Kapitel 25
• A N T O N •
Wisst ihr, ich müsste eigentlich auf Wolke 7 schweben. Valentin und ich haben uns geküsst und es war unglaublich! Er ist ein Wahnsinns Küsser.
Doch es gibt einen kleinen, aber entscheidenden Haken. Nachdem wir ein paar Minuten herumgeknutscht haben, ist er auf einmal aufgesprungen und hat mich ohne ein Wort zu sagen, herausgeschmissen.
Das ist mittlerweile ein paar Tage her. In der Schule geht er mir aus dem Weg, was wirklich lächerlich ist. Vor allem, weil wir in einer Klasse sind. Aber er schafft es erstaunlicherweise.
Und jetzt bin ich schlecht gelaunt. Mal wieder. Dieser Typ macht mich wirklich fertig...
Als es endlich klingelte, packte ich meine Sachen zusammen. Sasha, die die schlechte Aura um mich herum bereits heute Morgen vernommen hatte, zieht mich am Arm aus dem Zimmer heraus. "Könntest du mir verraten, was mit dir los ist? Du warst in der letzten Zeit doch so gut drauf gewesen. Vor allem, weil dein Traummann und du euch so gut verstanden habt."
Ich habe ihr bisher noch nicht erzählt, dass es auch schon zum traumhaften Kuss gekommen ist.
Was würde das denn auch bringen? Sie würde eins und eins zusammenzählen und feststellen, dass nach diesem Kuss irgendwas passiert sein musste. Ich würde am liebsten jeden, der mir begegnet, eine reinhauen, und Valentin, der sogar in letzter Zeit bei uns am Tisch saß, hat sich wieder eingemauert.
Auf ihre weisen Worte, dass sie es doch schon von vornherein geahnt hätte, habe ich nun wirklich keine Lust.
"Levi?" "Man, ich kann doch auch mal mit dem falschen Fuß aufgestanden sein", brumme ich und gehe dann weiter. Sie läuft mir seufzend hinterher. "Jetzt rede doch mit mir!" "Ich will aber nicht, verdammt!", fahre ich sie an, woraufhin sie mich erschrocken anschaut.
Sie kann nichts für meine Situation, ich sollte sie nicht anschreien. Vor allem weil man uns gerade anstarrt als wären wir Tiere im Zoo. Doch ich brauche jetzt einfach meine Ruhe.
"Es tut mir leid, Süße", meine ich seufzend und fahre mir übers Gesicht. Das ist doch alles scheiße. "Hör mal, wenn ich bereit bin, dann erzähle ich es dir. Okay?" Ich drücke ihr einen Kuss auf die Stirn und wende mich dem Gehen zu.
"Wo gehst du hin?", ruft sie mir hinterher, woraufhin ich mich zu ihr umdrehe. "Ich bin mit Louis verabredet wegen unseres Projekts", antworte ich und winke ihr zu.
Sein Büro ist abgeschlossen, allerdings besitze ich ein Zweitschlüssel. Zwar bin ich nur einer von vielen Klassensprechern, aber mir wurde bereits oft angeboten, als Schulsprecher aktiv zu sein.
Der jetzige ist nicht einmal sonderlich engagiert in der Schule. Ihm ist alles egal, er will lediglich den Beliebtheitsgrad besitzen. Da interessiere ich mich durchaus mehr für die Schüler an dieser Schule.
Und das wird mir auch anerkannt.
Louis hatte mir geschrieben, dass er ein wenig später kommen wird und ich deshalb schon mal anfangen sollte mit der Vorbereitung unserer Gruppe.
Es wirkt beinahe schon wie eine Selbsthilfegruppe, aber das ist es wirklich nicht. Womöglich stärkt es wirklich das Selbstvertrauen mancher. Die Distanz zwischen den einzelnen 'Cliquen' soll einfach kleiner werden.
Ich öffne die Gardienen, um ein bisschen Licht in das Büro zu lassen und hole meinen Laptop aus meinem Rucksack. Mit einem zufriedenen Seufzen lasse ich mich auf der Couch fallen, die wahnsinnig bequem ist.
Ob ich diese an mich nehmen könnte, wenn ich Schulsprecher wäre? Eine Überlegung ist es dann auf jeden Fall wert.
Ein Klopfen reißt mich aus meiner Arbeit. "Herein." "Louis, ich habe hier den Pla..." Mein Herzschlag stoppt, als ich den Kopf hebe und Valentin an der Tür stehen sehe. "Hey", murmle ich nervös. "Ich komme später wieder", meint er und dreht sich um, als ich aufspringe. "Wolltest du etwas von ihm?" "Ist egal."
Als er wieder gehen will, halte ich ihm am Arm fest. Ein Fehler, wie es sich herausstellt. Denn eine Sekunde später werde ich weggestoßen. "Vale-" "Fass mich nicht nochmal an!" "Jetzt sei doch nicht albern. Können wir uns nicht normal unterhalten?"
Der dunkelhaarige schüttelt augenverdrehend den Kopf und hält mir ein paar Blätter hin. "Gib das einfach dem Vertrauenslehrer." "Mache ich", ich werfe einen Blick darauf, "Was ist das?" "Vorläufige Vorschläge für dieses Selbstvertrauen-Projekt." "Ich dachte, du wolltest dich nicht daran beteiligen?" Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Hast du ein Problem damit?" "N-nein, ich finde das toll." "Schön, dann sind wir ja jetzt fertig", meint er und verlässt dann ohne ein anderes Wort das Büro.
Ist das sein beschissener Ernst?!
Die beiden kriegen es wirklich nicht gebacken 🤦♀️
Anton leidet, während Valentin...Valentin ist und sich wie immer zurückzieht.
Frustrierend... 😬
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