen unserem Couple 😁 die beiden gehen miteinander um, als wären sie seit Jahren zusammen 😍
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